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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich finde hier Leute finde mit denen ich mich hier austauschen kann.
Also ich bin 24 Jahre jung, Student und sitze im Rolli.
Einen großen Teil meiner Jugend war ich krank und habe daher viele Dinge schlicht verpasst bzw. noch nicht erlebt.
In der Zeit habe ich jedenfalls keine neuen Freunde bekommen und die aus der aus Grundschule sind nach und nach weggefallen. (weggezogen u. auseinandergelebt)
Tja und jetzt habe ich mit Erfolg mein Abi nachgeholt und ein Studium angefangen, was mir inhaltlich wirklich Spaß macht.
Allerdings bin ich die ganze Zeit eigentlich allein. Ganz am Anfang bin ich natürlich zu der Begrüßungsveranstaltung gegangen und dort wurde eine Stehparty veranstaltet. Für mich im Rolli ist das maximal schei. gewesen. Bin direkt gegangen. Die anderen Saufveranstaltungen habe ich auch nicht mitgemacht....
Es gibt zwar mittlerweile ein paar Leute, aber mehr außer Grüßen ist nicht drin. Am Ende sitze ich dann alleine in der Vorlesung, während die anderen in Gruppen oder zumindest zu zweit irgendwo sitze. Das tut immer weh zu sehen.
Wie ich oben geschrieben habe ich einiges noch nicht erlebt. So sehne ich mich sehr danach mich zu verlieben und eine Beziehung zu haben. Klar man kann eas nicht erzwingen, aber dadurch, dass ich nur wenig neue Leute kennenlerne und dann oft nicht gut genug kennenlerne sinkt die Wahrscheinlichkeit.
Ich kann eben nicht einfach feiern gehen und um ehrlich zu sein wäre es auch keine Umgebung in der ich mich wohl fühle.
Mittlerweile ist meine Sehnsucht nach sozialer Nähe so groß, dass ich an manchen Tagen nicht aufstehen möchte, weil ich so niedergeschlagen bin. Mir ist zu weinen zumute und kann es nicht. Dann schaffe ich es wieder zu verdrängen. Zum Reden habe ich niemanden.
Was würde ich dafür geben Frauen kennenzulernen.....

Wie geht ihr mitr einem solchem Schmerz um? Verdrängt ihr wie ich? Das ist ungesund, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

LG Charlie

26.07.2016 15:15 • 26.07.2016 #1


5 Antworten ↓


Hallo Charlie,

ich bin nicht in der Lage, kluge Ratschläge zu erteilen, es gibt hier im
Forum viele Personen, die da viel kompetenter sind als ich...
Ich möchte nur kurz etwas zum Thema Einsamkeit schreiben.
Ich habe zwar Menschen, die mir nahe stehen, aber ich bin auch oft allein.
Ich neige dazu, mich zurückzuziehen, wenn ich Probleme habe.
Wenn im Fernsehen mal das Thema ' Einsamkeit ' behandelt wurde, dachte ich,
ich bin allein, ja, aber nicht einsam. Einsam ist man, wenn man unter dem
Alleinsein leidet. Ich leide nicht, ich habe es akzeptiert, es ist eben so und ich
komme damit klar.

Vor einigen Wochen unterhielt ich mich mit einer Person, die ich noch gar nicht
so lange kenne, sie weiß einiges von mir und ist ein guter Beobachter.
Ganz unvermittelt sagte sie auf einmal, ich glaube, daβ du einsam bist.
Das traf mich in dem Moment bis ins Mark. Ich antwortete, Du hast recht.
Endlich konnte ich mir eingestehen, daβ ich gar nicht prima mit dem Alleinsein
klarkomme, im Gegenteil, ich habe Sehnsucht nach einem Menschen, der an
meiner Seite mit mir durch's Leben geht. Ich hatte das sehr gut verdrängt.

Ich habe auch kein Patentrezept, Charlie.
Ich arbeite im Moment daran, mein Selbstwertgefühl wiederzufinden und mein
Leben so zu verändern, daβ ich mich mit dem, was ich tue, wohlfühlen kann.
Ich empfinde es als heilsam, daβ ich viele Dinge nicht mehr verdränge.

Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße.

A


Umgang mit Einsamkeit

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@Cati
da schreibst Du, dass Du nicht in der Lage bist kluge Ratschläge zu erteilen; Deine Antwort spricht eine andere Sprache, sehr einfühlsam und gut gemacht Leute wie Dich / Euch braucht das Forum!

Danke, Gnomenreigen.

Es ist mir nicht leichtgefallen, das zu schreiben.

Liebe Grüße.

glaub mir, nicht nur inhaltlich, auch als Text gut geschrieben. Deine Mühe hat sich gelohnt!

Zitat:
Hallo Charlie,
ich bin nicht in der Lage, kluge Ratschläge zu erteilen, es gibt hier im
Forum viele Personen, die da viel kompetenter sind als ich...


Vielen Dank erstmal für deine Antwort!
Ich f8nde deinen Post toll.

Zitat:
Wenn im Fernsehen mal das Thema ' Einsamkeit ' behandelt wurde, dachte ich,
ich bin allein, ja, aber nicht einsam. Einsam ist man, wenn man unter dem
Alleinsein leidet. Ich leide nicht, ich habe es akzeptiert, es ist eben so und ich
komme damit klar.


Ich bin viel alleine und leide stark darunter. Insofern bin ich also einsam.

Zitat:
Endlich konnte ich mir eingestehen, daβ ich gar nicht prima mit dem Alleinsein
klarkomme, im Gegenteil, ich habe Sehnsucht nach einem Menschen, der an
meiner Seite mit mir durch's Leben geht. Ich hatte das sehr gut verdrängt.


Ich gestehe es ein, aber ich kann nichts dran ändern, also muss ich es aushalten.
Fragt sich nur wie, wenn nicht verdrängen?

Zitat:
Ich arbeite im Moment daran, mein Selbstwertgefühl wiederzufinden und mein
Leben so zu verändern, daβ ich mich mit dem, was ich tue, wohlfühlen kann.


Mein Selbstwertgefühl ist nicht das Problem.
Der Punkt ist, dass du als Rollifahrer bei viele Mitmenschen erstmal eine Hürde überwinden musst, damit sie dir ohne Scheu begegnen. Das kann ich abbauen, aber dafür brauchst es mehr Zeit, als man zwischen 2 Seminaren hat. Die Gelegenheit habe ich nicht und deshalb bleiben meine Kontakte zwar freundlich, aber auch höflich distanziert.
Tatsächlich habe ich seit über 10 Jahren keinen neuen Freund gefunden.

Zitat:
Ich empfinde es als heilsam, daβ ich viele Dinge nicht mehr verdränge.

Ja, ich wünschte ich könnte das auch.

Zitat:
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße.


Danke nochmal für deine Antwort und auch dir alles Gute!





Dr. Reinhard Pichler
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