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Zitat von dirk-ist-da:
Sie wollte meine Nähe und hat meine abweisende Reaktion nicht verstanden.

Das hört sich leider etwas tragisch an. Aber wie Du reagiert hast war doch völlig in Ordnung.
Du hast indirekt Nein gesagt. Das hat sie zu akzeptieren.

Zitat von dirk-ist-da:
Sie sagte: ich habe jetzt alles verloren.

Sie war Alk.. Seitdem ich den Dirk kenne trinke ich nicht mehr.

Das mag ja sein, dass sie für einige Zeit mal nicht mehr getrunken hat. Aber Du kannst nichts dafür.
Sie hat für sich entschieden, dass sie nicht mehr trinken braucht, weil sie Dich anhimmeln darf.
Bei der nächsten persönlichen Krise wäre das garantiert wieder gekippt.

Zitat von dirk-ist-da:
Sie hat dann Alk. und Tabletten genommen und sich die Pulsadern aufgeschnitten.

Das ist leider tragisch geendet. Nur, Du kannst doch gar nichts dafür. Es war ihre alleinige
Entscheidung.
Daran kannst Du erkennen, welchen Einfluss es haben kann, wenn jemand
das nicht bekommt, was sie/er möchte.
Bitte befreie Dich in diesem Punkt von allen Schuldgefühlen.
Vielleicht wird es deutlicher, wenn ich das mal aus einer anderen Richtung erzähle.

Also:
Ich lerne eine Frau kennen. Wir beide mögen uns. Sie verliebt sich in mich. Ich aber sage ihr.
Du, ich möchte das nicht.
Sie sagt, ich verkrafte das nicht. Und dann beendet sie auf tragische Weise ihr Leben.

Muss ich mich dann schuldig fühlen? Ich sage, nein. Ich habe das Recht, für mich allein zu bestimmen.
Verzichte ich darauf, hauptsächlich auf meine Gefühle zu hören, würde mir ein anderer Mensch
seinen Willen aufzwingen.

Zitat von dirk-ist-da:
Ohne mich würde sie noch leben oder?

In diesem Punkt halte ich Deine Sichtweise für eindeutig falsch.

Sie würde aber bestimmt noch leben, wenn sie nicht getrunken hätte und wenn sie ihre
Probleme anders versucht hätte zu akzeptieren und zu lösen.

Ich finde, es ist häufig bösartig, wenn ich jemand anderes dafür verantwortlich mache,
dass es mir schlecht geht.
In unserer heutigen Gesellschaft kann man sich problemlos trennen, wenn man davon überzeugt ist.
Mein Freund, mein Lebenspartner schadet mir so sehr, dass ich mich persönlich völlig
eingeengt fühle.

Bitte denke mal darüber nach. Das Verhalten dieser Frau hat Dir über viele, viele Jahre
schwerste Schuldgefühle eingebrannt. Bitte befreie Dich von dieser angeblichen Schuld.
Dieses Forum ist übersäht mit Menschen, die Schuldgefühle und Ängste in sich tragen,
die andere Menschen in sie eingepflanzt haben. Die Frage stellt sich deshalb immer wieder neu.

Was kann ich tun, um mich von Schuldhefühlen und Ängsten zu befreien, die andere
in mich eingepflanzt haben?

Entschuldigung - kleine Pause.

Ich möchte über eure Antworten nachdenken.

A


Was ist Nähe?

x 3


Ich möchte nur kurz einen kleinen Kommentar loswerden.
Manche Schuldgefühle oder das *schlechte Gewissen* verabreichen sich viele aber auch selber.
Ich bin auch so ein Kanditat.
Zitat von Hotin:
Dieses Forum ist übersäht mit Menschen, die Schuldgefühle und Ängste in sich tragen,
die andere Menschen in sie eingepflanzt haben


Zitat von Hotin:
Was kann ich tun, um mich von Schuldhefühlen und Ängsten zu befreien, die andere
in mich eingepflanzt haben?

Es sind nicht immer andere Menschen, einen mit Vorwürfen foltern. Das kann man auch gut selber. Das ist nochmal extra schlimm.
Soll nun aber nicht Thema werden.
Ich denke nur, dass Dirk sich selber Vorwürfe macht.

In meiner Jugend starben auch zwei junge Männer an Autounfällen. Beide wollten sie mit mir gehen. Es wäre genauso sinnwidrig zu denken, daß ich daran indirekt Schuld bin, weil sie mit mir gehen wollten, daß sie diese Unfälle hatten. Wenn ich mein Leben lang so darüber gedacht hätte, hätte ich mir mein Leben wirklich völlig unnötig extra schwer gemacht damit. Das ist irrationales Denken, das man sich abgewöhnen kann.

Zitat von dirk-ist-da:
Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass Menschen mich mögen.

Das ist verständlich bei deiner Lebensgeschichte. Du hast mein Mitgefühl.
Zitat von dirk-ist-da:
Eine Person hat sich wegen mir das Leben genommen


Zitat von dirk-ist-da:
Sie hat dann Alk. und Tabletten genommen und sich die Pulsadern aufgeschnitten.


Zitat von UlliOnline:
Sie war krank.

Sie hat alles selbst so entschieden und durchgeführt. Sie hätte auch anders entscheiden können. Auch wenn sie krank war, bist du für ihre Tat nicht verantwortlich.
Zitat von moo:
Man kann aber auch mal darüber nachdenken, ob denn die Frage nach der Schuld am Tod eines Anderen nicht evtl. ein Ersatz für die fehlende Antwort auf die Frage nach der Verantwortung für das eigene Leben ist.

Das ist ein interessanter Gedanke.
Wenn wir Schlimmes erlebt haben, sei es in der Kindheit oder in einer anderen Situation, sind wir trotzdem selbst dafür verantwortlich, die entstandenen Schäden und Probleme zu verarbeiten und zu verwandeln. Leider kommt niemand, der das für uns tut.





Dr. Reinhard Pichler
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