Leider konnte ich meinen Beitrag nicht mehr editieren, daher hier der Nachklapp:
Nee, ist schon alles enthalten, um auch Birds Beitrag angemessen zu berücksichtigen und zu würdigen. Allerdings ist so eine Sicht, wie ich sie geschildet habe vermutlich auch nicht en vogue, weil sie negativ udn kritisch ist. Das ist ja auch aus der Mode geraten. Wir sind ja alles so fantastisch und es geht uns so gut und wir müssen ja dankbar sein, weil die armen Menschen in XY und so. Alles Quatsch! Hier herrscht soziale Kälte und allein diese Einteilung in arme und weniger arme Menschen müffelt schon wieder nach verlogener Selbstgefälligkeit, denn da ist was dem man meint helfen zu müssen. Von Menschen die in Schwellenländern seit Jahren leben, weiß ich, dass die Menschen dort vielleicht weniger vermögend, dafür aber meist freundlicher miteinander - in ihrer sozialen Gemeinsacht, nicht unbedingt mit Fremden - umgehen. Das sind alles ausreden um hier nichts ändern zu müssen. Ist ja auch nicht gewünscht. Davon lebt ja ganze Dienstleistungsindustrien und für die Industie ist es auch gut, weil die Leute ihren Liebesmangel in Arbeit sublimieren oder dadurch kompensieren versuchen. Es gibt auch keine freizeitorientierte Schonhaltung, weil sie ja kaum zweckungebundene soziale Beziehungen, früher mal als Freundschaften bezeichnet, unterhalten. Wärme, Verständnis etc. bekommt man auch nicht mehr von Freunden und Verwandten, insbesondere dann nicht, wenn wirklich mal emotionale Not an dem Mann oder der Frau ist, sondern das übernehmen Experten, die einem sagen, dass das in der eigenen Verantwortung liegt, also man sich nicht genügend oder unzweckmäßig bemüht habe. So, so, alles also aus instrumenteller Perspektive - ist alles nur eine frage des zieladäquaten Managements. Da kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Das traurige ist, dass ich mich über Jahre sehr bemüht habe, auch einen fundierten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, anderen immer freundlich und aufgeschlossen gegenüber war, versucht habe nicht zu werten, vor allem niemanden abzuwerten, sondern die Bedürfnisse zu verstehen, nachsichtig zu sein, geduldig, beharrlich, die mich in den Tugenden geübt habe, aber das ist alles irrelvant. Was zählt und womit man weiter kommt - ökonomisch wie sozial - ist nachwievor bei allem sozial-Getue, Hartherzigkeit, Respektlosigkeit, Genussucht, Heuchelei, Zynismus, Missgunst. Empathie, Anstand, Aufrichtig, Moral, Hilfsbereitschaft, Wärme etc. gelten nicht. Aber wir leben ja auch in einem Patriachat und es ist nicht so, dass Weiblichkeit, weil Frauen jetzt weil sie wählen und arbeiten dürfen und auch noch gleich bezahlt werden sollen, mehr geschätzt wird. Vermeintlich weibliche Werte - die ich einfach für allgemein menschliche halte - gelten dem Patriachat nichts. Die leistungsorientierten Frauen passen sich doch eher dem männlichen Ideal an, denn mit ihren spezifisch weiblichen Eigenschaften zu punkten bzw. meist sind es auch eher Frauen, denen vermeintlich männliche Attribute in die Wiege gelegt sind, als da z.B. wären Extraversion, Durchsetzungstärke, emotionale Kälte und Unabhängigkeit, Wettbewerbsfreude. Das sog. Weibliche wird nachwievor tabuisiert. Alles wofür es Zeit braucht, und Einsicht, und Fürsorge, was gehegt und gepflegt werden will, um zu erblühen, z.B. Kreativität, Freundschaft, Liebe, das zählt in weiten Teilen der Gesellschaft nicht. Man(n) muss ihn reinstecken wollen. Alles zack-zack, zweckorientierte Liebe, Freundschaft, Sexualität, egal wo man schaut. Selbst in der einst freien Wissenschaft und Kunst. Alles ist von dem patriachlisch-ökonomischen Diktat besetzt. Und da soll mir noch einer sagen, es läge an mir. Klar liegt es an mir, aber nicht weil meine Bedürfnisse und Eigenschaften genauso geachtet würden, wie die aller anderen und ich nur schlecht und falsch denke oder wahrnehme, sondern weil es schlicht nicht den verbreiteten Werten entspricht. Das verschlimmert sich noch, wenn ein Mann solche Eigenschaften besitzt und nicht ohne weiteres Bereit ist, dass Spiel mit unkritisch mitzuspielen. Es ist nur ein soziales Possenspiel.
11.05.2012 15:03 •
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