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Hallo Balou,

Zitat:
Ich hätte Angst davor dass meine Frau im Zorn aufspringt, ihren Koffer packt und geht (obwohl es eigentlich genau das ist auf was ich hoffe).

da solltest du ja wohl genauer hinschauen. Was wäre für dich so schlimm daran, wenn deine Frau die Koffer packen würde?

(Schließlich wolltest du doch das Haus für die Kinder und dich behalten ...?)

Zitat von Balou:

o Ein Satz von mir in Richtung beider sich nicht im Ton zu vergreifen
o reg dich doch nicht so auf,.........
o findest du das angemessen,........

Versuch's mal mit positiven Formulierungen und Fragen.
Etwa so: Jetzt lasst uns das mal in ruhigem Ton besprechen.

Es geht ja wohl nicht nur um den Ton, sondern auch um die Inhalte.

Zitat von Balou:
oder wenn ich mit ihr im nachgang, unter vier Augen, reden könnte.
Aber mein Versagen liegt darin dass ich das nicht kann !

Tja ... das ist eigentlich ein wesentlicher Bestandteil einer Beziehung, denke ich, dass man miteinander über alles redet.

Was verbirgst du eigentlich vor deiner Frau? Was hast du schon immer vor ihr verborgen? Mir scheint, da ist etwas Wesentliches.
Oder irre ich mich?

Gruß,
GastB

Hallo GastB,

sehr unglogisch, gell ? Ich fürchte dass was ich erreichen möchte.

Ja, miteinander über alles reden
Das hat bei uns leider noch niemals funktioniert. Es gibt freilich natürlich immer Tabu-Themen, Themen die man ansprechen könnte, es aber nicht tut. Bei uns haben die Tabus aber immer schon da begonnen wo der andere anfängt. Ich weiß dass da eine Beziehung eigentlich erst beginnt

Was ich vor meiner Frau verborgen habe ?
Ich habe schon immer sehr viel vor ihr verborgen. Eigentlich hab ich mich komplett vor ihr verborgen. Ich hab immer versucht der Mann zu sein den sie gerne haben wollte. Aber eigentlich hat sie nie was von mir erfahren. Sie hat es nie sonderlich intensiv interessiert, und ich war froh dass es sie nicht interessiert hat.
Ich konnte meine Frau nie an meiner (desolaten) Gefühlswelt teilhaben lassen. Die hab ich immer vor ihr verborgen. Ich bin selber damit nicht klar gekommen und ich konnte es nicht leiden wenn sie an dem wackeligen Gerüst gerüttelt hat. Ich wollte das nicht was ich ihr heute vorwerfe. Das sie sich für mich interessiert
Dinge die mich sehr bewegt haben konnte ich nie mit ihr teilen. Als unsere Kinder unterwegs waren habe ich keine ruhige Minute gehabt bis sie gesund auf der Welt waren. Ich hatte schreckliche Angst dass was schief geht. Das konnte ich ihr nie sagen. Ich weiß nicht, ich glaube es wäre mir peinlich gewesen. Klingt es abstrus wenn ich das als bedrohend empfunden hätte wenn sie meine Ängste erkennt ?
Ich hätte mich ausgeliefert.
Auch sexuell konnten wir nie zusammen finden. Schon vor der Ehe nicht. Es war mir nie sonderlich wichtig, aber es wurde trotzdem immer mehr zur Belastung.
Ich habe auch dass immer vor ihr verborgen, meine Vorlieben (in jeder Hinsicht).
Und heute möchte ich alles vor ihr verbergen. Meine Freunde, meine Interessen, meine Bücher !, meine Ideen............
Das passt mit meiner Aussage zusammen dass ich mich am liebsten heimlich trennen würde. Ich würde auch dass gerne verbergen.
Vielleicht kann ich deshalb nicht mit ihr reden weil ich mich gar nicht mitteilen möchte.


Gruß Balou

A


Trennung verarbeiten

x 3


Hallo Bärmann,

Zitat:
ja ich weiß (oder besser gesagt: ich spüre) dass ich gerade alles falsch mache.
Richtig, Falsch...weißte, ich glaube, wenn es in solchen Situationen ein Richtig oder Falsch gäbe, oder in Beziehungen überhaupt, dann hätten wir alle viel weniger Probleme - ich glaube auch, dass wir Leuts am zufriedensten sind, wenn wir uns selbst - so wie wir nun mal gehäkelt sind - in einer Beziehung entfalten und ausleben können, ohne ständig dauernd und stendig mit Erklärungen und Rechtfertigungen aufwarten zu müssen - ich schätze mal, dass könnt ihr Beide in Eurer Beziehung gar nicht, auch wenn Deine Frau sicherlich öfter den Eindruck erweckt als Du...ist eben so, je beengter und blockierter man sich selbst fühlt, je intoleranter und vielleicht auch neidischer wird man - nimmt vielleicht sogar die negativen Strategien des Anderen an und meint, man sollte das tun, um dem Anderen gewachsen zu sein...und dann kann man sich selbst auch nicht mehr leiden und und und...ein Teufelskreis...den zu durchbrechen ohne echte und tatsächliche Distanz - keine Ahnung ob das geht...

Zitat:
Na ja, mit meiner Frau ausgehen ?!
Der Satz steht so harmlos da..............
Tut mir leid, aber so weit reicht meine Fantasie nicht mehr.......
Ich weiß dass es sehr traurig und schlimm ist, aber ich hab dazu keine Lust, und meine Frau ebenfalls nicht.


Das ist völlig in Ordnung Balou...das ist ne simple, geradeausse und ehrliche Aussage und Ansage und mehr braucht es für mich nicht - Du hast keine Lust mehr. Dass Du Dir Gedanken über das wieso und weshalb machst, ist auch ok...aber am Ende steht trotzdem diese profunde und ehrliche Ansage: Balou hat keine Lust mehr -für mich ist das die Quintessenz aus Deinen Posts...und das meine ich damit wenn ich sage, steh zu Dir selbst, erlaube Dir und gestehe Dir ein und zu dass da bei Dir die große Lustlosigkeit herrscht, dann brauchst Du Dich auch nicht mehr selbst dazu nötigen (innerlich) Dir irgendwelchen neuen Strategien und Charakterzüge anzueignen... das ist vielleicht traurig und es betrübt Dich und läßt Dich im Moment noch verzweifeln...aber versuch mal in einem stillen Moment laut und deutlich ohne Agression auszusprechen: Ich hab keine Lust mehr - zu Dir selbst und lass das wirken. Das ist auch ne Ansage, die Du das nächste mal machen kannst, wenn Du merkst gleich gibts wieder Zoff...weißte, das reicht...damit sagst Du klar und deutlich, ohne irgendjemanden persönlich anzugreifen ohne Dich auf Kleinkriege für nichts und wieder nichts einlassen zu müssen, was in diesem Moment in DIR vorgeht...Ich hab darauf keine Lust mehr, Ich möchte das nicht mehr...

wird Deine Frau darauf auch irgendwie extrem reagieren? Vermutlich...aber auf Kritik oder Pseudoschlichtungsversuche oder Versuche auf sie einzuwirken kann sie ja nur mit noch mehr Aggression und Abwehr reagieren...so wie Du sagst Du kannst mit offener Wut und Aggression nicht umgehen, so kann sie nicht aus ihrer Pelle und sich in solchen Momenten selbst zurücknehmen oder runterfahren...Das ist keine Entschuldigung für keinen für Euch...Ihr seid einfach und simpel unterschiedliche Charaktäre und gut ist...

Zitat:
aber ich denke der Satz ich kann mit wütenden Menschen nicht umgehen trifft es.
Mußt Du doch auch nicht...ich meine grundsätzlich...andere Leute, können nichts mit nachdenklichen und bedachten Menschen umgehen...das ist doch keine Krankheit die Du da hast, Balou...da gibts nichts dran rumzudocktern. Und an Deiner Frau rumerziehen gibts auch nichts...sie ist erwachsen ...und jede Kritik sei sie auch noch so freundlich und gut gemeint verpackt, bringt sie einfach nur noch mehr auf die Palme...nicht weil sie selbst sich gerne wegen jedem Mist aufregt und rumtobt, sondern ganz simpel, weil sie jeden Einwand - gerade jetzt, wo es bei Euch zu Hause ständig brodelt - als Angriff und offene Meuterei wertet...wenn meine Mutter auf Brast ist, dann hört sie überhaupt nicht mehr WAS man sagt,oder WIE man etwas sagt...alles ist falsch und um so ruhiger ihr Gegenüber bleibt, je wütender wird sie...Sie läßt sich NICHTS SAGEN und basta...Deine Frau ist aber nicht Deine Mutter und deshalb hast Du sehr wohl das Recht als erwachsener Mann zu sagen Ich will das nicht mehr Ich habe keine Lust mehr ...da gibt es nichts zu missinterpretieren oder dran zu rütteln...Das mußt Du auch nicht erklären oder über Psychoanalysen Deiner Frau oder Kinder erläutern (z.B. Ich habe keine Lust mehr, weil DU.... Das gibt nur noch mehr Stress und Urschleimvorwürfe)..wenn sie ne Erklärung will, dann wird sie wohl oder übel nachfragen müssen...

Zitat:
Und heute möchte ich alles vor ihr verbergen. Meine Freunde, meine Interessen, meine Bücher !, meine Ideen............
Das passt mit meiner Aussage zusammen dass ich mich am liebsten heimlich trennen würde. Ich würde auch dass gerne verbergen.
Vielleicht kann ich deshalb nicht mit ihr reden weil ich mich gar nicht mitteilen möchte
Ja...einfach und simpel, ja...das ist so...auch da gibt es kein Richtig Falsch ...das ist Deine innere Stärke und Überzeugung...und das lebst Du auch...so ist das eben...das ist nicht schön und mit Sicherheit wär es für Euch alle besser gewesen, wenn Deine Frau und Du schon viel früher ...aber weißte, wann ist denn der richtige Zeitpunkt? Vielleicht hättet ihr Euch auch gar nicht erst zusammen tun sollen, oder, oder, oder...Fakt ist, ihr seid miteinander verheiratet (sehr sehr ungerne), ihr habt zusammen Kinder und all das...aber siehst DU noch ne Möglichkeit dass DU nochmal irgendwann positiv motiviert sein könntest um an Eurer Beziehung, zusammen mit Deiner Frau Veränderungen vorzunehmen, kannst DU Dir vorstellen, dass DU mit dieser Frau nochmal lachen wirst, dass DU ihr nochmal liebevolle und zugetane Gefühle entwickeln könntest? Dass DU nochmal Deine Lust auf diese Beziehung wiederfinden wirst? Wenn nicht, dann brauchst Du Dir jetzt auch nicht mehr sone riesen Birne darüber zu machen, wie Du Dich oder sie umkrempeln könntest...Fakt ist, sie ist nicht stärker oder mutiger als Du...sie hat ganz offensichtlich genauso viel Panik und Angst ihre Gefühle, Gedanken und Wünsche in die Tat umzusetzen wie Du...sonst würdest Du schon längst auf der Straße sitzen. Das ist traurig und fürchterlich...aber gleichzeitig ist das auch das einzige was Euch noch verbindet ...paradox, aber so ist es.

Hallo Cathy,
leider kann ich mir nicht vorstellen zu dieser (meiner) Frau jemals wieder Vertrauen zu fassen. Dafür ist zuviel schiefgegangen (fast hätte ich geschrieben: dafür habe ich zu viel eingesteckt).
Ich hab keine Lust mehr, ist der Satz der mir selbst am meisten Probleme bereitet. Weil's nach einer bequemen Lösung aussieht.
....für mein Umfeld sieht's bequem aus, das sollte mir egal sein (oder werden).
Ich vermute dass ich mir das ich hab keine Lust mehr einfach nicht erlaubt habe oder erlauben wollte. An dem Satz muss ich wohl noch ein bischen üben. Der schreibt sich leichter als er über die Zunge kommt

Grüße Balou

Hey Du,

Indem Du Dir selbst und ihr eingestehst, dass Du keine Lust mehr hast, lieferst Du ja nicht gleich ne bequeme Lösung Eurer/Deiner Probleme - damit sagst Du nur erstmal klar und deutlich was wirklich in Dir vorgeht und wie wenig motiviert Du noch bist, daran festzuhalten, wie wenig Hoffnung Du noch hast, dass sich daran etwas ändern/verändern ließe...und natürlich sollten/müßten darauf dann auch weitere Gespräche und Schritte folgen...aber erstmal fänd ich wichtig, dass Du mal ganz ehrlich einfach nur aussprichst - ganz ohne gleich wieder mit Erklärungen, Begründungen, Entschuldigungen, Vor- und Selbstvorwürfen aufzuwarten - was Du fühlst ...auch damit Du vielleicht auch wieder Abstand davon nehmen kannst, Deiner Frau endlich mal Paroli bieten zu müssen bzw. jetzt Strategien zu entwickeln um Dich mit Deinen Kindern zu solidarisieren...

Klar, könnte Keine Lust mehr auch irgendwer als Aufgeben und einfach Hinschmeißen interpretieren - aber nach so vielen Jahren wär das doch ziemlich lächerlich...Und natürlich könntet ihr beiden diese Schlacht auch noch auf die nächsten 20 Jahre ausdehnen...aber wenn da für keinen von Euch beiden auch nur die kleinste Hoffnung auf einen Sieg besteht und Euch auch eine neue gemeinsame, halbwegs positive Zukunft nicht mal mehr in Euren wildesten Phantasien existiert, die Euch tröstet und motiviert...

Weißte, ich steck ja nicht in Dir drin oder weiß genau was Du fühlst...aber wenn ich fühle und sage: Ich hab keine Lust mehr...dann ist das für mich nicht aufgeben oder feige resignieren, sondern ein ganz klares Signal für: Loslassen, jetzt ist gut, es lohnt und bringt nichts mehr, ich will auch nicht mehr...ist das oft ein schmerzlicher Prozess und fühle auch ich mich dann manchmal als Versager? Natürlich...aber tief drinnen weiß ich einfach, dass es mir eine viel größere Stärke und Überzeugung abverlangt das Gewohnte loszulassen anstatt weiter daran festzuhalten...denn egal, wie schlimm oder fürchterlich etwas ist...für Gewohnheitstiere, bedeuten auch die üblen Gewohnheiten und kalkulierbaren Verhaltensmuster eine Form der Sicherheit...z.B. solange sie noch pöbelt und rumbrüllt, ist alles wie immer, wie immer bedeutet, sie rennt nicht weg, sie rennt nicht weg bedeutet keine krasse Veränderung, keine krasse Veränderung bedeutet Sicherheit ...jetzt scheinst Du aber an dem Punkt angelangt zu sein an dem Du spürst, dass diese Sicherheit nur ne Illusion ist und war und ihr eigentlich alle im Treibsand feststeckt...obwohl da sehr wohl die Möglichkeit besteht da rauszuklettern...für Euch beiden Erwachsenen...Du hast keine Lust mehr still zu halten aber auch nicht dieses Abenteuer gemeinsam zu meistern - und Deine Frau kann nicht aufhören hysterisch zu schreien und zu zappeln und zu rudern...aber vorzuschlagen dort noch gemeinsam rauszuklettern und danach getrennte Wege zu gehen, das scheint Euch beiden nicht nur schwer zu fallen sondern bisher noch unmöglich...vielleicht auch oder gerade weil ihr Euch für ein letztes mal Eure gemeinsamen Kräfte und Energien zusammen werfen müßtest um gemeinsam die Kinder rauszuziehen

Indem Du ihr sagst, Du hast keine Lust mehr, steigst Du ja nicht gleich aus dem Sumpf raus und wanderst frohen Mutes über blühende Auen in den Sonnenuntergang...sondern damit sagst Du einfach nur, dass Du keine Lust mehr hast, Bewegungsunfähig in diesem Sumpf zu stecken und darauf zu warten, dass ihr alle unter geht...

Auf keinen Fall will ich Dich überreden und beeinflussen - diese Situation ist sehr sehr schwierig und kompliziert...und die Lösung - egal wie - verlangt dass IHR BEIDE Euch nochmal zusammen tun müßtest, damit nicht doch noch einer von Euch absäuft - das wär der Sinn und Zweck...aber dieses zusammen tun müssen scheint für Euch beide die allergrößte Hürde darzustellen...aber da kann Euch und Dir wirklich kein Dritter bei helfen...

Hallo Zusammen,

ja, das miteinander reden ist ein Kraftakt.
Selbst Belangloses mit meiner Frau zu reden fällt mir schwer
Ich habe mich dadurch abgegrenzt indem ich meine Frau ausgegrenzt habe. Wahrscheinlich weil es einfacher war als mich mit ihr auseinander zusetzten.
Das hat ziemlich dazu beigetragen dass sich die Fronten so verhärtet haben. Aber irgendwie habe ich mir nicht anders zu helfen gewußt.
Anders hab ich es nicht hinbekommen. Anders bin ich aus meiner Rolle der Mann der immer funktioniert nicht heraus gekommen.
Na ja, Stolz bin ich nicht drauf
Aber jetzt wird es Zeit mich anders aufzustellen. Ich versuchs bereits.
Aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.......
Es wird aber der einzige Weg sein meiner Frau zu verdeutlichen dass sich etwas geändert hat, bzw. ändert.
Bis jetzt hat sie nur mitbekommen dass sich ihr Mann nicht mehr lenken lässt. Mehr nicht.
O.k., sie könnte auch manches selber drauf kommen. Sie könnte sich auch hinterfragen. Aber es ändert nichts an der Tatsache dass mein Verhalten nicht sonderlich transparent ist und war.

Momentan ist ein Stellvertreterkrieg entbrannt. Meine Frau und mein Jüngster bekommen sich ständig in die Haare. Ich habe den Eindruck dass meine Frau eigentlich mich damit meint.
Es geht um Themen wie Fernseh- und Computerzeiten. Sie möchte ein komplettes Verbot, was ich für keine gute Idee halte.
Ich beginne momentan mich mit ihr (wieder) über Erziehungsthemen auseinander zu setzten. Bisher hat wohl jeder Elternteil im Wesentlichen für sich erzogen.
Ein guter Anlass mich normal mit ihr zu unterhalten.
Auch wenns um die Kindererziehung geht, ist das Hauptthema unsere unterschiedlichen Ansichten, eigentlich zu allem.
Eigentlich banal.
Was ich (wir) hier treiben hat sich mit den Jahren so extrem eingefahren. Unglaublich.
Dummerweise kann ich nicht einfach ein neuer Mensch werden, aber ich kann wenigstens damit beginnen auch in Richtung meiner Frau der zu sein der ich bin

Ich wünsche euch allen ein schönes (langes) Wochenende.
LG Balou

Hallo Balou!

Heute ist Vatertag!

Wie wär's, wenn du dir diesen Tag tatsächlich frei nimmst und etwas Schönes unternimmst?

Allein, mit - männlichen - Freunden oder Bekannten oder mit den Kindern?

Liebe Grüße,
GastB

Hallo GastB,
zu spät, hab's heute erst gelesen
Aber morgen nachmittag hab ich mir frei genommen. Da bin ich alleine unterwegs.
Im Moment ist hier alles extrem schwierig.
Die Stimmung ist sehr angespannt und aggresiv. Die Kinder streiten in unterscheidlichen Koalitionen, meine Frau abwechselnd mit allen, und ich mittendrin.
Ich fühl mich als Schlichter und Vermittler und weiß doch dass ich ein großer Teil des Problems bin. Im wesentlichen ist das im Moment ein Stellvertreterkrieg.
Es ist nicht der Krieg meiner Kinder, aber ich schaffe es nicht sie rauszuhalten. Alles was ich anpacke mach ich falsch und ich glaube dass ich mehr Schaden anrichte als nutze. Fallt jetzt bitte nicht über mich her, das soll kein Jammern sein. Na ja, ist's aber natürlich dennoch.
In einigen Punkten konnte ich tatsächlich Position beziehen. Meine Position. Ja, ich denke das wird funktionieren. Meine Frau war ein wenig perplex, schliesslich war das bisher nicht meine Stärke (ha ha ha....).
Eventuell ist sie im Moment mit den Kindern so hart weil sie weiß dass sie mich damit am meisten trifft. Ich darf das nicht zulassen und kann's doch nicht verhindern. Nicht nur dass, ich bin direkt daran beteiligt.
Ehrlicherweise fühle ich mich in meiner Rolle als guter Vater angegriffen, zumindest in Frage gestellt. Und auf diese Rolle habe ich mir immer was eingebildet.
Mein ganzes Leben-Gefüge geht in die Brüche. Ich bin hier ins Forum gekommen um mir helfen zu lassen, und hatte gedacht ich bin sehr gut in der Lage Hilfe anzunehmen. Aber sich helfen zu lassen ist schweiriger als vermutet. Da muss vorher einiges in Stücke gehauen werden.
Und da stehe ich im Moment. Vor den Bruchstücken.
Ihr gebt auch allesamt große Mühe und investiert nicht unerheblich Zeit.
Die großen Fragen nach fehlenden Puzzle-Stücken und nach meiner Liste stellen sich so überhaupt nicht mehr so.
Wichtig, aber nicht entscheidend.
Entscheidend ist einzig und alleine was ich von mir erwarte. Verändern hört sich sehr abgedroschen an, aber ich denke ich muss mich erheblich ändern um voranzukommen.
Sorry, vielleicht hätte ich heut abend nichts mehr schreiben sollen.
Das dürfte alles etwas konfus sein.
Grüße und gute Nacht
Balou

Hallo Balou,

für mich hört es sich sehr einleuchtend an!

Viel Erfolg bei der weiteren Veränderung.


Liebe Grüße,
GastB

Hallo Balou,

ich habe nicht alle Antworten gelesen. Deswegen weiß ich nicht, ob ich eventuell Meinungen anderer wiederhole. Aber in den ersten Antworten stand ein rat nicht.

Rede mit deinen Kindern, zumindest mit den 14 und 18 jährigen. Kinder bekommen das alles sowieso mit und geben dich gerne die Schuld. Als erstes kannst du ihnen die Schuldgefühle nehmen und als zweites wüßtest du, was sie denken und für sich wünschen.
Ich habe mich vor vier Jahren vonmeinem Mann getennt, aber meine Kinder (damals 11 und 14) wußten das vor ihm. Das ist sicher nicht der klassische Weg, aber für die Kinder war es richtig. Man kann dann noch in Ruhe mit ihnen reden, bevor ein evt. Streit losgeht. Meinen Kindern geht es jetzt besser als vorher.

Als zweites solltest du dich rechtlich beraten lassen, was wirklich mit den Kindern passiert bzw. passieren könnte. Vielleicht sind deine Sorgen, von wegen Kinder verlieren und so, gar nicht begründet.

Ich glaube, dass es auf jeden Fall notwendig ist, deine Situation zu ändern.!! (Ob mit Therapie, Trennung, ...) Ich weiß, wie man vor die Hunde geht in einer solchen Beziehung.

Wann hast du das letzte Mal richtig gelacht? Kannst du das nicht beantworten, solltest du dich schnell entscheiden. Aber hole dir kompetente Hilfe.

Alles Gute wünscht dir
Adelheid

Hallo Adelheid,
hmm, wann hab ich das letzte mal wirklich gelacht ?! Schwere Frage.
Ehrlicherweise kann ich mich nicht so recht dran erinnern. Das muss so Ende des letzten Jahrtausends gewesen sein.
Ich weiß dass ich mit den Kindern reden soll/muß/kann.
Sie wissen natürlich wie es um meine/unsere Ehe steht. Im Moment tu ich mich einfach schwer damit sie einzuweihen. Es wäre nicht sonderlich fair.
Weil es etwas von ich ziehe euch auf meine Seite und wir planen was gegen die Mama zu tun hat. Tut mir leid, da würd ich mich noch mieser fühlen als im Moment.
Meine Frau verscherzt es sich momentan systematisch bei den Kindern (zumindest bei den Kleineren). Ich hätte eigentlich gute Karten.
Tja, wie schon ausgiebig diskutiert würde ich mir schon wünschen dass meine Kinder nach der Trennung bei mir wohnen, ohne es ihnen meinen Willen aufzwingen zu wollen bzw. zu können. Es wäre eben mein Wunsch.
Was allerdings rechtlich nicht ganz so einfach ist, weil Man(n) natürlich eine lückenlose Kinderbetreuung nachweisen muss. Soll heißen: ich müsste halbtags arbeiten bzw. teilweise von zuhause aus arbeiten.
Das würde wohl auch (relaitv kurfristig) tatsächlich funktionieren, aber der Familienrichter muss das auch glauben.
Aber im Prinzip ist das nicht ganz so wichtig.
Eine Trennung kommt nur so in Frage: ich gehe.
Wenn eines meiner Kinder mit gehen möchte, darf es das sehr gerne.
So muss die Trennung ablaufen.
Wenn sich alles eingespielt hat, dürfen und sollen die Kinder ihren Wohnort frei wählen. Schwierig wäre die Wohnort-Frage in der Phase von der Trennung bis zu Scheidung.
Aber vor einer Trennung muss ich erst mal mit meiner Frau wieder Kontakt aufnehmen. Und da liegt im Moment der Hund begraben.
Je mehr standing ich zeige, desto offensichtlicher weicht meine Frau in die Rolle des Opfers aus (tja, und das ist doch eigentlich meine Rolle). Anschliessend sucht, und findet, dann wieder eine Möglichkeit mich schlecht zu machen (ja, auch vor mir selbst...). Ein blöder Krieg, in dem ich nicht gut aussehe, und das auch überhaupt nicht möchte.
Ich muss mich daraus wieder lösen und zum wesentlichen zurück kehren, meine Meinung zu vertreten. Auch so Spielchen sollte ich mich gar nicht einlassen. Wie heißt es so schön Erkenntnis ist der Weg zur Einsicht oder so ähnlich......
Ich glaub ich brauch noch Zeit um mich zurecht zu finden.
Seit Jahren mach ich an dem Thema Trennung herum, hab mich aber hinter wegen der Kinder kann ich's nicht versteckt.
Eigentlich steckt aber dahinter nur meine,.......,ja, meine Feigheit.
Ich hab schon ein Problem abends mal weg zu gehen weil meine Frau sauer sein könnte. Dämlich, nicht wahr ?
O.K., sie kann wirklich sehr wütend sein. Damit komme ich schlecht zurecht, und ich bin da einfach extrem vorgespannt.

Wahrscheinlich brauch ich ein wenig um in meiner neuen Rolle etwas sicherer und suveräner zu werden.
Übrigens: in meinem Job kann ich meinen Mann stehen. Soviel zum Thema Männer die Zuhause unter dem Pantoffel stehen. Besser gesagt: ....die sich zuhause unter den Pantoffel stellen.

In diesem Sinne.
Einen schönen Abend
Balou

Hallo Balou,

ich glaube, du stellst dir das mit den Kindern darüber sprechen viel zu kompliziert vor.

Es geht doch erstmal darum, überhaupt mal mit ihnen über die familiäre Situation zu sprechen, denn schließlich sind sie ebenso sehr Mitglieder der Familie wie du oder deine Frau!

Du könntest z.B. sagen: Ihr kriegt das ja leider genügend mit, dass Mama und ich nicht so richtig mit einander klarkommen, nicht wahr? Kinder nicken. Oder Kind nickt, falls du es einzeln machst.
Dann du: Wie fühlt ihr/fühlst du dich denn dabei? Und was denkt ihr/denkst du darüber?

Die Frage, wie dein Kind sich bei besonderen Situationen fühlt, ist doch ein ganz normaler Bestandteil deiner väterlichen Rolle, Balou. Wenn in eurem oder im Haus des Nachbarn Feuer ausgebrochen und es fast abgebrannt wäre, würdest du da nicht auch nach ihren Gefühlen fragen? Mit ihnen über ihre und deine Gefühle und Gedanken sprechen?

Das hat nichts damit zu tun, die Kinder auf deine Seite zu ziehen. Es bedeutet lediglich, dass du deine Kinder nicht zwingst, alles unter den Teppich zu kehren - so, wie du es bisher für dich selber praktizierst. Es muss für die Kinder schlimm sein, mit diesem Tabu zu leben, nicht darüber sprechen zu dürfen, was bei euch zu Hause los ist. Und zwar zwischen den Eltern los ist, nicht nur zwischen Mutter und Kindern. Was da zwischen Mutter und Kindern los ist, ist, wie du schon selber sagst, ein Stellvertreterkrieg. Aber was insgesamt los ist, darüber müssen die Kinder bisher schweigen, ihre Gefühle verdrängen oder unterdrücken, ihre Fragen, Gedanken und Vorschläge für sich behalten ...

Was meinst du, wie sich das für deine Kinder anfühlt, und was das für Folgen für ihre eigene Konfliktfähigkeit und Gefühlsechtheit hat?

Gruß,
GastB

Tach

Zitat:
Eine Trennung kommt nur so in Frage: ich gehe.
Wenn eines meiner Kinder mit gehen möchte, darf es das sehr gerne.
So muss die Trennung ablaufen.
Wenn sich alles eingespielt hat, dürfen und sollen die Kinder ihren Wohnort frei wählen. Schwierig wäre die Wohnort-Frage in der Phase von der Trennung bis zu Scheidung.
Aber vor einer Trennung muss ich erst mal mit meiner Frau wieder Kontakt aufnehmen. Und da liegt im Moment der Hund begraben.


Sorry Balou, aber genau so geht eine Trennung gar nicht...oder bezieht dieses nur so ..kann auf Deine Gefühlswelt? Dann will ich nichts gesagt haben

Du kannst nicht einfach so Deine Klamotten packen und die Kinder mitnehmen, die spontan mit wollen...innerhalb von einer Stunde haste das Jugendamt und die Polizei am Hals - oder glaubst Du, Deine Frau würde dieses Vorgehen akzeptieren. Klar, auch für mich hört sich deine Noch-Ehefrau nicht sonderlich kompromissbereit oder ausbalanciert an...und mittlerweile kann ich auch etwas besser verstehen, warum Du schon seit Jahren rumeierst...aber rein juristisch, brauchst Du das Einverständnis Deiner Frau (bis das Vormundsschaftsgericht eingeschaltet wird), wenn sich eines der Kinder (oder alle) tatsächlich dafür entscheiden, mit Dir zu gehen...natürlich in einigen krassen Fällen, kann ein Elternteil auch kurzfristig im Eilverfahren das alleinige Sorgerecht bis zur Scheidung beantragen...aber da müßtest Du und das jeweilige Kind dann wirklich schon knallharte Geschütze auffahren...ich driffte ab.

Aber ich find schon mal gut - im Sinne von klare Ansage - dass Du jetzt schon soweit bist, zu sagen Ich sehe in dieser Ehe keine Zukunft und keinen Sinn mehr, ergo muß ich gehen...schon weil Du Dich damit natürlich auch eher und leichter auf zukünftige Schritte konzentrieren kannst anstatt immer wieder in Vergangenem rumzukramen und dabei das Hier und Jetzt und Morgen zu vergessen...

Dass Deine Frau sich in der Opferrolle wähnt ist doch auch verständlich...sie ist sich ja ganz sicher, dass ihre jahrezehntelangen Bemühungen, ihr Engagement, die viele Arbeit etc. jetzt von allen Seiten mit Füßen getreten und als völlig überdrehtes Verhalten diskreditiert werden.

Die Sache ist die, Eure Kinder sind Teenager...und ähnlichen Stress gäb es auch, wenn ihr beide Euch gut verstehen würdet (nur würdet ihr ihnen dann zusammen ganz deutlich machen wo pubertäres aufmüpfen aufhört und Respektlosigkeit anfängt - klare Ansage von der Elternfront) aber so...wenn Dein Jüngster sowas sagt wie : dreht Muttern jetzt völlig durch wenn sie nicht im Raum ist, dann würdest Du das, wenn denn die Umstände anders wären - auch anders aufnehmen und kommentieren...aber wie´s nun mal ist, löst so ein Spruch von Deinem Sohn jetzt solche Gedanken und Gefühle bei Dir ausMeine Frau verscherzt es sich momentan systematisch bei den Kindern (zumindest bei den Kleineren). Ich hätte eigentlich gute Karten.

Ist so, mußte mit umgehen und Dich auch immer wieder dran erinnern, dass auch Deine Reaktionen als Vater und Erzieher bei solchen Gelegenheiten, durch Deine eigenen Gefühle und Antipatien gegen Deine Frau getrübt werden...das ist auch was, was Du - wenn Du Dir das Gespräch mit Frau Balou vorstellst - vielleicht auch immer mal wieder ins Gedächtnis rufen solltest...denn der Hauptgrund diese Beziehung zu beenden und die Trennung zu vollziehen, ist EURE Beziehung zueinander, sind EURE Gefühle füreinander - und nicht weil sie sone Controlfreak Mutter ist..um sich detailliert in vergangenen Missetaten des Anderen oder negativen Ereignissen in der Vergangenheit zu verlieren, habt ihr immer noch NACH der Trennung genügend Zeit und Gelegenheit...aber wie´s eben so ist...im Nachhinein ist man sowieso immer schlauer und weiser, nicht wahr?

Hallo Balou,

ich möchte - auch wenn du es noch(?) nnicht verstehst - noch ein mal eindringlich für Gespräche mit den Kindern plädieren. Genau wie GastB gesagt hat, hat das Reden mit den Kindern nichts damit zu tun, sie auf eine Seite zu ziehen.

Es geht doch hier um zwei Schwerpunkte: Wie kommen deine Frau und du in der Zukunft zurecht, ob miteinander oder getrennt. Da kann ich dir leider nicht viel zu raten, denn wir Menschen sind so unterschiedlich, das es schwierig ist.

Der zweite Punkt ist aber doch, wie kommen die Kinder möglichst unbeschadet durch die Situation.
Kinder wissen Bescheid. Sie wissen aber oft nicht die Ursachen, sondern sehen sie in eigenen Fehlern. Du hilfst den Kindern, wenn du ehrlich mit ihnen redest, dass du und deine Frau Probleme miteinander haben und sie nichts dafür, aber auch nichts dagegen tun können. Du nimmst ihnen damit die Schuld(gefühle), bietst ihnen die Möglichkeit über ihre eigenen Empfindungen zu sprechen und zeigst ihnen, dass sie trotzdem einfach dazugehören und sich äußern dürfen!

Noch wichtiger ist aber vielleicht, dass Kinder überhaupt merken, dass sich Gefühle verändern, dass sich aber Elterngefühle gegenüber ihren Kindern meistens nicht verändern. Das ist total wichtig für sie. Außerdem kann man über Gefüle sprechen. Im Moment denken sie ja, dass man alles totschweigen muss.

Vor Jahren habe ich von einem damals ca. 50jährigen mann folgendes gehört:
Er hatte sich von seiner Frau getrennt, als beide Kinder Anfang 20 waren. Er hat, wie so viele gedacht, für die Kinder halte ich noch durch. Der Ausspruch der Kinder war aber denkwürdig für mich: Sie haben Ehe und Beziehung als eine Showveranstaltung empfunden. Eine Show, die man für Kinder aufführt.
Ich weiß nicht, ob die beiden Kinder es geschafft haben, eine gesunde Beziehung aufzubauen. Aber ich habe diese Geschichte sehr beeindruckend empfunden und deswegen gedacht, wennes nicht mehr geht - dann esht es nicht mehr. Das ist besser für die Kinder, weil man ihnen nur so zeigen kann, dass gefühle echt sein können und Beziehungen gelebt werden können.

Kinder kennen nur eine Beziehung - die der Eltern - als Vorbild für das eigene Leben.

Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass du den Mut findest, ehrlich mit deinen Kindern zu reden. dabei geht es darum, den Kindern deine Gefühlslage bzw. deine Probleme deutlich zu machen UND ihnen Redemöglichkeit zur Aussprache und zu Fragen zu bieten.

Viele Grüße und alles Gute
Adelheid

Hallo Balou,

ich habe jetzt nicht die letzten 20 Seiten gelesen. NUr die erste und die Letzte

Ich komme aus so einer Totschweiger-Familie....Meine Mutter hat sich nicht getrennt von meinem Vater. Saß jahrelang unter seinem Pantoffel (obwohl er auf seine Weise auch ein guter Mensch war)...Es wurde totgeschwiegen bzw. wenn es Ärger gab, war ich der Grund dafür...Ich habe immer versucht meine Mutter zu schützen...ich habe immer gemeint ich muss schauen, dass es IHR gut geht. Speziell nachdem mein Vater gestorben ist...

und was ist das Ende..?

Ich leite unter Panikattaken, konnte mich von meiner Mutter kaum Abnabeln und renne seit 3,5 Jahren zur Therapie...

Ich kann auch nur raten..Rede mit deinen Kindern. So können sie sehen, dass man über STreit reden kann ohne das was passiert. Dass man auch mal Konsequenzen zieht, dass man sich (vielleicht) auch mal wieder nach einem Streit vertragen kann,ohne dass danach tagelang die Türen geschlossen sind oder es vielleicht zu Handgreiflichkeiten gekommen ist..

Ich drücke dir die Daumen!

lg
nicita

Hallo ihr Alle !

Sch......e (sorry), warum habt ihr nur so recht
Ja, meine Kinder sind (alle) alt genug. Es war immer mein Anspruch offen mit ihnen umzugehen, aber an dem Punkt gibts (auch) von meiner Seite nur totschweigen. Hm, genau dass was ich als Kind in meiner Familie so gehasst hatte
Es sollte mal endich ein wenig Ehrlichkeit im Hause Balou einkehren
Na ja, Cathy, das mit dem Jugendamt und der Polizei ist tatsächlich überhaupt nicht abwegig. Aber ich weiß nicht ob ich es übers Herz brächte meine Kinder gegen ihren Willen (zumindest aus der Situation heraus) bei ihrer Mutter zu lassen (mal angenommen sie würden gerne mit mir gehen wollen). Das würde ich schon riskieren.
Ich glaube aber tatsächlich dass ich mich mal detailiert beraten lassen muss.

Danke euch allen und gut Nacht
Balou

Hallo notalone,

der Gedanke beschäftigt mich schon sehr. Ohne meine Frau könnte ich sehr gut klar kommen. Ohne meine Kinder eher nicht. Ich kann es nicht wirklich fassen, aber ohne meine Kinder fühl ich mich ........., ja, nutzlos.
Ich definiere mich stark über meine Kinder. Ich hab mir immer was drauf eingebildet das ich ein guter Vater bin. Als Ehemann kathastrophal, aber wenigstens als Vater hab ich mich auf der sicheren Seite gefühlt. Na ja, auch davon ist nicht viel übrig geblieben.
Seit Tagen versuche ich mit meinen Kindern (einzeln) mal das Thema Umgang zuhause, insbesondere in der Ausprägung wie empfindet ihr den Umgang zw. Vater und Mutter, anzusprechen.
Ich weiß dass ich ein Abgrenzungsproblem habe, und dass das ein Kern des Pudels Kern ist.
Weil ich mich von meiner Frau nicht vernünftig abgrenzen kann, und meine Bedürfnisse nicht vernünftig artikulieren kann, blocke ich komplett ab. Das hat zur Folge dass meine Frau aggressiv wird, und dann hab ichs geschafft. Dann hab ich die Rechtfertigung für mein Verhalten, und die Rechtfertigung warum ich mich zurückziehe.

Wenn sich meine Kinder zu meiner Frau hingezogen fühlen dann ist das für mich schmerzhaft. Ein Stück Verrat
Das ist Unsinn, aber ich empfinde das genau so Ich geb mir alle Mühe es die Kinder nicht merken und spüren zu lassen, aber mir tut's weh.
Wenn ich einmal die Trennung hinbekommen habe, werde ich ganz wesentlich mit diesem tagtäglichen Verrat fertig werden müssen. Wo kommt nur dieser bescheuerte Gedanke her
Ich steh mir selbst extrem im Weg.

Seit einiger Zeit gehe ich zu einer Therapeutin und ich glaube sie hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben mich hinzubiegen.
Bevor ich mein seltsames Gefühlsgemenge nicht im Griff habe, werde ich auch meine Trennung nie in den Griff bekommen. Wenigstens nicht souverän und schon gar nicht vertretbar für die Kinder.

Ja, ich hab meine Kinder immer als Trennungs-Hinderungsgrund vorgeschoben (und tu das heute im Prinzip immer noch). Der wahre Grund ist dass ich mit meiner Frau nicht ins Gespräch kommen kann. Zu nichts. Ich tu mich schwer sie beim Frühstück nach der Butter zu fragen. Angst ?!
Meine Frau weiß dass sie mich über die Kinder treffen kann, und sie tut's auch ausgiebig. Im Moment bin ich dabei diese Stellvertreterkriege zu beenden. Dazu muss ich mich dann direkt mit meiner Frau auseinander setzen. Schwierig.
Da stellt sich schon die Frage wie ich eigentlich ticke.

Gruß Balou
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Hallo balou,

ich lese diese Beiträge nun schon eine ganze Weile und habe immer wieder das Gefühl, dass Du nicht viel änderst, sondern Dich in Deinem Selbstmitleid suhlst.

Kein Therapeut wird Dich in irgendeine Richtung biegen. Er kann Dich unterstützen, aber er wird Dir nicht sagen, was Du zu machen hast.

Einerseits kann ich manche Deiner Bedenken nachvollziehen. Aber andererseits finde ich es schade, wie Du Dich verhältst. Du verhältst Dich absolut passiv. Du bist ein erwachsener Mann und Vater von Kindern. Was lebst Du denen eigentlich gerade vor?

Ich bin sicher, dass Deine Kinder sehr wohl bemerken, dass da einiges im Argen liegt. Und es ist doch vollkommen natürlich, dass sie auch Zuneigung zu ihrer Mutter haben. Dein Neid ist hierbei vollkommen fehl am Platze. Es geht doch nicht um Dich. Deine Kinder haben das Recht ihrer Mutter genauso zu lieben, wie Dich - auch wenn Du ihre Mutter ablehnst.

Niemand kennt hier Deine Frau - nur aus Erzählungen heraus. Und insofern wage ich mich auch nicht, mir ein Urteil über sie zu bilden.
Nur denke ich manchmal, dass vielleicht gerade Deine Passivität sie dazu bringt manchmal etwas streng oder laut zu reagieren.

Was machst Du denn? Ausser Dich selber bemitleiden und zu hoffen, dass irgendwann jemand kommt und Dir eine Lösung auf dem Silbernen Tablett serviert.

Was willst Du denn nun eigentlich? Ausziehen? Daheimbleiben?

Und was spricht dagegen den entscheidenden Schritt zu gehen? Hast Du so wenig Vertrauen in Deine Kinder, dass Du glaubst, sie werden den Kontakt zu Dir abbrechen?

Bei euch liegt nach Deinen Aussagen sehr, sehr viel im Argen. Und noch schlimmer finde ich dann immer, dass es auf den Rücken der Kinder ausgetragen wird. Du schiebst sie immer wieder vor.

Sicher, das Glück der Kinder ist das Wichtigste auf der Welt. Aber werden Deine Kinder glücklicher, wenn sie diese ständigen Stimmungsschwankungen erleben? Wer gibt ihnen den Konstanz und Geborgenheit? Geborgenheit im Sinne von: ich weiß, dass ich mich immer auf meine Eltern verlassen kann!

Ich weiß, das ist sehr harsche Kritik. Und es ist immer ein Stückweit Anmassung dabei, denn man kennt nur die eine Seite und ist niemals dabei.

Ich hoffe, dass es bei Dir endlich mal klick macht und Du Dich Deiner Verantwortung stellst.

Liebe Grüße
teichmaus

Hallo notalone,
hmm, was meine Frau von mir hält ?!
Ich kann dir genau sagen was sie an mir kritisiert:
- das rumeiern: ich überlege lange bis ich eine Entscheidung getroffen habe. Ich brauche einige Zeit bis das reifen kann. Sie entscheidet spontan. Zwar nicht unüberlegt, aber recht spontan.

- mein Umgang mit den Kindern: sie schreit und regiert mit Verboten und Strafen. Ich rede und versuche zu überzeugen. Dabei erreiche ich die Kinder rech gut. Sie hat das schon immer genervt und geärgert. Als die Kinder sehr klein waren und eine ausgeprägte Papa-Phase hatten war sie regelrecht eifersüchtig.
Heute vermutet sie hinter meiner art mit den Kindern umzugehen immer eine Art Solidarisierung und ein untergraben ihrer Autorität.
Schade eigentlich. Ich glaube man könnte die Kombination aus Härte und Güte besser nutzen. In vielen Familien geht das ja auch (mit anderer Rollenverteilung).

- meine Spontanität ärgert sie schon immer sehr. Ich plane sehr ungern. Sie plant am liebsten über Jahre hinaus.

- was sie schon immer geärgert hat, ist dass ich ein wenig zur Hilfsbereitschaft neige. Sie meint dass ich mich ausnutzen lassen würde.

- die größten Probleme hat sie wohl mit meinen melancholischen Phasen. Sie kann überhaupt nicht mit meinen Launen umgehen.
Jede Abweichung von der Norm, egal ob in Richtung lustig, oder in Richtung traurig beäuft sie argwöhnisch. Das hat mir früher sehr große Probleme bereitet, wohl weil ich damit selber nicht wirklich klar gekommen bin.

Wie gehen wir miteinander um. Besser gesagt wie gehe ich mit meiner Frau um.
Früher, in den besseren Tagen, habe ich versucht ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Sozusagen im voreilenden Gehorsam zu erahnen was sie möchte, und was sie von mir möchte.
Ds seltsame war, dass sie nicht nur gerne hat dass ich tue was sie gerne möchte, sondern sie möchte dass ich es selber auch nocht toll finde.
Sie kann Gefälligkeiten nicht ausstehen.
Wir hatten endlose Streitereien darüber wenn du's nicht wirklcih möchtest, dann lassen wir's halt.....
Streiten heißt dann immer einen Zornausbruch mit Anschuldigungen die bis zu Adam und Eva zurückreichen. Eine Generalabrechnung.
Ich hab's dann meistens kommentarlos über mich ergehen lassen , was sie zur Weissglut getrieben hat. Aber ich kann leider nicht streiten.
Da verschlägt es mit richtiggehend die Sprache und ich bekomme keinen Ton heraus.
Und wenn doch dann ist das ein unsinniges Gestammel, was sie noch mehr in Rage bringt.

Tja, heute gibt es eigentlich nur sehr selten Streit. Jeder geht seiner Wege, und jeder macht sein Ding. Jeder plant für sich. Gespräche beschränken sich aufs technische und organisatorische.
Sehr zornig wird sie nur wenn ich mit meinen weiblichen Bekannten ausgehe. Da fühlt sie unser Aussenbild wackeln (was ist dass auch wenn der Mann mit anderen Frauen ausgeht...)
Was ich natürlich nachvollziehen kann. Nur am Rande bemerkt: meine Frau kennt alle ebenfalls schon sehr lange, und ich habe mit keiner der Frauen jemals irgendwas gehabt (möchte ich betonen). Und ich glaube dass sie das auch weiß.
Aber das ist ein Punkt den ich nachvollziehen kann. Aber das sind meine Freunde, die ich schon gekannt habe als unsere Ehe noch o.k. gewesen ist, und die sind mir so wichtig dass ich das nicht abstellen möchte/kann.

Problematisch ist eben dass sich unser Krieg in Richtung der Kinder verlagert hat. Meine Frau glaubt dass unsere Ehe durch das 3.te Kind gelitten hat. Sie vermutet dass wir uns deshalb zu sehr auseinander gelebt haben. Das läßt sie den Jüngsten auch spüren. Meine Kinder sind mir in vielem sehr ähnlich (zumindest die Kleineren. Der Große ist ganz die Mama). Und an diesen Eigenschaften krittelt und schimpft sie andauernd herum. Das geht bis zu Beleidigungen. Tatsächlich meint sie aber mich (denke ich mir).

Das letzte mal dass ich mit meiner Frau etwas gemeinsam unternommen habe war übrigens an unserem Hochzeitstag vor 4 Jahren.
Und das war sehr depremierend. Wir sind Essen gegangen und keiner hat gewußt was er reden soll. Damals ging es mir gesundheitlich nicht sehr gut, worauf meine Frau eh sehr hart reagiert hatte. Anschliessend sind wir nach Hause. Der Rest des Abends war dann eine einzige Katastrophe. Ich glaube es war von uns beiden ein letzter verzweifelter Versuch uns etwas vorzuspielen was nicht mehr da war.
Seitdem hat meine Frau jeden Rest Vertrautheit abgestellt.

ICh bin mir sehr bewußt dass ich ein Problem habe mich richtig zu positionieren und nicht das standing habe mich abzugrenzen, deshalb war mir der Rückzug meiner Frau nicht wirklich unrecht.
Er hat mir die Möglichkeit gegeben mich ein wenig freizuschwimmen. So doof sich das anhört: ich hab mir Gedanken machen müssen was ich eigentlich gerne mache und was mir wichtig ist.
Dazu kommt dass ich einen sehr stressigen Job habe. Als die Kinder klein waren bin ich früh nach Hause, um von meinen Kindern was zu haben, und hab dann abends noch gearbeitet.
Da hatte ich eh zu nichts anderem Zeit, und auch keine Lust.

Ach ja, das weggehen. Seit dem ersten Kind sind wir nur sehr selten ausgegangen. Meine Frau hat sich sehr in der Rolle der Hausfrau und Mutter gesehen. Das hat mir damls keine Probleme gemacht, weil für mich die Kinder ebenfalls sehr wichtig waren. Offensichtlich ist darüber eben etwas zwischen uns kaputt gegangen. Vielleicht hats aber auch nie existiert
Wir waren in 10 Jahren vielleicht 3 mal alleine weg. Nicht weil es nicht ging, sondern weil es meiner Frau nicht wichtig war. Und ich war immer zu unsicher um das für mich zu wollen.
Zudem hatte ich immer einen kleinen Freundeskreis. Meiner Frau ist das eben nie wichtig gewesen.
Tja, und dann hat sich über die Jahre unsere Ehe so sehr verschlechtert dass von dem kleinen bischen Vertrautheit eines Tages nichts mehr übrig ist. Meine Frau war immer schon sehr hart. Gegen sich selbst und gegen andere.
Sie hat einen hohen Anspruch an sich selbst, und ich weiß dass sie sich gescheitert sieht. Sie kommt mit den Kindern nicht so klar wie sie möchte, sie bekommt Arbeit und Haushalt nicht so unter den Hut wie sie möchte, und dann hat sie auch noch einen Mann der sich zurückgezogen hat. Da ist von glücklich sein nichts zu spüren.
Ich glaube es ist die Verbitterung über ihr Scheitern dass sie noch härter gemacht hat.
Wenn sie mit den Kindern schlimm streitet hat sie schon öfters den Satz fallen gelassen ...oder wollt ihr dass ich gehe?.....
Da ist mir, ich geb's zu, schon mal ein ja auf der Zunge gelegen. Aber ich hab mich nie getraut.
Vor allem im letzten Jahr habe ich gemerkt dass in dieser Situation die Nerven bei ihr komplett blank liegen und sie wirklich tief verzweifelt ist.
Ich könnte nicht sagen was nach einem ja kommen würde. Überhaupt nicht !!!
Damit ist sie also nicht so stark wie sie gerne möchte.
Vielleicht hätte ich gerne dass sie stärker ist weil ich mich dann besser auf meine Opferrolle zurückziehen könnte

Sprich: der ganze Fragenkomplex: wie kann ich mich von meiner Frau trennen, und wie kann ich gleichzeitig bei meinen Kindern bleiben ? ist so völlig falsch gestellt.
Der Fragenkomplex muss heißen:
- wie kann, und muß ich mich positionieren damit ich mich komplett von der Meinung meiner Frau unanhängig mache ?
- warum gestehe ich meinen Kindern nicht das Recht zu, sich eventuell auch gegen mich zu entscheiden ? (und ich glaube dass ist das zentrale Ding !. Mein fehlendes Puzzle-Stück).
- warum traue ich mich nicht meine Meinung auch nur kund zu tun ? .........geschweige sie auch mal durchzudrücken ?
- wie kann ich meinen Kinder zeigen dass man nicht alles erdulden muss, sondern dass man auch einen Schlussstrich ziehen kann und darf ?

Ich hab mir meine Rolle in langen Jahren, seit meiner Kindheit, mühevoll zurechtgezimmert. Mein Lebensauftrag ist es zu dienen und zu leiden.
Geschickterweise habe ich eine Frau gefunden die mir das leicht gemacht hat. Aber zu verantworten hat sie's eigentlich nicht.
Das einzige was ich ihr vorwerfen könnte, ist ihre Unfähigkeit über ihren Schatten zu springen. Und der Vorwurf geht komplett ins Leere.

Tja, das war's.
Gruß Balou

Hallo Balou,

meinst du wirklich, du machst deinen Kindern eine Freude, wenn du sie in diesem Klima weiterleben lässt?
Oder tust ihnen damit etwas Gutes?

Ganz abgesehen von dir selbst:
Was für ein Leben lässt du für dich selbst zu?
Das hört sich doch nach einem Alptraum an, nicht nach einer Ehe oder Familie.

Bist du so auf Leiden programmiert, dass du es als deine Lebensform akzeptierst?

Und das auch für deine Kinder tust?

Traurige Grüße,
GastB

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Dr. Reinhard Pichler
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