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Hallo Balou,
Zitat von Balou:
Ich werde also die Beziehung zu meiner Frau verbessern müssen, bevor ich mich trenne Zumindest bis zu einem Punkt an dem wir (überhaupt) wieder miteinander reden können.

ich glaube, damit hast du es auf einen guten Punkt gebracht!
Es klingt paradox, nicht wahr, und es war vermutlich das Letzte, das du dir anfangs vorgestellt hattest - oder?

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei und vor allem ein verbessertes Lebensgefühl!

Lieben Gruß,
GastB

Lieber GastB,
ich bin hier tatsächlich über das ein oder andere Paradoxon gestolpert.
Es mich einigermaßen viel Energie gekostet mich von meiner Frau abzugrenzen. Eine kontrollierte Annäherung wird noch mehr Energie kosten. Ich weiß im Moment nicht ob ich das hinbekomme. Aber ich sehe schon ein dass es eminent wichtig ist.
Eigentlich dürfte dass bei einer Trennung das zentrale Thema sein. Für mich war immer klar: Trennung heißt Vernichtungskrieg. Darauf habe ich mich eingestellt. Na ja, ich bin nicht gut im vernichten. Aber ich glaube ich hätte mit dieser Einstellung genau das provoziert.

In diesem Forum habe ich eigentlich nur ein wenig Austausch erwartet. Gleichgesinnte Menschen die in ihrer Beziehung hängen bleiben und einsam sind. Austausch ist auch sehr wichtig, weil klar wird dass es anderen auch nicht gut geht. Oder sogar deutlich schlechter. Das relativiert die eigene Situation doch ziemlich (zumindest mir ist es so gegangen).
Aber darüber hinaus habe ich hier echte Hilfe gefunden. Ich kanns nur noch mal wiederholen. Danke
Wer hätte das gedacht.

Damit sich das Ganze ein wenig setzen kann, und damit ich es in eine runde Form bekomme, brauche ich wohl noch ein wenig Zeit. Wie stehe ich auch da
Na ja, man belügt sich selbst immer am besten

Jetzt hab ich erst mal viel zu tun. Sollte dringend mal mein Verhältnis zu meinen Kinder überdenken. Nicht unbedingt nach außen hin (ich glaube das paßt einigermaßen), aber in Richtung meiner Motivation paßt maches grundsätzlich nicht. Das waren für mich ganz neue Ansichten.
Meiner Scheidung bin ich theoretisch ein ganzes Stück näher gekommen. An der praktischen Umsetzung haperts noch.
Allerdings weiß ich dass ich's ganz anders angehen muss als geplant.
Und das dürfte auch eine ganze Ecke schwieriger werden.

Habe einen ganzen Sack voll Dinge zum Nachdenken und vor allem zum Umsetzen: Abgrenzung, Augenhöhe, Loyalitätskonflikt,..........

Danke euch allen. Ich hatte mal die Aussage betroffen 95% der Menschen sind abolute Egoisten. Mag sein, aber hier in diesem Forum treiben sich offensichtlich etliche der restlichen 5% herum

In diesem Sinne erstmal einen schönen Abend.
Grüße von Balou (auch schon ein Stück Mogli, (allerdings auch noch ein wenig Kartoffelkäfer))

P.S. na ja. Meine neuen Erkenntnisse bringen mich näher an meine Scheidung heran. Da wird mein neues Lebensgefühl wohl noch eine Zeit lang auf sich warten lassen

A


Trennung verarbeiten

x 3


Hallo Balou,

vielleicht kommt dein neues (= besseres) Lebensgefühl schon vorher, who knows ...

Liebe Grüße und viel Erfolg,

GastB

Hallo GastB,
ist nicht auszuschließen
Ich glaube schon dass sich an meiner Einstellung schon was gedreht hat, ........aber auch noch eine ganze Ecke weiter drehen muss.

Eine Sache ist für mich noch nicht rund: ich soll meine Kinder in keinen Loyalitätskonflikt stürzen, der ist aber doch gar nicht vermeidbar ?!
Die Kinder müssen sich entscheiden bei wem sie wohnen wollen. Das ist doch schon der Konflikt, oder ?
Der ist nicht zu vermeiden. Klar: Trennung bedeutet nun mal Trennung.

Ich werde wahrscheinlich nicht mehr tun können als den Loyalitätskonflikt nicht zusätzlich anzukurbeln, und versuchen meine Frau dazu zu bringen das Gleiche zu tun. Mehr geht eben nicht.
Der Rest Konflikt ist für die Kinder schlimm genug, aber sie sollen das Gefühl haben ihre Entscheidung jederzeit überdenken zu können, und mit ihrer Entscheidung keinen Elternteil vor den Kopf zu stossen.
Und sie müssen spüren dass die Entscheidung Tageszeit und Tagesform-abhängig revidiert werden kann, und dass das in Ordnung ist. So ?

Hoffe das funktioniert. Hast du da Erfahrungen ? Funktioniert das ?
Das Problem wird eben werden, wie gut die Eltern in der Lage sind sich abzusprechen (wie schon erwähnt).
Also, schwierig genug.

In diesem Sinne. Ich glaube ich habe mir die Antwort (zumindest teilweise) schon selber gegeben

schönen Abend
Grüße von Balou (einem ehemaliger Kartoffelkäfer)

Hallo Balou, ehem. Kartoffelkäfer ,

(du bist ein Herzchen, Balou - lass dich mal virtuell knuddeln ),

ich glaube auch, dass du dir die richtige Antwort schon gerade selber gegeben hast. Auch ich meine, dass ihr nicht vermeiden könnt, dass eure Kinder in einen Konflikt kommen, den sie für sich lösen müssen. Das ist halt das Leben, es geht nicht ohne Konflikte, irgendwann stolpert jeder in so eine Situation und muss versuchen, aus ihr das Beste zu machen.

Ihr solltet das eure tun, um ihr Problem nicht zusätzlich anzukurbeln, genau so.

Das Dumme ist, dass die Kinder ja wohl am liebsten einfach in demselben Haus bleiben möchten, das bisher ihr Zuhause war. Und dass das auch aus deiner/eurer Sicht - zumindest bisher - ja auch die beste Lösung wäre, dass die Kinder dort bleiben. Das würde aber bedeuten, dass sich alle 3 Kinder für denselben Elternteil entscheiden müssten (dafür müssten sie sich auch noch untereinander absprechen

Das wäre oder wird aus meiner Sicht psychologisch für die Kinder wirklich extrem problematisch.

Das empfinde ich momentan als das größte Problem bei euch, die Wohnungsfrage.

Mein Gefühl sagt, wenn du die Scheidung willst und deine Frau nicht, dann müsstest eigentlich du aus dem Haus ausziehen. Und dann? Sollen die Kinder bei dir übernachten oder sogar wohnen können? Ich könnte mir vorstellen, dass du 1-2 Zimmer für die Kinder einrichten könntest, in denen sie schlafen und sich ein wenig einrichten können, und dass sie zu dir kommen können, wenn sie wollen.

Ganz ohne Absprache oder zumindest gegenseitiger Information der Eltern wird das nicht gehen, denn deine Frau wird ja informiert sein müssen, wenn ihre Kinder nicht nach Hause kommen würden.

Ich denke, die beiden Älteren werden sich wohl sehr bald entscheiden müssen, ob sie bei der Mutter oder beim Vater dauerwohnen wollen, und wo sie ab und zu zu Gast sein wollen. Das Jüngste wird vermutlich die größten Schwierigkeiten damit haben und das gefühlsmäßige Interesse beider Eltern wird ihm vermutlich auch Schwierigkeiten machen. Bei dieser Entscheidung solltest ihr/solltest du ihr (ist ein Mädchen, gell?) ihr helfen, indem du sagst, dass du dich sehr, sehr freuen würdest, sie bei sich zu haben, aber dass du auch genauso Verständnis hättest, wenn sie lieber bei der Mutter wohnen würde. Dass sie das ganz frei entscheiden soll. (Das musst du dann auch so meinen, Balou ... )

Ich würde übrigens nicht von bleiben, sondern immer nur von wohnen sprechen. Beo Bleiben schwingt immer auch das den anderen Verlassen und von ihm verlassen werden mit. Es geht aber doch nur um das Wohnen - keiner von euch beiden Eltern will ja das Kind verlassen, und das Kind soll ja auch beide Eltern weiterhin häufig sehen können.

Wie möchtest du die Wohnungsfrage lösen, wenn z.B. 1 Kind sagt, es möchte bei der Mutter wohnen, und die beiden anderen bei dir? Würdest du auch dann deiner Frau das Haus lassen und mit den beiden anderen in eine andere Wohnung ziehen?

Das ist das Problem, wenn du deinen Kindern die Wahl überlässt.

Das Wohnungsproblem würde vermieden, wenn einer von euch Elternteilen auf das Zusammenwohnen mit den Kindern verzichten würde und sich nur in der Nähe eine eigene Wohnung - mit Besucherzimmer - suchen würde. Oder natürlich, wenn der Richter das entscheiden würde. Aber wie schon vorher ausgeführt, die richterliche Entscheidung würde für die Größeren möglicherweise nicht lange halten, und zudem und vor allem würde das bedeuten, dass die Kinder erst recht zwischen euch emotional zerrieben würden.
Und auch dir für dich selbst erscheint diese Lösung ja emotional nicht akzeptabel.

Deswegen bleibt dir aus meiner Sicht wirklich nichts anderes übrig, als das alles sanft und freundlich, aber sachlich, informativ und ehrlich sowohl mit deiner Frau als auch mit deinen Kindern zu besprechen. Dass Menschen sich im Laufe ihres Lebens verändern können, oder dass sie sich in der Jugend manchmal noch nicht wirklich selber kennen, dass du inzwischen leider gemerkt hast, dass du und Mama nicht wirklich zusammenpassen, dass du deine Kinder sehr lieb hast und dass du jetzt nicht weißt, wie du das Problem lösen sollst. Das aber nicht deiner Frau verheimlichen, sondern das sollte sie wissen, dass du das mit den Kindern besprechen wirst. Wenn sie will, sollte sie m.E. dabei sein können und mitreden.

Falls sie dabei hysterisch agieren sollte, dann ist m.E. der schnelle Auszug egal in was für eine Wohnung der nächste Schritt.

Wenn die Kinder sich ihre eigenen Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll, wird dir das ja bei der Problemlösung helfen. Die Kinder können das ja auch untereinander diskutieren.

Aber bitten würde ich sie auf keinen Fall darum, dass sie dir bei deiner Entscheidung helfen sollen. Das wäre m.E. viel zu belastend, das ist nicht ihre Verantwortung.) Aber wenn sie es freiwillig machen, sich selber Gedanken darum machen, wie dieses Familienproblem nun gelöst werden kann, dann könnte das sogar gute Lösungen oder die gute Lösung bringen. Die beiden Älteren sind ja schon selber im Beziehungsalter.

Ich hoffe, ich habe nicht allzu sehr an der Realität vorbeigedacht und zu verwirrend geschrieben ... und dich nicht entmutigt. Aber ich denke, du solltest für alle Lösungen offen sein, die die meisten - idealerweise alle - Mitglieder deiner Familie mittragen wollen, wobei dein Ziel, ab demnächst getrennt von deiner Frau zu leben, natürlich beinhaltet sein muss.

Ideal wären vielleicht zwei etwa gleich große Wohnungen, die auf derselben Etage direkt nebeneinander liegen, mit oder ohne einen Wanddurchbruch - so dass die Kinder praktisch in einer gemeinsamen Wohnung leben würden, aber Vater und Mutter jeweils in ihrer eigenen.

Aus meiner Sicht wichtiger Nachtrag:

Falls du wirklich mit deinen Kindern über dein Problem sprichst (was ich gut fände, so würdest du ihnen real werden und real bleiben und ihnen das Gefühl geben, dass du sie ernst nimmst),

dann aber auf jeden Fall mit allen Dreien zusammen - nicht einzeln!

Es wäre für sie m.E. sehr belastend, wenn sie das Gefühl hätten, sie hätten ein Geheimnis mit dir oder seien deine auserwählten Verbündeten und wenn sie nicht wüssten, was genau und wieviel die anderen Kinder darüber wissen.

Sie sollten alle wissen, dass sie das gleiche Wissen darüber haben und sich auch untereinander beliebig darüber unterhalten können.

Das halte ich für sehr wichtig. In meiner Familie hat es sehr viel Geheimniskrämerei gegeben, diese schwarzen Löcher haben mich nachhaltig belastet.

Hallo GastB,
nein, verwirrend ist es nicht. Ich muß allerdings zugeben dass es mich ein wenig getroffen hat.
Im Prinzip beschreibst du genau dass was ich immer vermeiden wollte
Aber ich kann auch nachvollziehen dass meine Gründe egoistisch sind.
Ja, ehrlicherweise, und mit ein wenig Logik betrachtet, beschreibst du den saubersten Weg. Es wird wohl darauf hinauslaufen dass ich ausziehe, und versuche meinen Kindern alle Optionen offen zu halten.
Das ist für mich insofern bitter weil es nahe liegend ist.
Meine Frau könnte ich nur bei einem richtigen Streit dazu bringen das Haus zu verlassen. Allerdings wäre es absolut nicht o.k. solch eine Situation zu provozieren. Nein, das werde ich nicht tun.
Die Tochter ist die Mittlere, mein Jüngster Sohnemann ist zwar nach außen hin sehr cool, aber eigentlich ein sehr zartes Pflänzchen.
Genauso wie meine Tochter, die mir sehr ähnlich ist (in ihr sehe ich mich (emotional) sehr oft als Kind wieder.).
Meine beiden Kleinen zurück zu lassen ?!?! Das ist der Punkt an dem ich immer wieder hängen bleibe.
Allerdings in dem Wissen dass das Problem vor allem ich selbst bin.
Du hast recht. Ich darf meinen Kindern keine Entscheidung aufzwingen, die sie nicht treffen können, und die sie im Prinzip (ursächlich) auch nichts angeht. Es ist meine Entscheidung, und ich muß dann auch die Konzequenzen tragen ....... (hier schrumpft Balou wieder zum Kartoffelkäfer zusammen )

Hm, aber dennoch: deine Gedankengänge haben für mich die unangenehme Wirkung dass sie zutreffen

Das mit den 2 Wohnungen neben einander ist bei uns (baulich) leider nicht zu machen. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass es funktionieren würde.
Ich weiß dass meine Frau kein Unhold ist, aber sie ist sehr, sehr stolz. Eventuell auch auf Kosten der Kinder (ich weiß es nicht, aber ich befürchte es).
Sie wird also maximale Distanz von mir haben wollen (kann ich auch verstehen).
Meine Frau weiß übrigens was Sache ist. Schliesslich redet sie faktisch seit Jahren nicht mehr mit mir (ja, beruht auf Gegenseitigkeit).
Wahrscheinlich wartet sie auf meinen Schritt.
Es fällt mir schwer mit ihr überhaupt eine Diskussion zu beginnen. Ich glaube es wird mir nicht gelingen. Ja, aber ich muß es (zum Wohl meiner Kinder) versuchen.
Ich muss meinen Kindern weh tun, damit ich mir selbst nicht mehr weh tun muß. perv..

Ja, ich glaube auch dass es Sinn macht vorher mit meinen Kindern zu reden. Mir tritt der kalte Schweiß auf die Stirn wenn ich mir die Situation vorstelle. Aber ich möchte genau dass was du beschreibst unbedingt vermeiden: die belastenden schwarzen Löcher.

Ich hätte gerner von dir gehört wie ich es anstelle meine Frau zum Ausziehen zu bewegen. Aber das ist unrealistisch, und auch (sehr) unfair.
Nein, du hast Recht.
Meine Frau ist der statische Teil unserer Beziehung. Ich bin es der ausschert. Dann muss ich (s.o.) auch die Konsequenzen tragen.
Im Prinzip ist es auch nur symptomatisch. Realistisch ändert es nichts an der Situation.
Die Kinder müssen sich hier wie dort wohl fühlen können. Ich müßte versuchen eine Wohnung in der Nähe zu finden (vielleicht in der gleichen Strasse). Na ja, ich möchte dass sich meine Kinder bei mir so wohl fühlen könnten, wie zu Hause. Heisst also schon dass ich eine ausreichend große Wohnung bräuchte.
Ob ich es schaffe so offen mit der Pendelei meiner Kinder umzugehen wie notwendig ?!?!!? Ich werd's wohl (ganz schnell) lernen müssen.
Allerdings glaube ich schon dass meine Kinder zu mir gehen wollten.

Wahrscheinlich wird es sogar so sein dass sie gerner zu mir gehen wenn sie wissen dass sie deshalb die Mutter nicht alleine lassen müssen.
Besonders meine Tochter fühlt sich gegenüber der Mutter stark verpflichtet obwohl (oder weil ?) sie oft unter ihrer Härte leidet. Wenn sie sich nicht gegen die Mutter entscheiden muß, dürfte ihr Antrieb zu mir zu gehen größer sein (ja, schon wieder egoistisch) als wenn sie sich definitiv entscheiden müßte.
Ich muß wohl lernen dass die Kinder dort sein werden wo sie das bekommen was sie gerade am Meisten brauchen. Bei mir das Eine, bei meiner Frau das Andere.
Wird schwer werden. Vielleicht für mich schwerer als für die Kinder.
Aber vorrangig muss ich mich mal von dem Gedanken frei machen dass es meine Kinder bei mir besser haben als bei meiner Frau.
Selbst wenn man es so sehen könnte. Es wird so sein dass es eine zeitliche Aufteilung geben wird. Wie diese aussieht müssen die Kinder individuell entscheiden dürfen.
Das erfordert ein hohes Maß an Abstimmung, was schwierig werden wird.

Ja, vorrangig ist allerdings das Wohnungsthema. Das alles funktioniert nur wenn ich um die Ecke wohne, und meine Kinder ohne Aufwand pendeln könnten.

Danke ! und gute Nacht.
Balou

P.S. (.....und wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen)

P.S.S. in irgend einem Beitrag wurde bemängelt dass man hier recht schnell persönlich angegriffen wird. Oft empfindet man die Wahrheit als den Angriff der am meisten schmerzt.

Hallo Balou,

du bist aber wirklich sehr tapfer, finde ich. Ganz ehrlich.

Weißt du, ich denke, wenn du zuerst mit deiner Frau sprichst, dass du jetzt die Trennung einleiten wirst,
dann mit deinen Kindern, dass du das Problem hast, in deiner Ehe nicht glücklich zu sein und dich daher als Ehemann zurückziehen willst, aber nicht von ihnen, und dass du noch nicht weißt, wie das am besten familiär geregelt werden kann (dann können sie selber mit über mögliche Lösungen nachdenken und vielleicht bringen sie sogar eine gute Lösung),
und dann erstmal ausziehst,

dann könnte es doch durchaus sein, dass sich später - spätestens beim Scheidungsrichter - doch eine andere Wohnlösung ergibt.

Ich denke, es ist nicht machbar, dass du deine Frau dazu bringst, als erste auszuziehen. Das hast du ja schon selbst erkannt. Eher würde sie vermutlich dich per Polizei aus der Wohnung entfernen lassen als sich von dir hinausekeln zu lassen. Das kannst du daher m.E. in jeder Hinsicht vergessen.

Aber wenn du erstmal ausgezogen bist und wenn die Kinder ihre Wünsche geäußert haben, mit wem sie gerne weiter wohnen würden und wie sie sich die Wohnungssituation vorstellen, dann könnte es doch eventuell sogar passieren, falls z.B. alle drei wirklich zu dir wollten, dass deine Frau sogar von sich aus sagt, dass sie dann aus dem Haus zieht. Das halte ich sogar für sehr gut denkbar. Sie wird ja nicht allein das Haus besetzen wollen, während du dir mit drei Kindern eine andere große Wohnung suchst. So unvernünftig wird sie nicht reagieren, zumal auch ihr dann natürlich verletzter Stolz (oder auch ihre verletzten Muttergefühle) ihr nahelegen würde, das Feld zu räumen.

Dein Auszug wäre also nur ein Schritt auf dem Weg.

Wenn natürlich 2-3 Kinder bei deiner Frau bleiben wollen und womöglich z.B. der Älteste bei dir, dann wäre es wohl nicht besonders rational und rationell, wenn du mit ihm das Haus besetzen würdest.

Du sagst, deine Frau würde weit weg von dir ziehen wollen. Der Vorteil, wenn sie mit den Kindern im Haus bleiben würde, wäre, dass du die Distanz bestimmen könntest, also auch ganz nahe ans Haus ziehen könntest. Das könnte also sogar für dich die bessere Lösung sein, die garantieren würde, dass keines deiner Kinder weit von dir weg käme.

Der Älteste wird aber doch wohl ohnehin bald weggehen, oder? Wird er nicht studieren o.Ä.?

Liebe Grüße, und bitte blas dich wieder zu Ballongröße auf, zum Ex-Kartoffelkäfer ,
GastB

Hallo GastB,

also gut. Ich gebe mir alle Mühe wieder etwas aufgeblasen zu wirken
Ich habe mir seit Jahren überlegt wie und wann ich meine Scheidung angehen würde. Habe versucht alle Eventualitäten zu bedenken. Versucht alle Erwiderungen, Wutausbrüche, Anschuldigen meiner Frau voraus zu ahnen.
Habe immer wieder überlegt wie meine Kinder reagieren werden und welche Konsequenzen daraus erfolgen.
Ich liebe meine Kinder sehr, alle 3 , jeden auf eine eigene Art und Weise. Aber was ich dabei ein wenig vergessen habe ist ihnen eine eigene Meinung zu ihrem familiären Umfeld, und insbesondere zu mir zu zugestehen. Ich bin immer davon ausgegangen dass sie doch sehen müssen was ich alles für sie getan habe, und tue.
Wenn ich ausziehe wird das für die Kindern, zumindest kurzfristig, die geringsten direkten Folgen in ihrem Alltag haben. Sie können weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben mit dem Unterschied dass abends der Vater nicht direkt ansprechbar ist.
Ich weiß dass sie mich oft brauchen. Abends erzählen sie mir vieles (was sie ihrer Mutter nicht erzählen), und abends muss ich auch manchmal wieder kitten was den Tag über zu Bruch gegangen ist.
Mein Part wird dann sein Abends für sie da zu sein.
Der Gedanke eine Wohnung in der Nähe zu suchen hat was. Meine Kinder können dann zu mir kommen und sich bei mir holen was sie brauchen.

Was allerdings ein Problem werden wird ist der finanzielle Aspekt. Ich glaube nicht dass ich Haus und Wohnung bezahlen kann.
Hm. Das sollte ich einmal genauer anschauen.
Ändert aber nichts an der Tatsache an sich.
Meine Frau wird schon deshalb nicht weit weg ziehen weil die Kinder ihre Schule in der Nähe haben und ihre Eltern in der Gegend wohnen. Von Bekannten usw. ganz abgesehen.
Wird also nicht ganz einfach, aber dass ist es so oder so nicht.

Ja, ich habe mich recht lang unter meinen Heiligenschein gesonnt. Schade, in den letzten Wochen ist der Welt ein Heiliger verloren gegangen. Wenn auch, offensichtlich, ein Falscher
Jetzt wird es für mich Zeit den Sachverhalt objektiver zu betrachten.

Wirklich erstaunlich welche einseitige Sichtweise man sich über die Jahre zurecht zimmert, und diese auch vehement nach außen verteidigt.
Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt an dem sich ein Paar nette Menschen, mit jeder Menge Herz, Einfühlungsvermögen und Verstand, richtig Zeit nehmen, an den PC setzen und das sorgsam gehegte und gepflegte Gedanken-Gerüst einreisen

Na ja, tapfer

Lieber GastB, ich glaube für mich wird es absolut Zeit meine Kartoffelkäfer-Karierre an den Nagel zu hängen und mein Leben wieder selber in die Hand zu nehmen. Ich verstehe wesentlich besser was du Flo meint.
Mein Lebensgefühl hat sich in den letzten Tagen erheblich verbessert. Schluß mit dem umher kriechen im Kartoffelkraut.
Obwohl (oder gerade weil) sehr viele meiner Illusionen auf der Strecke geblieben sind geht es mir besser als seit langem
Meine gute Laune hält sich verbissen
Ich habe nach wie vor Angst nach der Trennung alleine zu sein. Aber ich glaube ich leide heute mehr unter meiner Einsamkeit als wenn ich alleine bin.
Mir ist es gelungen ein Stück aus meiner Gefangenschaft auszubrechen. Na ja, sagen wir mal: ich sehe den Weg der hinaus führt. Und was noch viel wichtiger ist. Ich glaube zu erkennen dass ich selbst der beste und härteste Aufseher in meinem Gefängnis war (bin ? , nein war !).

Wenn ich einen Nobelpreis für freundliche Menschen zu vergeben hätte,
dann würde ich ihn an die Menschen vergeben die hier helfen ohne Dank und Lohn zu erwarten

Ganz Liebe Grüße Balou
(der niemals ein Kartoffelkäfer gewesen ist. Zumindest nie gerne.
O.k. ein Bär der sich für einen Kartoffelkäfer gehalten hat).



Deine gute Laune hält sich verbissen


Dass die Finanzen bei den meisten Scheidungen ein echtes Problem werden, ist leider Fakt. Wer verdient schon so viel, dass der Lebensstandard für alle gehalten werden kann.


Übrigens: Falls ihr für die Regelungen eurer weiteren Lebensform bis zum Scheidungsurteil wartet, dann wird inzwischen wohl auch eure Tochter volljährig sein. Letztlich geht es dann wohl mehr oder weniger darum, wer den Jüngsten bei sich haben wird bzw. von wem der Jüngste versorgt wird.
Hast du denn schon eine Vorstellung, wer für dich und die 1, 2 oder 3 Kinder den Haushalt machen soll, wenn diese bei dir wohnen würden?

Zitat von GastB:
Letztlich geht es dann wohl mehr oder weniger darum, wer den Jüngsten bei sich haben wird bzw. von wem der Jüngste versorgt wird.
Hast du denn schon eine Vorstellung, wer für dich und die 1, 2 oder 3 Kinder den Haushalt machen soll, wenn diese bei dir wohnen würden?


Korrektur: Natürlich nur, wenn die Kinder nicht arbeitslos werden. Denn dann müssen sie zu Hause wohnen, bis sie 25 sind. Nicht dass ich es euch wünsche, um Himmels willen ... aber sicherheitshalber wollte ich es erwähnen.

LG
GastB

Hallo GastB,
ja, das mit den Finanzen ist mir durchaus bewußt.
Lässt sich aber wohl nicht vermeiden. Es macht mir allerdings insoweit große Sorgen als dass davon natürlich auch so Dinge beeinflußt werden wie z.B. kann ich mir eine ausreichend große Wohnung leisten, damit ich meinen Kindern ein Zuhause bieten kann. Das ist ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt.
Sprich: ich glaube dass ich das Haus verkaufen muss.
Na ja, ich verdiene nicht ganz schlecht. Ich hoffe schon dass ich das finanziell, wenigstens einigermaßen, schaffe.

Sollten meine Kinder bei mir wohnen würde, müßte, und könnte ich teilweise zu Hause zu arbeiten. Mein Arbeitgeber ist in der Richtung äußerst fair.
Ich würde also bis ca. 14-15Uhr arbeiten und dann nochmals am Abend zu Hause. Eine Haushaltshilfe dürfte finanziell utopisch sein. Aber das bekomme ich schon hin. Ich gebe mich keinen Illusionen hin, das wird ein extrem harter Job.
Dürfte berufstätigen Alleinerziehenden allerdings nicht fremd sein.

Wann meine Kinder ausziehen kann ich natürlich nicht wissen.
Allerdings möchte ich auch nicht dass sie mit 18 ausziehen müssen, weil's anders nicht geht. Mein Großer macht eine Ausbildung. Meine Tochter muß sich jetzt so langsam Gedanken über ihre weitere schulische- oder nachschulische Ausbildung machen.
Ich möchte meinen Kindern unbedingt (soweit es eben geht) die Rahmenbedingungen schaffen (oder erhalten) damit sie einen brauchbaren Start ins Leben bekommen. Zumindest diese Konsequenzen einer Scheidung sollen so gering wie möglich bleiben. Ich möchte nicht dass eines meiner Kinder nicht studieren könnte, wenn es das den wollte.
Das wird natürlich nicht ganz einfach, aber ich glaube (oder zumindest hoffe ich es) das es nicht unmöglich sein wird.

Na ja. Aber jetzt muß ich bei mir selbst mal auf die Bremse treten.
Bis vor 14 Tagen konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen wie ich eine Scheidung für mich hinbekomme.
Mein schlechtes Gewissen und mein Anspruch an mich haben mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Ich glaube es wäre gut wenn ich das ganze erst ein wenig setzen lasse. Im Moment bin ich sehr euphorisch und zuversichtlich (....und möchte es auch bleiben).
Schliesslich muss es für mich auch moralisch passen.
Weil mir die Scheidung bisher aber immer so unmöglich erschien muss ich mal mein neues Gedankenkonstrukt ein klein wenig kritisch überdenken

Vermutlich wäre auch mal eine Rechtsberatung, auch bzgl. der finanziellen Aspekte angebracht.
Nun den.

Lieber GastB, ich würde dir zum Danke sehr gerne was gutes tun. Hier wenigstens ein kleines virtuelles Blümchen

\( )/
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|


(ich hoffe es ist wenigstens zu erahnen).

Liebe Grüße
Balou

Danke!

Ja, setzen lassen und beraten lassen ist sicher eine gute Idee.


Und ich wäre dir auch nicht böse, wenn du schließlich beschließen würdest, mit deiner Frau zusammen zu bleiben.
Man kann nie wissen, was herauskommt, wenn man seine gewohnten Denk- und Gefühlsbahnen verlässt.


Liebe Grüße und alles Gute,
GastB

Hallo GastB,

na, den Entschluß doch bei meiner Frau zu bleiben fasse ich 3 mal die Woche. Ich würde mir wünschen es zu können. Allerdings bleibt der Wunsch immer nur bis zur nächsten Breitseite. Dann hat es sich wieder.
Aber da sie sich nicht bewegt, und ich eben einfach nicht klar komme sehe ich keine Möglichkeit einer Vereinbarung.
Wie bringe ich den meine Frau dazu ihre gewohnten Denkbahnen zu verlassen
Jeder Versuch endete bisher immer an der gleichen Stelle Frau gut, Mann doof.
Na ja, und rein gefühlmäßig steuere ich (wie beschrieben) mehr den je von meiner Frau weg.

Aber man weiß ja nie. Ich habe mir schon mal überlegt sie bewußt bis zur Weißglut zu treiben. In der Hoffnung dass sie einmal so weit kommt ihre Position und Strategie zu überdenken. Aber ich hab's nie gewagt.
Wer in der Munitionskammer zündelt, lebt gefährlich.

Ja, ich weiß. Zum richtig Streiten gehören immer zwei. Gegenüber meiner Frau bin ich eben ein Streit-Diletant.
Um mit ihr klarzukommen müßte ich 3 mal die Woche einen richtigen Streit, nein sagen wir besser eine richtige Auseinandersetzung losbrechen. Und da bin ich leider nicht der Typ dafür. Selbst wenn ich lernern würde mich besser zu positionieren und besser zu streiten, komme ich damit nicht klar. Mir fällt es schwer, und meiner Frau fällt es leicht. Es belastet sie nicht
Aber mich (siehe auch = Weichei )

Aber ich werde eh nicht vorschnell handeln. Ich hab aber ehrlich gesagt keine Idee auf welcher (tragfähigen) Basis unser Verhältnis funktionieren sollte. Liebe hin, Liebe her.
Ich wäre schon froh wenn wir einen Deal machen könnten. Wir gehen normal miteinander um, und ansonsten geht jeder seiner Wege.
Nur Lösung B, aber selbst das gelingt mir nicht

Seit Jahren funktioniert nur Lösung C: immer in Deckung bleiben, und aufpassen dass ich nicht getroffen werde.
Ich bin mir (heute) sicher mich in C verbessern zu können. Aber ich kann mir nicht vorstellen B zu erreichen. Mir fehlen die Hebel.

Heute verstehe ich dass ich einen erheblichen Anteil an der Situation habe, habe aber auch verstanden dass mir eine VErbesserung der Situation nur mit irre Kraftaufwand gelingen könnte. Ein Lachs kann nicht jahrelang gegen den Strom schwimmen (verzeihe den Vergleich, aber da kommt bei mir der Grizzly-Bär durch ).
Ich möchte mal eine Beziehung haben (Wunschtraum ) in der ich mich nicht den ganzen Tag wehren muss.

Sorry, die (lange) Antwort ist mir irgendwie aus den Fingern in die Tastatur gerutscht

Liebe Grüße
Balou

Hallo Balou,

ich dachte nicht, dass du den Thread noch fortsetzen wolltest.
Das ist jetzt auf deine eigene Gefahr, nä?


Leider kann ich mir bisher gar nicht vorstellen, wie das Streitverhalten deiner Frau ist und was sie von dir erwartet.

Wolltest du damit sagen, dass sie ein Thema anschneidet und von dir erwartet, dass du dich mit ihr darüber auseinandersetzt, damit ihr eine Lösung findet, dass du aber kneifst, z.B. schweigst oder aus dem Zimmer gehst oder ihr gleich Recht gibst?

Oder wolltest du damit sagen, dass sie etwas sagt und nicht will, dass du Widerworte gibst, aber dass du meinst, du müsstest sie geben, damit du in diesem Punkt nicht verlierst?

Hallo GastB,

hatte ich auch nicht vor. Für mich war die Menge an Stoff zum Nachdenken eigentlich mehr als ausreichend.
Aber beim Schreiben ist mir doch das ein oder andere durch den Kopf geschossen

Alles klar. Ich bin mir des Risikos jeder weiteren verbalen Kommentierung meines Verhaltens bewußt, und willige ausdrücklich ein.
Ich verspreche ausdrücklich und feierlich jede (ernst gemeinte) Kritik tapfer hinzunehmen und nicht beleidigt das virtuelle Weite zu suchen

Was ich damit sagen wollte ist in aller Kürze:
ich kann mit meiner Frau nicht streiten weil es für sie keine andere Meinung gibt. Es zählt ausschließlich ihre Meinung, und ihre Ansichten. Alles andere ist barer Unsinn. Und nicht nur Unsinn. Nein, ich habe eh grundsätzlich nur deshalb eine andere Meinung weil ich gegen sie bin.

Beispiel Nr.1: Staubsaugen.
Ja ich geb's zu (alle Machos werden sich jetzt wohl verächtlich abwenden......). Ich weiß wie das Ding funktioniert, und ich nutze es. Nicht gerne, aber ich tu es (zumindest: ich tat es).
Vorwurf: ich sauge zwar. Aber ich sauge absichtlich falsch
(......was auch immer das bedeutet )
Und Ich mach es vorsätzlich. Nur damit sie sich ärgern muß.
Anmerkung: ich gebe mir wirklich Mühe und bin der Ansicht dass ich ein begabter Hausmann bin

Beispiel Nr.2: Kinder.
Sie beginnt mit meinem Jüngsten einen Streit über das brisante Thema wo und wie werden Joghurt-Becher entsorgt. Der Streit eskaliert und endet in Gebrüll (und wenn ich schreibe Gebrüll, dann meine ich auch Gebrüll. Solche Streitereien sind keine Seltenheit).
Jetzt gibt es 2 Varianten.
Variante A: Papa mischt sich nicht ein und versucht im Nachgang den bitter heulenden 11jährigen wieder auf den Boden zu bringen. Natürlich muß ich mir nachher anhören dass ich zu weich bin, und der Junge eine harte Hand braucht. Und: ich bin nicht nur zu weich, sondern ich nutze ihren Zwist bewußt aus um den Sohn auf meine Seite zu bringen.
Anmerkung: mir ist die Gefahr des Ausspielens der Eltern und des Meinungmachens sehr bewußt, und ich versuche das zu vermeiden und die Situation fair zu betrachten.
Variante B: Papa mischt sich ein und bekommt an Ort und Stelle sein Fett ab. Sprich: ich bekomme aufgezählt was ich in den letzten 2-3-4 Jahren liegen gelassen habe, falsch gemacht habe, versäumt habe, verbockt habe,.............. Ach ja, nicht versehentlich. Sondern absichtlich.

Das klingt hier alles sehr banal und aberwitzig. Ist es auch
Meine Frau ist in der Lage, banale und aberwitzige Situationen zu erzeugen und einen Zorn zu entfesseln der mir Sorgen bereitet.
In diesen Situation ist sie zu allem fähig ( )

Da waren jetzt Besipiele banaler Alltagssituationen.
Wenn's wirklich um existentielle Dinge geht dreht und wendet sie die Realität dass jede Diskussion sinnlos wird.
Es geht nicht mehr um Ansichten, sondern ich muß mich gegen abstruse Vorwürfe verteidigen.
Damit kann ich nicht umgehen. Mir fehlt das Werkzeug um sie zur Räson zu bringen.
Ich weiß dass ich durch meine Reserviertheit zu ihrem Streß beitrage, aber ich weiß einfach nicht wie ich mit ihr umgehen soll.
Meine Reaktion ist Rückzug

Nochmals als Anmerkung: Ich habe hier nichts überspitzt oder mehr ins lächerliche gezogen als es tatsächlich ist. Die Streit-Situationen sind tatsächlich oft lächerlich. Und es sind gerade die lächerlichen Situationen die mir am meisten zu schaffen machen.
Zudem ist meine Frau starrsinnig genug auch nach dem Abklingen der Wut niemals eine Aussage zu bedauern, oder abzumildern.
Nicht gegenüber mir, und auch nicht gegenüber den Kindern.

Wenn meine Frau von mir eine Meinung hören will, dann möchte sie nicht nur dass ich klein beigebe und ihr zustimme. Sie möchte vielmehr dass ich einsehe dass ihre Ansicht die einzig Richtige .ist
Immer ! Es geht ihr also nicht um den Vorgang des Überzeugens. Sie setzt schon früher an: ich müßte wissen was sie möchte und es schon zu Beginn der Debatte toll finden. Alles andere ist in ihren Augen schon Sabotage.
Sag mir wie ich damit umgehen soll

Ich glaube dass der einzig sinnvolle Weg die Konfrontation wäre. Die totale Konfrontaton. Solange bis sie es verstanden hat.
Mein großer Fehler war dass ich das Spiel schon viele, viele Jahre mitgemacht habe. Früher immer in der Überzeugung Junge, was hast du jetzt schon wieder falsch gemacht.
Ich kann damit nicht umgehen, und ich möchte auch nicht mehr damit umgehen.
Meine Frau bräuchte einen Macho an ihrer Seite. Es würde wahrscheinlich ein halbes Jahr lang jeden Tag einen Weltkrieg geben, aber dann wäre sie (vielleicht) kuriert (oder es gäbe einen verzweifelten Macho mehr (übrigens: nichts gegen Machos !!)).
Aber ich (Weichei ) komme damit nicht klar. Das ist nicht meine Auffassung von Diskussionskultur.
Jawohl, das ist der Punkt an dem die Frage kommen muß und wird: Idiot, warum hast du solch eine Frau geheiratet ?
Danke, ich weiß. Die Frage stelle ich mir (heute) 40mal am Tag selbst

Wir passen einfach nicht zusammen.

Noch mal ne Anmerkung: ich möchte meiner Frau keinen Vorwurf machen. Es ist ihre Art sich zu wehren. Sie kann nicht anders.
Aber mir fehlt das Handwerkszeug (und die Kraft) damit umzugehen
Es geht mir auch nicht um's verlieren. Ich glaube zumindest, dass ich nicht so rechthaberisch bin gewinnen zu wollen.

Das ist eigentlich alles.

Sorry lieber GastB, aber das hat mich noch gedrückt

Liebe Grüße und gute NAcht

Balou

Hallo Balou

noch habe ich den PC an - und will dir doch noch etwas dazu antworten. Du hast es ja so gut und eingehend beschrieben.

Als erstes muss ich dir leider sagen, dass ich selber auch überhaupt keinen Streit ertragen kann.
Deswegen kann ich dir da eigentlich überhaupt nicht raten.

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Aber mal so als Gedankenfetzen:

Es gibt, soweit ich das bisher mitbekommen habe, Menschen, die immer glauben, von dem/den anderen attackiert zu werden, obwohl sie selber die Attackierenden sind und andere verletzen. Sie sind wirklich durch nichts, aber auch gar nichts und niemanden von dieser Meinung abzubringen und ändern auch niemals ihr Verhalten, also ihre Attacken aus geringsten Anlässen oder sogar unberechtigt. Nicht viele Menschen sind so, aber es gibt sie definitiv.

Falls deine Frau so ein Mensch ist, dann kann ich dir nur raten: Miete morgen eine Wohnung für dich und zieh aus. Dann ist das ist ein hoffnungsloser Fall, an dem du dir nur immer weiter die Zähne ausbeißen und dein Lebensgefühl ruinieren kannst.

Da ich leider schon mehrere solche weibliche Exemplare dieser Sorte in meinem Leben erlebt habe, weiß ich, wie furchtbar und aushöhlend das ist.

Ob deine Frau wirklich diese Art Mensch ist oder nicht, wage ich nicht aus der Ferne zu diagnostizieren. Wir lesen ja nur deine Version bzw. dein Erleben - theoretisch ist es also möglich, dass du nur den Zugang zu ihr nicht findest. Ich sage theoretisch, Balou - versteh es bitte nicht so, dass ich dir nicht glaube. Ich will nur nicht an deiner Scheidung schuld sein.

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Das jemand die eigene Meinung für die allein richtige hält, halte ich nicht für verkehrt. Ich weiß, dass das bei vielen verpönt ist - aber man würde doch wohl seine Meinung gar nicht haben, wenn man sie nicht für richtig halten würde, oder? Kurt Beck hält ja seine Meinung auch für die alleinig richtige, und Angela Merkel ebenfalls, usw. usw. Ich beneide oft die Menschen, die sich bei manchen Themen überhaupt zu einer festen Meinung durchringen - mir gelingt das keineswegs immer, ich sehe oft Richtiges auf mehreren Seiten und bin ratlos.

Dass jemand also versucht, seine Meinung durchzubringen, vor allem wenn der Sieg der gegenteiligen Meinung unerwünschte Folgen hätte, ist eigentlich verständlich und legitim.
In vielen praktischen Situationen kann sich nur 1 Meinung durchsetzen. Man muss zwischen A und B entscheiden.

Was genau erwartest du also von deiner Frau, wenn ihr nicht gleicher Meinung seid? Dass sie ihre Meinung aufgibt und dir gehorcht? Das ist eine Frage von mir, kein Vorwurf. Früher war es einfacher, da bestimmte der Mann, was im Zweifel getan werden sollte.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Ressorts aufgeteilt werden und z.B. bezüglich Küche nur die Frau das Sagen hat. Allerdings, wenn Kinder dann sogar weinen, musst du das nicht stillschweigend hinnehmen, da stimme ich mit dir überein.

Sagst du denn deine Meinung genauso offen wie sie es tut, und diskutierst du darüber so energisch wie sie? Energisch muss nicht lautstark sein. Du könntest z.B. freundlich, aber bestimmt sagen: Komm, ........(ihr Vorname) ..., wir setzen uns jetzt mal hier auf die Couch und diskutieren das mal, bis wir zu einer Einigung kommen. Und du ziehst sie mit etwas Nachdruck (ohne Gewalt natürlich) zu der Couch und setzt dich dort hin, schaust sie an und wartest offensichtlich ernsthaft darauf, dass sie sich da hinsetzt und das mit dir durchspricht.
Falls du nicht willst, dass die Kinder dabei sind, dann gibst du ihnen ein Zeichen, zu verschwinden.
Wie wäre das? Hast du das schon mal versucht?

Wie gesagt - das hat überhaupt nur dann eine Chance, wenn sie nicht zum Typ 1 gehört.

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Ein weiterer Gedankenfetzen: Kennst du von Shakespeare: Der Widerspenstigen Zähmung?

Wenn deine Frau ständig meint, du würdest alles absichtlich ihrem Wunsch zuwider machen (das ist echt krass von ihr Das magst du einerseits nicht. Andererseits, es wäre vielleicht auch eine heilsame Kur für dich selbst und deine persönliche Zukunft.

Ich erinnere mich an eine frühere Kollegin, die ebenfalls ständig der Meinung war, ich wolle ihr etwas antun, und sich dagegen lautstark und sogar unter Einschaltung der Vorgesetzten wehrte. Bis ich eines Tages aus tiefster Brust beschloss: Wenn sie das noch einmal macht, haue ich ihr eine Bratpfanne über den Kopf! Das wird dann das letzte Mal gewesen sein, dass sie sich so verhält!! Und siehe da - sie hat sich nie wieder so verhalten! Und zwar seit meinem Beschluss nicht mehr - die Bratpfanne war gar nicht mehr nötig.

Es hatte also durchaus auch etwas mit meiner vorher zu unentschlossenen, zu weichen, zu arglosen und vertrauensseligen Haltung ihr gegenüber zu tun. Sie war so misstrauisch, dass sie meine arglose Freundlichkeit aufgrund ihrer persönlichen Vorgeschichte nur als Falschheit deuten konnte. Erst als ich ihr gegenüber innerlich eine drohende Haltung einnahm, hat sie sich ruhig und sicher gefühlt und mich nicht beschuldigt, ihr etwas zu wollen. Paradox und anstrengend - aber es funktionierte wenigstens so weit, dass ich von ihr nichts mehr zu befürchten hatte.

Eine Liebesbeziehung hätte ich mit ihr aber trotzdem so nicht führen können und wollen.

Eventuell würde deine Frau sich aber freuen, wenn du sie mehr fordern würdest, so dass sie dann vielleicht doch insgesamt netter würde und eure Ehe insgesamt besser würde ... ? Ich kann das, wie gesagt, überhaupt nicht einschätzen.

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Hast du dich denn schon mal gefragt, warum du genau so eine Frau geheiratet hast? War deine Mutter auch so? Oder wie kam das?

Liebe Grüße
GastB
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Hallo GastB,

danke fürs PC angeschaltet lassen
Es beruhigt mich schon mal dass es auch andere streitunwillige Menschen gibt
Ich dachte schon es ist bei mir die reine Unfähigkeit.
Ja, genauso geht es mir. Bevor der Streit beginnt ist es für mich schon vorbei. Ich kann es nicht, ich fühle mich nicht wohl dabei und werde nie gewinnen. Selbst wenn ich einen Streit verbal gewinnen könnte, hätte ich bereits verloren weil es für mich jede Vertrautheit kaputt macht.

Ich hab mir den Abschnitt 38 mal durchgelesen, und ich komme zu dem Schluß: du hast ganz genau meine Frau beschrieben
Es geht ihr niemals um die Sache, sondern ums gewinnen. Und gewinnen kann man nur durch Angriff.

Die eigene Meinung kann ich sehr wohl gelten lassen. Eine andere Meinung ist kein Angriff. Doch dass ist genau dass was meine Frau sieht. Jede andere Meinung ist Hochverrat.
Jede Auseinandersetzung versetzt sie so in Rage dass Türen knallen.
Es gibt kein :lass uns mal vernünftig reden. Ich hab es zumindest noch niemals fertig gebracht. Das liegt vielleicht auch an mir
Ich reagiere eigentlich nie explosiv. Bei jedem Wortwechsel versuche ich bewußt ruhig und sachlich zu bleiben.
Aber je mehr sachliche Argumente ich vorbringe desto abstruser, lauter und unsachlicher werden ihr Vorwürfe.
Es gibt keinen Kompromiss. Sie verhandelt immer nur über Sieg oder Niederlage.
Bei einem Streit sollte sie gar nicht meine Meinung übernehmen. Es würde schon reichen wenn sie meine Meinung gelten lassen würde.
Ich wäre sogar mit einem Ergebniss zufrieden dass heißt deine Meinung ist gut, aber meine ist besser. Das wäre schon ein Wunder.
Meine Frau mir gehorchen ?!?!?! Der Gedanke ist an sich schon so abwegig ................... den kann ich gar nicht weiter spinnen.

Ich werde übrigens niemanden meine Scheidung in die Schuhe schieben. Dafür bin ich bin schliesslich selber Kartoffelkäfer genug, ich wollte sagen Manns genug.

Resorts aufteilen haben wir schon gemacht: ihr Ressort sind alle Orte an denen sie sich aufhält bzw. aufhalten könnte. Mein Ressort sind all die Orte an denen sie sich nie aufhalten möchte.

Ich habe mir schon oft gedacht dass es meiner Frau gut tun würde einen Macho an der Seite zu haben.
Aber ich kann das nicht. Das bringe ich nicht und das ist auch nicht meine Welt. Ich muß ehrlich sagen dass mich das mehr fertig machen würde (selbst wenn ich in der Lage wäre mich durchzusetzen) als zurückzustecken.
Streit und Auseinandersetzung ist für mich einfach die Demontage jeder Vertrautheit. Da bleibt für mich nichts übrig.

Wehren kann ich mich im Berufsleben. Da kann ich auch mal so eine Linie fahren wie du sie beschrieben hast. Aber das muß ich nicht den ganzen Tag. Da geht es auch nicht um Emotionen und Vertrautheit.
Daran liegt mir emotional nichts (na ja: nicht so viel).
Wenn meine Ehe so funktionieren sollte (was sie ja tut) dann ziehe ich mich zurück.

Warum ich diese Frau geheiratet habe ? Gute Frage.
Mein Vater war ganz genau so: Ungerecht, jähzornig, dickköpfig.
Ich habe offensichltlich meinen Vater geheiratet.
Meine Mutter hat gelitten. Still und ruhig.
Wahrscheinlich waren mir die Verhaltensmuster einfach sehr vertraut.
Einen Partner charakterlich wie mein Vater, und ich leide wie meine Mutter.
Passt doch !
Ein Volltreffer eben

Danke für deine Meinung !

Liebe Grüße Balou

Hallo Balou ,

ach du Armer.

Hört sich nicht unbedingt hoffnungsvoll an, was du über deine Frau schreibst.

Eine Möglichkeit der Abhilfe habe ich noch im Angebot :
Du sagst, es geht deiner Frau überhaupt nicht um die Sache, sondern ums gewinnen, oder vielleicht besser: ums nicht Verlieren. Ich vermute, sie hat panische Angst vor dem Unterliegen.

Du könntest, wenn es wieder losgeht, anstatt auf der sachlichen Ebene mit Argumenten zu kommen, dich allein auf die emotionale Meta-Ebene begeben. Und z.B. freundlich und aufmerksam sagen: Du fühlst dich angegriffen, ..(Name) .. . Wenn sie dann schreit: Ja, klar fühle ich mich angegriffen! abwarten, was sie dann noch sagt, und einfach darauf sagen: Du fühlst dich nicht gut bei dieser Sache. Usw.

Das funktioniert verblüffend gut, wenn jemand emotional bewegt ist und dabei irrational reagiert. Allerdings nur dann, wenn er/sie nicht die Absicht verfolgt, einen (also in dem Fall dich) aktiv zu unterdrücken, sondern nur, wenn er/sie sich selber als Opfer fühlt.
Vielleicht, eventuell ist das bei deiner Frau so.

Ich weiß, dass man Leute, die im Prinzip gutwillig sind, so hervorragend umdrehen kann, also ruhig machen und sogar regelrecht glücklich machen kann. Wenn man so behandelt wird, fühlt man sich - oft zum ersten Mal im Leben - richtig verstanden und angenommen. Das wirkt Wunder.

Man muss nur konsequent auf ihre Gefühlsebene eingehen und dabei bleiben, und sich weder dazu verleiten lassen, zu argumentieren noch selber emotional zu werden.
(Anleitungen dazu gibt es in Büchern und im Internet - z.B. Familienkonferenz http://de.wikipedia.org/wiki/Familienkonferenz ).

Im Prinzip ist das generell eine sehr gute Kommunikationsweise. Sie erfordert u.a. das Stehvermögen und die Weisheit, Emotionen anderer als ihre Emotionen zu erkennen und anzunehmen, aber sich nicht davon selber beeinträchtigen zu lassen, sondern Ruhe zu bewahren und zugewandt zu bleiben. Ein bisschen wie ein Arzt bei einem Verrückten. Oder wie ein Vater bei einem aufgeregten Kind.


Also, das ist nur eine Anregung von mir - ich übernehme keine Garantie dafür, dass das bei deiner Frau auch funktionieren würde.

Hallo GastB

danke für den Tipp. Ich schau's mir das mal genauer an.
Ja, ich danke dir auch für garantielose Hilfe
Auf alles gibt's Garantie. Nur im Leben und in der Liebe gibt es keine

Liebe Grüße und gute Nacht
Balou

A


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Dr. Reinhard Pichler
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