Hallo ihr Lieben,
ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich eure Geschichten lese...
Eigentlich hatte ich eine schöne Kindheit, bis auf manches. Habe mehrere Geschwister und wir waren als KInder viel zusammen, wenn wir draußen oder drinnen spileten. Im Sommer waren wir jeden Tag baden, wir hatten ein Fahrrad und Rollschuhe und im Winter Schlittenfahren, Skifahren, Gleitschuhe. Die Jungs hatten Autos und wir Mädchen Puppen und Puppenwagen, Teddys.
Mit zweieinhalb Jahren kam ich ins Heim. Meine Geschwister auch. Meine Mutter hatte ne Operation, wie sie später erzählte und einen längeren Krankenhausaufenthalt. Ich weinte schon auf der ganzen Zugfahrt, wollte nicht weg und dann als ich dort war, war auch noch so eine böse Erzieherin, bei man solange am Tisch sitzen musste, bis man aufgegessen hatte. Mich zerrte sie immer vom Stuhl und schmiss mich ins Gitterbett, wenn ich anfing zu weinen. Dort musste ich dann den ganzen Tag bleiben, weinte viel.... Schlug mich. Ich hatte totale Sehnsucht nach meiner Mutter und wenn ich an sie dachte, weinte ich. Endlich, an meinem dritten Geburtstag holte sie mich ab. Ich war so überglücklich, als sie mich umarmte, ich wollte sie nicht mehr loslassen und vergaß vor lauter Freude mein Geschenk. In dem Heim war auch ne liebe Erzieherin, bei der ich auf dem Schoß war. Habe auch die Namen nicht vergessen.
Als ich so ca. 4 Jahre alt war, wurde ich öfters missbraucht... Ich durfte aber nichts sagen. Derjenige holte mich manchmal von zu Hause ab zum spazierengehen. Meine Eltern ahnten nichts.
Jedenfalls machte ich dann mal einen reiesen Fehler und wurde dafür noch heftig bestraft, musste ins Bett und wurde mit dem Ausklopfer geschlagen. Ich weinte bitterlich und konnte mich nicht mehr beruhigen.
Zu Hause wurde ich öfters Heulsuße genannt. Dann bekam ich noch einen Spitznamen verpasst. In die Schule ging ich gern. War auch eine gute Schülerin, nur so 4./5. Klasse war ich mal nicht so gut. Aber am Ende der zehnten Klasse gehörte ich mit zu den Besten, machte meinen Fachschulabschluss und war beliebt und anerkannt.
Als mein Vater mit dem Alk. anfing wurde er öfters aggressiv meiner Mutter gegenüber und in solchen Situationen hasste ich ihn. Ansonsten wenn er nüchtern war, war er ganz liebenswert. Ich liebte meine Eltern und fühlte mich eigentlich auch geliebt. Weihnachten war immer schön. Katzen hatten wir auch.
Jedenfalls war ich froh, als sich meine Eltern dann scheiden ließen, denn meine Mutter litt sehr darunter unter seinen Ausbrüchen, einmal ging ich dazwischen, als er betrunken mit einem Küchenmesser auf sie losging und ich hatte panische Angst um meine Mutter. Ließ sie auch ungern allein, da war ich gerade mal 14.
Mit 16 hatte ich die Hauptverantwortung für die gesamte Familie, weil meine Mutter in die KLinik musste. Aber ich/wir bewältigten das mit dem Haushalt, nur ich fühlte mich mal so überfordert, weil ich ja nach der Schule noch arbeiten war und fügte mir eine heftige Verletzung zu, über die ich nicht weiter sprach, nur ärztlich behandeln ließ und das war´s. Konnte mit niemanden darüber reden, nur mal oberflächlich, ich schämte mich und machte mir Selbstvorwürfe. Hausaufgaben machte ich dann abends im Bett.
Wie gesagt, mein sehnlichster Wunsch war, dass meine Mutter wieder gesund werden würde und so war ich auch viel für sie da.
Dann lernte ich meinen M. kennen und wir waren auch verliebt, heirateteten und ich/wir wünschten uns Kinder. Alles lief auch anfangs gut, doch dann kamen weitere Probleme hinzu. Naja, es gab gute und auch schlechte Zeiten.
Meine Mutter und mein Vater lernten später neue Partner kennen, bei dem neuen Partner meiner Mutter hatten wir auch nichts zu lachen. Er versuchte, meine Mutter dazu zu bringen, dass sie den Kontakt zu allen Kindern abbrach, was ich aber nicht zulassen wollte. Ich war bsi zum Schluss für meine Mutter da. Jedenfalls war es nicht schön, als ich im 7. Monat schwanger war, einen Brief zu bekommen, indem drinstand, wir Kinder seien alle undankbar und sie wolle den Kontakt zu uns abbrechen. Meine Schwestern bekamen auch so´nen Brief und wqienten auch bitterlich. Da war ich dan erstmal für meine Geschwister da. Ich könnte noch mehr schreiben, unsere Eltern waren zu keiner Hochzeit, was sehr wehgetan hatte...
Hatte mich vor ca. 7 jahren von meinem P. räumlich getrennt...
Ich hatte mir vorgenommen, es bei meinen Kindern besser zu machen. Sie kommen heute gerne zu mir und wir haben ein gutes Verhätnis zueinander, sie lieben und schätzen mich, was für mich das größte Geschenk ist. Also kann ich auch nicht alles falsch gemacht haben...
Nachdenkliche Grüße
Finja