Hallo Petra,
ich möchte dir in einigem widersprechen und in einigem zustimmen.
Zitat von Petra65:Nur, weil man weiß, was das richtige wäre, ist es noch immer nicht so einfach das auch zu tun.
Meine Erfahrung ist:
Solange man es
nicht tun
kann, weiß man in Wirklichkeit
nicht , was für einen das Richtige ist.
Wäre es wirklich das Richtige, dann
könnte man es tun - das ist in meiner bisherigen Erfahrung immer so gewesen.
Und im Grunde sagst du selber genau dies:
Zitat:Für mich persönlich war es bisher immer richtig, dann noch zu warten, bis nichts mehr in mir widersprochen hat.
Solange irgendwo ein oder gar mehrere
Widersprüche da sind, dann weiß man eben nicht, was das Richtige ist. Man hat höchstens eine fixe Idee oder unrealistisches Wunschdenken.
Deswegen habe ich ja gesagt, dass noch nicht alle Fürs und Widers in Balous Listen enthalten sein können, wenn er nicht tun kann, was er meint, tun zu sollen oder zu wollen. Balou denkt vielleicht, Trennung sei für ihn das Richtige, hat aber offenbar noch nicht alle Facetten ausgelotet.
Wenn man alle Facetten ausgelotet hat, dann denkt man es nicht nur, sondern dann weiß man es. Das ist ein spürbarer Unterschied, und im Zustand des
Wissens hat man plötzlich auch die Kraft dafür, das, was man als richtig erkannt hat, auch zu tun, und man hat sogar einen Drang dazu.
Ja, man kann oftmals abwarten, bis sich die Sache entweder durch die Umstände (vielleicht wirft ja mal seine Frau die Brocken hin?) oder durch das eigene Unterbewusstsein von selber auflöst.
Allerdings vergeht in Balous Fall wertvolle, unwiderbringliche Zeit, denn die Kinder wachsen ja kontinuierlich aus der Familie heraus. Das kann mannatürlich auch durchaus als Pluspunkt fürs Abwarten = Dableiben werten. Aber es könnte auch so sein wie du schreibst, dass die Kinder später dem Vater - ausgesprochen oder nicht - vorhalten werden, dass er 5 Jahre zu spät agiert hat. Wobei es Balou bei seiner Entscheidung aber natürlich
nicht nur um das Wohlbefinden der Kinder gehen sollte, sondern
auch der Eltern bzw. seiner.
Zitat:Balou, auch wenn wir alle hier, und du ja anscheinend auch, der Meinung sind, dass eine Trennung das einzig richtige wäre
Alle nicht. Ich z.B. bin keineswegs dieser Meinung - ich habe hierzu nämlich gar keine Meinung, denn eine derart schwerwiegende Entscheidung muss jeder wirklich ganz, ganz authentisch für sich treffen, da kann eine Meinung oder ein Rat von außen m.E. in allzu vielen Fällen völlig falsch sein und selbst wenn er an sich richtig wäre, gar nichts bringen, weil die jeweilige Person selber aus eigener Überzeugung und eigenem Antrieb handeln oder nicht handeln muss.
Zitat:gibt es etwas, das dich bremst. Selbst wenn es nur das „Hasenherz“ ist, hat auch das Gründe – vor was hast du Angst? Vielleicht ist es ja nicht nur das offensichtliche.
100 % Zustimmung.
Deswegen @ Balou: Genau hinschauen, was dich bremst. Vielleicht ist diese Bremse ja völlig korrekt? (
Ich sage
nicht, dass sie korrekt ist - wie gesagt, das kannst nur du ganz allein bewerten, aber auch das erst, wenn du die Bremse genau benennen und empfinden kannst.)
Das nicht Offensichtliche bekommt man umso schneller heraus, je mehr man sich mit der Sache befasst. Dafür gibt es verschieden Techniken, von denen man nach meiner Erfahrung am besten mehrere kombiniert anwendet. Selbst Spazierengehen und auf sein Inneres lauschen gehört dazu.
Aber selbst das entscheidet jeder selbst!
LG
GastB