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Ich finde, du bist sehr streng mit den Menschen. Natürlich ist unsere Gesellschaft kälter geworden, aber deshalb musst du es doch nicht auch sein. Ich habe vor vielen Jahren in meiner Therapie gelernt, dass es nichts Falscheres gibt, als ständig mit einer Erwartungshaltung an andere im Kopf herum zu laufen und dann enttäuscht zu sein, wenn die Anderen sie nicht erkennen. Das können die nämlich gar nicht. Du musst für dich selber sorgen und den Mund aufmachen, wenn du das Verhalten deiner Freunde nicht on Ordnung findest. Meistens sind ea einfach nur Missverständnisse, weil der andere gar nicht merkt, dass er dir weh tut. In einemden Punkt gebe ich dir recht, Menschen die viel alleine sind, haben viel Zeit zum Nachdenken. Aber du bist dadurch in deinem Blickwinkel und deinen Erfahrungen gefangen. Nur weil es für dich selbstverständlich ist, bedeutet dass nicht, dass es für den anderen genauso ist. Für die sehen die Dinge vielleicht ganz anders aus, weil sie in ihrem Leben etwas anderes gelernt haben. Nur im Austausch mit fremden Gedanken wird man wirklich klug.

ich bin auch allein, deutlich länger als 1o Jahre, ich hatte schon immer einen Hang dazu
und nun lebe ich das aus. Sicher verpaßt man Einiges, aber das wird hingenommen

ich muß niemand mehr gefallen, das hat sich erledigt

A


Was spricht denn GEGEN Einsamkeit & Alleinsein?

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Zitat von weichei75:
ich bin auch allein, deutlich länger als 1o Jahre, ich hatte schon immer einen Hang dazu
und nun lebe ich das aus. Sicher verpaßt man Einiges, aber das wird hingenommen

ich muß niemand mehr gefallen, das hat sich erledigt



Bist ja auch in einem Alter wo man Weise wird !

na das hoffe ich doch mal............die Erleuchtung ist leider nicht so umfassend wie
gewünscht..........aber kann ja noch werden

Was verpasst man denn so wenn man alleine ist? Dieses verpassen von dem alle reden? Versteht ihr?

Das was ihr mit Spaß etc. Verbindet empfinde ich häufig als lästig, sinnlos und überflüssig.

Wenn ihr darauf nun verzichtet, verpasst ihr dann tatsächlich etwas?

Ich mein in der Regel ist doch das was man verpassen würde als 0815 Mensch tatsächlich nur Stumpfer Kram (Kino, Essen/Trinken oder feiern gehen).

Ich denke, das Wort man ist falsch hier. Du scheinst nix zu vermissen, gut so. Doch das hat keine allgemeine Gültigkeit.

Ich seh auch wenig Sinn in Small Talk. Bin ich nicht gut drin. Aber es gibt ne Handvoll Menschen in meinem Leben, die sind mir sehr wichtig und allein ihre Präsenz tut mir gut, ich fühle mich wohl bei Ihnen.

So wie es andersrum auch geht, dass ich mich unwohl bei gewissen Menschen fühle.

Das ist die Chemie, die stimmt oder aber nicht.

Wenn du dein Leben lieber alleine leben willst und dich dabei gut fühlst, dann machst du ja alles richtig.

Würde ich auch anstelle es mit Menschen zu verbringen, die mir nicht gut tun.

Zitat von trustnone:
Was verpasst man denn so wenn man alleine ist? Dieses verpassen von dem alle reden? Versteht ihr?

Das was ihr mit Spaß etc. Verbindet empfinde ich häufig als lästig, sinnlos und überflüssig.

Wenn ihr darauf nun verzichtet, verpasst ihr dann tatsächlich etwas?


Ich denke nicht, dass man etwas verpasst nur Menschen, denen solche Freizeitaktivitäten wichtig sind, denen fehlt dann etwas. Und diese Unvollständigkeit möchten eben diese Menschen nicht.

Zitat von trustnone:
Ich mein in der Regel ist doch das was man verpassen würde als 0815 Mensch tatsächlich nur Stumpfer Kram (Kino, Essen/Trinken oder feiern gehen).


Rein objektiv betrachtet, ja.

Man verpasst definitiv die Menschen, die es dann doch wert sind, mit ihnen zu kommunizieren.

Zitat von Fräulein Sorglos:
Man verpasst definitiv die Menschen, die es dann doch wert sind, mit ihnen zu kommunizieren.


aber nur, wenn man mit Menschen überhaupt kommunizieren will Noch dazu, dass die die es wirklich wert sind sehr schwer zu finden sind. Und manchmal findet man keine...

Das stimmt. Man trifft sie nicht an jeder Ecke. Aber wenn ich mich nur zuhause einschließe, habe ich eben gar keine Chance, sie irgendwann irgendwo irgendwie zu treffen. Darum ging es mir.
Wenn man natürlich auch keinen Wert darauf legt, überhaupt irgendjemanden im Leben zu haben, der einem nahe steht, dann kann man die Einsamkeit auch hinnehmen.
Aber warum hinterfrage ich dann den Sinn der Einsamkeit überhaupt erst?

Jeder hat andere Hobbys, begeistert sich für andere Dinge. Wer nur stumpfen Kram mit Freunden macht hat sich die falschen Leute ausgesucht. Schliesslich gibt es genug Menschen die sich an denselben Dingen erfreuen können. So exotisch kann ein Hobby gar nicht sein.
Um zu verstehen daß die meisten Einsamkeit als sehr quälendes Gefühl empfinden, muss man eigentlich nur ein bisschen lesen. Ob man das hier im Forum macht oder Literatur zur Hand nimmt ist egal. Es ist oft genug thematisiert, auch in anderen Medien. Dass keiner täglich mit einem quälenden, schmerzlichen Gefühl leben will, ist auch logisch. Die meisten Menschen möchten geliebt werden oder zumindest gemocht, so ist das nunmal.
Geteilte Freude ist doppelte Freude, den Spruch gibt es nicht ohne Grund. So empfinden es eben viele Menschen, auch ich. Und daß man so ein Gefühl sucht sollte auch nicht schwer zu verstehen sein. Es gibt Dinge die sind einfach besser wenn man sie zumindest zu zweit macht, und Vieles kann man allein auch gar nicht richtig machen. Klar kannst du auch allein nen Fußball in ein Tor schießen, oder gegen dich selber Schach spielen. Eine große Herausforderung wird das aber nicht sein.
Außerdem helfen Freunde einander, mit Rat, Trost, Humor, Wissen, zwei Händen die mit anpacken können, einem offenen Ohr. Natürlich sind das alles Dinge für die man auch jemand bezahlen kann. Muss man aber nicht. Dafür braucht es nicht mal eine besonders tiefe Freundschaft.

Wenn man nun tatsächlich unter Einsamkeit nicht leidet, und keinen emotionalen Gewinn von Freundschaften hat spricht auch nichts dagegen darauf zu verzichten. Diese Bedingung trifft auf die meisten Menschen aber nicht zu, ganz einfach.

Zitat von Fräulein Sorglos:
Das stimmt. Man trifft sie nicht an jeder Ecke. Aber wenn ich mich nur zuhause einschließe, habe ich eben gar
Aber warum hinterfrage ich dann den Sinn der Einsamkeit überhaupt erst?


Das wort Einsamkeit wird immer schnell in den Raum geworfen, hab ich auch mal gemacht eine Zeit lang. Mich interessieren die zusammenhänge was Menschen dazu bewegt, stumpfsinnige Aktivitäten mit x-beliebigen Menschen auszuüben und dann von Freundschaft usw zusprechen. Und hier in dem Thread wurde davon gesprochen das einem etwas fehlen würde. Das sehe ich absolut nicht so.

Das ist alles nur Ablenkung, von was?

Zitat:
Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.

Es mag für dich stumpfsinnig sein, aber das heißt nicht, dass das für alle so ist.

Fällt Dir so schwer zu akzeptieren, dass jemand anderer Meinung ist als du ?

Das ist auch die Kunst der Freundschaft - einen Menschen so zu akzeptieren wie er ist. Wenn Du das nicht kannst, kannst Du nur mit Dir glücklich werden. Und wenn Du das kannst, dann ist doch gut.

Ich verstehe nicht, warum Du anderen absprechen willst, dass Ihnen Freundschaft wichtig ist.

Zitat von Soraya72:

Ich verstehe nicht, warum Du anderen absprechen willst, dass Ihnen Freundschaft wichtig ist.



Tu ich nicht. Möchte es nur verstehen was daran, mit all den Negativen Seiten (mimimi meine Freunde rufen nicht an, meine Freunde machen dies nicht, meine Freunde tun das nicht, ich hab keine Freunde, Ich brauch unbedingt Freunde, usw usw usw ...) Dafür spricht. Und was die Leute davon abhält sich, mit SICH SELBST, auseinanderzusetzen.

Da hätten wir jetzt:

- Beschäftigung in der Freizeit Langeweile Problem mit sich selbst sogesehen.
- Über Probleme reden Probleme mit sich selbst umlegen auf andere
- Irgendwas undefinierbares nicht verpassen müssen was?
- ... und weiter?

Welche Opfer muss man dafür bringen? Welches Leid bringt das mit sich? Welches Leid erzeugt man selbst bei anderen? Pflichten? Pflege? Lügen? Sich selbst ein Stückweit aufgeben? Dinge tun die man eigentlich nicht möchte aber muss? Usw Usw.

Also ich langweile mich nicht wenn ich alleine bin. Wenn ich alleine sein will bin ich alleine und wenn ich Lust hab mit Freunden was zu unternehmen, dann tu ich das einfach.

Da du trustnone heißt gehe ich davon aus, dass du mal sehr verletzt wurdest. Es gibt aber auch gute Menschen da draußen.

Ich tausche mich gern aus, unterhalte mich gerne, das tut mir gut. Was daran falsch sein soll verstehe ich nicht?

Gerade hatte ich ein sehr schönes Mittagessen mit meinen Kindern. Wir haben zusammen gekocht und uns über den Tag und darüber was jeder so am Wochenende vor hat unterhalten. Das hat Spaß gemacht und gibt mir Kraft.

Für diese Menschen möchte ich es schaffen die Angst zu besiegen. Für mich alleine würd es mich nicht interessieren.

Naja die eigenen Kinder sind dann doch was anderes als 'Freunde'.

Ersetze in deinem Text Kinder durch Freunde und man hätte sich das essen gehen auch theoretisch sparen können. Oder hast du nur Aufrichtige Freunde die es tatsächlich interessiert was mit dir ist? Auch wenn du den Wohnort wechselst mal angenommen? Du wirst schneller in Vergessenheit geraten als du denkst. Und was hat es dann gebracht?

Zitat:
- Beschäftigung in der Freizeit Langeweile Problem mit sich selbst sogesehen.
- Über Probleme reden Probleme mit sich selbst umlegen auf andere
- Irgendwas undefinierbares nicht verpassen müssen was?
- ... und weiter?


Zitat:
Mich interessieren die zusammenhänge was Menschen dazu bewegt, stumpfsinnige Aktivitäten mit x-beliebigen Menschen auszuüben und dann von Freundschaft usw zusprechen.


Du würdest dann deinem Text zufolge auch für 'andere' in dem Falle Freunde deine Angst besiegen? Ist doch deine Angst? Nicht die deiner Freunde? Verstehst du worauf ich hinaus will?


Demzufolge wiederum habe ich dann ja doch ein stückweit recht:

Zitat:
Welche Opfer muss man dafür bringen? Welches Leid bringt das mit sich? Welches Leid erzeugt man selbst bei anderen? Pflichten? Pflege? Lügen? Sich selbst ein Stückweit aufgeben? Dinge tun die man eigentlich nicht möchte aber muss? Usw Usw.


Da fehlt natürlich noch eine ganze Latte an Stichwörtern.

Ich dachte dir geht's allgemein um Einsamkeit, daher waren meine Ausführungen immer als Familie und Freunde zu verstehen.

Die Menschen, die ich als Freunde bezeichne, die sind aufrichtig. Davon hab ich vlt 3 oder 4 stück, den Kontakt kann ich mir nicht sparen, die sind ähnlich wichtig als Familie.

Der Rest sind Bekannte und ja, die sind austauschbar, wobei man auch mit denen durchaus mal nen schönen Abend haben kann. Man kanns aber auch bleiben lassen und sich mit sich selbst beschäftigen, oftmals effektiver.

Und ja, es ist meine Angst. Und ich glaube wenn ich alleine wäre, dann hätte ich das Ganze schon beendet, behaupt ich jetzt mal so, obwohl ich in der Situation noch nie war, vlt wäre es dann auch anders.

So gibt es eine Hand voll Menschen von denen ich weiß dass ich ihnen sehr wichtig bin. Und für die will ich es schaffen, ob die num Kinder, Mann oder Freunde genannt werden ist da zweitrangig.

Ich will mit denen noch viele schöne Dinge erleben. Eigentlich sollte es reichen, wenn ich es für mich tue. Bloß dafür ist gerade die Verzweiflung und Depression zu mächtig.
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Zitat von trustnone:


Welche Opfer muss man dafür bringen? Welches Leid bringt das mit sich? Welches Leid erzeugt man selbst bei anderen? Pflichten? Pflege? Lügen? Sich selbst ein Stückweit aufgeben? Dinge tun die man eigentlich nicht möchte aber muss? Usw Usw.


Ich habe nur sehr wenige, dafür aber gute Freunde.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dafür Opfer gebracht oder Leid erfahren und bewirkt habe.
Leid habe ich durch Partnerschaften erfahren, aber nicht durch Freunde.
Meine Freunde würden von mir nichts verlangen, was ich nicht möchte und mich belasten würde und ich auch nicht von ihnen. Dazu kennen wir uns zu gut.

Es ist einfach schön, mit jemanden etwas zu teilen, sich auszutauschen und gemeinsam zu lachen.
Zeit, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, bleibt mir noch mehr als genug.
Wenn ich zu lange alleine bin, werde ich traurig und depressiv. Ich merke, dass ein Mangel in meinem Leben ist.

Zitat von Hermina04:

Wenn ich zu lange alleine bin, werde ich traurig und depressiv. Ich merke, dass ein Mangel in meinem Leben ist.


Zitat:
Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.


Man muss die 'Einsamkeit' doch nur mal mit anderen Augen sehen, das ist kein Krebsgeschwür, sich einfach mal selbst verstehen lernen. Dann sieht man die Welt mit ganz anderen Augen.

Zitat von trustnone:
Wofür brauchen wir denn Gesellschaft? Vorallem mal wir einsamen? Was versprechen wir uns denn davon? Wo ist der Mehrwert?


Meiner Meinung nach ist das der Denkfehler. Es geht doch nicht darum, ob andere Menschen unter dem Strich einen Mehrwert für mich erzeugen. Die Rechnung kann nie aufgehen, so funktioniert das nicht. Wenn du davon ausgehst, dass für dich ein Vorteil herausspringen muss, dann musst du es in der Tat wohl sein lassen.

Aber ich versuche es mal, zu erklären welchen Mehrwert vertraute Personen für mich haben, obwohl ich den Begriff an sich schon komisch finde in dem Zusammenhang. Dass man sich beispielsweise Monate lang nicht gesehen hat, und man sich trotzdem sofort wieder vertraut ist, wenn man sich sieht. Dass es einem in einer schwierigen Situation gut tut, wenn diese Leute anwesend sind, einfach durch ihre Anwesenheit. Bei der Beerdigung meiner Eltern beispielsweise waren Menschen da, die haben mir geholfen einfach weil sie gekommen sind.

Genauso ist bei schönen Sachen. Wir haben letztes Jahr Silberhochzeit gefeiert und dazu ein Gartenfest gemacht. Kein riesengroßer Kreis, nur die Familie und ein paar Freunde. Fand ich schön, die ganzen Leute die sich mit uns gefreut haben. Andere feiern sowas zu zweit, auch okay. Ich war froh, es teilen zu können. Ich denke, darum geht es, Erlebnisse zu teilen und das kann man nun mal nicht alleine.

Zitat von trustnone:
Welche Opfer muss man dafür bringen? Welches Leid bringt das mit sich? Welches Leid erzeugt man selbst bei anderen? Pflichten? Pflege? Lügen? Sich selbst ein Stückweit aufgeben? Dinge tun die man eigentlich nicht möchte aber muss? Usw Usw.


Es niemals etwas im Leben, das nur Vorteile hat. Du hast ein Stück weit recht, Beziehungen zu pflegen ist auch manchmal Opfer. Dass man keine Lust auf irgendein Fest hat, aber trotzdem hingeht zum Beispiel. Von Leid würde ich da nicht sprechen, den Begriff finde ich viel zu krass in dem Zusammenhang.

Ich verstehe ehrlich gesagt deine Absicht noch nicht so ganz. Um was geht es dir denn genau? Wenn du mit deiner Lebensweise zufrieden bist, dann ist es doch okay. Menschen sind nun mal unterschiedlich, den einen fehlt was ohne ständigen sozialen Kontakt, den anderen eben nicht.

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Dr. Reinhard Pichler
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