Konstruktivismus besagt, dass es im Prinzip nicht die eine einzige Realität geben kann
und jeder einzelne nur ein kleines Stück der objektiven/materiellen Realität wahrnehmen
kann, während der Rest seiner Realität sich durch seinen Fokus, seine Erfahrungen und
seine subjektive Sicht ergibt...
Also dass im Prinzip jeder Mensch sich seine eigene kleine Kopfrealität erschafft und dass
diese sich extrem durch seinen Blickwinkel verändert und wahrgenommen wird.
Also gehe ich zum Beispiel mit einer Das Leben ist schei.-Brille durch die Welt, dann
werde ich diese Annahme auch überall bestätigt sehen...
Das ist jetzt nicht unbedingt in irgendeiner Richtung was Neues und wahrscheinlich kann
das jeder auch mehr oder weniger an sich selbst nachvollziehen. Unser Hirn ist ja nunmal
simpel der Realitätsfilter und Datenverarbeitungsapparat, der für uns die Umwelt interpretiert
und damit auch in einer bestimmiten Richtung färbt/verzerrt.
Frage ist: Wäre es möglich seinen Fokus dahingehend zu verschieben, dass man die Welt
(zum Beispiel) trotz Depression in einem positiveren Licht sieht?
Würde man das selbst als Lüge und höchstens als Vermeidungsverhalten wahrnehmen,
würde das Ganze also sowieso nach einer Zeit zusammenbrechen oder grundsätzlich
nicht funktionieren -
oder wäre es tatsächlich eine kreative Möglichkeit sich einen Sachverhalt mal aus einer
anderen Perspektive anzuschauen und somit das Problem aufzulösen indem man ihm
die dominante Macht auf die eigene Realitätswahrnehmung raubt?
Oder kurz: Bringt Selbsthypno / Positivfokussierung tatsächlich was, oder ist das alles
nur ein witziges, theoretisches Model, dass so oder insgesamt nicht anwendbar ist?
25.12.2010 22:29 • • 01.01.2011 #1