Unsere Hunde haben den Weihnachtswunderbaum geliebt, einer hat sogar gerne darunter geschlafen und ein anderer hat Wache gehalten, dass dem lieben Leuchtbaum absolut nichts geschehen konnte. Ihn mussten wir immer austricksen, wenn wir die Nordmanntanne zur Entsorgung von ihrem Schmuck befreiten und am Abholplatz getragen haben, indem wir vorab nichts vorbereiteten. Erst wenn mein Vater oder ich mit ihm einen langen Spaziergang vornahmen, haben alle anderen vom Keller alle Kartons geholt, um den Schmuck dort hineinzulegen, und danach brachte jemand anders den Baum für immerwährend fort. Das verblüffende und todtraurige Gesicht sprach stets Bände, als dieser Hund zurückkam und sein Kerzenwunderbäumchen war verschwunden. An dem Tag war jener Hund gewiss weidlich traurig, dafür hat er umso mehr Liebe von uns geschenkt bekommen.
Für den Weihnachtsbaum war eher mein erwachsener Bruder gefährlich, derweil er der einzige war, der denselben einmalig heruntergerissen hatte, als er versuchte, sich daran festzuhalten, um nicht zu stürzen, aber dieser konnte ihm selbstverständlich nicht helfen und so flogen beide auf dem Boden. Gottlob ist meinem Bruderherz nichts geschehen und sogar alle Christbaumkugeln blieben heil, weil sie weich auf dem Bauch von meinem Brüderlein hinabfielen. Er sagte noch dazu: »Ich wollte schon immer wissen, wie es sich anfühlt, von einem Baum derartig geliebt zu werden, dass er einen vor lauter Liebe erschlagen möchte«, da mussten wir alle herzlich auflachen, mein Vater setzte noch einen drauf: »Wir können ja schon einmal für eure baldige Vermählung euch beide auf dem Amt anmelden. Du hast dir eine wahrlich gut erzogene Partie mit guten Sitten ausgesucht. Ich freue mich für dich, dass du mit ihr eine gemeinsame herrliche Zeit des Beisammenseins künftig erleben darfst und man höchstselbst ein zauberhaftes Schwiegertöchterlein gewonnen hat.«
Daraufhin machten wir alles sauber und sangen, sowie lachten über all das Geschehene und darüber hinaus. Meine Mutter und Schwester luden uns drei dazu noch ein, mehrere Rock-’n’-Roll-Tänze zu tanzen, wobei es stets ein Genuss war, meine Eltern beim Tanz zuzusehen, weil sie allerlei Hebefiguren vorführten. Hierdurch war es kein Wunder, warum ich später im Tanzverein wegen des Rock ’n’ Rolls mich angemeldet habe und erst aufhörte, ihn mit meiner Tanzpartnerin zu tanzen, als eine Knieverletzung mir solchen Tanz für immer nahm.
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