Weihnachten steht drohend vor der Tür. Seit Wochen werden wir laut und aufdringlich an allen Ecken darauf hingewiesen, damit wir nur ja keine Chance haben, das Fest zu ignorieren. Es ist bald da, jeder soll es wissen!
Und wer nichts vor hat kann sich nun so richtig zerfleischen. Warum bin ich so unfähig, habe nach all den Jahren noch immer nicht geschafft, mir meine Wünsche zu erfüllen? Weihnachten ist gnadenlos, zeigt die Einsamkeit, die Isolation, das Versagen, wir können den Gedanken nicht entfliehen, denn überall blinken Lichter, überall gibt es Märkte, Angebote, Musik die unaufhaltsam dudelt wir sind gemeinsam, du bist einsam, Pech gehabt, Pech gehabt!.
Ich hätte Geld, um Geschenke zu kaufen, das wäre nicht das Problem. Ich habe nur niemanden, dem ich etwas schenken könnte. Das ist auch eine Variante... Ich hätte auch Zeit, etwas auszusuchen (siehe Samstag Abend, an dem ich herumsitze und die Zeit verstreichen lasse und auch immer wieder versucht bin, um 18:00 ins Bett zu gehen, um dem Elend ein Ende zu bereiten), aber eben niemanden, für den ich etwas aussuchen könnte.
Drausen rumlaufen, nachts, in der Kälte, allein und im Regen? Was wird dadurch besser? Ich laufe schon immer tagsüber allein draußen rum, das ist frustrierend genug.
Neue Leute kennenlernen funktioniert irgendwie auch nicht, alle haben schon genug, wann immer ich frage, ob wir mal etwas ausmachen sollen, kommt als Antwort mal sehen, wenn ich nachhake ich melde mich dann bei dir und wenn ich nicht mehr nachhake, kommt nichts mehr.
Fremde Leute kennenlernen ist auch nicht so der Brüller, ich bin so einsam, dass ich mit solche einer riesengroßen Erwartungshaltung auftrete, die ich nicht verbergen kann, dass die meisten gleich abgeschreckt sind. Was soll ich erzählen, was habe ich den anderen zu bieten? Alle Träume, Ideale und Passionen sind im Laufe der einsamen Jahre erloschen. Ich kann von nichts mehr berichten, außer von meiner Einsamkeit, von meiner Enttäuschung.
Und nun auch noch Weihnachten!
Und, als wenn das nicht genug wäre, gefolgt von Sylvester...
Wie schön, die Einsamkeit wird sich aufblähen wie ein indisches Brot und mich verschlingen, erwürgen, zerdrücken und am Ende bleibe ich leer, enttäuscht, traurig und resigniert zurück. Das neue Jahr wird Einzug halten und alles wird so bleiben wie es war.
18.12.2011 14:42 •
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