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Hallo, ich habe bereits ein Thema eröffnet und allen mitgeteilt, wie allein ich doch bin!
Zum Teil habe ich mein Umfeld für meine Einsamkeit verantwortlich gemacht, aber ich glaube, dass ich auch zu einem großen Teil selber daran Schuld bin!
Also, ich bin morgen Abend von ehemaligen Bekannten, ganz vernünftigen Leuten, eingeladen worden!
Als der Abend noch in weiter Ferne lag, freute ich mich darauf!
Nun kann ich seit ein paar Tagen an nichts anderes mehr denken, es verursacht mir Bauchschmerzen, ich habe ein total unwohles Gefühl und würde am liebsten absagen und mal wieder schön alleine bei mir zu Hause hocken!
Ich bekomme mit mir selbst echt noch voll die Krise, finde mein Verhalten schrecklich und würde mich am liebsten selbst Ohrfeigen!
Das ist so bescheuert!!
Ich möchte so nicht sein und ich denke auch, dass ich mich mit der Situation konfrontieren sollte, doch ich seh schon, dass ich tatsächlich morgen absagen werde!
Warum bin ich so??

28.05.2010 19:26 • 19.06.2010 #1


Wer schreibt Dir vor, dass Du sozialverträglich funktionieren musst?

Nur wer einen eigenen Standpunkt hat, der kann auch wirklich kommunizieren und eine echte Beziehung eingehen.

Wenn Du Dich dafür herunterziehst, dass Du da nicht hingehen willst, dann ist das der Herdentrieb. Vielleicht ist eben Dein Bauchgefühl dagegen und das Bauchgefühl hat durchaus handfeste Gründe.

Nur wer ja UND nein sagen kann ist frei in seiner Entscheidung. Die Begründung muss nicht verstandesmässig sein, auch das Bauchgefühl ist ein Grund. Ausserdem wieso sich mit einer Begründung rechtfertigen? Wer sich rechtfertigt, hat verloren.

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Warum bin ich so?

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Und? Bist du hingegangen?

Gerne würde ich dich direkt trösten, nun also virtuell: Dein Wille, dich in Gesellschaft zu begeben, ist sehr anerkennenswert. Wenn das Gefühl allerdings rebelliert, dann hat das sicher einen guten Grund.
Gestern ging es mir ähnlich, als ich zu einem Kongress gehen musste. Innerlich wollte ich gar nicht hin, weil ich mich schlecht fühlte, einsam.
Das Gefühl ließ auch nicht nach, als ich da war, es wurde immer schlimmer, das Gefühl von Leere und Einsamkeit. Ich habe dann einfach nichts gemacht, außer dieses Gefühl mit seinen Schmerzen wahrzunehmen. Nur wahrnehmen, auf keinen Fall verurteilen! Ich habe auch gar nicht versucht es wegzuschieben, obwohl es so unangenehm ist.
Dann habe ich ein paar Handgriffe, man kann es in unbeobachteten Momenten machen, oder wenn man auf der Toilette ist: Nichts dabei denken, nur hineinspüren.
1. eine Hand ans Herz, eine auf den Bauch, abwarten, wie es sich anfühlt
2. eine Hand auf die Stirn, eine auf den Hinterkopf, abwarten, wie es sich anfühlt
3. beide Hände über kreuz auf die Seiten des Oberkörpers legen (Rippen), als wolltest du dich umarmen.
Schau, wie dein Atem geht, ob er sich beruhigt.

Manchmal klappt das, manchmal nicht. Wenn es auf Partys nicht klappt, dann verabschiede ich mich nach einer Weile. Aber erst einmal ausprobieren, nicht gleich die Flucht ergreifen. Und auf keinen Fall sich unter Druck setzen, dass man es schaffen muss.

Wenn du dich besser fühlst, kannst du versuchen, auf die anderen Leute einzugehen, ihnen zuzuhören, etc.

hi

würde auch mal gern wissen ob du gegangen bist oder nicht`? Ich mach mir meistens immer son Druck. Wenn ich nicht will und dann aber denke ich muss mich stellen, sonst geht die angst nie weg stell ich mich. Aaber ich versuche es zur zeit etwas abzubauen.

Hör auf dein Bauchgefühl, ob du lust dazu hast oder nicht. Klar sieht es blöd aus wenn du absagst, aber du darfst dich auch nicht zwingen. Oder es ist vielleicht wirklich die Angst? Was dachtest du denn im Moment als du kurz davor standest? Hattest du vor den Leuten Angst?




Dr. Reinhard Pichler
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