Mein Name ist Anna, ich bin 31 und ich bin ganz neu hier.
Habe mir schon öfters überlegt, mir hier auch mein Leid von der Seele zu schreiben, blos mich bisher nie getraut.
Meine ganze Lebenssituation in jeder Hinsicht ist für mich unerträglich.
Tja ich bin ganz alleine, eigentlich schon fast immer. Habe nie eine richtige Beziehung gehabt, die länger dauerte. Freunde habe ich gar keine. Familie habe ich auch gar keine, weder irgendwelche Tanten noch Verwandten. Habe immer einen sehr sehr engen Kontakt zu meinen Eltern gehabt, fast täglich Besuche, Telefonate usw. Ich war immer besonders sehr auf meine Mutter fixiert, dass es ihr gut geht, dass ihr nie was passiert. Fast immer habe ich mir nur Gedanken und Sorgen um sie gemacht. Denn sie war für mich immer alles, meine Bezugsperson. Habe immer gesagt, wenn meiner Mutter was passieren wüde, ich könnte nicht ohne sie leben. Jetzt ist im April ein ganz tragischer schwerer Unfall passiert. Meine Mutter ist im Hausflur bei meinen Eltern die Treppe gestürzt und hat auf beiden Seiten sehr starke Gehirnblutungen bekommen, dazu Schulterbruch, Rippenbrüche usw. Sehr schwere und lebensbedrohliche Verletzungen. Tja die Ärzte konnten sie zwar in einer über 8 stündigen Op retten, aber wie sie danach, sprich jetzt ist, ist einfach fürchterlich/grauenvoll. Sie erkennt uns, also meinen Vater und mich garnicht. Sie kann auch nicht mehr kommunizieren, alles weg, alles. Ich bin so verzweifelt. Dieser Unfall ist jetzt heute genau auf den Tag 3 Monate her. Mich wundert es eh, dass ich immer noch irgendwie existiere, obwohl sie ja so gut wie garnicht mehr anwesend ist. Sie fehlt mir so sehr.. Vor allem weil ich sonst ja niemanden zum anvertrauen und reden habe. Keine Freunde, keine Kontakte. Auch keine Arbeit. Selbst in meiner Wohnung fühle ich mich schon sehr unwohl. Lebe sehr zurückhaltend, dadurch traue ich mir schon kaum Dinge zu. Es ist unerträglich. Die Einsamkeit frisst mich total auf, macht aus mir immer mehr einen anderen Menschen.
11.07.2013 19:07 • • 14.07.2013 #1