Zitat von outcast:Ich glaube auch, lieber Gandalf, dass es ein Irrtum ist, zu glauben, dass Frauen einem Mann Tipps für die Annäherung geben können. Vielmehr als nett sein, zuvorkommend sein, zuhören können, Humor haben oder ähnliche Gemeinplätze können da nicht bei rauskommen, einfach weil Anziehung ein subtiler, unterschwelliger Prozess ist, den Frauen unmöglich rationalisieren können. Und das was dann an Tipps kommt sind im Kern Grundprinzipien der Kommunikation, egal ob ich mit einem fremden Mann in der Kneipe ins Gespräch komme oder eine fremde Frau in der Disco anspreche.
Das denke ich auch.
Zumal es häufig vorkommt, dass Frauen ihre späteren großen Lieben zuerst mal als arrogant und alles andere als nett empfinden. Männer, die frau als erstes als nett empfindet, empfindet sie meistens gleichzeitig nicht als männlich attraktiv, sondern eher als Weichei oder Freund-Kumpeltyp. Ich meine, Männer müssen männlich und irgendwie charmant wirken. Aber Charme kann man m.E. weder vorspielen noch richtig lernen und üben. Allenfalls kann Charme sich dadurch entwickeln, dass man(n) mehr und mehr man(n) selbst wird. Immer weniger abhängig davon, was andere wollen.
Das zieht m.E. die Frauen an - aber gerade das stößt sie dann in der Ehe wieder ab, wenn die Männer dann nicht das tun, was die Frauen wollen.
Eine moderne Beziehung kann wohl nur funktionieren, wenn sich dann beide in dieser Hinsicht einander annähern: Sie weniger Ansprüche an ihn stellt und er sich etwas mehr danach richtet, was seine bessere Hälfte möchte.
Aber beim Kennenlernen führt das m.E. zu nichts. Außer Tür aufhalten. Schon in den Mantel helfen geht nach meiner Erfahrung in der Regel daneben, denn alleinstehende Frauen sind es gewohnt, sich mit einer einzigen schnellen Bewegung in den eigenen Mantel zu schwingen, und ich habe noch fast nie erlebt, dass ein Mann das gut gemacht hat. Die allermeisten halten den Mantel einfach so hinter mich, dass die Armeingänge etwa auf meiner Schulterhöhe sind, wo ich natürlich überhaupt nicht reinkomme.
Anstatt dann wenigstens hinzuschauen und mir den Mantel viel weiter unten zu meinen Händen hinzuhalten und ihn hochzuschieben, wenn die Hände in den Ärmeln sind.
Alte Formen ohne Mitdenken durchzuführen wirkt aus meiner Sicht noch viel schlimmer, als sie gar nicht anzuwenden. Ich mag es aber durchaus, wenn ein Mann mir in einem Restaurant den Mantel vom Garderobehaken holt oder das zumindest sichtbar beabsichtigt. Denn oft sind die Garderobehaken ziemlich hoch gehängt, oder/und massenhaft Mäntel drübergehängt, so dass das ein kräfteraubendes und nicht appetitliches Gewühle ist, den eigenen Mantel hervorzuholen. Wenn allerdings alle Mäntel fast gleich aussehen (die meisten sind ja heutzutage schwarz), dann ist es besser, wenn ich meinen eigenen selber heraussuche.
Also, allein schon zur Frage des Mantelwiederanziehens gibt es so viele Wenns und Abers, dass frau dafür wirklich keine eindeutige Kurzanweisung geben kann. Das gilt m.E. für die meisten Situationen auch. Ich kann nur empfehlen: Selbstvertrauen, Humor und Kommunikation. Damit kann man alles meistern.