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Nun, wo fange ich am besten an?
Es ist für mich ein sehr verzweifelter Schritt mich an dieses Forum zu wenden, denn, um ehrlich zu sein halte ich in solchen Fällen nicht besonders viel von Foren.
Aber ich sehe persönlich keine andere Möglichkeit einen Ratschlag zu bekommen.
Mein Problem ist das ich nicht in der Lage bin mich anderen Menschen zu öffnen.
Ich hatte im Laufe meines Lebens (Ich bin 15) mehrere beste Freunde und auch immer wieder gute Kumpel. Ich bin vor allem in den letzten jahren immer wieder anlaufstelle für allen möglichen Kummer geworden und hatte auch immer einen Ratschlag parat.
Ich habe auch Leute zu denen ich gehen kann wenn ich selber Probleme habe, aber, und genau da liegt mein Problem, ich bin nicht in der Lage mich ihnen wirklich zu öffnen.
Wenn ich einmal wirklich down war, bin ich nie zu irgendwem gegangen um mich trösten zu lassen. Ich hab mich nie wirklich auf jemanden eingelassen, sondern bin immer i.wie auf Abstand geblieben, egal wie viel mir der andere über sich erzählt hat. Ich hab auch seit ich 8 bin oder so nicht mehr wirklich das Gefühl eine Beziehung zu meiner Mutter zu haben. Ich würd nie mit ihr über i.was sprechen was über den Alltag hinaus geht.
Alle Leute die ich kenne sagen über mich wenn sie mich einschätzen sollen, dass ich schwer einzuschätzen bin, dass ich einfühlsam bin und das ich ziemlich unabhängig anderen gegenüber bin- sogar gleichgültig.
Kurz- Ich bin nicht einsam weil keiner etwas mit mir zu tun haben will, sondern weil ich mit niemandem etwas zu tun haben will. Bisher hatte ich damit auch nie Probleme. Schule und intensiv Sport lenken dann doch ganz gut ab. Aber in letzter Zeit brauch ich nur z.B in nem Buch zu lesen wo i.was über Freundschaft und Liebe geschrieben steht und schon fühl ich mich total niedergeschlagen und einsam.

Ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden, hab schon enorm gekürzt.
Schonmal danke im Voraus.

27.11.2010 21:00 • 30.11.2010 #1


9 Antworten ↓


Weisst du woher da Gefühl kommt ,anderen nicht Vertrauen zu können und dich nicht öffnen zu können?
Ist da mal was vorgefallen wo du dich unverstanden oder im Stich gelassen gefühlt hast? Denkst du das die anderen dich nicht verstehen würden?
Fehlt dir das Gefühl von Tiefe in den zwischenmenschlichen Kontakten die du hast?
Denkst du das du stark sein musst?

Das du jetzt traurig wirst zeigt nur, das dieses Problem an die Oberfläche möchte um gelöst zu werden.

Viele Grüße

A


Unfähigkeit zu persönlichen Bindungen

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Nein, vorgefallen ist nie was.
Ich glaub am ehesten, dass es daran liegt das ich nie eine Beziehung zu meiner Mutter hatte. Sie hat i.wie nie wirklich Gefühle gezeigt, und ich dann eben auch nicht.
Nun ja, ob ich denke dass ich stark sein muss?
Eigentlich nicht, aber es gab mal eine Zeit in meinem Leben (Ich will hier nicht näher drauf eingehen) da hab ich jede Form von emotionaler Bindung verachtet. Das ist schon ne Weile her und ich dachte ich hätte das überwunden.
Na ja, ich hab schon ein Gefühl von Tiefe bei meinen Kontakten, aber dass ist immer sehr einseitig. Ich hab immer das Gefühl als wär ich wie nen Topf in den jeder was reinwirft, aber sobald er versucht was rauszunehmen verbrennt man sich.
Was hier noch angemerkt sei ist das jede meiner Freundschaften nach ungefähr nem Jahr einfach vorbei geht. Ich meld mich nicht mehr, die andern melden sich nicht mehr. Inzwischen denk ich das hängt zsm.
Aber ich weiß nciht was ich dagegen tun soll...

Du solltest vielleicht mal mit Vertrauenslehrer oder Schulpsychologin (gibt es sowas? ich glaube, ich habe davon gehört) sprechen und auch die Möglichkeit ins Auge fassen, eine Therapie zu machen. In einer Therapie könntest du z.B. die (fehlende) Beziehung zu deiner Mutter aufarbeiten und sehen, wie deine jetzigen Beziehungen zu anderen damit zusammenhängen. Was hältst du davon? Du könntest auch mal bei deiner Krankenkasse anrufen und dich beraten lassen. Du bist noch sehr jung, da kannst du noch vieles positiv verändern für die Zukunft. Aber du solltest dir dabei Unterstützung holen. Ein erster Schritt war ja schon, dich hier ans Forum zu wenden, aber auch außerhalb des Internets gibt es Leute, die dir helfen.

Danke für den Tipp, dass es darauf hinausläuft hatte ich mir eigentlich schon gedacht. Ein großes Problem hierbei ist nun allerdings, dass ich das Ganze ungern mit meiner Mutter besprechen würde. Erstens mal war sie wie gesagt nie eine Ansprechpartnerin für mich, und außerdem wil ich sie eigentlich nicht damit belasten. Meine große Schwester ist vor kurzem ausgezogen, und sie hatte psychische Probleme, was meine Mutter auch sehr belastet.
Einen Schulpsychologen gibt es bei uns meines Wissens nach nicht. Außerdem hätt ich ziemliche Probleme mich einem (vielleicht fremden) Menschen zu öffnen. Gibt es eine Möglichkeit sich beraten zu lassen ohne das meine Mutter erstmal was davon erfährt?

Hi,

Du hast auf jeden Fall einen wichtigen ersten Schritt gemacht, indem du dich diesem Forum gegenüber geöffnet hast. Das ist zwar anonym und nicht ganz so riskant wie bei echten Menschen, aber es ist trotzdem nicht zu unterschätzen.
Irgendwie finde ich auch nicht, dass deine Mutter dein erster Ansprechpartner sein sollte. Und zwar nicht, weil sie eh schon genug Sorgen hat, sondern weil sie vermutlich Teil des Problems ist.
Du hast eben irgendwann unbewusst gelernt, dass du anderen nicht vertrauen kannst und alles selber lösen wollen. Jetzt bist du an dem Punkt, wo du siehst, dass das nicht funktioniert. Aber man kann das ändern und du wirst das schaffen!

Zu der Frage, wie kannst du dich beraten lassen, ohne dass deine Mutter das mitbekommt: Hm, was z.B. mit der Krankenkasse zusammenhängt, bin ich im Moment auch überfragt. Du bist ja wahrscheinlich bei deinen Eltern mitversichert. Bekommen die es dann mit, wenn die Krankenkasse eine Therapie für dich bezahlt? Wenn du bei der Krankenkasse mal telefonisch anfragst, dürfte deine Mutter es normalerweise nicht mitbekommen... Du kannst auch mal mit deinem Hausarzt sprechen, der hat auch gegenüber den Eltern Schweigepflicht. Oder der Vertrauenslehrer. Vielleicht gibt es da, wo du wohnst, auch irgendwelche Beratungsstellen, sowas gibt es manchmal z.B. mit kirchlicher Trägerschaft. Oder du rufst mal bei der Telefonseelsorge an, die müssten auch wissen, an wen man sich wenden kann.
Du kannst dir aber auch mal überlegen, wie es wäre, wenn deine Mutter es früher oder später mitbekommt. Verständlich, dass du das nicht unbedingt willst, aber wäre es wirklich so schlimm? Du musst ihr ja dann trotzdem gar nicht so viel erzählen.
Ansonsten, es ist klar, dass es erst mal eine Überwindung ist, sich einer fremden Person gegenüber zu öffnen, aber du solltest auch nicht zuviel Angst davor haben. Für diejenigen, die beruflich mit sowas zu tun haben (Ärzte, Therapeuten, Krankenkasse, Vertrauenslehrer etc), ist es ganz normal, dass Menschen Probleme haben, die haben jeden Tag damit zu tun.

Also ich würde Dir auch raten, dich mal an eine Beratungsstelle (AWO, Caritas...) zu wnden und die sagen auch nix deinen eltern...

wenn die dir ne liste geben mit Therapeuten und du zu einem gehst (auch der will praxisgebühr also vielleicht ne überweisung vom hausarzt holen, da wird dich der therapeut vielleicht auch erstmal hinschicken zwecks ärztlichem Konsiliarbericht)

die erste(n) Sitzungen beim Therapeuten werden auch kostenlos sein (ihr müsst Euch ja auch kennenlernen und schaun obs passt), d.h. den solltest du dann nochmal genauer fragen

Okay, danke erstmal für die vielen Tipps. Ich glaube bis ich denn wirklich denn nächsten Schritt mache muss ich mich erstmal mit dem Gedanken einer Therapie anfreunden. Bisher hatte ich eingentlich nie den Eindruck dass mein Problem psychologischer Hilfe bedarf, aber im Moment scheint es wirklich eine realistische Möglichkeit zu sein.
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit einer Therapie? (Wie läuft das ganze ab? Hat es euch etwas gebracht usw...)
Ich würde da nur ungern einfach ins kalte Wasser springen.

also ich hab auch lange gebraucht bin ich dann gesagt hab.. ich muss jetzt was machen sonst geht garnichts mehr...
du kannst gleich zu nem Therapeuten gehen und dir die nummer aus dem Telefonbuch holen.. ich bin erst zu ner Beratungsstelle gegangen... da hab ich dann nach ner Liste gefragt...
ich würde dir in deinem Fall von einer VT (verhaltenstherapie) abraten,... das is eher was für Ängste
eine Psychotherapie (Tiefenpsychologie) wäre glaub ich eher was...
in einer beratungsstelle kannst du da besser beraten werden...!


wenn du mal nen Termin hast, dann isses wichtig, das du dein Problem ausführlich darlegst.. nichts verschweigst und offen bist...
wenn dir der/die therapeut/in nicht zusagt, weil du dich da nicht öffnen kannst oder so.. dann sprich das an und wenns nicht is, dann musst du dir wen anders suchen.. glaub mir, das is wichtig...
wie gesagt ist es wahrscheinlich oder gut möglich, dass du, wenn der therapeut meint eine therapie wäre was für dich, dich erstmal zum arzt schickt um abzuklären, ob dein Problem irgendwelche pysischen Ursachen hat (Konsiliarbericht)... bei mir war das ein kurzes gespräch beim Hausarzt, aber ich hab auch unabhängig davon kurz zuvor schon ein paar untersuchenungen machen lassen...
wenn der therapeut (ich bleib jetzt mal bei der männlichen bezeichnung) dann die therapie mit dir eingeht, wird er einen bericht schreiben, der anonym von der Krankenkasse geprüft wird... ausßerdem stellt er einen antrag für die stundenbewilligung
kurzzeittherapie (ca. 20 std.) oder langzeitterapie (ca. 40 std.) oder aber gruppentherapie (hab ich vergessen wie viele std.)
es gibt aber auch therapeuten, die sich von der kasse unabhängig machen da sie den einwand haben, dass eine therapie so lange dauert, wie sie eben dauert und nicht die (vorgeschriebenen) stunden der KK... d.h. die verlangen dann Geld pro stunde.. solltest du abklären am anfang...

meine therapie war einmal die woche eine stunde.. nach einem jahr bin ich dann in die gruppe gekommen.. die is 2mal die woche und je 2 std.

mir hat die therapie sehr geholfen, als ich mich erstmal drauf eingelassen hab.. is halt kein kaffeekränzchen... mein therapeut hat mir auch das eine oder andere mal verbal in den Ar. getreten... war im endeffekt gut so
erwarte aber keine wunder oder so... das dauert... du musst nur auch außerhalb der therapiestunde weiterarbeiten.. und immer alles sagen was dich bedrückt und auch wenn du zweifel hast... immer sagen...

A


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Dr. Reinhard Pichler
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