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Ich glaub, er sucht unter Tausenden von Leuten jemanden, der einsam ist und genauso gern jeden Satz zerfleddert wie er und auch noch jeden einzelnen Satz dreht, wendet und auseinandernimmt, also so eine Art endlos-philosophieren.. so was meine ich sucht er.

Wie schön dass ihr über alles so gut Bescheid wisst ....

A


Warum gibt es wenig Kontakte unter Einsamen?

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Zitat von graywolf91:
@ auch einsam

theoretisch gebe ich dir recht was die ausdruckweise angeht. es gibt durchaus möglichkeiten die selben aussagen unterschiedlich zu formulieren. dass dabei der effekt deutlich varieren kann, ist nicht von der hand zu weisen.
aber...
meiner meinung nach ist eine ausschließlich passive ausdrucksform auch nicht das richtige. klar ist sie weicher und überwiegend höflicher, weil sie dem gegenüber mehr spielraum lässt, ihn nicht einengt. mir persönlich fehlt dabei jedoch der dampf!

alles was ich bzw. jemand von sich gibt sind persönliche statements, sollange keine quelle/ zitat dabei steht. daher ist es eigentlich nicht (!) nötig, dass man hervorhebt, dass es nur persönliche ansicht ist. wenn doch, dann um es ausdrücklich zu betonen. soweit zur theorie... in der realität kann oft zu hart geredet werden (auch ein freundlich gemeinter händedruck kann schmerzen zufügen), der angesprochene kann die aussage verallgemeinern, etc. etc.

wie gesagt, in der theorie stimme ich dir absolut zu, aber praktisch gesehen finde ich es nicht immer anwendbar. besonders wenn überzeugungsarbeit nötig ist...


Zitat:
Und woher willst Du wissen, was andere glauben?

meist reine spekulation! ein gewinnspiel das mir aber vielleicht ab und zu einen vorsprung verschafft. (oft auch nicht, eher gegenteilig...) eine vermutung aufzustellen kann auch zur wahrheitsfindung dienen, wenn eine richtigstellung folgt...


Hallo greywolf91,

ja, ich finde Du hast das gut beschrieben dass da der Dampf fehlen könnte. Ich denke, ich weiß auch oft noch nicht so richtig, wie ich da wieder Dampf reinbringen kann und deswegen fehlt der Dampf auch oft. Aber trotzdem möchte ich auch nicht wieder dahin zurück, andere Leute wie Du schreibst einzuengen oder durch Druck versuchen zu Resultaten zu kommen. Klar kann man sich dann aneinander reiben und da können auch wieder positive Sachen draus erwachsen. Aber für mich persönlich ist das trotzdem keine wünschenswerte Option mehr.

Und ich kann es auch nachvollziehen, was Du über die persönlichen Statements schreibst. Und auch hier finde ich trotzdem weiter wichtig, es zu kennzeichnen. Denn es geht ganz schnell dass irgendwelche Aussagen getätigt werden, die dann hart beim anderen ankommen. Ich habe da z.B. als Kind überhaupt nicht umgehen können und habe sehr sehr lange gebraucht, das zu durchblicken - und eben auch zu verstehen, warum ich mich bei solchen Aussagen immer unwohl gefühlt habe. Als Erwachsene können wir das vielleicht - vielleicht auch nicht - als Kind ist man dem erst mal komplett ausgeliefert. Und selbst unter uns Erwachsenen denke ich gibt es viel viel zu viele irrige Überzeugungen (Glaubenssätze) die ständig wiederholt und wiederholt werden bis sie (fast) alle glauben. Ein bisschen mehr (sprachliche) Distanz fände ich deswegen besser. Ich finde es macht schon einen Unterschied ob ich selbst Verantwortung für eine Äußerung übernehme wenn ich z.B. sage ich denke das wird nichts mehr - dann kann immer noch jemand ich denke, das wird doch noch was. Wenn man aber einfach so in dem Raum stellt das wird nichts mehr sind wieder alle die, die sich z.B. nicht trauen öffentlich ihre Meinung zu sagen o.ä. (wie z.B. eben auch Kinder) im Nachteil. (kriege es gerade nicht besser ausgedrückt, bisschen Brei im Hirn...)

... Vielleicht noch mal kurz ein anderes, fiktives Beispiel: Familienzusammenkunft - 10 Leute anwesend. Ich möchte über meine Hobbies reden. Einer sagt: darüber will niemand reden. Thema beendet. Ob nicht doch einer darüber reden wollen würde, erfahre ich meist nicht - einer hat's entschieden, die anderen folgen. Meistens ist es doch so, aus meiner Erfahrung, wenn der lauteste und schnellste seine Meinung kundgetan hat, fällt es schwächeren schwer, dann noch zu widersprechen. Da fände ich es schon weitaus optimal, wirklich FÜR SICH zu sprechen und z.B. zu sagen ICH will darüber gerade eigentlich nicht reden - wie seht ihr das?. Das lässt allen wesentlich mehr Freiraum und würde ja sogar noch aktiv fragend die anderen einladen, selbst ihren Meinung zu sagen. In meiner Welt ist das ein himmelweiter Unterschied.

Gefällt mir übrigens, dass Du eine Richtigstellung berücksichtigst bei Deinen Vermutungen und Spekulationen.

Viele Grüße!

ich hab heute mal bewusst aufgepasst, wie aussagen formuliert wurden und mir meine gedanken dazu gemacht. überraschend wie häufig es wirklich vorkommt und erschreckend wie unbewusst es angewendet wird, verhältnismäßig zur macht die dieser formel innewohnt. für mich anlass genug es zumindest mal bewusst zu erkennen um es evtl. kontrolieren zu können!

die verantwortung bei solchen aussagen war mir in dem ausmaß nicht bewusst. dein fiktives beispiel kann ich gut nachvollziehen, da schon oft erlebt. was für mich persönlich bedeutet, mich auf den oder die gegenüber wenigstens einzustellen.
außerdem muss ich zugeben, ein ich finde dich blöd hat auch noch genügend pfeffer gegenüber du bist blöd zusätzlich könnte man die erste aussage mit 1000% überzeugung aussprechen, ist ja die eigene, und nur die eigene meinung!
konfliktbewältigung wäre auch leichter, da man für niemanden die mitverantwortung übernehmen muss. ...ich sehe es halt so, vielleicht sehen es alle anderen anders. ist irgendwie viel angenehmer als ich und bestimmt noch einpaar sehen es so. letzteres gleicht mehr einer vermutung und könnte bis zur lüge gehen...
ich denke, ich muss mich mal einwenig mehr damit auseinander setzen... schaden kann es nicht!

Zuerst einmal gefällt mir der Eröffnungspost und z.T. auch die folgende Diskussion und der Versuch das Thema auch theoretisch zu beleuchten, da ich auch vom Typ her eher ein reiner Theoretiker bin und gerne mehr Hintegrundwissen haben möchte, bevor ich zur Tat schreite. Dennoch habe ich dann trotz aller Vorüberlegungen immer wieder größte Schwierigkeiten, das theortische Wissen auch praktisch umzusetzten. - Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Thema Kontak mit seinen Mitmenschen aufbauen.

Von daher bin ich in vielen Punkten inhaltlich ziemlich nahe an den Ausführungen des Threadersteller dran, verstehe aber z.T. recht gut die Einwände und Kritik. Bedenklich finde ich jedoch, dass sich die Diskussion oft über Ironie und Sarkasmus zu persönlichen und abwertenden Aussagen führen. - So eine Diskussionskultur bringt keinem etwas.

Ohne im Detail weiter auf die vorherige Diskussion einzugehen schildere ich mal kurz, wie ich die Sache seit einigen Monate versuche anzugehen:

Als erstes: Raus aus der Opferrolle.

Ich bin zu 100% verantwortlich für die Beziehungen, die ich habe. - Sicherlich gehören zum gelingen eine stabilen freundschaftlichen Bindung mehr als eine Person dazu. Wenn man aber in den letzten Jahren nie den gewünschten Erfolg hatte bei mehreren Dutzend Menschen, die einem zumindest zeitweise eine Chance gegeben haben, ist die einzige konstante, an der ich arbeiten kann, ich selbst.

Wenn ich an meinem Verhalten nichts ändere, kann ich nicht erwarten, dass mit dem gleichen Verhalten auf einmal andere Ergebnisse produziert werden. (Oder man sucht halt solange die Leute, die einen mit allen Macken so akzeptieren können wie man ist. - Offensichtlich scheinen die bei manch einen so groß zu sein, dass das für andere nicht mehr zu tollerieren ist.)

Natürlich muss man einen Weg finden sich verändern zu wollen und dabei sich selbst treu zu bleiben. Sich einfach nur zu verbiegen um anderen zu gefallen, wird einem wenn überhaupt, nur kurzfristigen Erfolg bringen.- Andere werden es merken, die Unsicherheit spüren und mit einem wiederum nichts zu tun haben wollen, oder einen nur ausnutzen.

Grundsätzlich wollen fremde Menschen einen erstmal nicht zu Nahe kommen lassen und wollen erstmal abscheken, ob jemand einem gefährlich wird. Wenn man
Ihnen auch noch ganz zu Anfang tiefschürfende Gespräche aufzwingt, oder Ihnen seine (unerfreuliche) Lebensgeschichte zu früh offenbart, oder man deprimiert wirkt, vergrault man sie sofort und man wird als Freak abgestempelt.

Es will kein normaler Mensch jemand in sein Leben ziehen, der ihm keine positiven Gefühle weckt oder zumindest Nutzen bringt.Dazu muss erstmal genug Vertrauen aufgebaut werden. Wenn man jedoch zu lange zu angepasst und beliebig wirkt, wird man wiederum als uninteressanter Langweiler wahrgenommen, mit dem man natürlich auch nichts anfangen kann. - Dazu muss man das nötige Fingerspitzengefühl entwickeln und das geht nur in der direkten Kommunikation mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen.

Insbesondere wenn das Gegenüber bereits einen ausreichend großen und interessanten Freundes- und Familienkreis als Rückhalt haben sollte, oder er andersherum bereits genug Stress mit Freunden, Familie und der Arbeit hat, darf man sich nicht wundern und es auch nicht persönlich nehmen, wenn das Gegenüber meint es passt nicht und man halt schnell aussortiert wird. - Da muss man, so schwer es auch sein mag, auch Verständnis für den anderen haben.

Letztendlich habe ich auf seine Entscheidung ohnehin keinen Einfluß und wie ich in der Praxis festgestellt habe, brint argumentieren und überzeugen wollen erst recht nichts. - Außer das sich herumspricht, dass man als lockerer, unkomplizierter Umgang nicht geeignet ist, wodurch die Kontaktaufnahme zu anderen Leuten im Umfeld nur zusätzlich erschwert wird. - Das man ein ein guter Freund und interessanter Gesprächspartner zumindest zu eineigen Themens sein könnte, soweit kommt es erst gar nicht.

Von daher hilft es auch die Realität so anzuerkennen wie sie ist und sich nicht den Kopf zu zerbrechen wie etwas oder jemand sein sollte und Anforderungen an seine Mitmenschen zu stellen, die sie nicht erfüllen können oder wollen. - Das macht nur beide Seiten unglücklich.

In solchen Fällen ist auch der Wechsel des Umfeldes hilfreich. Sei es Hobbies und Interessen, andere Arbeitsstelle, neuer Job wo man mit Motivation und dem was man (hoffentlich) aus seinen vorherigen Fehlern gelernt hat, einen neuen Start machen kann. - Denn die wenigstens Menschen werden einem eine zweite Chance geben, wenn man bereits einmal unten durch war.

Bei mir läuft inzwischen einiges sicherlich besser als z.B. vor 5 Jahren, aber gemessen an dem was ich gern im Leben in verschiedenen Bereichen vielleicht noch erreichen kann oder auch möchte, bin ich immernoch meilenweit von entfernt. - Davon darf ich mich aber nicht entmutigen lassen, sondern muß mir die Fortschritte, z.B. im Vergleich zum Vorjahr, vor Augen führen.

Das nun speziell unter Einsamen auch kein Kontakt besteht liegt in normalen Umgang außerhalb des Internets halt daran, dass gleich 2 Leute aufeinander treffen, die mit ihrer Unsicherhiet und ihrem Verhalten eine Kommunikation erschweren oder gar unmöglich machen. - Der eine traut sich nichts zu sagen was er gerne will, und wenn doch haben beide nicht das notwendige Fingerspitzengefühl um eine wie auch immer geartete Beziehung zueinander zu gestalten.- Kann natürlich auch sein dass das Gegenüber trotz eigener Einsamkeit, dennoch aus den verschiedensten Gründen ausgerechnet mit mir nichts zu tun haben möchte.

Da kann das Internet eventuell helfen, kommt vielleicht drauf an wo man sich tummelt. - Mir hat das Internt in der Hinsicht jedenfalls auch nicht weitergeholfen, so dass ich lieber auf mein direktes Verhalten mit meinen Mitmenschen versuche Einfluß zu nehmen.

Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste, was ich dazu zu sagen habe.

Mir drängt sich seit geraumer Zeit der Verdacht auf, dass das Internet nicht ganz unschuldig an Vereinsamung ist. So wie zuvor (und immer noch) Fernseh- missbrauch.
Es erscheint mir nur logisch, dass Menschen die einen grossen Teil ihrer Zeit (alleine) vor Bildschirmen verbringen, irgendwann den reellen Umgang verlernen. Oder schlicht den Anschluss verlieren. Wenn wir davon ausgehen können dass ein grosser Teil von einsamen Menschen einen grossen Teil ihrer Zeit in der virtuellen Wirklichkeit verbringen, ist es natürlich kein so gewaltiges Wunder, wenn sich eben diese Leute nicht in der physischen Wirklichkeit begegnen.

genau. Viele verlieren sich auch in virtuellen Traumwelten, fürchte ich.

Hier im Forum hab ich gelesen, das es viele gibt aus dem Ruhrgebiet, die neue Kontakte suchen. Habe da was zu geschrieben, das ich mich gerne treffen würde, und es kommt nix zurück. Es ist aber bei realen Treffen z.b. in der SHG, oder bei Veranstaltungen nicht anders. Da kommt alle Jubeljahre mal jemand auf mich zu. Ich bin in mehreren Foren gemeldet und signalisiere immer Interesse. Schalte hin und wieder mal ne Kontaktanzeige...

Gestern z.b. war ich bei einer Besprechung für die SHG`s, die auf der Mode-Heim-Handwerk-Messe in Essen ihre Erkrankung vorstellen und als Ansprechpartner dienen. Ich bin da am Stand des Netzwerk der Essener Depressions-SHG`s. Und es hatte sich gestern eine junge Frau neben mich gesetzt, die ich von einer anderen Veranstaltung kenne und zwischendurch sprachen wir miteinander. Nach der Veranstaltung gingen wir gemeinsam zur Tür und ohne ein Wort, mitten im Gespräch, lässt die mich stehen und geht gemächlich zur Toilette.

Da komme ich mir total blöd bei vor. Kann man denn nicht sagen: du, ich muss mal eben. Wartest du?
Ich bin dann gegangen. Sowas passiert mir oft.

Oder vorgestern hatte ich eine Telefonverabredung und der Hammel ruft nicht an. Sagt auch nicht ab. Und wir hatten uns letzte Woche getroffen und am gleichen Tag des Telefondates noch gesimst. Da packe ich mir an den Kopf! Ich erwarte ja nicht, das man mich megatoll findet. Aber fair bleiben...sozial...ist das zuviel verlangt?!

Zitat von Kater Carlo:
:daum genau. Viele verlieren sich auch in virtuellen Traumwelten, fürchte ich.

Oder in Tele-Realitäten. Was immer das auch sein mag....

@salome
Freundlich und fair zu sein, scheint für viele eine fremde Begriffswelt. Die meisten haben kein Benehmen. Man kann sich nur wundern. Mit der Zeit verroht man selbst etwas..

Zitat von graywolf91:
ich hab heute mal bewusst aufgepasst, wie aussagen formuliert wurden und mir meine gedanken dazu gemacht. überraschend wie häufig es wirklich vorkommt und erschreckend wie unbewusst es angewendet wird, verhältnismäßig zur macht die dieser formel innewohnt. für mich anlass genug es zumindest mal bewusst zu erkennen um es evtl. kontrolieren zu können!

die verantwortung bei solchen aussagen war mir in dem ausmaß nicht bewusst. dein fiktives beispiel kann ich gut nachvollziehen, da schon oft erlebt. was für mich persönlich bedeutet, mich auf den oder die gegenüber wenigstens einzustellen.
außerdem muss ich zugeben, ein ich finde dich blöd hat auch noch genügend pfeffer gegenüber du bist blöd zusätzlich könnte man die erste aussage mit 1000% überzeugung aussprechen, ist ja die eigene, und nur die eigene meinung!
konfliktbewältigung wäre auch leichter, da man für niemanden die mitverantwortung übernehmen muss. ...ich sehe es halt so, vielleicht sehen es alle anderen anders. ist irgendwie viel angenehmer als ich und bestimmt noch einpaar sehen es so. letzteres gleicht mehr einer vermutung und könnte bis zur lüge gehen...
ich denke, ich muss mich mal einwenig mehr damit auseinander setzen... schaden kann es nicht!


Hallo graywolf91!

Kann es übrigens sein, dass ich Deinen Namen fast jedes Mal falsch geschrieben habe (grey...)? Ist mir jetzt mal aufgefallen!

Naja... ich denke das hat schon eine gewisse Kraft, die eigene Meinung mit 1000%iger Überzeugung auszusprechen... Auf der anderen Seite liegt vielleicht die Verlockung auch gerade darin, eine Art anonyme Macht hinter sich zu stellen und Aussagen möglichst objektiv erscheinen zu lassen, damit sie gerade nicht so angreifbar sind. Das ist so ist! kommt halt tatsächlich mit einer ganz anderen Wucht daher als ich sehe es halt so, vielleicht sehen es alle anderen anders (um mal bei Deinem Beispiel zu bleiben).

Prinzipiell würde ich Dir Recht geben, dass Konfliktbewältigung leichter wäre, wenn man für niemanden die Mitverantwortung übernehmen muss, also wenn alle nur für sich sprechen würden. So viel zur Theorie.

Freut mich übrigens, dass Du da für Dich mal weiter nachgeforscht hast und darüber hier berichtet hast!

Viele Grüße

Zitat von yes_I_can:
Zuerst einmal gefällt mir der Eröffnungspost und z.T. auch die folgende Diskussion und der Versuch das Thema auch theoretisch zu beleuchten, da ich auch vom Typ her eher ein reiner Theoretiker bin und gerne mehr Hintegrundwissen haben möchte, bevor ich zur Tat schreite. Dennoch habe ich dann trotz aller Vorüberlegungen immer wieder größte Schwierigkeiten, das theortische Wissen auch praktisch umzusetzten. - Dies beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Thema Kontak mit seinen Mitmenschen aufbauen.


Willkommen! Und: ich habe den Eindruck, Du bist nicht allein!


Zitat von yes_I_can:
Von daher bin ich in vielen Punkten inhaltlich ziemlich nahe an den Ausführungen des Threadersteller dran, verstehe aber z.T. recht gut die Einwände und Kritik. Bedenklich finde ich jedoch, dass sich die Diskussion oft über Ironie und Sarkasmus zu persönlichen und abwertenden Aussagen führen. - So eine Diskussionskultur bringt keinem etwas.


... höchstens Sekundäreffekte... die ich im Nachhinein auch gar nicht uninteressant finde, auch wenn mich einiges im ersten Moment echt genervt hat hier... Zum Glück habe ich einen Hang zum Masochismus...


Zitat von yes_I_can:
Ohne im Detail weiter auf die vorherige Diskussion einzugehen schildere ich mal kurz, wie ich die Sache seit einigen Monate versuche anzugehen:

Als erstes: Raus aus der Opferrolle.

Ich bin zu 100% verantwortlich für die Beziehungen, die ich habe. - Sicherlich gehören zum gelingen eine stabilen freundschaftlichen Bindung mehr als eine Person dazu. Wenn man aber in den letzten Jahren nie den gewünschten Erfolg hatte bei mehreren Dutzend Menschen, die einem zumindest zeitweise eine Chance gegeben haben, ist die einzige konstante, an der ich arbeiten kann, ich selbst.

Wenn ich an meinem Verhalten nichts ändere, kann ich nicht erwarten, dass mit dem gleichen Verhalten auf einmal andere Ergebnisse produziert werden. (Oder man sucht halt solange die Leute, die einen mit allen Macken so akzeptieren können wie man ist. - Offensichtlich scheinen die bei manch einen so groß zu sein, dass das für andere nicht mehr zu tollerieren ist.)


Also zunächst mal Danke dass Du hier Deine Situation und Gedanken schilderst!

Ich sehe das zum Großteil auch genau wie Du, denke ich. Von 100% Verantwortung für die Beziehungen, die ich habe, würde ich jedoch nicht reden... Sicher kann ich nur versuchen, von meiner Seite aus möglichst gut an die Sache heranzugehen, das liegt in meiner Verantwortung. Wie jemand anders aber dann damit umgeht, ist nicht direkt meine Verantwortung, würde ich sagen - höchsten, wie ich dann wieder selbst auf die Reaktionen des anderen reagiere...

Und klar, die einzige Konstante und den einzigen, den ich wirklich verändern kann, bin ich selbst. Vor ein paar Tagen hatte ich noch mal ein Erlebnis, was mich zum erneuten Nachdenken gebracht hat. Ich bin absolut kein Heiliger, so viel ist klar - aber trotzdem: selbst wenn 100.000 Leute das gleiche behaupten würden - es kann sein, sie alle falsch liegen und nur der 100.001-te Recht hat. Nun geht es hier nicht um richtig oder falsch - aber ich wollte nur sagen, dass nur, weil sehr sehr viele Kontakte nicht geklappt haben, nicht automatisch mit demjenigen, der einsam ist etwas falsch sein muss.

Meine aktuellen Gedanken - auch durch dieses Erlebnis - gehen wieder in die Richtung, dass die meisten Leute aus meiner Sicht nicht mit so viel Unangenehmem in Kontakt kommen wollen - z.B. sogenannten negativen Gefühlen wie Einsamkeit, Traurigkeit o.ä. An allen Ecken und Enden höre ich von den fast unbändigen Bedürfnissen nach Leichtigkeit und Spaß haben. Sicherlich auch nicht unberechtigt. Ein Hauptpunkt ist aus meiner Sicht das aktuelle Wirtschafts- und Finanzsystem und daran angegliedert, wie Arbeit organisiert ist. Stichwort Leistungsgesellschaft. Wenn jemand einen Vollzeitjob (inkl. täglicher Fahrzeiten), Partner/Partnerin sowie Kinder, Familie, Haushalt, evtl. noch ein oder zwei Hobbies hat und sogar auch mal noch ein bisschen Zeit ganz für sich alleine haben möchte ohne etwas zu tun - derjenige ist doch i.d.R. kaum noch ansprechbar und hat keine wirkliche Zeit sich mit noch jemand anderem auseinander zu setzen. (jedenfalls die, die mir da einfallen - vielleicht kennt ihr andere Beispiele?!)

Ich vermute, dass die meisten Menschen, die in solchen Situationen sind schon ziemlich am Limit leben und einfach nicht noch zusätzliche Belastungen wollen. Das kann ich sogar nachvollziehen. Natürlich gibt es auch Menschen, die in ganz anderen Situationen sind, klar...

So oder so...:

Zitat von yes_I_can:
Natürlich muss man einen Weg finden sich verändern zu wollen und dabei sich selbst treu zu bleiben. Sich einfach nur zu verbiegen um anderen zu gefallen, wird einem wenn überhaupt, nur kurzfristigen Erfolg bringen.- Andere werden es merken, die Unsicherheit spüren und mit einem wiederum nichts zu tun haben wollen, oder einen nur ausnutzen.

Grundsätzlich wollen fremde Menschen einen erstmal nicht zu Nahe kommen lassen und wollen erstmal abscheken, ob jemand einem gefährlich wird. Wenn man
Ihnen auch noch ganz zu Anfang tiefschürfende Gespräche aufzwingt, oder Ihnen seine (unerfreuliche) Lebensgeschichte zu früh offenbart, oder man deprimiert wirkt, vergrault man sie sofort und man wird als Freak abgestempelt.


Hm, ja, ich denke das was Du schreibst, trifft vielleicht auf die große Mehrheit der Leute zu. Aber vielleicht auch nicht auf alle. Ich z.B. empfinde es nicht als Aufdrängen, wenn mir jemand ganz zu Anfang tiefschürfende Gespräche aufzwingt - im Gegenteil, ich freue mich, wenn jemand mal etwas offener ist! Was für mich eher wichtig ist, ist dass ein Gespräch nicht einseitig verläuft, denn drei Stunden lang ohne einbezogen nur bequatscht zu werden - daran habe ich tatsächlich auch kein so großes Interesse. Aber unerfreuliche Lebensgeschichten - immer her damit! Ich sterbe mittlerweile vor Langeweile, wenn Leute nur höflich sind. Deprimierte Leute?!? Wunderbar - so lange sie mich auch etwas fragen, im weitesten Sinne Interesse zeigen können (wenn das noch möglich ist trotz des deprimiert seins).

Zitat von yes_I_can:
Es will kein normaler Mensch jemand in sein Leben ziehen, der ihm keine positiven Gefühle weckt oder zumindest Nutzen bringt.Dazu muss erstmal genug Vertrauen aufgebaut werden. Wenn man jedoch zu lange zu angepasst und beliebig wirkt, wird man wiederum als uninteressanter Langweiler wahrgenommen, mit dem man natürlich auch nichts anfangen kann. - Dazu muss man das nötige Fingerspitzengefühl entwickeln und das geht nur in der direkten Kommunikation mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen.


Taktische Kriegsführung. Unglaublich anstrengend wirkt das gerade auf mich wenn ich es noch mal so durchlese.

Positive Gefühle und im weitesten Sinne Nutzen... sicherlich wichtig... Immer mehr denke ich, dass ich 1. nicht normal sein will und 2. dass ich hoffe, immer mehr Leute steigen aus und wollen auch nicht normal sein denn 3. ich glaube mit normalen Leuten konnte ich sowieso noch nie wirklich was anfangen und kann es mir auf Dauer auch nicht vorstellen... (nun, wie auch immer jeder von uns jetzt normal definiert)


Zitat von yes_I_can:
Insbesondere wenn das Gegenüber bereits einen ausreichend großen und interessanten Freundes- und Familienkreis als Rückhalt haben sollte, oder er andersherum bereits genug Stress mit Freunden, Familie und der Arbeit hat, darf man sich nicht wundern und es auch nicht persönlich nehmen, wenn das Gegenüber meint es passt nicht und man halt schnell aussortiert wird. - Da muss man, so schwer es auch sein mag, auch Verständnis für den anderen haben.


Sieht wohl so aus...

Zitat von yes_I_can:
Letztendlich habe ich auf seine Entscheidung ohnehin keinen Einfluß und wie ich in der Praxis festgestellt habe, brint argumentieren und überzeugen wollen erst recht nichts. - Außer das sich herumspricht, dass man als lockerer, unkomplizierter Umgang nicht geeignet ist, wodurch die Kontaktaufnahme zu anderen Leuten im Umfeld nur zusätzlich erschwert wird. - Das man ein ein guter Freund und interessanter Gesprächspartner zumindest zu eineigen Themens sein könnte, soweit kommt es erst gar nicht.


Du scheinst da aber schon einige für Dich nicht so tolle Erfahrungen gemacht haben, lese ich mal so heraus... Ich kann das nachvollziehen - und wie oben schon liest sich auch das sehr anstrengend für mich - also nicht das was Du geschrieben hast selbst - aber dieses strategische Überlegen, wann kann ich was wie ansprechen um nicht noch im Umfeld später Nachteile zu haben... Vor allem, ob diese Rücksichtnahme Dich dann wieder Deinen Zielen näher bringt - Nähe, Kontakt, Verbindung vermute ich mal - steht ja auch in den Sternen...

Übrigens sehe es genauso, Argumentieren und Überzeugen wollen bringt meist nicht viel oder sogar eher den gegenteiligen Effekt. Habe bisher wenige Leute getroffen, die damit überhaupt umgehen konnten (aus meiner Sicht)...


Zitat von yes_I_can:
Von daher hilft es auch die Realität so anzuerkennen wie sie ist und sich nicht den Kopf zu zerbrechen wie etwas oder jemand sein sollte und Anforderungen an seine Mitmenschen zu stellen, die sie nicht erfüllen können oder wollen. - Das macht nur beide Seiten unglücklich.


Aber gar nicht so einfach zu sagen, wie etwas ist. Was ist die Realität?

Sonst möchte ich mich auch hier Deiner Meinung anschließen: Forderungen zu stellen und intensiv darüber nachzudenken, wie andere sein sollten bringt auch nicht viel. Höchstens als theoretische Beschäftigung. Und manchmal gibt es vielleicht doch jemanden, mit dem man darüber reden kann, ohne dass der (oder die) sich angegriffen, schuldig oder unter Druck fühlt.


Zitat von yes_I_can:
In solchen Fällen ist auch der Wechsel des Umfeldes hilfreich. Sei es Hobbies und Interessen, andere Arbeitsstelle, neuer Job wo man mit Motivation und dem was man (hoffentlich) aus seinen vorherigen Fehlern gelernt hat, einen neuen Start machen kann. - Denn die wenigstens Menschen werden einem eine zweite Chance geben, wenn man bereits einmal unten durch war.


Hör mal, ich persönlich finde das wirklich zum Großteil sehr gut und vernünftig was Du schreibst - aber weißt Du da eigentlich was Du da gerade geschrieben hast? Denn ein bisschen bizzarr finde ich es schon, wie es sich steigert von Absatz zu Absatz - ich überspitze das mal (satirisch angehaucht): nachdem Du genauestens überlegt hast, wie viel Du wem zu welchem Zeitpunkt zumuten kannst (Deiner Vermutung nach - das sagt Dir ja keiner, Du musst raten und am besten noch genau richtig liegen) und Dein sonstiges Umfeld dies mitbekommen hat... und leider keine positiven Gefühle Dir gegenüber hat - weil Du aus deren Sicht doch zu schnell zu viele Anforderungen gestellt hast... erwägst Du nun einen Umzug, Jobwechsel und ggf. neue Hobbies, damit Du noch mal frisch von vorne anfangen kannst... ?

Ich will mich in keinster Weise über Dich lustig machen - aber ich finde es echt krass (mir fällt gerade kein anderes Wort ein) wie weit diese Kette geht... DAS kann doch nicht normal sein, dass Du so einen Aufwand meinst betreiben zu müssen, nur um Leute zu finden, die Dich vielleicht dann irgendwann so akzeptieren wie Du bist. In was für einer Gesellschaft leben wir denn? (Sorry, das regt mich gerade etwas auf - will Dir nicht zu nahe treten)


Zitat von yes_I_can:
Bei mir läuft inzwischen einiges sicherlich besser als z.B. vor 5 Jahren, aber gemessen an dem was ich gern im Leben in verschiedenen Bereichen vielleicht noch erreichen kann oder auch möchte, bin ich immernoch meilenweit von entfernt. - Davon darf ich mich aber nicht entmutigen lassen, sondern muß mir die Fortschritte, z.B. im Vergleich zum Vorjahr, vor Augen führen.


Ja. Gratulation! (ernst gemeint)


Zitat von yes_I_can:
Das nun speziell unter Einsamen auch kein Kontakt besteht liegt in normalen Umgang außerhalb des Internets halt daran, dass gleich 2 Leute aufeinander treffen, die mit ihrer Unsicherhiet und ihrem Verhalten eine Kommunikation erschweren oder gar unmöglich machen. - Der eine traut sich nichts zu sagen was er gerne will, und wenn doch haben beide nicht das notwendige Fingerspitzengefühl um eine wie auch immer geartete Beziehung zueinander zu gestalten.- Kann natürlich auch sein dass das Gegenüber trotz eigener Einsamkeit, dennoch aus den verschiedensten Gründen ausgerechnet mit mir nichts zu tun haben möchte.

Da kann das Internet eventuell helfen, kommt vielleicht drauf an wo man sich tummelt. - Mir hat das Internt in der Hinsicht jedenfalls auch nicht weitergeholfen, so dass ich lieber auf mein direktes Verhalten mit meinen Mitmenschen versuche Einfluß zu nehmen.

Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste, was ich dazu zu sagen habe.


Hmmm... Ich bin nach wie vor skeptisch, dass Einsame zwangsläufig kontaktgestört sind. Mal ganz davon abgesehen, dass es sicher auch verschiedene konkrete Gründe für Einsamkeit gibt. Sicherlich ist fast jeder nach mehreren für einen selbst negativen Erfahrungen mit Kontakten verunsicherter, vielleicht auch weniger mutig und misstrauischer usw. Was mich an der Sache halt so stört, ist, dass es bei mir ein bisschen so rüberkommt, als wären Nicht-Einsame nicht kontaktgestört. Angenommen ein Nicht-Einsamer wollte mit mir oft Einsamem nichts zu tun haben, beispielsweise weil ich ihm bei einem ersten Treffen meine halbe Lebensgeschichte erzählt habe (womöglich noch auf seine fröhliche Aufforderung Erzähl doch mal! hin, was ich auch schon oft erlebt habe) - der andere aber gar nicht so viel hören wollte und für sich entscheidet, ich bin ihm zu anstrengend - wieso werde ich dann kontaktgestört genannt? (ist natürlich ein konstruiertes Beispiel - und ich glaube, Du hattest das Wort gestört jetzt gar nicht reingebracht - das war meine Assoziation und Weiterverarbeitung, auch weil ich an dem Gesamt-Thread und sein Thema gedacht habe)

Gerade dieses Thema des zu anstrengend seins... Weiter oben hatte ich ja auch was dazu geschrieben... Ich finde es nach wie vor wichtig, sich dazu zu bekennen, selbst anstrengend zu sein. Wir sind alle anstrengend, denke ich. Und das ist auch gut so! Wir sind komplexe, vielschichtige Wesen. Un-anstrengender werden wir nur, wenn wir viele viele Teile vor anderen Menschen zurückhalten. Zum Teil ist das sicher notwendig, sonst würde die Gesellschaft kaum funktionieren. Aber ich denke, dass wir teilweise sogar zu viel Rücksicht auf andere nehmen (trifft natürlich nicht auf alle zu). Und andersherum finde ich es aber auch enorm wichtig, zu erkennen, dass andere eben auch anstrengend sein können und auch sind! Als Einsamer zu versuchen, für andere nicht so anstrengend zu sein, kann ich ja noch halbwegs nachvollziehen (und ist vom Grundsatz her ja auch gar nicht schlecht) - aber dann als Einsamer womöglich noch gerne nur mit Leuten in Kontakt kommen zu wollen, die nicht anstrengend sind, das kann ich auch nachvollziehen - aber ich glaube mittlerweile, dass das so nicht klappt (jedenfalls nicht für mich).

Viele Grüße und Danke für die Anregungen!

Hallo!

Zitat von caliban:
Mir drängt sich seit geraumer Zeit der Verdacht auf, dass das Internet nicht ganz unschuldig an Vereinsamung ist. So wie zuvor (und immer noch) Fernseh- missbrauch.
Es erscheint mir nur logisch, dass Menschen die einen grossen Teil ihrer Zeit (alleine) vor Bildschirmen verbringen, irgendwann den reellen Umgang verlernen. Oder schlicht den Anschluss verlieren. Wenn wir davon ausgehen können dass ein grosser Teil von einsamen Menschen einen grossen Teil ihrer Zeit in der virtuellen Wirklichkeit verbringen, ist es natürlich kein so gewaltiges Wunder, wenn sich eben diese Leute nicht in der physischen Wirklichkeit begegnen.


Ich denke, da ist auf jeden Fall was dran, dass man den reellen Umgang ein Stück weit verlernen kann. Und klar, jede Zeit vor dem Computer zieht quasi Zeit von woanders ab. Auf der anderen Seite finde ich jetzt z.B. dieses Forum hier gar nicht so virtuell. Klar, es ist erst mal anonym usw. - aber letztlich stehen hinter jedem Beitrag reale Menschen, selbst falls hier der eine oder andere falsche Angaben machen sollte o.ä. Es bleiben Menschen...

Weiterhin weiß ich auch nicht, ob das Internet wirklich schuld hat an Vereinsamung. Zunächst mal ist dieses Medium neutral, weder gut noch schlecht. Es kommt darauf an, wie es eingesetzt wird. Und andersherum denke ich, dass wenn es genug reale gute Kontakte gäbe, gäbe es ja auch keine so große Notwendigkeit, ins Internet zu gehen. (Ja, da sehe ich auch mich.) Und z.B. hier in dem Forum sich austauschen zu können über Sachen, für die sonst in der realen Welt kein Zuhörer bzw. Gesprächspartner da ist (aus welchen Gründen auch immer), ist auch ein positiver Aspekt des Netzes. Aus meiner Sicht.

Und immerhin finde ich hier zu schreiben (um bei dem Beispiel zu bleiben) auch noch wesentlich aktiver, als fernzusehen... Trotzdem möchte ich auch eigentlich nicht noch mehr Zeit im Internet verbringen als ohnehin schon - aufpassen muss man da sicherlich.

Viele Grüße!

hürx.. (Entschuldigung für den Einwurf)
Na ja, es gibt Leute mit denen der Umgang nett ist, dann gibt es nicht so netten Umgang, anstrengenden Umgang und super-anstrengenden Umgang und dann noch soooo anstrengenden Umgang, dass.. hürx

Zitat von auch-einsam?:
Zitat von yes_I_can:
In solchen Fällen ist auch der Wechsel des Umfeldes hilfreich. Sei es Hobbies und Interessen, andere Arbeitsstelle, neuer Job wo man mit Motivation und dem was man (hoffentlich) aus seinen vorherigen Fehlern gelernt hat, einen neuen Start machen kann. - Denn die wenigstens Menschen werden einem eine zweite Chance geben, wenn man bereits einmal unten durch war.


Hör mal, ich persönlich finde das wirklich zum Großteil sehr gut und vernünftig was Du schreibst - aber weißt Du da eigentlich was Du da gerade geschrieben hast? Denn ein bisschen bizzarr finde ich es schon, wie es sich steigert von Absatz zu Absatz - ich überspitze das mal (satirisch angehaucht): nachdem Du genauestens überlegt hast, wie viel Du wem zu welchem Zeitpunkt zumuten kannst (Deiner Vermutung nach - das sagt Dir ja keiner, Du musst raten und am besten noch genau richtig liegen) und Dein sonstiges Umfeld dies mitbekommen hat... und leider keine positiven Gefühle Dir gegenüber hat - weil Du aus deren Sicht doch zu schnell zu viele Anforderungen gestellt hast... erwägst Du nun einen Umzug, Jobwechsel und ggf. neue Hobbies, damit Du noch mal frisch von vorne anfangen kannst... ?

Ich will mich in keinster Weise über Dich lustig machen - aber ich finde es echt krass (mir fällt gerade kein anderes Wort ein) wie weit diese Kette geht... DAS kann doch nicht normal sein, dass Du so einen Aufwand meinst betreiben zu müssen, nur um Leute zu finden, die Dich vielleicht dann irgendwann so akzeptieren wie Du bist. In was für einer Gesellschaft leben wir denn? (Sorry, das regt mich gerade etwas auf - will Dir nicht zu nahe treten)


Das sind nur Beispiele, die sich natürlich steigern. Man kann ja ganz klein anfangen und z.B. nur das Fitnesstudio wechseln. - Wieivel Veränderung notwendig ist, muss auch jeder selbst entscheiden. - Es wird z.B. sicherlich auch nicht glücklich machen, in einen Job zu bleiben, der einem kein Spaß macht, unabhängig davon wie man mit den Kollegen klar kommt.

Den Aufwand den ich Deiner Meinung betreibe, mache ich auch erst seit paar Monaten. Hätte ich damit vor 10 Jahren angefangen, wäre ich heute vermutlich weiter.

Auch-einsam: Ich bin nicht so ganz sicher ob ich verstehe, warum Du Dich aufregst? Niemand hat von Dir verlangt den Job oder die Stadt oder das Land zu wechseln. Yes_I_can beschreibt SEINE Methode mit einem spezifischen Problem fertig zu werden. Sein Beitrag hat mir NICHT den Eindruck vermittelt dass er Eure Verfassung ändern will.

Stimmt schon was caliban sagt. Vorschrift mach ich keinem.

Mein Leben war halt schon in vielerlei Hinsicht festgefahren und zumindest aus meiner persönlichen Sicht hoffnungslos, so dass man natürlich bereit ist, immer größere Veränderung in Kauf nehmen, um zu versuchen gücklich(er) zu werden. - Was wäre sonst die Alternative, wenn man nicht zumindest alles versuchen würde, seine Grenzen zu erweitern und zumindest es zu versuchen etwas im Leben zum Positiven zu verändern?
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Mal abgesehen von der Tatsache, dass oftmals ein Problem- oder mehrere- hinter dem Verändungswillen stehen, langweilen mich Leute, die nie etwas anderes versuchen, oder an einem geraden Lebenslauf festhalten.
Zumeist versuche ich, sehr üblen Erfahrungen etwas positives abzugewinnen. Unter Anderem durch radikale Veränderungen des Alltagslebens. Was immer mit neuen Erfahrungen einhergeht. Logischer Weise. Und die allerübelsten Erlebnisse verwandele ich in Satire. Das macht sie kleiner. Meine beste Freundin ist vor einigen Wochen an einer Krebserkrankung gestorben. Ihr Motto war: make it small. Das hat mir ganz erheblich gefallen.

Hatte mich nach den Antworten auf meine Kommentare aus dem Thema erst mal ausgeklinkt, weil ich diese Ratschlagmanier und die reine Disskussionsschiene nicht suche. Möchte sagen, dass ich den Austausch in der virtuellen Welt suche, weil ich in der physischen diesen (noch) nicht habe. Bemerkenswert ist, dass wenn man im Leben eine gewisse Alltäglichkteit überschritten hat, durch Erleben, ohne mal ein Urteil zu fällen, einen anderen Blickwinkel bekommt. Das Davonlaufen habe ich auch versucht und bin derzeit auch wieder damit konfrontiert - Zelte abbrechen oder durchalten und lernen was es zu lernen gilt - falls dem so ist. jedenfalls ist es schwierig Menschen zu finden, die sich eben bei einem gewissen Maß an Erfahrung nicht einfach abwenden und damit meine ich nicht schadhafte Handlung an anderen Menschen, sondern was einfach passiert ist. Klingt ein wenig spanisch, ich weiß. Aber diejenigen, die ähnlich ticken, wissen was ich meine. Und das miese ist wenn man mit niemanden recen (chatten) kann, der einen versteht. Im Reallife ist das bei mir so, darum bin ich hier.

So und nun zm Schluß OHNE Arroganz: Wir leben alle unter demselben Himmel, haben aber nicht den gleichen Horizont.

Zitat:
So und nun zm Schluß OHNE Arroganz: Wir leben alle unter demselben Himmel, haben aber nicht den gleichen Horizont.


Schön gesagt, Elli. Genau diese Unterschiede bei Menschen führen oft zu Missverständnisse, Unverständnis und vieles mehr.

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Dr. Reinhard Pichler
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