Zitat von Spaceman: So paradox wie es klingt, aber für mich ist es schweres Leid und großes Glück zugleich. Ich bin gerne alleine - mit mir und meiner wunderbaren Gedankenwelt. Und gleichzeitig fühle ich mich derart einsam, dass ich jeden Tag fürchte, endgültig und unwiderruflich seelisch daran zu zerbrechen - falls das nicht schon passiert ist.
Ich versteh genau was du meinst, das ist auch mein Ausgangspunkt.
Zitat von Spaceman: Kleine Frage: Hast Du Dich auch gezielt an Frauen gewandt, die nicht Deinen vorgeschlagenen Matches entsprechen, die nicht Deinen eigenen Anforderungen an Äußerlichkeiten, Hobbys, Interessen, Geschmäckern, etc. entsprechen.
Naja das ist jetzt etwas unrealistisch. Natürlich schreibt man nicht jede Frau an. Warum sollte man? Wenn man sich ein Profil anschaut und denkt "nee Sorry, das geht garnicht", warum sollte man dann Kontakt zu dieser Person aufnehmen? Der eigene Geschmack spielt ja schon eine Rolle, und auch ein Partner sollte in diesen zumindest irgendwie rein passen. Das heißt nicht, dass man den perfekten Partner sucht, denn so sehr wie Gemeinsamkeiten schön sind, so sehr ziehen sich auch Gegensätze an. Aber wenn jemand schreibt er ist im "Umweltaktivismus" und unterstützt die Grünen, wäre das für mich zum Beispiel ein K.O.-Kriterium, da diese Person allein durch ihre Weltsicht zu mir inkompatibel ist. Dagegen sind mir Hobbies ansonsten völlig egal, man muss ja nicht das gleiche tun. Ebenso ist es unrealistisch, dass man jemanden auswählt, den man abgrundtief hässlich findet. Das ist natürlich alles subjektiv und ja es ist oberflächlich, aber so ist es eben.
Zitat von Spaceman: Ich wünschte, ich könnte Euch in ein, zwei Absätzen die ganze, allumfassende, komplette und vollständige Abstrusität von Matches in der Partnerwahl erklären. Das ist ein IT-Begriff. Wir nutzen ihn beispielsweise, um bei Suchen und Vergleichen von Datensätzen, Übereinstimmungen zu finden. So funktionieren auch Dating-Systeme. Sie vergleichen einfach nur die Datensätze der Nutzer und listen andere Personen auf, die ähnliche Daten in ihren Profilen haben. So funktioniert Liebe aber nicht!
Fragt mal die Leute hier, die lange Zeit wenigstens einigermaßen glücklich verheiratet sind, wie viele datenanalytische Matches sie hatten, als sie sich kennenlernen.
Ich glaube du hast mich missverstanden. Mit "Match" meinte ich nicht ultimative inhaltliche Kompatibilität von Profilen anhand von Algorithmen, sondern ich spielte auf das Funktionsprinzip von etlichen Plattformen, wie u.a. Tinder an, bei dem es ja ständig heißt da findet jeder jederzeit jemanden. Hier kannst du ja niemanden Kontaktieren ohne "Match", also ohne das beide per Wisch nach rechts sagen, "ja die/den könnte ich mir vorstellen". Und schon alleine daran scheitert es. Du kannst da tausende Male nach Recht wischen es kommt kein Match zustande, weil keine Frau dich nach rechts wischt.
Und das liegt eben u.a. daran, dass es viel mehr Männer als Frauen in den relevanten Jahrgängen gibt. Zwischen 20 und 45 gibt es in jedem Jahrgang ca. 50.000 Männer mehr als Frauen in Deutschland. Und ich glaube die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind noch nicht mal vollständig korrekt, weil durch den massiven Zuzug seit 2015 zumindest meiner Wahrnehmung nach noch mehr junge Männer gekommen sind und eben kaum Frauen und es gibt keine wirklich verlässliche Zahl wie viele gekommen sind.
Wen das interessiert:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel...lob=posterhttps://www.destatis.de/DE/Themen/Gesel...nhalt.htmlDaher gibt es, nach dem was ich sehen kann, in den Online-Dating-Systemen ca. 3 mal so viele Männer wie Frauen. Klar kann das von Region zu Region abweichen, in der Großstadt ist es besser, ggf. sogar mal leicht andersherum. Aber auf dem Land ist es gravierend. Mir war das auch lange Zeit nicht klar, man hat immer nur davon gehört, dass überall Männerüberschuss herrscht (egal ob auf Partys im Club oder online) und die Frauen so oft angesprochen bzw. angeschrieben werden, dass sie sich garnicht die Zeit nehmen können, jedem zurückzuschreiben. Das liegt aber nicht daran dass Männer so viel aktiver suchen würden (oder lästiger und aufdringlicher sind), sondern schlicht daran dass es einfach so viele mehr sind die suchen. In Konsequenz führt dass dazu, dass die Frauen die freie Wahl haben (schön für sie), aber für die Männer heißt es: selbst wenn jede Frau jederzeit einen Partner hätte, würde noch immer eine 7-stellige Zahl Männer übrig bleiben, die keine Chance auf eine Partnerin hat. Das kippt aktuell so knapp mit den 60-jährigen, ab da gibt es plötzlich Frauenüberschuss. Und es wird nicht besser. Denn der Männerüberschuss wächst, wenn man sich die animierten Bevölkerungsprognosen von Destatis ansieht, nach oben mit. Der Punkt aber dem der Männerüberschuss abnimmt, wird sich von 60 auf 70 verschieden.
Daher hab ich das aufgegeben. Was die letzten 20 Jahre schei. war, wird die nächsten 20 Jahre nicht besser. Wenn du praktisch immer als Ausschuss behandelt wirst, dann braucht man sich die Mühe gar nicht machen. Die Frauen wollen nicht, oder besser: sie wollen nicht mich. Und mach dir nichts vor: was in Dating-Profilen steht ist großteils völlig egal. Es kommt auf die Person auf dem Foto an (andersherum nicht anders, aber nicht ganz so extrem). Online-Dating ist nur für die Männer die überdurchschnittlich attraktiv sind erfolgversprechend. Hatte mich dazu ja schonmal ausgelassen in diesem Thread und es mit einer Studie belegt. Und nur das mir die Damen im Thread wieder nicht vorwerfen ich sehe das zu einseitig: Ja, auch andersrum gibt es Frauen die trotz Männerüberschuss zu nix kommen - ist aber vermutlich deutlich seltener .