kalle1980
Ich bin bald Mitte 30, lebe im Ruhrpott. Alleine in einer Wohnung, die ich nur zum Einkaufen verlasse oder wenn das Amt mal wieder nervt.
Freunde habe ich keine. Und hatte ich auch nie. Und das Thema Freundin ist in meinem hohen Alter eh erledigt. Und um das zu klären: Ich bin unangetastet. Küsse und weiteres hat es nie gegeben.
Ein Student hat mir einmal eine CD gegeben. Lerne dich selbst zu lieben. Hab ich mir angehört. Aber nichts verstanden. Ziemlich Sinnloses gebrabbel.
Ich müsse mich selbst lieben ehe ich andere lieben kann. Schwere Aufgabe, weil im Grunde hasse ich mich. Ich bin hässlich, körperlich und geistig behindert und eine totale Landplage.
Was für eine Behinderung ich habe? Ich hasse Menschen. Sie ekeln mich an. Je näher mir ein Mensch kommt desto größer wird mein Verlangen, wegzulaufen.
In der Schule und der Ausbildung wurde ich mehrfach täglich zusammengeschlagen. Natürlich wehre ich mich niemals und gebe immer freiwillig her, was verlangt wird. Sich zu wehren sorgt nur für noch mehr Schmerzen.
Ich glaube das solche Dinge wie Liebe und Freundschaft nicht existieren. Genausowenig wie ich existiere. Ich bin nur ein Konstrukt. Eine Fantasie von einem Wahnsinnigen, der sich einen Spaß erlauben wollte.
Ich Erste Person Einzahl! Nach mir kommt die Sinnflut! Immer auf die Fremden achten, sie wollen mir nach dem Leben trachten! Gehe niemals aus dem Haus, draussen ist es gefährlich!
Nachtleben oder Erlebnisse gibt es in dieser Welt nicht für mich, genausowenig wie Arbeit. Ich werde niemals Arbeit finden, dazu bin ich zu dumm.
Ich habe schließlich nur Abitur, eine Ausbildung zum Bürokaufmann und ein Laufendes Fernstudium. Alles Dinge, die Wertlos sind in dieser Welt.
Ich war nun schon bei 9 Therapeuten. Keiner konnte mir helfen. 7 haben mir geraten, ich solle das Land verlassen. Irgendwo hingehen wo mich niemand kennt. Neu Anfangen.
Aber das kann ich nicht. Ich bin an diesen Ort gebunden und kann ihn niemals verlassen.
Nummer 8 hat mir geraten, mich für 1-2 Jahre in eine geschlossene Therapie zu begeben.
Das habe ich abgelehnt.
Und Nummer 9 hat direkt gesagt, das er sich weigert, mir zu helfen. Sagte was davon, das ich ihm Angst mache...
Gibt es überhaupt noch etwas, was ich machen kann?
Ja gut, Selbstmord eben. Aber dann würde ich meine Eltern im Stich lassen.
Aber keine Angst, der Plan ist bereits fertig und in allen Details ausgearbeitet. Sobald meine Eltern nicht mehr leben wird es passieren.
Weil dann bin ich wirklich völlig alleine auf diesem Planeten.
Im Fernsehen hat mal jemand gesagt, die Bedeutung einer Person kann man an den Personen erkennen, die zur Beerdigung kommen.
Bei mir würde niemand kommen.
Weil ich nicht existiere.
Oder kann jemand das Gegenteil beweisen?
18.02.2012 20:45 • • 20.07.2023 x 1 #1