Guten Abend,
an fünf Tagen in der Woche bin ich zu 90 % ziemlich einsam, da ich in meiner Umschulung, die ich gerade absolviere, von meinen anderen Mit-Teilnehmerinnen und Mit-Teilnehmern ziemlich oft ignoriert werde, obwohl ich andererseits schon einiges tue (vielleicht ist selbst das noch nicht genug), um den Anschluss halten zu können. Statt mich einzuigeln, gehe ich auf andere Leute zu, spreche sie an, aber ich bekomme oft den Eindruck, dass ich gerade nerve. Sage ich Guten Morgen und Tschüß erhalte ich selten eine Erwiderung. Auch so etwas wie schöne Weihnachten und guten Rutsch habe ich nie zu hören bekommen. Spreche ich meinen Tischnachbarn an, antwortet der entweder widerwillig oder sehr einsilbig. Helfen darf ich immer (lass mich natürlich alles andere als ausnutzen )
Seit Anfang letzten Jahres war ich umschulungstechnisch in vier verschiedenen Gruppen, in allen wurde ich von den meisten Leuten konsequent ignoriert und das fast durchgehend. Ich fühlte und fühle mich, als hätte ich eine eklige, ansteckende Hautkrankheit oder hätte etwas gesagt, was die anderen Leute verärgert hätte. Auf Nachfragen kam nichts Besonderes, nur eben halt, dass ich so still wäre, mehr aber nicht. Also habe ich eben halt damit angefangen, auf andere Leute zuzugehen - was kaum half.
Dann fand ich heraus, dass viele Leute Gerüchte über mich gehört hatten, die einige für sich verinnerlicht und überall herumgetragen hatten. Unter anderem hieß es, ich würde Dro. nehmen und stinken, wäre ein schlechter und neiderfüllter Mensch und noch einige andere Sachen. Die Urheberin dieser Gerüchte ist schon längst weg, konnte sie also nicht mehr darauf ansprechen, was ich nämlich tun wollte! Ich kannte die Frau nur vom Sehen, war aber mal mit ihr in einer Gruppe, und hatte vielleicht nur ein bis zwei Sätze mit ihr gewechselt. Sie war so etwas wie eine Art Schulsprecherin und war für ihre Art und Weise, wie sie über manche Personen sprach (also auch über mich), berühmt-berüchtigt. Aber na gut, sie ist jetzt nicht mehr da und ich habe meine Ruhe vor ihr.
Und da liegt der Knackpunkt. Ich bin introviertiert, doch auch selbstbewusst. Wenn ich merke, dass gewisse Teilnehmer_innen über mich offen herziehen, gehe ich schonmal hin und spreche mit der jeweiligen Person unter vier Augen. Natürlich nicht wegen jedem schei., aber wenn es sich häuft und/oder zu arg wird, dann lasse ich mir das nicht gefallen. Das passt den wenigsten Leuten, weil sie dann wissen, dass es sehr wohl mitbekommen wurde. Was über mich gesprochen wird, wenn ich nicht da bin, ist mir weitestgehend egal - es sei denn, es zieht sich durch viele Schichten (siehe oben).
Ich habe mir gesagt, dass es okay ist, wenn ich nicht so der Personenmagnet bin. Das ist im Leben so und es gibt Leute, die sind ständig von anderen Leuten umringt und es gibt wiederum andere Leute, die gar kein oder wenig Charisma haben. Man muss nicht um jeden Preis akzeptiert und gemocht werden. Und es ist okay, wenn es so ist. Davon geht die Welt nicht unter, es gibt Schlimmeres. Seit ich das verinnerliche, geht es mir viel besser-- dennoch:
Trotzdem schmerzt diese Einsamkeit sehr, besonders in den Pausen, wenn ich wieder alleine bin. In der Kantine saß ich sehr oft alleine, saß ich mich dazu, rollten die Augen. Mittlerweile gehe ich dort nicht mehr essen, hat jedoch andere, gesundheitliche Gründe. Spaziergänge in den Mittagspausen mache ich auch alleine. Wenn es hochkommt, spreche ich drei Sätze am Tag mit Jemanden, von mir aus.
Und wisst ihr was? Genau das finde ich ja so fatal, wenn man einsam ist/sich einsam fühlt:
Man ist eine liebe, nette Person. Wenn man Freunde hätte, könnten diese das bestätigen. Aber man ist nicht aufregend, nicht dieses oder jenes genug. Man dümpelt so vor sich hin, darf alleine arbeiten, alleine essen, alleine in den Feierabend gehen. Drängt man sich auf, ist es unhöflich. Hält man sich im Hintergrund, will man sich ja angeblich ausgrenzen. Bringt man Kuchen mit, kann man die Hälfte mit nach Hause nehmen und wegschmeißen. Bringt man keinen Kuchen mit, ist man geizig.
Weint man, ist man nicht tough fürs Arbeitsleben da draußen.
Danke fürs Lesen.
an fünf Tagen in der Woche bin ich zu 90 % ziemlich einsam, da ich in meiner Umschulung, die ich gerade absolviere, von meinen anderen Mit-Teilnehmerinnen und Mit-Teilnehmern ziemlich oft ignoriert werde, obwohl ich andererseits schon einiges tue (vielleicht ist selbst das noch nicht genug), um den Anschluss halten zu können. Statt mich einzuigeln, gehe ich auf andere Leute zu, spreche sie an, aber ich bekomme oft den Eindruck, dass ich gerade nerve. Sage ich Guten Morgen und Tschüß erhalte ich selten eine Erwiderung. Auch so etwas wie schöne Weihnachten und guten Rutsch habe ich nie zu hören bekommen. Spreche ich meinen Tischnachbarn an, antwortet der entweder widerwillig oder sehr einsilbig. Helfen darf ich immer (lass mich natürlich alles andere als ausnutzen )
Seit Anfang letzten Jahres war ich umschulungstechnisch in vier verschiedenen Gruppen, in allen wurde ich von den meisten Leuten konsequent ignoriert und das fast durchgehend. Ich fühlte und fühle mich, als hätte ich eine eklige, ansteckende Hautkrankheit oder hätte etwas gesagt, was die anderen Leute verärgert hätte. Auf Nachfragen kam nichts Besonderes, nur eben halt, dass ich so still wäre, mehr aber nicht. Also habe ich eben halt damit angefangen, auf andere Leute zuzugehen - was kaum half.
Dann fand ich heraus, dass viele Leute Gerüchte über mich gehört hatten, die einige für sich verinnerlicht und überall herumgetragen hatten. Unter anderem hieß es, ich würde Dro. nehmen und stinken, wäre ein schlechter und neiderfüllter Mensch und noch einige andere Sachen. Die Urheberin dieser Gerüchte ist schon längst weg, konnte sie also nicht mehr darauf ansprechen, was ich nämlich tun wollte! Ich kannte die Frau nur vom Sehen, war aber mal mit ihr in einer Gruppe, und hatte vielleicht nur ein bis zwei Sätze mit ihr gewechselt. Sie war so etwas wie eine Art Schulsprecherin und war für ihre Art und Weise, wie sie über manche Personen sprach (also auch über mich), berühmt-berüchtigt. Aber na gut, sie ist jetzt nicht mehr da und ich habe meine Ruhe vor ihr.
Und da liegt der Knackpunkt. Ich bin introviertiert, doch auch selbstbewusst. Wenn ich merke, dass gewisse Teilnehmer_innen über mich offen herziehen, gehe ich schonmal hin und spreche mit der jeweiligen Person unter vier Augen. Natürlich nicht wegen jedem schei., aber wenn es sich häuft und/oder zu arg wird, dann lasse ich mir das nicht gefallen. Das passt den wenigsten Leuten, weil sie dann wissen, dass es sehr wohl mitbekommen wurde. Was über mich gesprochen wird, wenn ich nicht da bin, ist mir weitestgehend egal - es sei denn, es zieht sich durch viele Schichten (siehe oben).
Ich habe mir gesagt, dass es okay ist, wenn ich nicht so der Personenmagnet bin. Das ist im Leben so und es gibt Leute, die sind ständig von anderen Leuten umringt und es gibt wiederum andere Leute, die gar kein oder wenig Charisma haben. Man muss nicht um jeden Preis akzeptiert und gemocht werden. Und es ist okay, wenn es so ist. Davon geht die Welt nicht unter, es gibt Schlimmeres. Seit ich das verinnerliche, geht es mir viel besser-- dennoch:
Trotzdem schmerzt diese Einsamkeit sehr, besonders in den Pausen, wenn ich wieder alleine bin. In der Kantine saß ich sehr oft alleine, saß ich mich dazu, rollten die Augen. Mittlerweile gehe ich dort nicht mehr essen, hat jedoch andere, gesundheitliche Gründe. Spaziergänge in den Mittagspausen mache ich auch alleine. Wenn es hochkommt, spreche ich drei Sätze am Tag mit Jemanden, von mir aus.
Und wisst ihr was? Genau das finde ich ja so fatal, wenn man einsam ist/sich einsam fühlt:
Man ist eine liebe, nette Person. Wenn man Freunde hätte, könnten diese das bestätigen. Aber man ist nicht aufregend, nicht dieses oder jenes genug. Man dümpelt so vor sich hin, darf alleine arbeiten, alleine essen, alleine in den Feierabend gehen. Drängt man sich auf, ist es unhöflich. Hält man sich im Hintergrund, will man sich ja angeblich ausgrenzen. Bringt man Kuchen mit, kann man die Hälfte mit nach Hause nehmen und wegschmeißen. Bringt man keinen Kuchen mit, ist man geizig.
Weint man, ist man nicht tough fürs Arbeitsleben da draußen.
Danke fürs Lesen.
13.02.2014 18:19 • • 13.02.2014 #1
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