zufällig bin ich über dieses Forum gestolpert, und hoffe ein wenig Rat zu finden.
Ich bin 42, m, verheiratet und habe 3 Kinder. Meine Kinder sind schon 18,14,12 Jahre alt, also nicht mehr ganz so klein.
Tja, zu meinem Problem. Ich bin zwar verheiratet, sollte mich aber schon lange scheiden lassen. Seit gut 10 Jahren gehts mit meiner Ehe bergab, und die letzten 4 Jahr sind eigentlich die Hölle auf Erden.
Meine Frau ist sehr hart, und ich bin dummerweise eher das genaue Gegenteil davon. Positiv ausgedrückt: sensibel, Negativ ausgedrückt: ein Weichei. Ich glaube dass ich meine Frau nur geheiratet habe weil ich mit meinen (wenigen) früheren Beziehungen nur Kathastrophen erlebt hatte, sodaß ich froh war eine Frau zu finden die emotional gar nicht viel von mir möchte. Das hat auch lange funktioniert, aber in den letzten 10 Jahren habe ich gemerkt, dass mir massiv etwas fehlt.
Meine Frau ist emotional eben sehr unterkühlt. Sie braucht keine Vertrautheit oder tiefe Emotionalität. Bei ihr geht es im Wesentlichen um Funktion. Das gilt für's Auto, den Mann und die Kinder. Alles muss funktionieren.
Die letzten 4 Jahre belastet mich das zunehmend. Mir wird das Fehlen von Zuneigung, Zärtlichkeit, Vertrautheit schmerzlich bewußt. Themenfelder von denen ich lange Jahre geglaubt habe sie nicht zu brauche, weil ich früher öfters damit Schiffbruch erlitten habe.
Da meine Frau mit den Kindern zunehmend weniger zurechtkommt, und ich sozusagen den emotionalen Part der Erziehung abdecke, kann ich mich nicht zur Scheidung entschliessen. Die Kinder leiden, genau wie ich, unter der Härte und Kälte meiner Frau. Eine Scheidung wäre ein Verrat. Ich würde die Kinder zurück lassen. Ich weiß dass ich nach wie vor für sie da sein könnte, aber eben nicht zeitnah. Ich muss sehr oft abends ausbügeln was meine Frau bei meinen Kindern angerichtet hat.
Kurz und gut bringe ich es einfach nicht über mich meinen Kindern sagen dass ich gehen werde. Ich stehe vor der Wahl entweder meinen Kindern weh zu tun, oder weiterhin mir. Das ist meine Situation.
Ich habe gehofft so lange durchhalten zu können bis meine Kinder größer sind, aber sie brauchen ihren Vater eben immer noch. Vielleicht sogar mehr als kleinere Kinder.
Die letzten 4 Jahre haben mich so viel Kraft gekostet, dass ich nicht weiß wie lange ich dass noch schaffe. Inzwischen fühle ich mich sehr einsam, und leide sehr darunter. Einsam unter Menschen
Wenn ich abends ab und zu mal alleine weg gehe, dann komme ich mir wie ein Außerirdischer vor. Ich gehe unsichtbar durch die Stadt.
Vielleicht habt ihr einen Tipp wie ich da herausfinde, oder zumindest meine Situation verbessern kann.
Gruß Balou
28.12.2007 14:35 • • 28.05.2008 #1