diese Vorweihnachtszeit macht mir ganz schön zu schaffen. Warum kann man sich nicht in eine Art Winterschlaf versetzen lassen und erst im Frühjar wieder aufwachen?
Ich bin w, 43 Jahre alt und wurde vor 3 Jahren von meinem Partner nach 20jähriger Partnerschaft verlassen. Ohne jede Vorwarnung und ohne Vorzeichen. Bis dato hat er mir gesagt, ich wäre die Frau mit der er alt werden möchte, aber dann kam eine dazwischen für die er das alles ganz schnell vergessen hat.
Daraufhin bin ich total abgestürzt und war lange wegen schwerer Depressionen in Behandlung. Ich habe mich zwar langsam wieder an die Oberfläche gekämpft - aber das Gefühl der Einsamkeit bleibt. Und den Schmerz über das Verlassen werden habe ich bis heute nicht überwunden.
Ich habe zwar eine Handvoll langjähriger Freunde - aber die haben natürlich alle ihren Partner bzw. ihre Familie und logischerweise auch noch anderes zu tun, als mir ständig das Händchen zu halten. Frustriert muss ich feststellen, daß ich mit mir alleine überhaupt nichts anfangen kann. Die Glotze läuft am Wochenende den ganzen Tag - nicht weil ich davorhocke, sondern weil ich die Stille in der Wohnung nicht ertrage. Wenn ich mich in seltenen Fällen mal aufraffe etwas alleine zu unternehmen ist das für mich eher wie eine Folter als ein Vergnügen.
Ich habe auch schon alles versucht, Kontakte über das Internet, Kurse, Veranstaltungen usw. - alles ohne großen Erfolg.
Ich suche die Schuld daran auch viel bei mir. Ich bin zu wählerisch zu anspruchsvoll. Ich mag mich nicht mit oberflächlichen Menschen umgeben.
Mein Vater ist im Sommer gestorben. Ich habe jetzt keine Eltern mehr und so wird dieses Weihnachten noch härter als die vergangenen 3.
Ich tue mir selber total leid, gebe mir die Schuld an meiner Situation: siehst Du das hast Du jetzt davon, daß Du es nicht auf die Reihe kriegst, Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen, es nicht schaffst Dir einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Und so werde ich wohl Weihnachten und Silvester wieder ganz alleine in der Bude hocken, ne Schlaftablette einwerfen, damit ich möglichst wenig mitkriege und darauf hoffen, daß es im nächsten Jahr besser wird.
Und dabei bin ich im Grunde ein lebenslustiger und kommunkativer Mensch. Meine Freunde würden aus allen Wolken fallen wenn sie das hier lesen würden. Aber ich fühle mich oft so alleine und wert- und nutzlos das die Verzweiflung total über mich hereinbricht.
Die Angst immer älter zu werden und immer weniger Möglichkeiten zu haben meinen Zustand zu ändern macht mich manchmal ganz kirre.
Aber ich bin nun schon seit Wochen derart blockiert, ich kann mich gerade zu gar nichts mehr motivieren.
Ich habe auch richtig Angst davor, langsam komisch zu werden. Da verbringe ich auf der einen Seite viel zu viel Zeit damit mir Gedanken zu machen, warum mich keiner anruft und ich nur in der Bude hocke. Wenn sich dann aber mal was ergibt bin ich oft das totale Phlegma und erfinde tausend Ausreden um nicht hingehen zu müssen. Total krank oder?
So es hat jetzt auf jeden Fall mal gut getan sich das alles von der Seele zu schreiben und vielleicht erkennt sich ja jemand in meinem Geschreibsel wieder. Ich freue mich schon auf Eure Antworten.
Schönes Wochenende schon mal
Froschkoengixx
28.11.2008 10:54 • • 04.12.2008 #1