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Ich bin einsam, weil ich den Mainstream(die Mehrheit der Gesellschaft) nicht ausstehen kann.

Die meisten Menschen sind mir zu oberflächlich, sie denken nur mit ihren Augen und nicht mit ihrer Vernunft. Ein Beispiel: Sie sehen einen dicken Menschen und das erste, was sie denken ist: woah ist der fett, was gleichbedeutend ist mit: ist der hässlich, deshalb bin ich was besseres als er und ich habe das Recht ihn zu mobben, damit ich mein Selbstwert pushen kann, aber nie im Leben würden sie darauf kommen zu denken: hmm er ist dick, aber vielleicht ist er ganz nett. oder ihn einfach nur in Ruhe lassen, weil er schon genug Probleme hat. Wegen solchen Banalitäten werden Leute gemobbt und vielen bleibt in ihrer Verzweiflung nichts übrig, als ihr Leid tragischerweise mittels Suizid zu beenden.

Die meisten Menschen sind primitive Tiere. Sie mögen noch so gut aussehen, noch so viel Geld besitzen und noch so viel Erfolg haben, im Grunde sind sie geistig auf einem jämmerlich niedrigen Niveau. Was bringt das, wenn man aussieht wie ne *beep* und jeder Mann auf einen gut ist, um sich so ordentlich durchnehmen zu lassen? Nun, man fühlt sich begehrt und bestätigt, dass man attraktiv bin, nur damit ich jedes Mal von einem Mann betrogen werde, obwohl man sich eine feste Beziehung wünscht. Ist das nicht erbärmlich? Das ist eben dieses Triebverhalten, dass uns Menschen zum Tier macht.

Es ist schwierig jemanden zu finden, der nicht so oberflächlich ist und für ihn die Seele eines Menschen eine Wichtigere Rolle spielt als seine Äußerlichenkeiten. Deshalb bin ich einsam.

Warum seid ihr einsam?

14.10.2012 15:29 • 23.10.2012 #1


19 Antworten ↓


Zitat von Sephiroth:
Ich bin einsam, weil ich den Mainstream(die Mehrheit der Gesellschaft) nicht ausstehen kann.

Die meisten Menschen sind primitive Tiere. Sie mögen noch so gut aussehen, noch so viel Geld besitzen und noch so viel Erfolg haben, im Grunde sind sie geistig auf einem jämmerlich niedrigen Niveau.


Dein Verhalten ist, laut deines Textes, dem Verhalten der Menschen sehr ähnlich, die du so kritisierst. Oder anders ausgedrückt deine Bewertung und (Ver/)Beurteilung gründet auf der gleichen Basis, auf der die anderen in deinem Beispiel einen Dicken mobben.

Außerdem denke ich, dass einem die Frage warum man einsam ist nicht wirklich weiterbringt.. Wenn dann nur in dem Sinne, dass man über sich nachdenkt und möglicherweise zur Erkenntnis kommt, dass man selbst etwas ändern kann/möchte/muss.

A


Warum seid ihr einsam?

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Zitat von Sephiroth:
Ich bin einsam, weil ich den Mainstream(die Mehrheit der Gesellschaft) nicht ausstehen kann.

Dieser Art von Feststellung liegt meist ein unbewußtes Defizit im Umgang mit dem Rest der Menscheit zugrunde und führt zu nichts ausser Isolation. Die Abklassifizierung der kompletten Gesellschaft in die Mainstream-Schublade sagt eigentlich nur aus, dass du etwas nicht kannst, was der Rest vermag. Nicht das ich dir nicht glaube, das du es so empfindest wie du es schreibst aber der leichteste Weg den man gehen kann ist immer der, etwas Anderem die Schuld zu geben.

Zitat von Sephiroth:
Die meisten Menschen sind mir zu oberflächlich, sie denken nur mit ihren Augen und nicht mit ihrer Vernunft. Ein Beispiel: Sie sehen einen dicken Menschen [...]

Das ist eine sehr generalisierte Behauptung. Mal davon angesehen das man mit den Augen nicht denken kann, vermute ich mal du meinst das Menschen neben der Vernunftebene noch über eine Gefühlsebene verfügen, die sich eben dann in die von dir beschriebenen Verhaltensweisen äussern. Dazu kann ich dir nur sagen, du machst es mit Sicherheit nicht anders. Gerade hier im Forum, dieses Posting betreffend, hast du ein emotionales Statement abgegeben, in dem du fast die gesamte Menschheit in einer einzigen Schublade packst. Vernünftig wäre gewesen, jedem Menschen seine Individualität zuzugestehen. Unvernünftigerweise hast du aber sehr stark deine negativen Erfahrungen generalisiert und machst der Welt Vorwürfe.

Der springende Punkt ist: Die Welt ist, wie sie ist. Du wirst sie nicht ändern können aber du kannst deine Perspektive ändern.

Zitat von Sephiroth:
Die meisten Menschen sind primitive Tiere. [...]

Was heißt die meisten Menschen? Vermute ich richtig das du dich selbst davon ausnimmst und die paar Leute die du gut leiden kannst? Dein ganzes Posting sagt eigentlich nur aus, dass die Summe der menschlichen Erfahrungen die du gemacht hast, zu einem einseitig negativem Abbild der Realität geführt haben, das aber nichts mit der Realität zu tun hat. Wenn ich den relativen Begriff hier mal verwenden darf.

Es ist richtig das die Menschen Tiere sind. Genau genommen sind wir Säugetiere und nur aus religiös-kulturellen Gründen wird zwischen Mensch und Tier unterschieden. Es ist also unsere innerste Natur Triebe zu befriedigen und Gefühle zu haben. Wenn wir aus reiner Vernunft bestehen würden, hätten wir uns wahrscheinlich am 2. Tag unserer Existenz in eine Ecke gesetzt und erkannt, dass das Leben keinen Sinn ergibt, weil das Universum nicht ewig existiert.

Zitat von Sephiroth:
Es ist schwierig jemanden zu finden, der nicht so oberflächlich ist und für ihn die Seele eines Menschen eine Wichtigere Rolle spielt als seine Äußerlichenkeiten. Deshalb bin ich einsam.

Du bist einsam weil du vermutlich mehr negative Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich gemacht hast, als gut für dich ist. Doch bist du momentan auf dem Trip dem Rest der Menscheit anzukreiden das es so etwas wie Attraktivität, Abneigung, Rangverhalten oder einfach nur Gefühle gibt. Das wird dich kein Stück weiter bringen.

Zitat von Sephiroth:
Warum seid ihr einsam?

Ich bin alleine aber aus irgend einem Grund nicht einsam. Zumindest habe ich die Phase der Ursachenverlagerung bereits hinter mir, das war auch ein Prozess, den man abarbeiten muss. Ich kann dir nur raten nicht auf diesem Weg weiter zu gehen, am Ende wird die Lösung lauten: Die Welt muss sich ändern damit es für mich erträglicher wird. Das wird die Welt aber nicht machen.

Hallo Sephiroth !
Ich muss leider dem, was beats geschrieben hat zustimmen. Wie du über die Menschen schreibst, das hört sich auch nach vielen Vorurteilen an. woher willst du wissen wie andere Menschen denken und fühlen? Kannst du Gedanken lesen? Wohl eher nicht, oder. Es ist einfach zu sagen, oh die ist so schlank und sieht gut aus und die denkt bestimmt schlecht über dicke Menschen und hat eh nichts Vernünftiges in der Birne. Menschen sind aber verschieden, du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Natürlich gibt es auch oberflächliche Menschen, aber es gibt auch normale Leute, die das eben nicht sind. Ich will damit sagen, vieles ist nicht so wie es im ersten Augenblick scheint. Woher willst du wissen, dass die Menschen, die du so im Alltag triffst und über die du schlecht denkst, dass sie nicht auch einsam sind oder gar Ängste oder Depris haben? Sowas sieht man Anderen nicht unbedingt an. Auch wenn es für dich unvorstellbar ist, auch Menschen mit gutem Aussehen und gar vielem Geld, sind einsam und leiden unter psychischen Krankheiten! Mobbing ist schlimm und sollte verboten oder bestraft werden.
Und wenn dir hier in der europiäschen Welt vieles zu oberfläch ist, dann geh doch in ärmere Länder. Viele Organisationen suchen Ehrenamtliche. Dort ist man froh, über Menschen, die nicht oberflächlich sind und helfen.

Zitat von Sephiroth:
Ein Beispiel: Sie sehen einen dicken Menschen und das erste, was sie denken ist: woah ist der fett, was gleichbedeutend ist mit: ist der hässlich, deshalb bin ich was besseres als er und ich habe das Recht ihn zu mobben, damit ich mein Selbstwert pushen kann, aber nie im Leben würden sie darauf kommen zu denken: hmm er ist dick, aber vielleicht ist er ganz nett.

Hey, wer ohne Maß Essen in sich hinein schaufelt, ist nicht nett zu sich selbst und daher kann er auch keinen authentischen Draht zu den anderen haben.

Und - du hast total Recht, Andere auszulachen und arrogant zu behandeln ist eine primitive und verletzende Art, und das einfach so festzustellen sollte möglich sein ohne dass man sich gleich einen Stempel des Kritikers oder gar Menschenhassers zuzieht.

Danke an den Rest hier.



Wenn dem nicht so wäre, könnte man u. a. auch die ganze Diagnostik in der Psychiatrie ad acta legen - alle Gestörten wären als normal und lieb zu bezeichnen und es gäbe keinen Bedarf an Therapien.

Es kommt darauf an, wie du zu den primitiven Leuten stehst. Wenn du es schaffst sie dir als jemand vorzustellen, der einfach Pech im Leben hatte und außer seiner Triebe für keine andere Empfindungen zugänglich ist, brauchst du dich nicht weiter daran aufzureiben. Dann hast du dich aus der vermeintlichen Verantwortung für jemand anders befreit, und so eine Art Einsamkeit sollte niemanden unglücklich machen.

Liebe Grüße.

Hallo,
Zitat von joda70:
Die Abklassifizierung der kompletten Gesellschaft in die Mainstream-Schublade sagt eigentlich nur aus, dass du etwas nicht kannst, was der Rest vermag.

Davon fühle ich mich angesprochen, anscheinend trifft das auf mich auch zu. Bloß was ist es? Ich neige ebenfalls dazu, so zu denken wie Sephiroth, nicht in exakt den gleichen Bahnen, aber doch ähnlich. Und ich verstehe es selbst nicht - es nervt mich, nicht zuletzt wegen der daraus resultierenden Einsamkeit. Allerdings kann und möchte ich mich in gewissen Hinsichten einfach nicht ändern (anpassen), damit würde ich über meine eigenen Grenzen springen.

Zitat von joda70:
Dein ganzes Posting sagt eigentlich nur aus, dass die Summe der menschlichen Erfahrungen die du gemacht hast, zu einem einseitig negativem Abbild der Realität geführt haben, das aber nichts mit der Realität zu tun hat.

Spricht mich ebenfalls an. Sehr schwer, zu verinnerlichen, wenn es doch (fast) immer die Realität war...

______________

x. = editiert:

Sowohl Zitate von Stefan Wittlin, Ernst Ferstl, Herrmann Hesse, Thomas Häntsch, Erich Fried als auch Robert Jungk
unterliegen dem Copyright! Bitte die Hinweise im Forum unbedingt beachten! Danke! Petra


Nur die allergescheitesten Leute benützen ihren Scharfsinn
zur Beurteilung nicht bloss anderer, sondern auch ihrer selbst.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


Aus meiner Gedichte- und Zitatesammlung... Worte, die mir aus der Seele sprechen und mich trösten, weil sie mir sagen: Mit solchen Gedanken bin ich (sind wir) vielleicht einsam, aber nicht allein!

Grüße

PS.: Denken tun so bestimmt nicht gerade wenige, aber beim leben und dazu stehen hapert es eindeutig zu oft...

Zitat von Sephiroth:
Die meisten Menschen sind mir zu oberflächlich, sie denken nur mit ihren Augen und nicht mit ihrer Vernunft. Ein Beispiel: Sie sehen einen dicken Menschen und das erste, was sie denken ist: woah ist der fett, was gleichbedeutend ist mit: ist der hässlich, deshalb bin ich was besseres als er und ich habe das Recht ihn zu mobben, damit ich mein Selbstwert pushen kann, aber nie im Leben würden sie darauf kommen zu denken: hmm er ist dick, aber vielleicht ist er ganz nett. oder ihn einfach nur in Ruhe lassen, weil er schon genug Probleme hat. Wegen solchen Banalitäten werden Leute gemobbt und vielen bleibt in ihrer Verzweiflung nichts übrig, als ihr Leid tragischerweise mittels Suizid zu beenden.

Die meisten Menschen sind primitive Tiere. Sie mögen noch so gut aussehen, noch so viel Geld besitzen und noch so viel Erfolg haben, im Grunde sind sie geistig auf einem jämmerlich niedrigen Niveau. Was bringt das, wenn man aussieht wie ne *beep* und jeder Mann auf einen gut ist, um sich so ordentlich durchnehmen zu lassen? Nun, man fühlt sich begehrt und bestätigt, dass man attraktiv bin, nur damit ich jedes Mal von einem Mann betrogen werde, obwohl man sich eine feste Beziehung wünscht. Ist das nicht erbärmlich? Das ist eben dieses Triebverhalten, dass uns Menschen zum Tier macht.


Warum denkst du nur so negativ über andere Leute? Ich bin mir sicher, dass es solche Leute gibt, aber das ist sicher nicht die Mehrheit. Hast du vielleicht schon solche Erfahrungen gemacht, wo du gemobbt wurdest?

Ich bin einsam weil ich für die Gesellschaft uncool bin...Ich trinke nicht, nehme kein Dro....
Und bin skeptisch gegenüber Menschen...ich vertraue keinen...das macht einen verletzbar...

einsam sind wir aber es gibt einige die genauso denken wie wir und darum finden wir uns nicht

Wenn ich das wüßte würd ich dir das sagen? ich renn nicht rum wie du da jemand besschrieben hast, bin nicht fett, keine dicke Brille, auch nicht wie eine *beep*.
Wenn ich es wüßte würd ich es dir sagen.
Dubist

Nur weil jemand aussieht wie ne *beep*,kann sie doch trotzdem ein netter liebenswerter Mensch sein Und du stempelst sie oberflächlich nach ihrem Äusseren ab...

endi, nicht ich, auch nicht sie, so ist die Gesellschaft und selbst wenn du normal aussiehst bist du trotzdem in gefahr alleine dazustehen.
Manchmal denkt man so, aber ein dicker kann mehr freunde haben wenn er es Glück hat, als wir alle zusammen. Hoffe das ist euch klar.
Wir geben nur das euch mit, was die gesellschaft euch sagt.
Das sie Leute die ärmer. dicker, anders wie auch immer ausgrenzt.
Dubist

Das ist schon klar Dubist Natürlich ist es unabhängig davon wie man aussieht ob jemand einsam ist oder net. Keiner sollte anhand von seinen Äusserlichkeiten abgestempelt werden weder ein dicker noch ein dünner Mensch.Keiner der gern Anzüge trägt und auch keiner der weisse Socken in Sandalen mag!

Zitat von Hafizah:
Hallo,
Zitat von joda70:
Die Abklassifizierung der kompletten Gesellschaft in die Mainstream-Schublade sagt eigentlich nur aus, dass du etwas nicht kannst, was der Rest vermag.

Davon fühle ich mich angesprochen, anscheinend trifft das auf mich auch zu. Bloß was ist es? Ich neige ebenfalls dazu, so zu denken wie Sephiroth, nicht in exakt den gleichen Bahnen, aber doch ähnlich. Und ich verstehe es selbst nicht - es nervt mich, nicht zuletzt wegen der daraus resultierenden Einsamkeit. Allerdings kann und möchte ich mich in gewissen Hinsichten einfach nicht ändern (anpassen), damit würde ich über meine eigenen Grenzen springen.

Man könnte dieses Etwas ganz allgemein als Fähigkeit zur Anpassung und Selbstintegration bei gleichzeitiger Unabhängigkeit beschreiben oder eben dessen Defizit. Eine der wichtigsten Komponenten dieser Fähigkeiten scheint mir die innere Unabhängigkeit vom Aussen zu sein, quasi also das Innen und Aussen klar voneinander trennen zu können. Das sind Fähigkeit, die der optimal heranwachsende Mensch durch ein erziehungs- und beziehungsfähiges Elternhaus vermittelt bekommt.

Das ist zwar etwas kryptisch ausgedrückt aber ich denke, es trifft den Kern der Dinge.

Menschen die das Aussen, sehr häufig eben die berühmte Gesellschaft, für ihr Inneres verantwortlich machen, haben diese wichtige Trennung nie wirklich vollziehen können. Es scheint immer ein Gefühl des getrieben seins vorhanden zu sein, den äusseren Umständen sozusagen ausgeliefert.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies fast immer erlernt wurde. Man spricht daher heutzutage auch von einer Art erlernten Hilflosigkeit. Das Dumme an der Geschichte ist nur, auch wenn man das akzeptiert und verstanden hat, hilft es einem nicht diesen Mechanismus zu umgehen.

Ein klares Zeichen für die verinnerlichte (vermeintliche) Abhängigkeit von irgendwelchen äusseren Faktoren ist starkes Verallgemeinern. Daran läßt sich meines Erachtens gut erkennen ob es jemanden möglich ist differenziert zu denken, was zur Unterscheidung des Innen und Aussens unabdingbar ist.

Ist natürlich nur meine persönliche Sicht der Dinge ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Zitat von Hafizah:
Zitat von joda70:
Dein ganzes Posting sagt eigentlich nur aus, dass die Summe der menschlichen Erfahrungen die du gemacht hast, zu einem einseitig negativem Abbild der Realität geführt haben, das aber nichts mit der Realität zu tun hat.

Spricht mich ebenfalls an. Sehr schwer, zu verinnerlichen, wenn es doch (fast) immer die Realität war...

Da sprichst du genau den Punkt an, der es so schwer macht eine Änderung der Sichtweise bzw. der Perspektive bei sich selbst herbei zu führen. Das tägliche Erleben ist eher eine Bestätigung der eigenen negativen Sichtweise.

Doch der springende Punkt ist, sich darüber klar zu werden, dass eben diese Sichtweise eine erlernte Sichtweise ist! Ein ganz wichtiger Punkt!

Für gewöhnlich ist dieses Erlernen unwillkührlich während des Heranwachsen geschehen. Um eben umzulernen bedarf es aber einer bewußten Anstrengung. Genau da setzen ja die diversen Verhaltenstherapien an. Es geht - verallgemeinert ausgedrückt - um das Umlernen resistenter Verhaltensmuster.

Das ist natürlich leichter geschrieben als es für den Einzelnen umzusetzen ist.

Manchmal hilft es sich darüber klar zu werden, dass es Menschen gibt, für die die eigenen Sicht auf die Realität zu völligem Unverständnis führt. Weil dies eben nicht ihrem eigenen Erleben entspricht. Alleine die Tatsache, dass es eben Menschen mit einer radikal anderen Sichtweise bzw. Persektive auf die sogenannte Realität gibt, sollte zumindest auf Vernunfteben zu einer Annahme möglicher eigener Fehlinterpretation der eigenen Sichtweise führen.

Zitat von joda70:
Da sprichst du genau den Punkt an, der es so schwer macht eine Änderung der Sichtweise bzw. der Perspektive bei sich selbst herbei zu führen. Das tägliche Erleben ist eher eine Bestätigung der eigenen negativen Sichtweise.

Doch der springende Punkt ist, sich darüber klar zu werden, dass eben diese Sichtweise eine erlernte Sichtweise ist! Ein ganz wichtiger Punkt!


Das verstehe ich nicht... Eigentlich reagiere ich (innerlich, in Gedanken) nur auf Dinge, die ganz offensichtlich sind... Und verallgemeinern tue ich erst recht nicht, das kann ich nämlich grundsätzlich nicht leiden... Aber ich sortiere vermutlich (zu?) schnell, das gestehe ich mir ein. Eine Person, von der ich nur 3 Minuten miterlebe, wie sie offensichtlich Freude daran hat, eine andere Person zu ärgern, fertig zu machen, ist für mich automatisch eine schlechte Person. Von sowas halte ich großen Abstand, weil ich das Verhalten beim besten Willen weder nachvollziehen, noch akzeptieren kann. Wo und wieso sollte ich da noch etwas Gutes suchen? Das war jetzt nur ein Beispiel. Manches ist einfach zu offensichtlich, und was nicht offensichtlich ist, trete ich eigentlich immer unvoreingenommen gegenüber. Meistens liegt es nicht an mir und meiner Einstellung zum Mainstream, dass ich einsam bin, sondern an meiner überzogenen Sensibilität Moral und daran, dass Andere mit Menschen wie mir weniger zutun haben wollen. Ich bin humorvoll, unterhaltsam, nicht dumm (denke ich mal), aber JENE sind es, die mich in Schubladen stecken und es will gar nicht erst heraus gefunden werden, wer ich tatsächlich bin. Denn was will man schon mit einer, die nicht mal was Berauschendes trinkt, keine Partys / Discos dergleichen besucht, auch kein Interesse an Designermode oder Plastikfingernägeln dergleichen hat, nicht lustig über andere lästert, keine berufliche Karriere vorzuweisen hat, Erfahrungen mit psychischen Krankheiten hat, und so weiter und so fort... Pfff.

Zitat von Hafizah:
Zitat von joda70:
Da sprichst du genau den Punkt an, der es so schwer macht eine Änderung der Sichtweise bzw. der Perspektive bei sich selbst herbei zu führen. Das tägliche Erleben ist eher eine Bestätigung der eigenen negativen Sichtweise.

Doch der springende Punkt ist, sich darüber klar zu werden, dass eben diese Sichtweise eine erlernte Sichtweise ist! Ein ganz wichtiger Punkt!


Das verstehe ich nicht... Eigentlich reagiere ich (innerlich, in Gedanken) nur auf Dinge, die ganz offensichtlich sind...

Das ist ja das Trügerische. Das Offensichtliche ist auch nur ein Produkt deines Wertesystems. Das wiederum ist erlernt, vielfach bestätigt und der Hauptgrund für ein festgefahrenes Verhaltensmuster.

Das ist natürlich stark vereinfacht.

Zitat von Hafizah:
Und verallgemeinern tue ich erst recht nicht, das kann ich nämlich grundsätzlich nicht leiden... Aber ich sortiere vermutlich (zu?) schnell, das gestehe ich mir ein. Eine Person, von der ich nur 3 Minuten miterlebe, wie sie offensichtlich Freude daran hat, eine andere Person zu ärgern, fertig zu machen, ist für mich automatisch eine schlechte Person. Von sowas halte ich großen Abstand, weil ich das Verhalten beim besten Willen weder nachvollziehen, noch akzeptieren kann. Wo und wieso sollte ich da noch etwas Gutes suchen? Das war jetzt nur ein Beispiel.


Schon klar. Aber es ist eben nur ein Modellbeispiel. Natürlich entwickelt man negative Gefühle für eine solche Person. Es geht auch nicht darum das Gute in dieser Person zu suchen, sondern sich zu fragen warum man eben mit Menschen nicht klar kommt, die eben nicht ein solches Verhalten an den Tag legen. Denn wenn ich dich bisher richtig verstanden habe, hast du ein generelles Problem mit den Menschen. Und dieses Beispiel ist ja im Prinzip nicht auf alle Situationen anzuwenden.

Zitat von Hafizah:
Manches ist einfach zu offensichtlich, und was nicht offensichtlich ist, trete ich eigentlich immer unvoreingenommen gegenüber. Meistens liegt es nicht an mir und meiner Einstellung zum Mainstream, dass ich einsam bin, sondern an meiner überzogenen Sensibilität Moral und daran, dass Andere mit Menschen wie mir weniger zutun haben wollen.


Das wiederspricht sich eigentlich sehr stark. Ich würde sagen das es eben doch deine Einstellung zum Mainstream ist, die dich einsam macht. Es ist ja schon eine Wertung den Rest der Menschheit als Mainstream zu bezeichnen, du separierst dich ja bereits selbst. Das was du als deine überzogene Sensibilität Moral bezeichnest ist ja bereits ein Gegenpol zur angenommenen Sensibilitäts- und Moralfähigkeit des von dir als Mainstream bezeichneten Teils der Gesellschaft.

Zitat von Hafizah:
Ich bin humorvoll, unterhaltsam, nicht dumm (denke ich mal), aber JENE sind es, die mich in Schubladen stecken und es will gar nicht erst heraus gefunden werden, wer ich tatsächlich bin.


Dieses in Schulbladen stecken macht jeder Mensch automatisch, es gibt nichts was man dagenen tun kann. Von daher ist es eher anzuwendendes Wissen um seinem Gegenüber die Schulbladenwahl zu erleichtern. Das ist z.B. der Grund, warum es üblich ist, jemanden beim Kennenlernen mit einem Lächeln zu begrüßen, auch wenn es kein echtes Lächeln ist. Es signalisiert ich bin Freund. Ob das dann tatsächlich auch der Fall ist, findet man dann leider erst später heraus. Aber das Prinzip sollte klar werden. Nur das nach aussen gerichtete Verhalten ermöglicht dem Gegenüber eine Einschätzung. Innere Werte sind normalerweise nicht so einfach zu entdecken.

Du kommst anscheinend nie zu einem Punkt bei deinen Mitmenschen, bei den du in der richtigen Schulblade steckst. Das hat wohl auch etwas mit der Neigung zu tun, sich nicht verbiegen zu wollen und so angenommen werden zu wollen, wie man nun gerade ist. Wenn dir z.B. nicht nach Lächeln zumute ist, lächelst du eben nicht. Doch genau das funktioniert nicht. Menschen suchen bestimmte Signale um kompatible Personen ausfindig machen zu können. Dazu muss man eine gewisse schauspielerische Begabung an den Tag legen. Genau hier liegt meiner Meinung der Hauptgrund für das Versagen viele Menschen in Standardsituationen bei der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Zitat von Hafizah:
Denn was will man schon mit einer, die nicht mal was Berauschendes trinkt, keine Partys / Discos dergleichen besucht, auch kein Interesse an Designermode oder Plastikfingernägeln dergleichen hat, nicht lustig über andere lästert, keine berufliche Karriere vorzuweisen hat, Erfahrungen mit psychischen Krankheiten hat, und so weiter und so fort... Pfff.

In dem Absatz sind so viele indirekte Vorwürfe und Vorurteile enthalten, dass es mich nicht wundert das du dich selbst ausserhalb des Mainstreams positionierst. Es kann natürlich sein, dass du dich sowohl äusserlich als auch innerlich so sehr von deiner Zielgruppe unterscheidest, dass es schlicht die fehlenden Gemeinsamkeiten bzw. die fehlende Kompatibilität ist, die eine Zugehörigkeit unmöglich macht. Anders als es der Großteil der Menschen bewußt wahrnimmt, existieren eine vielzahl an unterschiedlichen Gruppen und Gesellschaftsstrukturen, deren Zugänglichkeit abhängig vom Grad der Gemeinsamkeiten ist. Und ich meine jetzt nicht Extrembeispiele wie Promminente oder Reiche.

Das Ganze ist schon ein recht komplexes Thema.

Hallo,

zuerst wollte ich nur mal anmerken, dass ich den Begriff Mainstream zur Vereinfachung aus dem Beginn des Threads entnommen habe. Eigentlich denke oder empfinde ich nicht auf diese Weise, denn die Menschen sind tatsächlich zu individuell und vielfältig, als dass dies noch irgendwo passen würde.

Zitat von joda70:
...du separierst dich ja bereits selbst. Das was du als deine überzogene Sensibilität Moral bezeichnest ist ja bereits ein Gegenpol zur angenommenen Sensibilitäts- und Moralfähigkeit des von dir als Mainstream bezeichneten Teils der Gesellschaft.


Das stimmt allerdings. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht erwarten... oder nur extrem selten. Aber mir sind sie eben wichtig.

Zitat von joda70:
Du kommst anscheinend nie zu einem Punkt bei deinen Mitmenschen, bei den du in der richtigen Schulblade steckst. Das hat wohl auch etwas mit der Neigung zu tun, sich nicht verbiegen zu wollen und so angenommen werden zu wollen, wie man nun gerade ist. Wenn dir z.B. nicht nach Lächeln zumute ist, lächelst du eben nicht. Doch genau das funktioniert nicht.


Doch doch! Also wenn ich alleine durch die Gegend gehe, wirke ich vermutlich eher verschlossen, ja... aber sobald ich auf irgendeine Art mit jemandem in Kontakt komme - mich jemand anspricht, an der Kasse, ... völlig egal wo und wie - reagiere bzw. bin ich überaus freundlich, und das von Herzen. Da verstelle ich mich auch nicht, so bin ich einfach im Umgang mit anderen Menschen, und es gibt keine innerlichen Situationen, bei denen mir nicht nach Freundlichsein / Lächeln ist - denn ich sehe absolut keinen Grund, wieso ich irgendwelche schlechten Gemütszustände an ANDEREN ahnungslosen Leuten auslassen sollte! Auch etwas, das mich bei manchen Anderen immer wieder verwirrt bishin zu belastet, wenn sie genau das tun. Launen an Unbeteiligten auslassen. Geht für mich gar nicht!

Zitat von joda70:
In dem Absatz sind so viele indirekte Vorwürfe und Vorurteile enthalten, dass es mich nicht wundert das du dich selbst ausserhalb des Mainstreams positionierst.


Mag sein, leider... weil es manchmal wirklich frustrierend ist! Ich bewundere echt die Leute, die mit (fast) jedem (wie man so sagt) klar kommen und trotzdem noch sie selbst bleiben (können). Ich könnte eigentlich auch mit (fast) jedem zurecht kommen, aber finde mal zum Beispiel eine (zweckgebundene) Gruppe von 30 Personen, in welcher alle harmonisch, rücksichts- und respektvoll miteinander umgehen - das ist so selten, dass es an dieser Stelle schon bei mir aufhört. Da reichen 2, 3 Quertreiber, zu denen die anderen auch noch halten (sie unterstützen), sodass ich unweigerlich wieder den Rückzug antrete (erst innerlich, dann auch äußerlich). Es ist sooo sinnlos, wenn einige sich gegenseitig das Leben schwer machen, damit komme ich echt nicht klar.

Ich seh das ähnlich wie Sephiroth. Der sogenannte Mainstream existiert, denn das erkennt man deutlich, wenn man ihm nicht angehört. Es gibt zwischen mir und dem Rest da draussen keine Schnittstelle. Meine Interessen sind schon recht eigen, und wenn man dort mal jemanden findet, der mit einem Interessen teilt, dann setzt wieder dieses absolut fürchterliche Balzverhalten irgendwann ein! Nö, man kann ja nicht einfach nur Freunde sein, ist ja nicht möglich. Und wenn man dann auch noch ne ganz andere seelische Basis hat, als 99,999% der Menschen, dann geht garnichts mehr.

Nur einem will ich widersprechen: Diesem Tiervergleich, denn Tiere sind meines Erachtens nach die besseren Menschen und nichts, was unter uns steht.
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So wie es aussieht, habe ich mich sehr unglücklich ausgedrückt, weil ich wohl zu hasserfüllt war. Worauf ich hinaus will, ist diese quasi automatische Intoleranz, Inakzeptanz und Unverständnis der allgemeinen Bevölkerung gegenüber Minderheiten und Andersdenkende. Es ist verpönt und seltsam, wenn man alternativ ist, man hat gefälligst dem Standard zu folgen. In den Medien kann man das gut erkennen. Minderheiten werden eigentlich immer ins schlechte Licht gerückt, weil sich das eben verkauft und die meisten Leute das auch so sehen wollen, um sich daran zu ergötzen. Dagegen wird in z.b. Celebrity-Shows, Schönheitsoperationen und Reichtum im Überfluss als erstrebenswert dargestellt.
Und ich sage deshalb Mainstream und die meisten Menschen, weil ich das immer in der Öffentlichkeit beobachten kann und auch selbst erlebe. Letztens gab es eine Szene mit einem gleichgeschlechtlich im Bahnhof. Er wollte einfach nur vorbei, aber was passiert? Leute gucken ungläubig, schütteln den Kopf, fangen an zu lästern, lachen (ihn aus) und dann gab es welche, die ihn ziemlich wüst beschimpft und auf übelste beleidigt haben (wenn die besoffen wären, hätten die ihn sicher totgeschlagen). Ich war wie immer bei solchen Szenen ziemlich wütend darüber, dass viele Menschen einfach nicht akzeptieren wollen, dass jeder Mensch anders ist und ein Recht darauf hat, sein Leben ganz indivuell zu gestalten.
Es wird neben dem Mainstream immer Minderheiten geben. Es wird immer Punker, Nerds, gleichgeschlechtlich, Metaler, Goths, Cosplayer, Emos usw. geben.

Das ist sicher nur ein Grund für meine Einsamkeit. Ich war schon immer irgendwie einsam. Ich hatte schon immer das Gefühl gehabt anders zu sein als die anderen. Ich habe mich versucht mich den anderen anzupassen, aber ich habe gemerkt, dass ich mich dabei unwohl fühle. Ich habe alle Möglichkeiten versucht, aber es will nicht so richtig klappen. Ich glaube ich habe einfach nur Pech im Leben. Das ist wohl mein Schicksal. Ich kann nichts dagegen tun, deshalb habe ich die Einsamkeit als Teil meines Lebens akzeptiert und eingesehen, dass es mich nur unglücklich macht mich dagegen zu wehren. Ich bin wahrscheinlich nur noch am Leben, weil ich in meiner verdunkelten Seele ein kleines Licht der Hoffnung spüre, dass sich mein Leben doch noch eines Tages zum Glücklichen wendet.


P.S.: Euer Glück sollte nicht das Unglück anderer sein.

Und dein Unglück sollte nicht das Glück der anderen sein.
Höre nicht auf dieses Licht in dir zum strahlen zu bringen, Liebe auszustrahlen, Freude im Herzen zu haben und in die Welt mit Liebe rauszugehen.
Das ist Stärke trotz der Einsamkeit in dir und die anderen merken, es wirft sie doch nicht um Dubist

Hey Sephiroth.

Ich bin genauso einsam wie du, weil ich mich einfach mit 99% der Menschen nicht verstehe.

Aber bist du jetzt der Meinung, dass deine Situation hoffnungslos ist?

Denn ich weiß, dass da draußen Menschen sind mit denen ich auf einer Wellenlänge bin. Ich habe sie sogar gesehen und mit dem ein oder anderen habe ich auch schon gesprochen. Das daraus keine Freundschaft wurde, war wegen meinem schwachen Selbstbewusstsein zu diesem Zeitpunkt. Ist ne lange Geschichte.

Und ich bin mir zu 99,9% sicher, dass es diese Menschen auch für dich gibt.

Hast du noch nie jemanden getroffen, mit dem du auf einer Wellelänge warst? Vielleicht hast du die Leute nicht als solche wahrgenommen.

Ich weiß bei mir sogar schon, wie ich mein Problem löse. Und zwar muss ich raus. Nur leider habe ich keine Hobbies und bin arbeitslos ( Bin aber erst 23). Daran arbeite ich gerade. Denn wenn ich raus gehe, dann treffe ich mehr Menschen und umso mehr Menschen ich treffe, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemanden treffe, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin. Und dann spreche ich ihn an. Zack. So einfach ist das. Es müssen aber sehr viele Menschen sein, bei einer trefferquote von 1% .

Versuche dich in einen positiven Gefühlszustand zu bringen, damit du an deiner Situation arbeiten kannst. Tu uns den Gefallen. Da raußen gibt es Personen, die es lieben würden, mit dir befeundet zu sein, weil du sie verstehst. Du musst nur dafür sorgen, dass die Personen auch die Möglichkeit bekommen, dich kennenzulernen.

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Dr. Reinhard Pichler
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