Hallo GastB,
also gut. Ich gebe mir alle Mühe wieder etwas aufgeblasen zu wirken
Ich habe mir seit Jahren überlegt wie und wann ich meine Scheidung angehen würde. Habe versucht alle Eventualitäten zu bedenken. Versucht alle Erwiderungen, Wutausbrüche, Anschuldigen meiner Frau voraus zu ahnen.
Habe immer wieder überlegt wie meine Kinder reagieren werden und welche Konsequenzen daraus erfolgen.
Ich liebe meine Kinder sehr, alle 3 , jeden auf eine eigene Art und Weise. Aber was ich dabei ein wenig vergessen habe ist ihnen eine eigene Meinung zu ihrem familiären Umfeld, und insbesondere zu mir zu zugestehen. Ich bin immer davon ausgegangen dass sie doch sehen
müssen was ich alles für sie getan habe, und tue.
Wenn
ich ausziehe wird das für die Kindern, zumindest kurzfristig, die geringsten direkten Folgen in ihrem Alltag haben. Sie können weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben mit dem Unterschied dass abends der Vater nicht direkt ansprechbar ist.
Ich weiß dass sie mich oft brauchen. Abends erzählen sie mir vieles (was sie ihrer Mutter nicht erzählen), und abends muss ich auch manchmal wieder kitten was den Tag über zu Bruch gegangen ist.
Mein Part wird dann sein Abends für sie da zu sein.
Der Gedanke eine Wohnung in der Nähe zu suchen hat was. Meine Kinder können dann zu mir kommen und sich bei mir holen was sie brauchen.
Was allerdings ein Problem werden wird ist der finanzielle Aspekt. Ich glaube nicht dass ich Haus und Wohnung bezahlen kann.
Hm. Das sollte ich einmal genauer anschauen.
Ändert aber nichts an der Tatsache an sich.
Meine Frau wird schon deshalb nicht weit weg ziehen weil die Kinder ihre Schule in der Nähe haben und ihre Eltern in der Gegend wohnen. Von Bekannten usw. ganz abgesehen.
Wird also nicht ganz einfach, aber dass ist es so oder so nicht.
Ja, ich habe mich recht lang unter meinen Heiligenschein gesonnt. Schade, in den letzten Wochen ist der Welt ein Heiliger verloren gegangen. Wenn auch, offensichtlich, ein Falscher
Jetzt wird es für mich Zeit den Sachverhalt objektiver zu betrachten.
Wirklich erstaunlich welche einseitige Sichtweise man sich über die Jahre zurecht zimmert, und diese auch vehement nach außen verteidigt.
Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt an dem sich ein Paar nette Menschen, mit jeder Menge Herz, Einfühlungsvermögen und Verstand, richtig Zeit nehmen, an den PC setzen und das sorgsam gehegte und gepflegte Gedanken-Gerüst einreisen
Na ja, tapfer
Lieber GastB, ich glaube für mich wird es absolut Zeit meine Kartoffelkäfer-Karierre an den Nagel zu hängen und mein Leben wieder selber in die Hand zu nehmen. Ich verstehe wesentlich besser was du Flo meint.
Mein Lebensgefühl hat sich in den letzten Tagen erheblich verbessert. Schluß mit dem umher kriechen im Kartoffelkraut.
Obwohl (oder gerade weil) sehr viele meiner Illusionen auf der Strecke geblieben sind geht es mir besser als seit langem
Meine gute Laune hält sich verbissen
Ich habe nach wie vor Angst nach der Trennung alleine zu sein. Aber ich glaube ich leide heute mehr unter meiner Einsamkeit als wenn ich alleine bin.
Mir ist es gelungen ein Stück aus meiner Gefangenschaft auszubrechen. Na ja, sagen wir mal: ich sehe den Weg der hinaus führt. Und was noch viel wichtiger ist. Ich glaube zu erkennen dass ich selbst der beste und härteste Aufseher in meinem Gefängnis war (bin ? , nein war !).
Wenn ich einen Nobelpreis für freundliche Menschen zu vergeben hätte,
dann würde ich ihn an die Menschen vergeben die hier helfen ohne Dank und Lohn zu erwarten
Ganz Liebe Grüße Balou
(der niemals ein Kartoffelkäfer gewesen ist. Zumindest nie gerne.
O.k. ein Bär der sich für einen Kartoffelkäfer gehalten hat).