Tja Arne, mir geht es nicht viel besser als dir, auch ich habe Zwangsurlaub und schon Weihnachten mehr schlecht als recht überstanden. Silvester aber hat für mich eine noch ganz andere Bedeutung. Alleine und einsam ins neue Jahr gehen, für mich ist das der Horror. Hier habe ich keine Freunde, auch in 30 Jahren Berlin habe ich nichts aufbauen können. Ich habe einfach zu viel Angst, wieder enttäuscht zu werden, nicht nur vom Partner, sondern auch von anderen Menschen. Auch halte ich nicht viel von mir, weil ich denke, dass es anderen Menschen besser steht, jemanden zu haben, aber mir nicht, weil ich zu langweilig bin und nicht richtig reden kann. Also habe ich es nicht verdient und ich könnte sowieso niemanden faszinieren. Also bin ich einsam und heule für mich den ganzen Tag herum, aber ich glaube, es ist schon Depression. Ich gehe auch nicht mehr raus, außer zum Arbeiten und ich fühle mich so schrecklich, dass ich es kaum noch aushalte. Mir fehlt mindestens ein besonderer Mensch, der immer für mich da ist, es braucht kein Partner sein, aber ein Mensch, auf den ich mich verlassen kann. Ich bin so traurig darüber, dass ich mich so einsam fühle und jeden Tag hoffe ich, dass etwas Wunderbares passiert, aber wie soll es auch, wenn man nie rausgeht? Verzweiflung ist eigentlich das richtige Wort, nicht Traurigkeit. Also du siehst, dass ich dir auch nicht helfen kann, dir zu erzählen, was du an Silvester tun könntest. Wenn wir uns besser kennen würden, könnten wir uns zusammentun, um Silvester zu feiern, aber ich bin genauso neu wie du und vielleicht müssen wir da auch durch.
26.12.2015 18:44 •
#3