App im Playstore
Pfeil rechts
1

Ich bin 32 Jahre alt, und sagte jetzt hier ganz offen, dass ich noch nie eine Beziehung hatte, auch wenn viele hier mich dann gleich für eine Art Alien halten.
Ich wurde schon in der Schule massiv gemobbt und ausgegrenzt, und ab dem 11. Lebensjahr war die Schule für mich eine regelrechte Hölle, der reinste Spießrutenlauf, und ich durchlebte fast 10 Jahre lang den totalen Mobbingalptraum. Immer wieder sagten die Jungen in meiner Klasse mir damals, wie hässlich ich doch wäre, und dass ich doch niemals einen abkriegen würde, so kacke wie ich aussehe.
Auch ein Schulwechsel brachte keine Besserung, danach ging es genauso weiter wie an der ersten Schule. Wieder mobbten die Jungen der Klasse mich bei jeder Gelegenheit, und ich zog mich immer mehr zurück und bekam eine Essstörung, damals fing ich an, mit Majonaise belegte Brote, Burger, Schokolade und ähnliches in mich hineinzustopfen, weil ich mich so wertlos und hässlich fühlte. Noch heute ist dieses Gefühl da, und ich kann nicht in den Spiegel schauen, weil ich meinen eigenen Anblick nicht ertrage, und denke, sie hatten damals Recht, ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
In der Berufsschule ging es ähnlich weiter, auch da machten mich alle massiv fertig, vor allem die Jungen der Klasse machten sich einen Spaß daraus, mich zu verhöhnen und mir immer wieder zu sagen, dass ich eine hässliche Missgeburt wäre, die es nicht verdient zu leben. Die Ausbildung war für mich die reinste Hölle, und danach habe ich nie eine Arbeit gefunden, nach den Jahren der Demütigung kann ich es nicht mehr ertragen, unter Menschen zu sein, und lebe seitdem von Hartz IV. Leider muss ich da ab und zu in Maßnahmen gehen, und auch dort werde ich massiv, vor allem von männlichen TEilnehmern gemobbt, genauso wie früher in der Schule. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen, und lasse mich jetzt jedes Mal, wenn so eine Maßnahme ansteht, krankschreiben.

Vor Männern habe ich eine panische Angst, wechsele die Straßenseite, sobald ich welche sehe, ein Gang in die Stadt wird für mich zur Tortur, wenn ich irgendwo jemanden lachen höre, denke ich, derjenige lacht über mich. Und deswegen vermeide ich jetzt, wenn möglich, den Gang in die Stadt.

Immer häufiger breche ich grundlos in Tränen aus, und auch eine Esstörung habe ich wieder, allerdings jetzt nicht mehr Essucht, jetzt habe ich eine Magersucht, habe schon 35 kg abgenommen, wiege jetzt 70 kg, und denke immer, ich muss noch weiter abnehmen, damit ich vielleicht endlich einmal von anderen akzeptiert werde.
Depressiv bin ich zwar, allerdings keineswegs selbstmordgefährdet, denn ich will leben. Und noch immer sehne ich mich nach Dingen, die ich niemals erleben werde, also irgendwann einmal jemanden kennenzulernen, der mich so liebt wie ich bin, vielleicht zu heiraten und Kinder zu haben. Aber ich weiss auch, dass solche Träume für mich unerreichbar sind.

Oft frage ich mich, ob es wirklich so ist, wie mir gesagt wurde, dass ich es nicht wert bin, geliebt zu werden, und ich mein Leben lang für alle nur der Fußabtreter sein werde.
Ich habe mich immer schon gefragt, wieso gerade ich..wieso durfte ich damals nicht das erleben, was alle meine Klassenkameradinnen hatten, die erste Liebe, die ersten Komplimente, ich stand da immer nur aussen vor und fühlte mich hässlich und wertlos.

Ist es vielleicht wirklich so, dass es Menschen gibt, für die es einfach keinen Partner gibt, weil niemals jemand sie lieben könnte? Den Spruch Auf jeden Topf passt ein Deckelchen empfinde ich jedenfalls als reinsten Hohn.
Manchmal habe ich das Gefühl, um mich herum sind alle glücklich, alle werden geliebt, jeder hat einen Platz, an den er gehört, doch ich, ich habe das alles nicht, und fühle mich deswegen oft so verdammt verloren

11.06.2012 13:56 • 02.10.2013 x 1 #1


Hallo Julie80
Das ist wirklich mies was man Dir da alles gesagt hat. Jeder Mensch hat das Recht geliebt zu werden. Ich wurde auch viel gemobbt, in der Schule und später auf der Arbeit und ich weiß wie fertig das einen machen kann. Es ist ja auch so schön einfach auf Schwächeren herumzutrampeln. Das Du jetzt in den Maßnahmen gemobbt wirst ist echt der Hammer. Man sollte doch meinen das Menschen in dem Alter etwas mehr Feingefühl hätten. Bei mir ging das mobben los als ich 13 war, vorher war alles OK. Nachdem ich die Schulklasse gewechselt habe wurde es schlagartig besser. Und daran sieht man das nicht alle so sind. Später ging es dann wieder los, eben auch auf der Arbeit, verbunden mit ausnutzen. Aber glaube mir, nicht jeder Mensch ist so. Ich hatte auch eine Zeit in der ich dachte, wenn jemand auf der Strasse lacht meint er mich. Das ist aber nicht so, das bildet mn sich nur ein.
LG, Nachtschatten

A


Warum gerade ich?

x 3


Zitat von Julie80:
Ich bin 32 Jahre alt, und sagte jetzt hier ganz offen, dass ich noch nie eine Beziehung hatte, auch wenn viele hier mich dann gleich für eine Art Alien halten.

Nein, das glaube ich nicht.

Zitat von Julie80:
Ich wurde schon in der Schule massiv gemobbt und ausgegrenzt, und ab dem 11. Lebensjahr war die Schule für mich eine regelrechte Hölle, der reinste Spießrutenlauf, und ich durchlebte fast 10 Jahre lang den totalen Mobbingalptraum. Immer wieder sagten die Jungen in meiner Klasse mir damals, wie hässlich ich doch wäre, und dass ich doch niemals einen abkriegen würde, so kacke wie ich aussehe.
Auch ein Schulwechsel brachte keine Besserung, danach ging es genauso weiter wie an der ersten Schule. Wieder mobbten die Jungen der Klasse mich bei jeder Gelegenheit, und ich zog mich immer mehr zurück und bekam eine Essstörung, damals fing ich an, mit Majonaise belegte Brote, Burger, Schokolade und ähnliches in mich hineinzustopfen, weil ich mich so wertlos und hässlich fühlte. Noch heute ist dieses Gefühl da, und ich kann nicht in den Spiegel schauen, weil ich meinen eigenen Anblick nicht ertrage, und denke, sie hatten damals Recht, ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
In der Berufsschule ging es ähnlich weiter, auch da machten mich alle massiv fertig, vor allem die Jungen der Klasse machten sich einen Spaß daraus, mich zu verhöhnen und mir immer wieder zu sagen, dass ich eine hässliche Missgeburt wäre, die es nicht verdient zu leben. Die Ausbildung war für mich die reinste Hölle, und danach habe ich nie eine Arbeit gefunden, nach den Jahren der Demütigung kann ich es nicht mehr ertragen, unter Menschen zu sein, und lebe seitdem von Hartz IV.

Du hast ein Trauma.

Dieses Trauma gilt es anzugehen.

Ziel ist, das Alte hinter sich zu lassen.

Ich denke, dann wird sich auch alles andere in Deinem Leben normalisieren, wie z.B. das Gewicht usw.

Angst und Depressionen sind in dem Fall dann nur Symptome des ursächlichen Trauma.

Zitat von Julie80:
Leider muss ich da ab und zu in Maßnahmen gehen, und auch dort werde ich massiv, vor allem von männlichen TEilnehmern gemobbt, genauso wie früher in der Schule. Ich kann das einfach nicht mehr ertragen, und lasse mich jetzt jedes Mal, wenn so eine Maßnahme ansteht, krankschreiben.

Vor Männern habe ich eine panische Angst, wechsele die Straßenseite, sobald ich welche sehe, ein Gang in die Stadt wird für mich zur Tortur, wenn ich irgendwo jemanden lachen höre, denke ich, derjenige lacht über mich. Und deswegen vermeide ich jetzt, wenn möglich, den Gang in die Stadt.

Die genauen Umstände, Zeitpunkte und Art und Weisen, wie man in verschiedenen Situationen reagiert hat bzw. reagiert, sind für den Betroffenen sicher sehr schlimm, selbst in der Erinnerung. Für die Ursache spielen sie jedoch keine Rolle. Wichtig ist dabei nur das Ergebnis, nämlich das Du ein Trauma hast, welches nicht bewältigt ist.

Dein heutiges Verhalten spiegelt nur dich und deine Strategie wieder, wie Du damals die Situation überleben konntest.

Zitat von Julie80:
Immer häufiger breche ich grundlos in Tränen aus, und auch eine Esstörung habe ich wieder, allerdings jetzt nicht mehr Essucht, jetzt habe ich eine Magersucht, habe schon 35 kg abgenommen, wiege jetzt 70 kg, und denke immer, ich muss noch weiter abnehmen, damit ich vielleicht endlich einmal von anderen akzeptiert werde.
Depressiv bin ich zwar, allerdings keineswegs selbstmordgefährdet, denn ich will leben. Und noch immer sehne ich mich nach Dingen, die ich niemals erleben werde, also irgendwann einmal jemanden kennenzulernen, der mich so liebt wie ich bin, vielleicht zu heiraten und Kinder zu haben. Aber ich weiss auch, dass solche Träume für mich unerreichbar sind.

Es ist Deine Empfindung, dass sich ein Mensch über sein Gewicht und sein Äußeres definiert. Mit dem Hintergrund was Du erlebt hast, ist das eine völlige normale Reaktion.

Genau deshalb ist es aber so wichtig, dass Du das hinter dir lässt, weil es da noch sehr viel mehr gibt, als Körpergewicht, Aussehen usw., selbst wenn Du dir das nicht so vorstellen kannst.

Und ja, ich ermutige Dich auf jeden Fall dazu, endlich das Alte zu bearbeiten. Also NICHT zu vergessen, aber sich im Rahmen einer Therapie klar zu machen, dass das alt ist und das Du heute erwachsen bist und nicht mehr so sein musst, wie damals. Nur so kommst Du deinem Ziel, einen Partner zu finden, Familie zu gründen und Kinder zu kriegen, näher!

Gehst Du es NICHT an, bleibst Du dein Leben lang ein Spielball der alten vergangenen Erfahrungen, Empfindungen und Gefühle...

Zitat von Julie80:
Oft frage ich mich, ob es wirklich so ist, wie mir gesagt wurde, dass ich es nicht wert bin, geliebt zu werden, und ich mein Leben lang für alle nur der Fußabtreter sein werde.

Ein wichtiger Punkt, denn mache Dir eines ganz klar: das von Dir im vorherigen Satz gesagt ist ALLEINE DEINE Empfindung bzw. dein Gefühl dazu.

Nicht von einem anderen Menschen, sondern nur von Dir. Damit Du dieses Gefühl der Wertlosigkeit aber verlassen kannst, musst Du ran an das Trauma.

Denn objektiv betrachtet, bist Du genauso viel wert, wie jeder andere Mensch auf dieser Welt.

Mensch sein definiert sich NICHT über das Aussehen, Körpergewicht oder darüber, ob man das Gefühl hat, wertlos zu sein.

Zitat von Julie80:
Ich habe mich immer schon gefragt, wieso gerade ich..wieso durfte ich damals nicht das erleben, was alle meine Klassenkameradinnen hatten, die erste Liebe, die ersten Komplimente, ich stand da immer nur aussen vor und fühlte mich hässlich und wertlos.

Frage nicht nach dem Warum?, sondern nach dem WANN!

Wann nimmst Du das endlich an, was Deine Seele Dir damit zeigen möchte?

Genau dann, wird das in Erfüllung gehen, was Du schreibst! 100%.

Zitat von Julie80:
Ist es vielleicht wirklich so, dass es Menschen gibt, für die es einfach keinen Partner gibt, weil niemals jemand sie lieben könnte?

Nein.

Zitat von Julie80:
Manchmal habe ich das Gefühl, um mich herum sind alle glücklich, alle werden geliebt, jeder hat einen Platz, an den er gehört, doch ich, ich habe das alles nicht, und fühle mich deswegen oft so verdammt verloren

Du brauchst Hilfe.

Von außen, von einem erfahrenen Therapeuten.

Ich bin 100% sicher, wenn Du das Erlebte hinter Dir lassen kannst, es gefühlt da sein lassen kannst, wo es hingehört, also in die Vergangenheit, steht Dir die Welt offen!

Dabei ist wichtig, dass das nicht kognitiv gemeint ist. Dein bewusster Verstand weiss, dass das alles schlimm war und Du gar keine Schuld daran hattest. Trotzdem hilft das überhaupt nicht, weswegen eine kognitive Verhaltenstherapie NICHT zu empfehlen wäre. Du musst eine Therapie machen, in der die Blockaden im Nervensystem aufgelöst werden, damit Du wirklich fühlen und Deine Gefühle annehmen kannst und dich nach ihnen richten.

Deine Fragen dazu?

Deine Meinung dazu?

Das mit einer Therapie halte ich auch für sehr sinnvoll. Verarbeite das Alte, lass es hinter Dir. Verändere Dich, es gibt viele neue schöne Möglichkeiten. Du mußt Dich dem Neuen öffnen. Das Du hier im Forum schreibst ist schon mal ein sehr guter Anfang
LG, Nachtschatten

Das sollte mal einer wagen, meine Kinder zu mobben!

Wo waren deine Eltern? Wo waren die Lehrer?

Die Kids, mit denen ich zur Zeit noch arbeite, kriegen am Ende der Stunde ein Bonbon oder ein kleines Spielzeug. Ein Mädchen bekam von mir nichts! Sie mobbt immer ein anderes Mädchen und hat ihm auch heute in die Haare gezogen. Als die anderen Kinder was bekamen, fragte sie,: Und was ist mit mir? ich sagte,: Du hast dich nicht benommen! Du hast dem Mädchen wehgetan! Sie sagte, sie würde das nie wieder tun und ich sagte,: Gut! Das kannst du mir in der nächsten Woche beweisen! Ich habe ihr nichts gegeben. Sie ist beleidigt abgerauscht! - Aber da muss sie durch! - Trotzdem ist sie immer die erste, die angelaufen kommt, wenn die Kids mich sehen und freut sich ganz doll, nimmt mich in den Arm und redet ununterbrochen....

Vielleicht bist du auch sehr schüchtern und wirkst verunsichert.

Auf jeden Fall musst du wissen, dass niemand das Recht hat dich so zu verletzen. - Aber du ziehst den Schuh schon an! Wehr dich gegen das Gefühl: Alle dürfen auf mir herumhacken! Keiner darf das! Klar suchen sich gerade Charakterschwache Menschen ein Opfer, um ihren Frust loszuwerden. - Und Frust hat jeder! - Wer ist denn heutzutage schon glücklich?

Du hast dir viel zu viel gefallen lassen und als Kind hätten dich Eltern und Lehrer beschützen und stützen müssen!

Wenn du ein eigenes Kind hättest, würdest du es zulassen, dass man es so behandelt? Wenn du das mit einem klaren Nein beantworten kannst, dann stell dir vor, du wärest du Mutter und der schwache Teil von dir wäre das Kind, dass du beschützen und verteidigen musst!

Was genau sagt man zu dir?

Ps.: Noch mal zur Magersucht!

Das ist sowas von ungesund! Ich hoffe, du erbrichst nicht auch noch! Dabei kommt nämlich die Säure aus dem Magen hoch und du verdirbst dir auf Dauer die Speiseöhre. Außerdem kommt der Bakterienkram nach oben, der da unten hin gehört! Da machst du eventuell auch noch deine Zähne kaputt!
Und 35 kg mal eben so abnehmen ist nicht gut für den Körper, da dabei die angesammelten Abfallstoffe aus den Fettzellen frei gesetzt werden. Da solltest du auf jeden Fall viel trinken und vielleicht auch entschlacken. - Und sieh zu, dass du Vitamine und Mineralien in dich reinkriegst. Sonst bekommst du eine Stoffwechselstörung! Eine Stoffwechselstörung kann viele Nebenwirkungen hervor bringen ... z.B. auch Panikattacken und Depressionen. Achte bitte auf deine Gesundheit! Abnehmen ist ja ok, - wenn man übergewichtig ist, - aber du musst dich dabei wohlfühlen und deinem Körper gutes tun!

Du musst unbedingt VERANTWORTUNG für DICH selbst übernehmen! - Und dich so annehmen, wie du bist. Das Äußere ist zweitrangig. Zuerst kommt der Charakter und der braucht bei dir Mut und Selbstvertrauen1

Das sich Lehrer für einen einsetzen habe ich früher auch vermisst. Aber es gibt Lehrer die das irgendwie nicht können, vielleicht weil sie selber Probleme haben. Ich habe erlebt wie fies manche Schüler sein können. Die haben eine unserer Lehrerinnen so fertig gemacht das sie weinend zusammengebrochen ist. Und das war auf der Realschule. Wie soll man sich als Schüler gegen solche Leute durchsetzen?
Aber wo waren Deine Eltern Julie80? Das frage ich mich auch...

Hey Julie,

es ist gut, dass Du erst 32 bist.

Du kannst das schaffen, in kleinen Schritten kannst Du da rauskommen und Dir ein besseres Leben aufbauen. Deine Ziele sind sehr schöne und Du bist noch jung genug, damit eine ganz realistische gute Chance da ist, das zu bekommen, was Du Dir wünschst.

Therapeutische Unterstützung wirst Du dabei schon brauchen. Ich würde allerdings gar nicht von kognitiver VT abraten, aber das sehe ich so, sollten Fachleute mit Dir entscheiden, was der beste Weg für Dich ist.

Hast Du mal an eine Klinik gedacht? Stationär in eine psychosomatische Akutklinik oder zumindest psychosomatische Reha? Das wäre für den Anfang vielleicht auch eine Möglichkeit.

Es ist nichts in Stein gemeiselt. Wenn Du was in Deinem Leben ändern willst, geht das grundsätzlich. Es muss nicht bleiben, wie es ist. Und oft erlebt man durch neue Impulse, Erfahrungen und Menschen ganz andere Seiten an sich, aber auch an der Welt und an den Menschen.

Liebe Grüße!!

@Nachtschatten

Das freut mich, dass es für dich damals mit dem Schulwechsel besser wurde, für mich hat der Schulwechsel leider nichts geändert, es ging von Schule zu Schule immer so weiter.
Und ich glaube irgendwie nicht, dass ich mir das mit dem Gelächter und Lästere auf der Straße nur einbilde..ich meine, ich kann ja hören, wie die Leute über mich lachen und tuscheln...und kann kaum glauben, dass das nur meine Einbildung ist. Wenn ich Leute lachen höre, dann ist mir gleich so unwohl zumute, und ich denke jedesmal, die lachen nun über mich.
Ich dachte immer, ich bin die einzige hier, der es so geht, ich bin überrascht, dass es hier auch andere gibt, die das kennen und mitgemacht haben. Es ist wirklich traurig, dass es Menschen gibt, die es toll finden, andere zu mobben und nicht darüber nachdenken, was sie damit anrichten.

@Heiko

Was genau meinst du mit einer Therapie, bei der Blockaden im Nervensystem gelöst werden? Ich kann mir darunter leider nichts vorstellen.
In eine Klinik möchte ich auf keinen Fall, da ich es mir im Moment nicht zutraue, rund um die Uhr unter Menschen sein zu müssen, und meine Wohnung als Rückzugspunkt einfach brauche.
Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die einen nicht nach Gewicht und Aussehen beurteilen, denn ich wurde immer nach Aussehen beurteilt, meine ganze Teenagerzeit hindurch und auch später.
Das Problem ist auch, dass ich mich schon telefonisch bei Psychologinnen (für mich kommt natürlich nur eine Therapie bei einer Frau infrage) erkundigt habe, da aber Wartezeiten von fast einem Jahr sind. Und das wäre für mich dann wieder ein verlorenes Jahr.
Und ich habe zuviel Angst, zur Hausärztin zu gehen, und ihr das alles genau zu erklären, weil es mir ja auch irgendwie peinlich ist.

@Gina

Die Lehrer an der ersten Schule haben meistens nur weggeschaut, oder sie gaben sogar mir die Schuld, weil die Mobber fest zusammenhielten, und ihnen sagten, ich hätte angefangen. Und weil ich ganz alleine dastand, und auch andere, unbeteiligte aus der Klasse sagten, ich hätte angefangen, glaubten die Lehrer mir nicht. Meine Eltern haben mir zwar geholfen, und dafür gesorgt, dass ich die Schule wechseln konnte, aber an der zweiten Schule lief es dann genauso, und ich wurde wieder gemobbt, und da dachte ich, es muss an mir liegen, ich bin wirklich Schuld, denn es sind ja jetzt ganz andere Leute...irgendwas muss an mir falsch sein. Und so habe ich meine Eltern belogen und so getan, als wäre alles in bester Ordnung, und ich machte das so geschickt, dass sie nicht dahinterkamen, und so ging das jahrelang, auch später in der Berufsschule.
Auch an diesen Schulen waren die Lehrer mir keine Hilfe, schauten sogar weg.
Ich finde es gut, dass du dem Mobbermädchen nichts gegeben hast, vielleicht lernt es ja etwas daraus, und denkt irgendwann über sein Verhalten nach. Traurig, dass es so etwas immer noch unter Kindern gibt, wahrscheinlich ist es heute noch grausamer und schlimmer als damals in meiner Kindheit.
Schüchtern und zurückhaltend war ich immer schon, und als Kind und Jugendliche hatte ich außerdem einen Rundrücken(das Problem habe ich heute dank Stützkorsett und Gymnastik in den Griff bekommen, und man sieht es kaum noch, wenn ich mich immer gerade halte), aber damals war mein Rücken eben krumm, und allen SChulen hänselten sie mich deswegen, in einer nannten mich die Jungen sogar Quasimada, was für mich eine unerträgliche Demütigung war, und ich zog mich damals noch mehr zurück.
Oft sagten sie eben auch Dinge wie Jeder würde sich lieber erschießen, als mit dir ins Bett zu gehen oder nichs gegen dein Gesicht, aber der Ar. gehört in die Hose, oder sie hefteten Zettel an meinen Rücken auf denen Buckelchen oder ähnliches draufstand. Einmal haben sie sich sogar in die Mädchentoilette geschlichen und sind einfach in die Nachbarkabine gegangen, haben mich auf dem Klo fotografiert und das Foto in der Schule rumgezeigt..zum Glück war damals das Internet und Handys noch nicht so verbreitet.
Heute, in den Maßnahmen ist es meistens so, dass die männlichen Teilnehmer Sachen sagen wie Kein Wunder, dass du keinen Mann hast, so kacke wie du aussiehst oder dich will eh keiner, du kriegst keinen mehr ab, du graue Maus oder Was willst du Missgeburt überhaupt hier...
Das sind nur einige der Dinge, die ich mir anhören muss, und es tut verdammt weh..und ich habe Angst, wenn ich mal keine Atteste mehr kriege, und wieder in so eine Maßnahme gehen muss, die Angst macht mir das Leben erst recht zur Hölle.
Die Folge sind auch Schlafstörungen (ich bin öfters um die Zeit online, weil ich einfach nicht einschlafen kann)

Einen Lehrer gab es damals sogar, der disste mich in der fünften Klasse ohne Ende, und sagte meinen Eltern, dass ich doch total eigenbrötlerisch wäre, weil ich mich immer zu sehr vor meinen Klassenkameraden zurückziehe, und dieser Lehrer sagte mir dann auch noch, ich wäre doch selber schuld, wenn ich mich so vor den anderen zurückziehe, dann wäre es doch klar, dass die mich so behandeln...und meinen Eltern sagte er, er wisse nicht, was er mit diesem seltsamen Kind anfangen solle...und auch er mobbte mich jeden Tag, (2 der Mobber hatten ein gutes Verhältnis zu ihm, weil er ihre Eltern kannte, und die durften ihn sogar duzen). Für mich war das dann besonders schlimm, weil ich mich dann zu fragen begann, was falsch an mir ist, und ob es wirklich an mir liegt.

Nein, wenn ich ein Kind hätte, würde ich das nicht zulassen, und es aus so einer Schule herausholen, das ist sicher. Du hast mit deinem Vergleich gar nicht mal so Unrecht, ein Teil von mir fühlt sich manchmal immer noch wie ein schutzloses, schwaches Kind, und dafür schäme ich mich oft, weil ich mich dann so machtlos fühle und das Gefühl habe, gar nichts dagegen machen zu können.
Was die Sache mit dem Essen betrifft, da fällt es mir eben schwer,mich richtig zu ernähren, weil ich seit fast 20 Jahren Probleme damit habe...
Ich wusste gar nicht, dass man davon Panikattacken und Depressionen bekommen kann, und mir ist auch aufgefallen, dass das bei mir noch schlimmer geworden ist, seitdem ich so viel abgenommen habe, war ich noch öfters schwermütiger als vorher, und ich frage mich schon, ob es da einen Zusammenhang gibt, vorher war es schon schlimm, aber seitdem ich viel weniger esse, sind diese melancholischen Gefühle noch stärker.
Ich weiss auch gar nicht, wie es ist, wenn man sich in seinem Körper wohlfühlt, das kenne ich gar nicht. Ich hatte nie ein positives Körpergefühl, weil man mir auch immer sagte, ich wäre hässlich, und so konnte ich mienen Körper auch noch nie akzeptieren und hoffe, das eine Therapie mir da helfen kann.

@Grille

Ich fühle mich mit meinen 32 Jahren manchmal wirklich uralt, beinahe wie eine alte Frau. Und wenn man dann auch noch mitkriegt, wie heutzutage schon 16 oder 17 jährige als Freaks angesehen werden, weil sie noch nie geküsst haben, dann komme ich mir mit meinen 32 Jahren erst recht dumm vor.
Was wird denn bei kognitiver Verhaltenstherapie so gemacht? Würden da nicht Dinge von mir verlangt werden, die ich nun einmal einfach noch nicht bewältigen kann, also müsste ich da als Übung auf die Straße gehen und Männer ansprechen? Ich hab nämlich mal im Fernsehen gesehen, dass verhaltenstherapien genau so funktionieren, dass man dann genau das machen muss, wovor man am meisten Angst hat, und ich finde das ist doch ein wenig zu hart, wenn man gleich so brutal und direkt mit seinen Ängsten konfrontiert wird.
Eine Klinik kommt für mich nicht infrage, wie ich unten schon geschrieben habe, fühle ich mich beim GEdanken an eine fremde Umgebung völlig überfordert und kriege die Panik, und ich könnte es nicht ertragen, plötzlich unter so vielen fremden Menschen zu sein, mir wäre lieber eine Therapie, bei der ich nicht woanders übernachten muss, mich in fremder Umgebung zurechtfinden muss.

Danke an alle, die mir hier geantwortet haben, denn es hilft schon ein wenig, hier einmal offen über mein Problem reden zu können, was mir im wirklichen Leben einfach nicht möglich ist.

Lg
Julie

Hallo Julie
Das ist ja echt der Hammer wie man Dich in der Schule behandelt hat. Das tut mir sehr Leid für Dich, und egal wie Du aussiehst oder wieviel Du wiegst, so darf man mit niemanden umgehen. Ich kenn das selbst Schuld zu sein. Bei mir haben die Mobber auch immer zusammen gehalten. Mir hat man andauernd in die Magenkuhle geschlagen und dann mußte ich wegen meinem auffälligen Verhalten zur Schulpsychologin. Und eine Lehrerin hat mich auch gemobbt. Hat mich immer die 45 min. drangenonnem und keinen anderen. Hat sich eins gelacht und sich einen Spass daraus gemacht. Im Nachhinein habe ich gehört das sie das heutzutage immer noch mit einigen Schülern macht.
Wenn Du hörst wie Leute über Dich lästern, dann kann das sein. Aber das sie über Dich lachen - wenn mal jemand auf der Strasse lacht - glaube ich nicht.
Das mit den Wartezeiten bei Therapeuten ist normal, daran siehst Du mal wie viele Menschen Probleme haben.
Bei einer Verhaltenstherapie ist es normal das man die Ursachen der Probleme herausfindet und die Probleme verarbeiten lernt. Ein wichtiger Teil ist die Konfrontation mit den Problemen. Aber Du machst alles Freiwillig. Niemand zwingt Dich zu etws.
Ich bin froh das ich heute nicht mehr zur Schule gehen muß. War früher ohne Handys schon schwer genug.
LG, Nachtschatten

Hi Julie!

Früher mal gab's das, dass in VT angstkranke Menschen alles Mögliche unter viel Druck machen mussten, regelrechte Blamiernummern wurden durchgezogen z.B. Männer im Rock auf die Straße schicken, die sich damit in den 60igern natürlich nur Schelte, Spott usw. eingefangen haben...

Das sowas nach hinten losgeht, ist klar. Nein, in der Form läuft es nicht ab, nicht mehr ab.

Es gibt sehr viele VT-Verfahren und Techniken und auch die Gefühle und das Denken und das Verhalten werden in einer kognitiven VT behandelt. Es hängt ganz wesentlich davon ab, dass es ein guter Therapeut ist, mit dem Du Dich gut verstehst, dann läuft sowas gut. Er wird wissen, wie er Dich motiviert, damit Du für Dich und Deine Lebensqualität was tun willst und kannst. Man arbeitet in kleinen Schritten. Eine Therapie, in der Du ständig überfordert würdest, ständig das Gefühl hättest, es nicht gut genug zu machen, wo alles doch nicht klappt und Du Dich als Versager fühlen würdest, wäre ein großer Unfug und würde machen, dass es Dir noch schlechter geht. Und genau deshalb teilt der Therapeut den Berg in Abschnitte ein. Wenn ein Schritt nicht klappt, dann ist er im Moment noch zu groß. Dann muss man einen kleineren Schritt zuerst versuchen.

Also ich denke, wenn Du an einen guten VTler gerätst, mit dem Du auf einer Wellenlänge liegst, den Du gerne magst und wo Dir das Vertrauen recht leicht gelingt, obwohl es sonst ja sicher schwer fällt, kann man da noch einiges an Boden gut machen.

Und wie gesagt: 32 ist nicht alt. Vergleich' Dich nicht mit anderen. Die hatten andere Bedingungen und deshalb stehen sie dann in ihrem Alter anders da als Du. Aber so war der Lauf der Dinge, das lag nicht an Dir. Aber jetzt kannst Du noch viel ändern. Wenn Du dagegen 10 Jahre wartest, weil Du Dich nicht traust, dann bist Du 42 und dann kannst Du Dir eigene Kinder abschminken, Kinder im Grunde generell.

Ich denke, das solltest Du bedenken, dass Du eben irgendwann wirklich zu alt sein wirst, ABER jetzt bist Du es noch nicht!

Das mit Klinik würde ich mir überlegen. Es ist momentan schwer, ambulant schnell was zu finden, gute Leute haben meist ewig lange Wartelisten. In einer guten Klinik dagegen kann man in relativ kurzer Zeit aber schon ganz viel mitnehmen und auch die Möglichkeiten in einer Klinik sind andere, manchmal trifft man Leute, denen es ähnlich geht und hat zumindest für eine Zeit lang Kontakte, die auch wieder ein Sprungbrett sein können, um was Anderes aufzubauen. Es kann viel bringen, überleg's Dir einfach, vielleicht kannst Dich doch damit anfreunden. Wichtig ist, in einer Klinik, in der sich der Aufenthalt nicht gut entwickelt, seine Koffer zu packen und zu gehen, sich was Anderes zu suchen. Es liegt nicht immer alles an einem selbst, oft trägt man einen Anteil, aber oft liegt's auch einfach am Gegenüber.

Es gibt eine Chance auf ein besseres Leben. Garantien gibt's keine, man muss es versuchen, aber mit ein bisschen Glück kann man doch eine wesentlich andere Lebensqualität erreichen. Mir wäre es so, wie's Dir geht, echt zu schlecht. Und ich würde versuchen, dem zu entkommen.

Lass' Dir Zeit, lass' das hier auf Dich wirken und dann denke ich, wirst Du zu dem Schluß kommen, dass Du so nicht weitermachen willst. Welcher Weg es dann konkret wird, wird sich auch an den Möglichkeiten entlang bewegen, die Du findest, um therapeutisch was zu machen. Wichtig ist halt, dass Du einen guten Ansprechpartner findest, mit dem Du gut kannst, dann wird's leichter, an den ganzen Dingen was zu drehen. Und wie gesagt: kognitive VT wäre vielleicht passend. Schematherapie passt vielleicht sogar besser, weiö Du als Kind so verletzt wurdest und Dein Selbstwert dadurch nicht stabil werden konnte? Traumatherapie? Das kann man aus der Ferne nicht sagen, ob das hier richtig wäre. Viele reden schnell von Trauma, aber das nur, weil sie eine laienhafte Vorstellung haben.

Es gibt im Übrigen viele Frauen und auch Männer, die so eine Geschichte haben, sie sind alle einsam und fühlen sich sehr schlecht. Das sollte man versuchen, zu beenden. So eine Geschichte kann ein Happy End nehmen, aber man wird's wohl eher nicht alleine schaffen.

Kopf hoch, Du bist kein Alien!


@Nachtschatten

Das tut mir leid für dich, dass du das auch erleben musstest. Bei mir ist es so, dass ich heute noch oft Alpträume habe, in denen ich wieder eine Schülerin bin und massiv gemobbt werde, und alle stehen um mich herum, schubsen und treten mich und lachen mich aus. Deine Lehrerin war scheinbar auch nicht sensibel genug, um zu erkennen, dass du nicht Schuld daran bist, und nichts dafür kannst, wie die anderen mit dir umgehen, und leider sind viele Lehrer auch selbst Mobber.

@Nachtschatten @Grille

Im Moment gehts mir sehr schlecht, weil ich heute wieder einen Brief von der Arge bekommen habe, und ich weiss genau, dass mich eine Zuweisung in eine Maßnahme erwartet. Ich hatte letzte Woche einen Termin, habe mich bis zum 8. krankschreiben lassen(wegen Erkältung, ich täusche immer irgendwelche Krankheiten vor, bei meiner Hausärztin), und nun habe ich wieder eine Aufforderung bekommen, diesen Donnerstag zu einem Termin zu erscheinen. Ich habe wie immer große Angst davor, und niemanden, den ich mitnehmen kann, um mir Beistand zu leisten. Ich würde mich gerne länger krankschreiben lassen, um diesem Termin eine Weile zu entgehen und in Ruhe überlegen zu können, wie es weitergehen soll, und wie ich eine passende Therapie finden kann.
Aber da ist so eine Hemmschwelle, ich habe richtig Angst, meiner Hausärztin davon zu erzählen, ihr zu sagen, dass ich panische Angst vor der Arge habe, und vor Menschen, speziell Männern im Allgemeinen.....ich fürchte, dass sie mein Problem weder verstehen, noch mich krankschreiben wird. Da ich auf einen Therapieplatz bei einer Psychologin bei fast allen monatelang warten müsste, habe ich ausser der Hausärztin auch niemanden, der mich krankschreiben kann. Ich habe vor lauter Angst vor diesem Termin am Donnerstag heute noch nichts gegessen, und schon heute nacht kaum geschlafen, weil ich schon geahnt habe, dass wieder so ein Brief kommt.
Ausserdem habe ich Angst, dass die Hausärztin mich dann in eine Klinik einweisen könnte, eine meiner größten Ängste.
Ich weiss ja selbst, dass ich etwas ändern muss, wenn ich nicht in zehn Jahren um alles was hätte sein können weinen will, und ich weiss auch, dass ich das vorerst wohl nur in kleinen Schritten schaffe. Für mich ist es schon ein schwerer Schritt, meiner Ärztin überhaupt davon zu erzählen, weil ich mich da auch sehr schäme.
Und danke für eure aufmunternden Worte, es tut wirklich gut, dass man hier so offen darüber reden kann.

Weiss einer von euch, ob die Hausärztin mich längere Zeit krankschreiben kann, bis ich eine Therapeutin gefunden habe? Denn zu einer weiteren Maßnahme fühle ich mich in meinem momentanen zustand wirklich nicht in der Lage.

Lg
Julie

Ich habe mich damals vom Neurologen krank schreiben lassen...er hat es immer direkt für einen Monat gemacht....

@Peppermint

DAnke für den Hinweis. Bekommt man denn dort gleich einen Termin? (ich muss ja schon am Donnerstag zur Arge)
Und was genau läuft eine Untersuchung dort denn ab?

Bei meinen Neurologe gab es nie Termine....man musste morgens früh da sein und warten....
Untersucht hat er mich eigentlich nie ,nur mit mir gesprochen,habe gesagt das ich Angst und Panik habe das Haus zu verlassen ,darauf hin hat er mich jeden Monat erneut krank geschrieben,insgesamt 8 Monate lang,bis ich dann zum Gutachter der Arge musste......

@Peppermint


Oje...Gutachter der Arge..das klingt ja nicht so gut..wie ist das denn ausgegangen?
Ich hab total Angst, dass man mich auch dahin schicken könnte.
ich muss wohl schauen, ob es in meiner Stadt auch ohne Termin möglich ist, dort hingehen zu können, danke für den Tipp.

Das dauert ja erstmal bis man zu so einem Gutachter muss....mein Neurologe musste da einen Bericht über mich schreiben...
Beim Gutachter musste ich dann einen Frageogen ausfüllen ,immer so kreuzchen machen vor den Fragen.
danach wurde ich gemessen,gewogen Blutdruck gemessen und dann hatte ich das Gespräch mit ihm ,aber nicht lange 5 Minuten und bekam noch mal ein halbes Jahr verlängert.

Ach übrigens hat mein Neurologe mir damals Ads verschrieben...die ich aber nie gekommen habe ,mir nur immer das Rezept geholt habe...
Sponsor-Mitgliedschaft

Die Hausärztin kann Dich kranschreiben. Da würde ich gleich morgen hingehen, wenn ich Dich wäre. Und dann bei der Arge den Termin mit der Begründung Krankschreibung absagen und Du musst die Krankmeldung vermutlich sowieso bei denen vorlegen.

Wenn's Dir zu schwer fällt, mit der Hausärztin zu reden, dann schreib' Ihr doch was auf. Kannst am PC machen und es ausdrucken und ihr geben. Das ist manchmal eine gute Idee, so eine Sprachbarriere zu überwinden. Manche sind halt da gehemmt und kriegen den Mund genau dann nicht auf, wenn sie mit jemandem reden müssten/sollten. Du kannst schildern, relativ knapp, aber bitte auf den Punkt gebracht, was los ist und was jetzt das vordringlichste Problem ist und Du eine Krankschreibung jetzt dringend brauchst, damit man nach Lösungen suchen kann, überlegen kann, wie und wo Therapie möglich wäre usw.

Üblich ist, dass man dann im 14-Tage-Takt krankgeschreiben wird, kann schon auch dann insgesamt länger werden.

Tatsache ist, es spitzt sich für Dich zu und Du brauchst Ruhe und Unterstützung, also geh' zur Hausärztin, teile in irgendeiner Form mit, dass Du seit der Kindheit massiv gemobbt wurdest, das besonders von Jungs/Männern ausging, bezogen auf's Aussehen und Du heute isoliert bist und sich alles in massiven Esstörungen, Angst vor Männern usw. niedergeschlagen hat, Du weißt, dass Therapie nötig wäre, aber Du keine Ahnung hast, welche und wo und wie, dass Du mit dem Druck durch die Arge völlig überfordert bist und nicht mehr schläfst und nichts mehr essen kannst... Usw.

Das sind ausreichende Gründe, um jemanden krankzuschreiben. Und idR dauert es schon ganz schön, bis man wirklich mal zu einem Gutachter muss. Lass' Dich nicht abschrecken von solchen Geschichten, wenn das mal der Fall sein sollte, gehste einfach hin und die können dann bei der Faktenlage auch nichts machen, als es hinzunehmen, evtl. kommt mal eine Therapieempfehlung oder sowas, aber viele sind Jahre lang krank und sehen nie einen Gutachter, das Meiste wird nach Aktenlage entschieden und bezahlt, die haben nicht die personellen Mittel, jeden Patienten einzubestellen. Darüber brauchst Du Dir jetzt erst mal gar keine Gedanken machen.

Wichtig ist, dass Du gute Therapie kriegst. Wenn die Magersucht sich so weiterentwickelt, hast Du bald sowieso keine Wahl mehr.

Denk' nicht soviel über das alles nach, es ist bei allem nicht soviel dabei, es ist nur der eigene Kopf, der sich das alles so katastrophal zusammenspinnt.

Sei kein Frosch, trau' Dich zur Hausärztin und löse das Problem mit dem anstehenden Termin. Umso schneller hast Du erst mal wieder Ruhe. Und mit ausgeschlafenem Kopf sieht die Welt auch schon ein bisschen besser aus.

Liebe Grüße

@Peppermint

Das kann ich gut verstehen, ich würde diese Tabletten auch nicht nehmen, ich habe irgendwo mal gelesen, dass solche Medikamente dafür sorgen, dass man innerlich abstumpft, ob das stimmt, weiss ich allerdings nicht, aber dass manche Leute davon apathisch werden.
Ich hoffe, dass das auch bei mir so sein wird, dass der Neurologe mir eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder ein Gutachten ausstellen, und mir vielleicht sogar zu einem Platz bei einer Psychologiin verhelfen kann. Wie ist das denn, hilft der Neurologe den Leuten auch in dieser Hinsicht durch ein Gutachten weiter, damit man vielleicht schneller auf der Warteliste vorrückt?

@Grille

Danke für den Tipp, das mit dem Aufschreiben fällt mir wesentlich leichter, da ich, wenn ich es der ärztin so erzählen würde, mich ganz sicher verhaspeln würde, und dann nicht richtig ausdrücken könnte, was Sache ist.
ich werde jetzt wirklich einmal versuchen, mein Problem am PC kurz und bündig in Worte zu fassen, und ihr dann dieses Blatt zu geben, das ist vielleicht wirklich hilfreicher als es ihr direkt vor Ort erklären zu wollen.
Vielleicht ist es ja wirklich so wie du sagst, und ich male mir das alles schlimmer aus, als es am Ende sein wird.

Hallo Julie!

Ich wollte eigentlich auf Deinen anderen Eintrag schreiben, aber der ist ja gesperrt. So habe ich hier so lange rumgesucht, bis ich dies hier gefunden habe.
Ich hätte Dir auch gerne eine PN geschickt, aber irgendwie geht auch das nicht.

Ich wollte Dir erst mal sagen, nimm Dir die schlimmen Worte von Holgerson nicht zu Herzen. So etwas darf man nicht von sich geben! Gerade hier im Forum sucht man ja nach Hilfe und Gleichgesinnten und nicht nach Besserwissern, die einen noch weiter runterhauen.
Nun einmal zu mir. Dein Bericht hier könnte von mir selber stammen! Ich bin allerdings 33 Jahre alt und habe in der Schule auch Mobbing durchmachen müssen. Ich bin auch auf Hartz 4 und kenne das auch, wie mies es ist, wenn man zu Maßnahmen soll, zumal ich ja arbeiten und vor allen Dingen lernen will! Richtig, laß Dich krankschreiben!

A


x 4


Pfeil rechts



Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore