App im Playstore
Pfeil rechts
12

Ich bin neu hier, ein warmes hallo von mir in die Runde :


Was ist falsch an mir? Vielleicht habt ihr eine Antwort, denn ich bin zunehmend ratlos: ich habe schon wieder eine 5jähre Freundschaft in den Sand gesetzt. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, mal die neuste Situation:
Vor kurzem habe ich eine Vollzeitstelle angefangen und muss mich parallel um meine Masterarbeit kümmern, das habe ich dem (nun verlorenen) Freund kommuniziert, im Februar ca. hatte er eine Sprachnachricht gemacht auf die ich durch die neue Lebensumstellung völlig vergessen habe zu antworten. Von ihm kam nie eine Nachfrage - er hatte sich Ende letzten Jahres mal geäußert dass er auch keine Lust hat mehr vielen hinterher zu rennen usw. - deswegen war ich nicht verwundert dass ich nichts mehr von ihm hörte und ich habe das auch nicht erwartet.
Nun habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich mit der Vollzeitstelle und dem Studium einfach wenig Zeit und teilweise keinen Kopf habe noch viel mit anderen zu unternehmen - klar, dadurch isoliere ich mich ja auch irgendwie selber und Freundschaft kostet eben auch Zeit und Fleiß. Egal was ich aber mache, mache ich irgndwie immer falsch und bekomme zum Abschluss immer GIFTIGE letzte Nachrichten - so auch von diesem Freund - ich schrieb ihm dann vor zwei Tagen dass ich mir schon dachte, dass man sich früher oder später aus den Augen verlieren wird und ich das schade finde aber that's life. Dann also bye, bye. Heute morgen schrieb er dann: Nach dem Spruch sehen wir uns auch besser gar nicht mehr.

Eine andere Freundin hat ihre Negativität auf mich projeziert und mir schlussendlich gedrückt, dass Sie diese Art der Negativität (mich) nicht in ihrem Leben haben möchte. 3 Jahre später habe ich gesehen dass bei ihr viel Neid und sie selber sehr unzufrieden mit sich selbst war/ist und das an mir ausgelassen hat.

Zu mir: ich bin fleißig, zielstrebig und arbeite hart. Ich hatte in meinem BA einen Minijob, als Corona reinkam habe ich online unterrichtet, danach habe ich mir einen Werkstudentenjob gesucht und als diese leider keinen freien Platz für eine Festanstellung hatten, habe ich nahtlos die Vollzeitstelle bekommen. Ich führe nebenbei eine Beziehung und übe mein hobby nebenbei auch quasi Zweitjobmäßig aus. Ich habe EINE Freundin aus der Schulzeit die ehrlich, aufrichtig und die einzige ist, wir reden manchmal monatelang nicht weil Sie auch Vollzeit arbeitet und eine Beziehung führt und wenn wir reden oder uns treffen es einfach so entspannt und nahrhaft für die Seele ist.
Alle anderen Freundschaften enden auf diese unschöne Art und Weise. und ich weiß nicht wieso. Ich habe mir viele Gedanken gemacht und weiß dass ich bei Gott nicht perfekt bin aber dafür immer versuche mir Zeit zunehmen, zuzuhören, zu helfen, was gutes zu tun und trotzdem werde ich immer wieder so unschön abserviert. Wieso?

Ich habe mir die letzten Monat vermehrt darüber Gedanken gemacht und langsam bin ich es leid, zu geben und zu geben und mein Herz in Freundshcaften zu stecken nur um dann so giftige Abfuhren zu erhalten. 5 Jahre, einfach weg.
Sobald ich auch nur ein klein bisschen egoistisch handele und mal Absage oder auf mich höre - sind die Menschen enttäuscht. Ich arbeite an mir, versuche mich ständig zu bessern, ein Mittelmaß zu finden respektiert zu werden aber auch selbstlos zu sein. Ich zweifele nun schon so sehr an mir und habe mich jetzt einfach damit abgefunden nur noch Zeit in meine Familie, meinen Freund und diese eine Freundin zu investieren. Mein Freund hingegen hat GOLDWERTE Freunde.

Vielleicht bin ich es nicht wert gemocht zu werden oder Freundschaften zu haben Ich musste das einfach mal von der Seele schreiben. Danke für eure Zeit! Über Ratschläge und Kommentare bin ich wirklich dankbar.

18.05.2024 12:14 • 18.05.2024 #1


8 Antworten ↓


@Anotheralien ich hab ein ähnliches Problem, ich „leide“ aber unter adhs und Autismus und habe daher manchmal eine „etwas andere“ Art zu kommunizieren, was bei dem gegenüber oft falsch rüber kommt.
Daher habe ich auch nicht viele Freunde.
Aber ich bin ehrlich, ich bin dem auch müde geworden, mich dauernd verdrehen oder erklären zu müssen, nur damit ne Freundschaft funktioniert.
Ich hab einige wenige Freunde wo ich das nicht muss, daher weis ich: es geht doch.
Dann lieber wenige Freunde, wo ich mich aber nicht dauernd erklären muss, sondern einfach so akzeptiert werde wie ich bin.

A


Was ist falsch an mir?

x 3


Du bist es wert, gemocht zu werden
Und Du bist wertvoll.

Es tut mir echt leid, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast. Ich glaube, solche Freunde hatten wir alle schonmal. Das tut natürlich trotzdem weh.

Es ist doch so: Für Dich ist es leichter, den Fehler bei Dir zu suchen. Weil dann bist Du handlungsfähig und denkt, dass Du ja nur Dieses oder Jenes ändern müsstest, dann würde es klappen.
Liegt der Fehler aber beim Anderen, bleibt Dir nur das Traurigsein, Vermissen, oder die Wut. Und das ist oft viel schwerer auszuhalten.

Also lass ich Dir mal Tröstetaschentücher hier für die Traurigkeit

@WayOut
Das fühle ich sehr und habe auch das Gefühl, dass ich irgendwie dauernd anecke oder anscheinend einfach nicht kommunizieren kann. So wie du sehe ich das jetzt auch denke mir, lieber eine ehrliche Freundschaft für die sich die Arbeit lohnt, statt vielen bei denen man sich ständig für sich selbst rechtfertigen muss..
Danke dir!

Zitat von Zinny:
Du bist es wert, gemocht zu werden Und Du bist wertvoll. Es tut mir echt leid, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast. Ich glaube, solche Freunde hatten wir alle schonmal. Das tut natürlich trotzdem weh. Es ist doch so: Für Dich ist es leichter, den Fehler bei Dir zu suchen. Weil dann bist Du ...

Danke @Zinny ! Das tat gut.
Ja, ich gebe mir nur noch die Schuld wobei ich mir wenigstens denke, ich habe ihm gesagt dass ich s schade finde dass es so endet aber von ihm kam ja nicht mal irgendwas in die Richtung.. ich glaube er hatte mich sogar direkt geblockt.. so viel wert war es ihm dann wohl schlussendlich nicht.. aber naja .. so ist wohl das Leben.

Ich konnte mein ganzes Leben noch keine Freunde erhalten. Bis auf eine einzige Ex-Freundin, mit der ich auch nach vielen Jahren sehr regelmäßig schreibe. Die hat ähnliche Probleme.

Ich dachte immer, ich wäre recht beliebt, musste aber nach jedem Lebensabschnitt (Schule, Studium, Arbeitsplatz) immer feststellen, dass ich keine Freunde habe, sondern nur Gewohnheits-Bekanntschaften. Ist der Grund weg, dass man sich sieht, sieht man sich eben nicht mehr. Der Kontaktabbruch folgt dann in der regel sofort oder nach sehr kurzer Zeit.

Und eigentlich tritt man mir gegenüber eigentlich immer freundlich auf, und viele öffnen sich mir gegenüber auch nach kurzer Zeit.
Ich glaube, ich bin eigentlich nur ein Psychiater.


Rückblickend muss ich aber auch einsehen, dass ich in der Vergangenheit viele Einladungen ausgeschlagen habe.
Ich bin auch niemand, der andere um Hilfe bittet. Zu einer echten Freundschaft gehört aber eben wohl auch, dass man nicht nur dem anderen hilft, sondern den anderen auch um Hilfe bittet.

Ich habe in diesem Forum nun schon über 1000 Beiträge geschrieben, und werde des Öfteren hier auch privat gerne um Hilfe gebeten, was ich auch gerne mache.
Ein eigenes Thema habe ich hier jedoch noch nicht aufgemacht. Ich habe sowas nicht in mir. In mir steckt eine tiefe Angst vor Ablehnung.

Zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert. Es gab nie eine bessere Zeit, um alleine zu sein.

Oh, das kenne ich.
Ich habe eigentlich nur noch einen Freund, den ich nicht übers Internet kennengelernt habe und da krieselt es aktuell auch ganz schön. Ich könnte ihn dafür erwürgen, dass er mir nicht sagt was los ist. Es macht mich einfach nur müde und dann bin ich traurig wenn ich merke, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe mich mit ihm zu treffen und dieses Spiel zu spielen, dass alles gut wäre ...

Aber sonst verstehe ich dich und auch die anderen.
Sobald man Schule oder Hobby oder was auch immer gewechselt hat, sind einfach viele angebliche Freunde weg.
In der Schulzeit hat mir das noch richtig weh getan.
Inzwischen sehe ich niemanden mehr als Freund, auch weil ich eben durch die Erfahrung einfach nicht verstehe, ab wann man denn nun wirklich befreundet ist.

Ich brauche auch keine Freundschaften, wo man sich jede Woche sieht. Ich kann auch Mal einige Monate ohne. Auch weil ich mich sonst eher unter Druck gesetzt fühle.
Schreiben geht aber immer.

Inzwischen hab ich ein paar Leute gefunden, die auch so denken. Ich habe mich auch riesig gefreut, als sie mir sagten, dass wir Freunde sind.
Ich dachte bis dahin nur an gute Bekannte.

Und meine wenigen Online-Freundschaften habe ich auch weiterhin. Manche davon treffe ich auch Mal einmal im Jahr. Das ist dann sehr schön.

Aber ich bin auch der Meinung, dass du hier nicht das Problem bist.
Aber der andere ist es auch nicht unbedingt.
Es sind einfach wirklich zwei Leben. Deines hat sich dann so verändert, dass du mit weniger Kontakt auskamst und der andere kann das aber nicht. So wie es aktuell wohl auch bei meinem besten Freund auszusehen scheint. Obwohl ich eigentlich nichts mehr über ihn weiß ... Er erzählt mir nichts mehr aus seinem alltäglichen Leben ... Ich könnte ihn erwürgen. Wahrscheinlich ist das Problem total leicht zu lösen und er bekommt den Rand nicht auf. Uff. Naja.

Die Suche nach Leuten, die zu einem passen kann dauern.
Ich hatte ehrlich gesagt aufgegeben und vor knapp über einem Jahr standen da die Drei plötzlich.
Sei also nicht hoffnungslos. Überraschungen gibt es weiterhin.

Und ich bin ehrlich:
Solltest du im Grunde mit deinem aktuellen Leben zufrieden sein, dann ist das auch gut. Halte an deinen dir wichtigsten Leuten fest. Und wenn die reichen, ist das ausreichend.
Solange du in der Situation glücklich bist.
Man braucht nicht 50 Freunde.

Hallo Anotheralien,

Zitat von Anotheralien:
Was ist falsch an mir?


einfach ist dazu nichts zu sagen. Es kann gut sein, daß gar nichts an Dir (besser gesagt, an Deinem
Verhalten) falsch ist.

Zitat von Anotheralien:
Nun habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich mit der Vollzeitstelle und dem Studium einfach wenig Zeit und teilweise keinen Kopf habe noch viel mit anderen zu unternehmen - klar, dadurch isoliere ich mich ja auch irgendwie selber und Freundschaft kostet eben auch Zeit und Fleiß.

Das ist so. Freundschaften erfordern Aufnerksamkeit und Zeit. Wenn Freundinnen gern mehr Zeit mit Dir verbringen möchten, werden sie das aber sicherlich deutlich ansprechen.

Zitat von Anotheralien:
Egal was ich aber mache, mache ich irgndwie immer falsch und bekomme zum Abschluss immer GIFTIGE letzte Nachrichten


Warum soll es denn nur an Dir liegen? Andere werden auch vieles falsch machen.
Kann es sein, dass Du meistens andere Erwartungen an das Leben hast und andere Gesprächsthemen
interessant findest als Deine Bekannten und Freunde?

Zitat von Anotheralien:
Alle anderen Freundschaften enden auf diese unschöne Art und Weise. und ich weiß nicht wieso.


Es ist etwas schwierig dazu etwas zu sagen. Möglicherweise liegt es teilweise daran, wie Du mit
anderen Menschen kommunizierst.Bist Du ein wenig dominant? Versuchst Du gern Deine
Wünsche in den Vordergrund zu stellen? Manchmal merkt man das selbst zu wenig.

Zitat von Anotheralien:
5 Jahre, einfach weg.
Sobald ich auch nur ein klein bisschen egoistisch handele und mal Absage oder auf mich höre - sind die Menschen enttäuscht.


Erstens sind die 5 Jahre nicht verloren. Freundschaften halten sehr selten über viele Jahre.
Einige Zeit benötigt man, um herauszufinden, ob man gut freundschaftlich zusammenpasst.
Und Du hast jahrelang beobachten können, wie sich Deine Freunde verhalten haben.

Zitat von Anotheralien:
Ich arbeite an mir, versuche mich ständig zu bessern, ein Mittelmaß zu finden respektiert zu werden aber auch selbstlos zu sein.


Damit könntest Du natürlich schon zu einer schwierigen Freundin geworden sein. Die wenigsten
Freunde wollen sich regelmäßig verbessern oder auch nur über Verbesserungen reden.
Viele fühlen sich mit so etwas überfordert. Sie sprechen und machen lieber nur immer das Gleiche,
ohne dass es ihnen langweilig zu sein scheint.

Zitat von Anotheralien:
Ich zweifele nun schon so sehr an mir und habe mich jetzt einfach damit abgefunden nur noch Zeit in meine Familie, meinen Freund und diese eine Freundin zu investieren.


Bitte zweifele erst einmal nicht so sehr an Dir. Immerhin hast Du ja Menschen in Deinem
persönlichen Umfeld, Dir Dir etwas bedeuten. Und hier und dort kommt hoffentlich immer mal
jemand dazu, mir der/dem Du etwas Zeit und Interessen teilen kannst.

Viele Grüße
Bernhard

Du bist so, wie du bist und machst dein Ding. Dazu gehört auch dein Berufsleben. Einem Freund muss etwas an dir liegen. Es reicht nicht, wenn er dich nur als Vervollständigung seiner Person sieht. Auch ein Freund muss sich Gegebenheiten anpassen und macht das sicher gern, denn du müsstest ihm wichtig sein.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore