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Hallo Zusammen.

ja, die Botschaft ist angekommen.
Ich hab tatsächlich nicht viel erreicht.
Innerlich bin ich weitergekommen, aber in meinem Verhalten nach aussen noch keinen Tick. Und das ist dass was alleine zählt.
Hab mich wohl zu sehr im Selbstmitleid verstrickt.
Danke
Balou

Tach,

Zitat:
Ich hab tatsächlich nicht viel erreicht.
.

Die ganze Angelegenheit betrifft ja auch Deine ganze Familie und nicht nur Dich - ob Euch/Dir das gefällt oder nicht, Balou, alleine, ohne Deine Familie aktiv mit einzuschließen kannst Du doch die ganze Situation nicht in den Griff bekommen - einsame Entscheidungen zu treffen und die dann einfach mal so auf den Tisch zu legen würde vermutlich nur zu noch mehr Konflikten führen, glaubst Du nicht auch?! . Auch wenn Du über Nacht zu Conan dem Barbaren mutieren würdest bräuchtest Du trotzdem die Kooperationsgemeinschaft Deiner Frau, Deiner Kinder - oder Du müßtest alles kaputt hauen...Zwischen passiv nichts tun und aushalten und kaputt schlagen gibt es noch ganz viel anderes...

Deswegen nerv ich Dich die ganze Zeit und würde gerne von Dir wissen, was Du denn jetzt so besonders weicheiig oder softie an Deiner Haltung und Dir selbst findest? Liegt es daran, dasss Du nicht alle Nase lang oder JETZT da DU die Trennung WILLST nicht einfach Tabularasa machst und Deine Frau und Kinder einfach Deinen Willen aufzwingen kannst? Glaubst Du, Du solltest das können? Ich finde, Du solltest mal ein wenig Abstand davon nehmen, von Dir selbst zu erwarten, dass Du die Fähigkeiten haben solltest, Deine Familie knallhart vor vollendete Tatsachen zu stellen und basta...weil es auch und gerade während einer Trennung ganz wichtig ist, dass JEDER der Beteiligten Zeit und Gelegenheit bekommt an den Abschlussverhandlungen teilzunehmen...Drück Dir doch nicht auf das ALLES alleine regeln und angehen zu müssen oder können zu müssen - Du kannst und mußt jetzt nicht plötzlich anfangen, Deine Familie/Frau zu bevormunden...im übelsten Fall, würde Deine dominante und völlig entnervte Frau einfach nur mit Gegenwehr reagieren - braucht auch keiner, oder? ...die Zeit der gegenseitigen Vorwürfe und Schuldzuweisungen ist vorbei, wenn Du das bisher nicht offen getan hast, dann ist das tatsächlich nur Dein Problem...Ihr hattet beide Eure Chancen und Gelegenheiten, über Jahre...sorry, wenn sich das knallhart anhört, aber irgendwann muß auch mal gut sein...Du möchtest nicht mehr in dieser Beziehung leben, Du bist unglücklich und unzufrieden und basta...Deiner Frau jetzt, nach so vielen Jahren noch irgendwelche Vorwürfe zu machen und ihr knallhart entgegen zu schleudern, was Du schon so viele Jahre mit Dir rumschleppst, würde vermutlich voll nach hinten los gehen...Hast Du vielleicht trotzdem große Lust dazu? Würde es Dir kurzfristig vielleicht etwas bringen, ihr auch mal ins Gesicht zu springen? Vermutlich ja, weil sehr menschlich - aber langfristig tust Du Dir damit keinen Gefallen...und Deinen Kindern schon gar nicht.

Soviel von mir - ne Trennung muß nicht zwangsläufig in einer Katastrophe oder lebenslangem Hass enden...ne schöne harmonische Beziehung führen ist wahrscheinlich viel viel leichter (wenn alle Beteiligten mitmachen) als ne halbwegs zivilisierte Trennung zu organisieren und zu leben...das fällt ja nicht nur Dir so schwer, Balou!

A


Trennung verarbeiten

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Hallo Cathy,
wahrscheinlich hast du recht. Ich glaube ich hab verstanden was ich bisher nicht verstanden habe.
Ich habe versucht mich von meiner Frau zu trennen ohne dass sie es merkt.

Was mich an mir am meisten ärgert ist meine Unfähigkeit eine eindeutige Position zu beziehen.
Ich werfe meiner Frau eigentlich nicht wirklich was vor. Ich werfe mir vor die falsche Frau geheiratet zu haben. Sie ist sehr geradlinig.

Das Wissen dass ich meiner Frau meinen Willen überhaupt nicht aufzwingen kann, bremst mich offensichtlich am Meisten. Weil es eben gar nicht funktionieren kann.
Wahrscheinlich ist dass meine Sperre.
Ja, ich glaub langsam versteh ich's.


Gruß Balou

Zitat von Balou:
Ich habe versucht mich von meiner Frau zu trennen ohne dass sie es merkt.

...

Das Wissen dass ich meiner Frau meinen Willen überhaupt nicht aufzwingen kann, bremst mich offensichtlich am Meisten. Weil es eben gar nicht funktionieren kann.


Das ist schon mal eine gute Erkenntnis, Deiner Frau nichts aufzwingen zu können, finde ich. Wenn das an ihrer Geradlinigkeit liegt, dann spräche das sehr für sie, denn das würde bedeuten, dass sie (von Dir) nicht manipulierbar ist. Das klingt vielleicht böse, aber das sage ich nicht, um Dir einfach einen reinzuwürgen. Es ist einfach so, dass es überhaupt nicht ok ist, jemanden auf indirekte (manipulative) Weise zu etwas bringen zu wollen. Wenn sowas nämlich klappt, dann ist das m.E. sogar gemeiner als körperliche Gewalt, denn der/die Manipulierte bekäme es nicht bewusst mit, auf Deinen unterschwelligen Wunsch gegen die eigenen Interessen zu handeln. Dein Wille geschehe, aber die u.U. negativen Konsequenzen sollen bitte andere verantworten.

Wirklich weiter bringt Dich das m.E. sowieso nicht. Ihr Deinen Willen nicht aufzwingen zu können (weil SIE so ist), ist ja tatsächlich eine Schuldzuweisung, oder? Wie wäre es denn, ihr Deinen Willen nicht aufzwingen zu wollen ? Das würde nämlich bedeuten, Deinen Willen eben selbst durchsetzen zu müssen anstatt Ihr weiterhin die Verantwortlichkeit für die Ausführung (bzw. die Nicht-Ausführung) Deines Willens abdrücken zu wollen Bitte sag jetzt nicht, dass mit ihr ja alles ok ist (geradlinig) und Du ja das Problem bist. Ich halte das nicht für produktiv, weiter darüber nachzudenken, wer wie gestrickt ist und aus welchen Gründen Du Dich sperrst. Ich dachte außerdem, dass die Trennung wg. der Kinder ein Problem ist. Davon sprichst Du aber nicht mehr, sondern eigentlich nur davon, wie gegensätzlich Du und Deine Frau gestrickt seid. Ich dachte, das ist sowieso der Grund für die angestrebte Trennung, und mir ist nicht klar, warum Du darüber jetzt weiter philosophierst. Ich habe den Eindruck, dass Du zu einem früheren Zeitpunkt schon weiter in der Sache warst. Was ist denn jetzt eigentlich mit Deinen Kindern bei dieser Sache? Sind die Dir am Ende doch weniger wichtig als Schuldzuweisungen und Selbstmitleid? Was oder wer ist Dir wirklich wichtig genug, Balou, um mit Anstand über Deinen eigenen Schatten zu springen bereit zu sein?

Ich hatte Cathy ohnehin ganz anders verstanden, nämlich so, dass es auch nicht gut wäre, jetzt ins andere Extrem zu verfallen und knallhart und im Alleingang durchzugreifen, sondern die Sache gemeinsam mit allen Beteiligten anständig zu regeln. Dass das nicht einfach sein wird, die Ansicht teilt sicher jeder, und Du wirst viel Verständnis haben, wenn es Dir schwer fällt, damit umzugehen, insbes. weil es massiv gegen Deine bisherigen Gewohnheiten wäre. Trotzdem ist das keine Legitimation, weiterhin und ewig nichts zu tun. Du stellst Dich ja einer Diskussion hier. Super! Aber jetzt mal ehrlich weitergedacht: WARUM? Das kann doch nur den Sinn haben, wenn Du tatsächlich weiterkommst... und das nicht nur innerlich !!

Zitat von Balou:
Was mich an mir am meisten ärgert ist meine Unfähigkeit eine eindeutige Position zu beziehen.


Die eindeutige Position hast Du bereits in Deinem allerersten Beitrag hier bezogen. Dein Problem ist wohl eher, diese auch dort wo es drauf ankommt aufrichtig zu vertreten. Evtl. musst Du vorher gewappnet sein, nach dem A auch B zu sagen (d.h. mit Informationen, möglichen nächsten Schritten, Wohnung, was weiß ich), aber das ist ja auch schon reichlich diskutiert, und Du bist sogar mit Tipps dazu versorgt worden. Jetzt trittst Du auf der Stelle, finde ich.

Was mir auch unangenehm auffällt, ist dass Du immer so schnell antwortest: Ja, jetzt hab ichs verstanden o.ä. Vielleicht musst Du innerlich wirklich noch ein paar Dinge klarer kriegen, aber bist Du hier, um belehrt zu werden und etwas zu verstehen oder weil Du ein Problem lösen willst? Ich glaube, Du hälst Dich nur damit auf, zu glauben, irgendwas noch verstehen zu müssen, während Du jedoch ganz genau weißt, wie die Dinge liegen. Z.B. der Versuch, Deine Sperre verstehen zu wollen, ist eben genau Deine Sperre. Du denkst ZU VIEL. Die vermeintliche Sperre ist nicht Dein Problem, sondern dass Du Dir eine Sperre einredest. Tatsächlich hält Dich das ewige Im-Kreis-Nachdenken über Dinge, die Du schon lange klar hast, davon ab, auch etwas zu unternehmen.

Es ist ja nicht ersichtlich, wie krass Deine Frau tatsächlich drauf ist. Ich denke, das hat hier auch niemand übersehen, so wie Du es geschildert hast. Wenn Du dagegen hälst, ggf. mit dem Versuch, gemeinsam die Verhältnisse zu klären, dann wird sie vielleicht fuchsteufelswild, keine Ahnung. Das kann ja wirklich sein. Vielleicht hält sie Dich so wirklich klein. Sich manipulativ zu verhalten (Du) und selbst manipulierbar zu sein (auch Du) geht nämlich aus meiner Erfahrung Hand in Hand. Vielleicht kannst Du es so sehen, dass Du Dir das evtl. nicht länger gefallen lassen willst. Das würde bedeuten, Deinen Mann zu stehen und ihrem etwaigen Gezeter so gelassen wie möglich die Stirn zu bieten. Und wenn sie sagt, dass Du die Kinder gegen sie aufbringst? Vielleicht ist genau das die Stelle, an der Du argumentieren könntest, dass niemand GEGEN jemand ist, sondern dass Du darauf bestehst, die Situation GEMEINSAM zu bereinigen. Und darzulegen, dass es Dir eben um die Kinder dabei geht. Falls es Dir wirklich um die Kinder geht, dann vertrittst Du erstens Ihre Interessen, nimmst zweitens Deiner Frau den Wind (und die Angst) aus den Segeln und arbeitest damit konstruktiv auf dein Ziel hin, von dieser Frau frei zu sein. Was ist außerdem wichtiger, falls sie Dir also vorwirft, die Kinder gegen sie aufzubringen? Was sie sagt oder wie es wirklich ist bzw. wie Du die Dinge beurteilst? Wenn Du Dir sicher bist, dann kannst Du solche Vorwürfe auch wegstecken. Du würdest das nur dann nicht aushalten, wenn Dir Deine reine Weste (Sie macht mir zu Unrecht Vorwürfe, wie gemein!) wichtiger ist als die Tatsachen bzw. als die Kinder und was für die das Beste ist.

Ich habe deinen ersten Eintrag gelesen und dann versucht das ganze nachzuvollziehen, aber ich habe nicht alle Einträge gelesen,ich gebe es zu.

Aber deine Geschichte hat mich sehr an die meiner Eltern erinnert und vielleicht interessiert es dich die Geschichte mal aus dem Blickwinkel des Kindes zu sehen.

Ich bin das einzige nicht leibliche Kind meines Vaters (quasi ein Kuckuckskind, wenn man so möchte) und sie haben sich erst kennengelernt, als ich schon auf der Welt war.

Meine Mutter hatte ebenfalls viel schlechte Erfahrungen mit den Männern davor gemacht, incl. meinem Erzeuger und so war sie wie du froh, einen Menschen gefunden zu haben, der scheinbar nicht viel von ihr erwartet. Aber sie hatte jemanden, der da war und war nicht allein.

Mein Vater (ich nenne ihn totzdem so) ist 5 Jahre jünger als sie und er hat mich mein ganzes Leben lang wie sein eigenes Kind aufgezogen. Früher dachte ich mal, er hätte kein inniges Verhältnis zu mir, weil ich nicht seine Tochter bin, aber nach und nach habe ich festgestellt, dass er zu meinen beiden jüngeren Geschwistern auch keine innigere Bindung hat.
Ich bin mit 26 die älteste, meine Geschwister sind 22, 19 und mein kleiner Bruder ist jetzt 15 geworden.

Bevor der Kurze auf die Welt kam hat man schon gemerkt, dass es mit der Ehe meiner Eltern bergab ging. Streits häuften sich, meine Mutter wurde immer unglücklicher, wir haben ein Haus gebaut und mein Vater hat sich selbständig gemacht. Das Dilemma fing damit erst an.

Meine Mutter hat versucht der Ehe immer wieder eine Möglichkeit zu geben, wollte nicht aufgeben, erst Recht nicht wo jetzt diese ganzen Verpflichtungen da waren. Kinder, Haus, Firma. Sie hatte Angst uns zu verlieren, also entschied sie sich für den falschen Weg: den meinen Bruder als Rettungsversuch ihrer Ehe in die Welt zu setzen.

Aber es funktionierte nicht. Die Basis war nicht da. Die Gefühle, die sie sich von meinem Vater erhofft hatte konnte er nicht zeigen. Und aus diesem inneren Wunsch raus, entstanden immer mehr Streits. Er hatte das Gefühl alles falsch zu machen, obwohl er GENAU DAS machte, was sie sagte, aber es war nicht richtig. Weil es nicht von Herzen kam.
Es kamen immer schlimmere Streits, die man als Kind immer mitbekommen hat. Selbst wenn man abends im Bett lag. Die Luft zu Hause war zum Schneiden dick und es wurde und wurde nicht besser.

Eheterapie, Einzeltherapie, Kinderpsychologe.... Es hat alles nichts gebracht, weil etwas wichtiges gefehlt hat: tiefe Gefühle. Manchmal hilft eine Umarmung mehr als 1000 Worte; das Gefühl, dass jemand da ist auch im Herzen ist wichtiger, als jeden Tag jemanden auf der Couch sitzen zu haben, der körperlich anwesend ist.

Je älter meine Geschwister und ich wurden, desto mehr hat uns die Situation von zu Hause weggetrieben. Wir waren oft nur noch bei Freunden um dem Stress zu Hause zu entgehen. Meine Aufgabe als Älteste habe ich vor allem immer darin gesehen, die Wogen zu glätten und die kleineren zu schützen. Aber nachdem meine Mutter ein hunderststes Mal gesagt hatte sie trennt sich und es passierte wieder nichts, war auch meine Kraft am Ende. Ich war zwar noch für sie da und hörte ihr auch zu, aber ich versuchte nicht mehr etwas zu tun.

Dann kam im letzten Jahr von ich sag mal April bis August die schwierigste Phase: es wurde tatsächlich amtlich. Meine Mutter bat ihn auszuziehen. Natürlich gab es einen riesen Streit wegen des Hauses, aber mein Vater hatte sich mit seiner Firma soweit runtergearbeitet, dass er keine Chance gehabt hätte das Haus zu halten. Ich wohne schon lange nicht mehr zu Hause, eine meiner Schwestern ist zu ihrem Freund gezogen und der Rest wohnt jetzt bei meiner Mutter.

Es war schwer, ja das ist richtig. Es gab viele böse Worte vor allem von den Eltern meines Vaters. Und auch wenn es für uns als Kinder eine riesen große Umgewöhnung war, so ist es jetzt normal. Denn beide Elternteile haben einen neuen Partner, meine Mutter ist glücklich wie nie zuvor, weil sie jetzt alles das hat, was ihr vorher gefehlt hat und auch mein Vater baut sich ein ganz neues Leben auf.

Für uns alle (meine Geschwister einbezogen) lässt das Gefühl unsere Eltern jetzt glücklicher zu sehen, als je zuvor alle anderen Gefühle verblassen. Besser zwei glückliche Elternteile getrennt voneinander, als nur Streit, Tränen und Missstimmung.

Ich möchte dir damit eigentlich nur sagen, dass man oft mehr Rücksicht nimmt, als nötig wäre. Also versteh das nicht falsch: sicherlich würde es deine Kinder treffen und es ist gut, dass du Rücksicht auf sie nimmst. Aber sie sind auch fast alt genug ihren eigenen Weg zu gehen.
Auch meiner Mutter habe ich immer gesagt: 'wem nützt es, dass du dich für uns opferst? Wenn wir alle aus dem Haus sind und das wird bald sein, dann sitzt du hier mit ihm allein. Wie stellst du dir dein Leben in 10 Jahren vor?'

Und ich denke das solltest du dich auch fragen: wo möchtest du in ein paar Jahren sein? Ist das Leben nicht zu kurz um unglücklich zu sein?
Fragen, die ich mir in meiner momentanen Verfassung auch jeden Tag stelle und ich weiß, dass man sie jeden Tag anders beantworten würde, aber versuche es herauszufinden.

Sich trennen, ohne dass es der andere merkt, geht nicht. Mein Ex-Freund hat es versucht. Und ich habe es gemerkt und die Stimmung hat sich immer mehr verschlechtert, weil ich von Tag zu Tag unsicherer wurde. Mein Selbstbewusstsein ist jetzt am Ende und damit tust du eurer Trennung nichts gutes.

Ich hoffe mein Beitrag konnte dir irgendwie helfen. Meld dich gerne

Liebe Grüße
Kerstin

Hallo nochmal, ich versuch mich mal kurz zu halten

Ich glaube, hier kann jeder nachvollziehen, dass Du die ganze Angelegenheit sehr gerne ohne jede weitere Auseinandersetzung und wenn möglich auch ohne Deine Frau über die Bühne bringen würdest (Nacht und Nebel in die eigene Wohnung ziehen, Kinder mitnehmen und nie wieder mit der Frau reden/verhandeln und umgehen müssen)...aber das ist ja schon viel mehr als ein Wunsch, das scheint im Laufe der Jahre zu einem realen (einzigen) Ziel in Deinem Kopf geworden zu sein...entweder SO oder gar nicht...genau deshalb frag ich mich, wieso Du Dich für ein Weichei, Softie hältst...Das ist jetzt keine Beurteilung Deines Charakters, ich seh darin nur wirklich auch ne knallharte Entscheidung gegen Deine Frau als Person (die hätte dann überhaupt nichts mehr zu melden und könnte mich kreuzweise) und ne ganz feste Positionierung Deinerseits (Ich will dies, das, jenes)...

Ob und wie Du das bisher ausgelebt hast, ist ja ne ganz andere Sache - ich glaube nur, dass Du Dir selbst ein Bein stellst, wenn Du Dir weiterhin und gerade jetzt einredest, Du wärst bisher zu rücksichtsvoll, unsicher und moralisch gewesen (ganz anders als die Frau)...denn was Du Deiner Familie/Frau nach Außen hin zeigst und jahrelang gezeigt hast, ist ja das komplette Gegenteil von dem, was Dir im Kopf und Herzen rumschwirrt und dort auch schon zu ganz festen Ideen und Plänen manifestiert hat.

Weißte, ich glaube ganz grundsätzlich ne schlechte Beziehung lockt auch die schlechtesten Eigenschaften und Wesenszüge aus den Beteiligten raus. Aber ne aktive Trennung ist eben auch nichts was von Heute auf Morgen mal schnell vollzogen werden kann...die braucht genauso viel Zeit und Energie um sich zu entwickeln...klar ist das super heftig, gerade wenn die Hauptfiguren, wie bei Euch schon seit ner halben Ewigkeit nur noch gegeneinander agiert haben und den anderen schon sehr sehr lange völlig ausgeschlossen haben und nur noch als Feind sehen...gut möglich dass das kein Stück besser wäre, wenn Deine Frau nach Außen hin ein verhuschtes kleines Mäußchen wäre, das ihre finsteren Gedanken, Meinungen und Gefühle auch lieber für sich behält um sich Stress zu ersparen oder einfach nicht festgenagelt werden will... statt sie rauszutoben...das sind beides Extreme die aber meiner Idee nach, den gleichen Ursprung haben ...die grundlegenden Probleme Eurer Ehe währen auch dann ähnliche bzw. genau die gleichen...in Eurer Beziehung ist schon sehr lange der Wurm drin, Balou...vermutlich ist es menschlich, dass man - wenn es denn möglich ist - erstmal guckt inwiefern der Andere Schuld daran ist, dass man sich selbst fiesen und finsteren Gedanken und Wünschen hingibt ...niemand will schlecht sein...aber es ist gefährlich so zu tun, als hätte man die Anlagen dazu nicht...wenn man zum Beispiel Vergnügen, Schadenfreude oder Genugtuung dabei empfindet, wenn es dem anderen schlecht geht oder er eine Niederlage einstecken muß...kennt jeder, kann jeder nachvollziehen und was mit anfangen...aber weißte welche Leute mir richtig Angst machen? Die, die dann auch noch meinen es würde sich dabei um ausgleichende Gerechtigkeit handeln, also ist es ok sich daran zu ergötzen. Gerade in intimen Beziehungen geht sowas immer nach hinten los...Ich sag nicht, dass Du fies, gemein und hinterhältig bist, oder dass Du Deiner Frau am liebsten bewußt ein paar reinwürgen würdest...ich fänd es nur wichtig, das auch mit zu bedenken, egal wie und was Du ihr irgendwann mal sagen möchtest...einfach damit Du Dein Ziel nicht aus den Augen verlierst (ne Trennung, die soweit als möglich ohne Blutvergießen und Rosenkrieg abläuft - denn durch die Kinder werdet ihr IMMER verbunden bleiben und irgendwie miteinander umgehen müssen).

Ich kenne Ex Paare (mit und ohne Kinder)...da ist es erst richtig losgegangen als die Trennung beschlossen und vollzogen war...nach dem Motto: Jetzt ist nichts mehr zu verlieren, jetzt kann ich auch nochmal richtig die Sau rauslassen und dem Anderen heimzahlen - Gerechtigkeit! Ich wünsche mir für Dich und natürlich am allermeisten für Eure Kinder, dass ihr Beiden die Stärke besitzt diese menschlichen und doch sehr bösartigen und giftigen Ambitionen halbwegs unter Kontrolle zu halten und dass ihr Euch gegenseitig vielleicht auch wieder auf ner Ebene treffen könnt, die Euch allen gut tut.

Hallo Zusammen,

ich kann mir denken dass es für Kinder kein Zuckerschlecken ist wenn die Eltern sich streitem. Ich kenne das von meinem Elternhaus auch noch.
Ein herrschsüchtiger Vater und immer Stunk.
Allerdings war ich als Kind immer froh wenn ein Krach vorrüber war und nichts geplatzt ist. Meine Mutter hat immer geschluckt und ausgehalten.
Vielleicht wurzelt mein Verhalten aus dieser Zeit.

Allerdings gibt es mit meiner Frau sehr sehr selten einen offenen Streit. Eher Funkstille. Für die Kinder wird das vielleicht nicht ganz so schlimm sein wie offener Steit. Eher anders schlimm.
Wenn es Krach gibt dann in der Regel zwischen meiner Frau und einem der Kinder.
Ich hab mir fest vorgenommen mich nicht mehr so rauszuhalten. Es ist nicht so dass ich keine Partei ergreife, aber eigentlich nie in letzter Konsequenz.
Das möchte und werde ich ändern (versuchen). Heute gab's den ersten Prüfstein. Meine Frau ist im Moment stinksauer.
Das Schwierige ist das Abwägen wann ich wie Partei ergreifen muss.
Tatsächlich hab ich mich vorzugsweise dann komlett rausgehalten wenn meine Frau im Recht war (egal ob ihre Reaktionen übertrieben waren oder nicht).
Ich glaube dass ich mich in diesen Fällen eben nicht raushalten darf. Ganz im Gegenteil, ich muss für Sie Partei ergreifen und sie gleichzeitig darauf hinweisen wenn sie sich im Ton vergreift.

Wahrscheinlich muss ich mein Denken komplett drehen.
Zuerst haben mich eure letzten Kommentare ziemlich getroffen.
Aber auch wenn ich dennoch manche Dinge anders einschätze ist die Basis der Botschaft richtig.
Ich gebe mir große Mühe einen Freiraum für mich freizukämpfen, bin aber gleichtzeitig extrem darauf bedacht dass meine Frau nichts merkt.
Meistens organisiere ich mich um meine Familie herum. Ich fülle Lücken.
Das habe ich immer als Opfer für meine Familie betrachtet, man kann das aber tatsächlich auch unter einem scheinheiligen Aspekt betrachten.

Ich hab mir nochmals etliche Antworten duchgelesen und ich hab wohl manches nicht richtig einsortiert.
Es ist schön sich bedauern zu lassen, aber dazu bin ich eigentlich nicht hier. Ich habe mich über 10 Jahre in die Ecke hinein manövriert. Dazu hat meine Frau sicher ihren Beitrag geleistet, aber eher in der Art dass sie (Lebens-)Bereiche gefüllt hat die ich beleidigt aufgegeben habe.

Meine tolle Liste war im Prinzip Zeitverschwendung weil das Problem ein ganz anderes ist. Im Moment kann ichs noch nicht genau fassen, aber wahrscheinlich ist das auch gar nicht notwendig.

Ich muss ernsthaft beginnen dass zu tun was ich 10 Jahre nicht getan habe. Mich mit meiner Frau auseinanderzusetzen.
Nach wie vor möchte ich mich trennen, aber dazu muss ich wohl mehr Kontakt aufnehmen als wenn ich mich nicht trennen würde.

In diesem Sinne einen schönen Abend
Balou

Hallo Balou,

Zitat von Balou:
Das Schwierige ist das Abwägen wann ich wie Partei ergreifen muss.
Tatsächlich hab ich mich vorzugsweise dann komlett rausgehalten wenn meine Frau im Recht war (egal ob ihre Reaktionen übertrieben waren oder nicht). Ich glaube dass ich mich in diesen Fällen eben nicht raushalten darf. Ganz im Gegenteil, ich muss für Sie Partei ergreifen und sie gleichzeitig darauf hinweisen wenn sie sich im Ton vergreift.
das hört sich für mich als eine sehr gute Idee an. Deine Frau wird dir sicher für deine Unterstützung dankbar sein. Und wer weiß, was das für Auswirkungen auf ihr sonstiges Verhalten hat ...

Und ich finde es auch richtig, dass du Partei ergreifen in Anführungsstriche setzt. Denn es geht, meine ich, gar nicht darum, dass du Partei für eine Seite ergreifen sollst, welche auch immer das gerade ist, sondern dass du deine eigene Meinung dazu sagst. Wenn du derselben Meinung bist wie deine Frau, dann wissen deine Kinder, dass sie sich mit euch beiden gleichzeitig auseinandersetzen müssen (oder es lassen sollten); wenn du nicht der Meinung deiner Frau bist, dann musst du deine Rolle als Vater finden. Das läuft dann wohl auf Familienoberhaupt hinaus oder auf eine erweiterte Diskussion der Familienmitglieder bezüglich des Für und Wider der betreffenden Sache.

Zitat:
Meine tolle Liste war im Prinzip Zeitverschwendung weil das Problem ein ganz anderes ist. Im Moment kann ichs noch nicht genau fassen, aber wahrscheinlich ist das auch gar nicht notwendig.

Dass das Zeitverschwendung war, glaube ich nicht. Werte es nicht ab. Sie hat dir sicher einiges klarer gemacht und dir zumindest deutlicher gezeigt, was es alles nicht ist.

Zitat:
Ich muss ernsthaft beginnen dass zu tun was ich 10 Jahre nicht getan habe. Mich mit meiner Frau auseinanderzusetzen. Nach wie vor möchte ich mich trennen, aber dazu muss ich wohl mehr Kontakt aufnehmen als wenn ich mich nicht trennen würde.
Das ist, glaube ich, die zweite sehr wichtige Erkenntnis.

Es könnte schließlich sogar die paradoxe Situation eintreten, dass du anschließend gar keine Scheidung mehr brauchst.

Viel Erfolg dabei.
GastB

P.S. Hast du eigentlich schon mal diesen Thread gelesen? Vielleicht könnte dir das EFT einiges erleichtert. Ist sehr einfach in oder vor Stresssituationen anwendbar und hilft offensichtlich vielen verblüffend gut.

Die älteste Tochter von Franz Xaver Kroetz, Josephine Kroetz, 19 Jahre alt, hat jetzt einen Debütroman geschrieben: Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich bloß in ihr zurechtfinden.

Soll ein sehr erfrischend geschriebenes Buch sein. Ihre Eltern ließen sich nach 20 Jahren Ehe glücklich scheiden. Kein Rosenkrieg, keine sonstigen Gehässigkeiten.

http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/617332.html :

Der Buchtitel ist bei Albert Einstein ausgeliehen, und es geht um die Physik der Liebe beziehungsweise darum, was passiert, wenn die Chemie in einer Ehe nicht mehr stimmt - die Geschichte ist für Scheidungskinder zwischen 10 und 18 Jahren geschrieben.

Hallo GastB,

danke für die links.
Das Buch sollte ich wohl lesen, aber ich glaube nicht dass es mir sehr gefallen wird
Von EFT hatte ich noch nie gehört. Ich hab ein wenig Internet geschmökert und muss mir dazu erst noch ein Bild verschaffen. Aber wie bei so vielem zählt eigentlich nur die Feststellung wenn's was nutzt, soll mir's egal sein wie's funkioniert.....

Ich hab die letzte Woche ein wenig versucht meine Rolle in der Familie zu finden bzw. überhaupt mal ein wenig zu ändern.
Insgesamt hat es meine Frau sehr beuunruhigt, und die Lage ist extrem angespannt.
Aktuell versuche ich einfach meine Meinung zu vermitteln und dazu zu stehen. Aber das wird und ist extrem anstrengend, weil die Auseinandersetzung schon auf niedrigstem Niveau beginnt (wie gehört die Butter ins Butterfach..... Alles wird zur Auseinandersetzung.
Ausserdem habe ich versucht mich ein wenig besser abzugrenzen. Bin jetzt öfters mal alleine oder mit Bekannten weggegangen.
Mir fällt auf wie extrem ich auf meine Kinder fixiert bin. Papa hält sich zurück, steht aber immer bereit.
Ich versuche meine Zeit so einzuteilen dass ich mich nicht nur nach meiner Frau und meinen Kindern richte.
Bisher hab ich das getan, freiwillig, es ihnen dann aber (im stillen) vorgeworfen.
Naja, ich versuche mich hier neu aufzustellen.
Aber ich muss gestehen dass ich mich sehr unwohl fühle. Mies.
Wegen allen meinen kleinen Erfolgen habe ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Meine Frau sieht meine neue Strategie als weitere Auflehnung. Das liegt sich er daran dass ich die Konversation mit ihr noch nicht aufgenommen habe oder aufnehmen konnte.
Zumindest nicht in Richtung das möchte ich für mich so machen und haben..... Bisher nur in Richtung das ist meine Meinung.....
Ich weiß nicht ob ich es richtig ausdrücken konnte was ich damit meine.
Um autentisch zu sein muß ich mich mitteilen. Im Moment beginne ich anders zu handeln, aber teile mich nicht mit warum ich was, wie tue. Miene Frau versteht meine Motivation nicht, und ist deshalb aggresiv.

Ja, im großen und ganzen geht's mir damit nicht so gut, muss ich sagen.
So geht's eben wenn die Feiglinge plötzlich ganz vorne an der Frontlinie stehen.
Mein Feind ist mein schlechtes Gewissen.
Das liegt wahrscheinlich zum gutteil daran dass ich nicht recht einschätzen kann was in Ordnung ist und wo ich tatsächlich eine Grenze überschreite. Die Grenze kann nur ich für mich selber ziehen und immer wieder prüfen ob und wie meine Umwelt damit zurechtkommt (oder?), und mein Verhalten hinterfrage.
Aber im Moment kenne ich die Grenze gar nicht wirklich. Wieviel Freiheit steht mir den zu ?
Was ist noch in Ordnung ?
Ich hab heute ein Problem meine Kinder mal abends alleine zuhause zu lassen. Wenn ich dann mit Freunden weggehe habe ich den ganzen Abend ein schlechtes Gewissen.
Andererseits gehe ich auch mal mit einer Bekannten (w) aus (zur Verdeutlichung: ohne dass da etwas läuft). Ist das auch noch in Ordnung ?
...oder ist hier bereits eine morlaische Grenze überschritten.
Meine eigene Moralwelt passt hinten und vorne nicht.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.
Zum Thema EFT muss ich mich ein wenig einlesen. Hört sich seltsam, aber spannend an. Ein wenig neugierig bin ich schon

Liebe Grüße
Balou

Hey und Hallo Balou,

icke schon wieder, ich hoffe es ist ok...nach Deiner letzten Post bin ich ein wenig wirr ...wieso läßt Du Dich jetzt auf Streitereiein ein (z.B.Butterfach) aus denen Du Dich bisher einfach rausgehalten hast und meinst Du müßtest Dir jetzt Freiräume innerhalb der Beziehung schaffen und zu solchen Themen überhaupt eine Meinung ein Standpunkt haben, wenn Du diese Beziehung gar nicht mehr willst? Mh...ich sag ja ich bin wirr...mal in kurz: wieso tust Du jetzt so, als würde Dich all dieser Kram über den sich Deine Frau schon seit Ewigkeiten aufregt und ereifert überhaupt interessieren, wenn Du im Grunde nur auf ne gute Gelegenheit wartest, Deine Koffer zu packen? Damit heuchelst Du Interesse an irgendwelchem Zeug wo gar keines ist

Nicht nur Deine Frau versteht Deine plötzliche Ambition nicht, ich auch nicht...jedenfalls nicht was Du damit erreichen willst, wenn Du Dich jetzt mit ihr auf diese alltäglichen Minischlachten einläßt. Wir hier wissen was, was Deine Frau nicht weiß, nämlich dass Du weg willst, besser Heute als Morgen, und deshalb bin ich auch einfach mal so frech und behaupte, dass das auch die Motivation/Ambition ist, jetzt plötzlich wieder alleine mit Deinen Freunden und Bekannten und mit einer Frau auszugehen. Ich bin nicht Deine Frau oder Deine Kinder, sondern nur ne Fremde in nem Forum und für mich stellt sich Dein Verhalten dar, als würdest Du klammheimlich schon mal alles vorbereiten und Dir schon mal für Dein zukünftiges Singleleben ein soziales Netz knüpfen und Dich selbst schon mal daran zu gewöhnen Eure Kinder bei der Mutter zu lassen...ob das ok, gut, schlecht, fair, in Ordnung ist oder nicht, weiß ich auch nicht, und es steht mir auch überhaupt nicht zu das zu beurteilen...das würde aber in der Tat Dein schlechtes Gewissen erklären, oder? Sei bitte nicht sauer, wenn ich mich so ungeschönt ausdrücke, ich wünsch keinem von Euch was Schlechtes - ich weiß nur, dass ich es auf keinen Fall akzeptieen könnte, wenn mein Partner mir Interesse oder irgendwelche neu entdeckten Ambitionen vorheuchelt (indem er sich plötzlich in Dinge einschaltet, die ihn Jahrelang nicht zu ner Äußerung hingerissen haben) während er hintenrum still und heimlich seinen Abgang und sein neues Leben ohne mich organisiert...und irgendwann wird sie es erfahren und sehen...weißte was ich meine?

An mit Freunden und Bekannten alleine Ausgehen ist überhaupt nichts auszusetzen, wenn die Beziehung ok ist , jedenfalls hatte ich damit nie ein Problem...aber vergiss mal selbst nicht, dass das was in Deinem Kopf rumschwirrt: Trennung, Scheidung etc alles andere als harmlos ist...Ich versteh ja, dass Dich vor einer EHRLICHEN Aussprache mit Deiner zänkischen und cholerischen Frau gruselt...aber das wär ehrlicher, oder? Und sie könnte Dir nachträglich nicht noch vorwerfen, Du hättest Dich feige und egoistisch verhalten, oder sie hätte ja gar nicht gewußt...Deine Frau ist nicht doof, Balou...die merkt natürlich dass irgendwas im Busch ist und tickt schon deshalb wegen jeder Kleinigkeit aus...worauf wartest Du? Dass sie von alleine drauf kommt? Und das wird sie, nur wirst Du dann garantiert keine Gelegenheit mehr bekommen, Deine Meinung zu sagen oder Deinen Kindern irgendwas zu erklären...oder möchtest Du, dass sie Dich in Rage aus dem Haus wirft? Ich weiß das nicht, das kannst nur Du wissen...da wärst Du ja auch nicht der Erste, der diese Option vorzieht, dann würde eben jede weitere Kommunikation nur noch über Anwälte ablaufen, geht ja auch ...aber wie gesagt, das mußt Du jetzt wirklich ganz alleine wissen, glücklicher Weise gibt es ja in Deutschland bei Scheidungen keine Schuldfrage mehr...und deshalb müßt ihr die jetzt auch nicht mehr klären oder auf den Plan bringen...das ist doch schon mal was...oder?

Versuch mal Dich aus dieser ich guck erstmal wie ich alleine klar komme, ob mein soziales Umfeld zu mir hält, ob ich mit meinem schlechten Gewissen klar komme etc Ecke rauszukommen...wenn ihr dann irgendwann getrennt lebt, wird sowieso alles ganz anders sein und muß sich auch entwickeln...für Dich genauso wie für Deine dann Ex Frau...ist halt so, sowas kann man nicht wirklich planen...und je heimlicher verdeckter Du jetzt agierst, je übler wird Deine Frau drauf kommen. Wenn Du ihr nicht sagst, dass Du Dich trennen möchtest, dann eskaliert die ganze Situation nur immer und immer wieder...siehste ja selbst, wie´s jetzt schon immer finsterer wird...und das nicht weil Du ne Meinung über das Butterfach hast...sondern weil sie spürt, dass da im Hintergrund ne Musik abläuft, die alles andere als Gutes für sie bedeutet...Im Moment bist es nun mal Du, der am Ball ist, Balou!

Wieso soll es für seine Frau nichts Gutes bedeuten?

Vielleicht hat auch sie längst aufgesteckt?

teichmaus

Zitat von Cathy:
Wir hier wissen was, was Deine Frau nicht weiß, nämlich dass Du weg willst, besser Heute als Morgen

Ich habe diesen Eindruck nicht, dass Balou besser heute als morgen weg will. Im Gegenteil hat er ja kürzlich erst gesagt, dass er vor klaren Schritten in Richtung Scheidung zurückschreckt, weil es dann kein Zurück mehr gäbe.

Lieber Balou,

zum einen kann ich, wie auch Cathy, immer wieder nur wiederholen, dass es ohne eine echte Kommunikation über deine und eure Situation nicht gehen wird, wenn du keine Scheidungs-Katastrophe oder alternativ eine bessere Ehe willst. Wenn du nicht mit deiner Frau über deine/eure Probleme kommunizieren willst oder kannst, dann bleib doch einfach in dieser Ehe und lass die ganzen Grübeleien einfach sein, das wäre dann viel einfacher für dich.

Zum anderen stelle ich dir jetzt mal mutig die Frage, ob du deine Frau wirklich als deine Frau oder eher als deine Mutter siehst (empfindest). Dein Denken und Fühlen richtet sich offenbar danach, ob deine Frau auf dich böse ist oder nicht. Dabei klingst du - nicht böse sein - wie ein kleiner, verschreckter Junge gegenüber seiner strengen, lieblosen Mutter - nicht wie ein Ehemann gegenüber seiner Frau.

Ich denke, das ist das eigentliche Problem. Deswegen kannst du mit deiner Frau - und deinen Kindern - nicht wirklich über die ganze Situation sprechen.

Was meinst du dazu?
Ich hoffe, ich bin dir damit nicht zu nahe getreten. Aber wir suchen ja nach dem Knackpunkt ...

Lieben Gruß,
GastB

Hallo Zusammen,

wahrscheinlich fühl ich mich nicht so gut weil ich immer noch (vergeblich) versuche in die gleiche Richtung zu laufen und noch immer nicht weiterkomme.

Ich möchte versuchen mich nicht mehr aus zu vielen Lebensbereichen rauszuhalten. Eben wegen der ewigen Zänkereinen habe ich mich an zu vielen Stelle zu weit zurückgezogen. Meine Kinder müssen diese Zänkereien aber jeden Tag mitmachen und ich habe mich rausgehalten.
Ich möchte mich da wieder mehr einmischen um meinen Kindern den Rücken zu stärken. Bei uns geht der Streit im Wesentlichen um solche Kleinigkeiten. Die großen Themen sind faktisch tabu.
Aber es sind eben diese ständigen Querelen bei denen ich glaube meine Kinder besser unterstützen zu müssen.
Ich sehe es auch nicht so dass ich jetzt heimlich meinen Abgang vorbereiten möchte.
Aber ich möchte damit anfangen mich souveräner zu bewegen.
Ich habe mich bisher oftmals nur deshalb nicht mit meinen Freunden getroffen weil ich weiß dass es meine Frau ärgert. Das war schon immer so.
Ich kann im Moment noch keinen reinen Tisch machen. Wie soll ich bis dahin mit meiner Situation umgehen und verhalten?
Ich weiß dass es falsch ist, und ich weiß dass ich mir damit keinen Gefallen tue, aber ich kanns im Moment einfach nicht.

Aber alles tu ich besser dies...... oder tu ich besser dass..... ist solange witzlos, solange es kein Gespräch mit meiner Frau geben wird
Wenn ich schreibe dass ich mich seit Jahren im Kreise drehe, dann drehe ich mich wohl genau darum....

Hm, ein verschreckter kleine Junge........
Eigenltich sollte ich jetzt beleidigt sein,...................
.............wenn's den nicht stimmen würde

Liebe Grüße und gute Nacht
Balou

.....tatsächlich verhalte ich mich oft wie ein verschreckter kleiner Junge.
Vielleicht kann man verschreckt noch durch empfindlich ersetzen (hört sich nicht ganz so doof an).
Offensichtlich gehts gar nicht so sehr darum meine Situation herum zu drehen sondern mich herum zu drehen
Gruß
Balou

Zitat:
Ich möchte mich da wieder mehr einmischen um meinen Kindern den Rücken zu stärken. Bei uns geht der Streit im Wesentlichen um solche Kleinigkeiten. Die großen Themen sind faktisch tabu.


Ja, das ist bestimmt der Fall - und deshalb hab ich auch schon vorher mal irgendwann erwähnt dass IHR Beiden genau solche Regeln aufgestellt, entwickelt und Jahrelang gelebt habt - wieso weshalb warum und ob das bewußt oder unbewußt geschah, sei dahin gestellt, Tatsache ist, dass keiner von Euch Beiden von dieser Regel abweichen will - ganz ohne Wertung meinerseits...es wird über alles mögliche gezetert und gestritten und gekämpft aber wirklich sagen tut ihr beide nichts.

Ich weiß nicht, wie Deine Kinder Deine neue Einmischerei empfinden - und sorry, Du auch nicht Balou...vielleicht denken die auch nur sowas wie Na toll, jetzt fängt der auch noch an? Ich kann und will Dir Deine Motivation ihnen den Rücken stärken zu wollen nicht absprechen - aber ich betrachte Dich natürlich auch nicht als eine Person, die gerade dabei ist, sich zum ersten mal abzunabeln, der zum ersten mal in seinem Leben seinen eigenen Willen wahrnimmt und sich noch unbedarft aber überzeugt für eine Seite entscheidet - das tust Du schon seit Ewigkeiten, nur eben nicht offensichtlich...Du bist und warst schon immer ihr Vater...und was da bei Euch zu Hause abläuft, ist - für mich - eine Sache zwischen Dir und Deiner Frau.

Das war es schon immer und wird es auch bleiben. DU fühlst Dich von ihr untergebuttert, dominiert, disrespektiert und falsch behandelt...das ist der Hauptgrund für Deine Frustration, Deine Trennungsgedanken etc...natürlich findest Du es auch fürchterlich, wie sie mit Euren Kindern umgeht, aber wie sich das anhört ist das schon immer die Normalität in Eurer Familie gewesen. DU bist es, der schon seit längerer Zeit den starken Wunsch hegt aus dieser Beziehung zu flüchten, DU grübelst seit einiger Zeit wie Du da am besten rauskommst, was diese Beziehung mit Dir macht, wie DU Dich fühlst und das es für DICH mittlerweile unerträglich geworden ist...Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Eure Kinder - jedes für sich - den Tag herbeisehnen an dem sie ihre Koffer packen können, oder das da irgendein übermächtiges Wunder geschieht, und die ständigen Spannungen und Streiterein einfach ausschaltet...nichts desto trotz ist Eure Position eine völlig andere.

Das heißt, wenn Du JETZT anfängst offensichtlich eine Stellung zu beziehen, dann ist das in der Hauptsache immer nur DEINE...

Du sagst Deiner Frau aber nicht klar und deutlich ICH will so nicht mehr weitermachen, ICH halte unsere Beziehung für sehr ungesund, ICH bitte Dich darüber nachzudenken wie DU mit mir umgehst und ob Du mich als Mensch schätzt und ob DU noch eine Chance für uns beide siehst, ICH kann für uns beide keine zufriedene Zukunft miteinander sehen...nee, Du sagst ihr die Kinder leiden unter Deiner Art, den Kindern geht es nicht gut, die Kinder brauchen mehr Zuwendung und weniger Kritik. Hast Du damit Recht? Natürlich - aber im Grunde drückst Du damit - über die Kinder - aus wie DU Dich fühlst, was DU ganz persönlich von ihr und ihren Umgang mit DIR hälst. Sie muß genau deshalb aber auch nicht nicht konkret auf DICH und das was Du sagst eingehen sondern nimmt genau wie DU den Umweg über die Kinder. Und das scheint, nach Deinen Erzählungen zu urteilen, schon völlig zur Normalität bei Euch geworden sein....die Kinder haben - egal wie sie das empfinden oder interpretieren - gar keine Wahl...die können nur irgendwann - wenn sie alt und unabhängig genug sind - nur sagen Wißt ihr was, liebe Eltern, wir gehen, mal sehen ob ihr jetzt miteinander streitet anstatt über uns, für uns hat sich das erledigt - Eure Beziehung, Eure Fetzerein, Eure Probleme. Denn so ist es, Balou...im schlimmsten Fall zwingt ihr mit Eurer über die Kinder Strategie die Kinder dazu für einen von Euch Stellung zu beziehen (weil ihr selbst ständig nur rumeiert) und das bedeutet, dass sie damit automatisch den anderen Elternteil enttäuschen, verletzen und verlieren werden - denn diese Tendenz Wen habt ihr lieber, wer kümmert sich mehr, besser ist ja jetzt schon da, bei Euch beiden. Mach Dir immer wieder ganz klar Dieser Beziehungskrieg ist Eurer, nicht der Eurer Kinder

Wie gesagt, ich kann nicht sagen, wie das Deine Kinder nun wirklich interpretieren, aber eins ist auch Dir schon aufgefallen, das sorgt einfach für noch mehr Zündstoff und verhärtet die Fronten einfach noch mehr. Wenn Du das Gefühl hast, Jetzt ist noch nicht der richtige Zeitpunkt um MIT Deiner Frau über EUCH beide zu sprechen, dann ist das ok...aber wenn Du tief in Dir drinnen schon genau weißt, dass es für Euch beide zusammen keine zufriedene Zukunft gibt, dann kannst Du Euch beiden auch sparen JETZT noch über Firlefanz zu streiten. Du willst weg von ihr, weil DU sie nicht mehr ertragen kannst und nicht weil sie über Butterfächer, unaufgeräumte Zimmer oder Eselsohren im Buch austickt...das hat sie schon immer getan und Dich hat es schon immer gestört...das hat Euch beide aber nicht daran gehindert, vier Kinder miteinander zu zeugen und gemeinsam irgendwelche Regeln aufzustellen : Dieses und Jenes Thema ist tabu, wir streiten über Kleinigkeiten oder über die Kinder - aber nicht über uns. etc...Jetzt im Nachhinein sagen oh ja, das war nicht gut und richtig... was soll das? Im Nachhinein ist man immer schlauer...ist so...und trotzdem funktionierten ja diese Regeln jahrelang für Euch beide...auf eine ungesunde und frustrierende Art...aber sie funktionierten, und entsprachen auch durchaus Euren Persönlichkeiten und Vorstellungen von Euch selbst...da von nun auf jetzt extrem Veränderungen zu entwickeln und einzuleuten ist bestimmt sehr sehr schwierig.

Hallo Teichmaus,

Zitat:
Wieso soll es für seine Frau nichts Gutes bedeuten?

Vielleicht hat auch sie längst aufgesteckt?


Naja, ich glaube ne Beziehung abschreiben und sie tatsächlich beenden sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Balou hat diese Ehe ja auch schon abgeschrieben und tut sich trotzdem sehr sehr schwer damit, sich das selbst ein und zuzugestehen und das seiner Frau mitzuteilen...es gibt ca 1 Zillion Gründe, warum Paare sich NICHT trennen oder warum aus jahrelangen schlechten Erfahrungen keinerlei Konsequenzen gezogen werden...Ich schätze mal, Balou und seine Frau sind da gar nicht mal die große Ausnahme.

Ich kann mir - nachdem was Balou berichtet hat - nur einfach schwer vorstellen, dass seine Frau spontan erleichtert aufatmen würde, wenn er ihr eine Trennung vorschlägt/unterbreitet...und noch mehr könnte ich mir vorstellen, dass es sie extremst fuchsig macht, wenn ihr Mann ganz plötzlich meint auf Zeug eingehen zu müssen, dass ihn jahrelang nicht interessiert hat, wenn er plötzlich Kritik an ihr übt, wo er jahrelang einfach die Klappe gehalten hat...aber da der eigentliche Grund dieser Regeländerungen nicht genannt wird, hat sie eben nur diese unterschwellige bedrohliche (weil nicht klar und deutlich und von ihr nicht überschau und kontrollierbar) Hintergrundstimmung...die ihre Fantasie garantiert Amok laufen läßt...wenn sie wirklich so ein Kontrollfreak ist, wie Balou sie darstellt, dann wird sie hinter all diesen plötzlichen Veränderungen in Balou´s Verhalten irgendeine andere Frau vermuten, eine Affäre, oder das er irgendwas fieses im Schilde führt was ihr schaden und ihm gut tut und das nötige Selbstvertrauen gibt...Und seien wir mal ehrlich, die meisten Trennungen und Scheidungen, gehen einfach nicht ohne viel Stress, Vorwürfen und Streit ab...wenn er ihr also seine Trennungspläne einfach präsentiert, dann KANN sie das erstmal gar nicht als Erleichterung verbuchen...einfach schon mal weil ER sich dann schon seit Monaten darauf vorbereitet hat...sie aber nicht - das alleine wird sie schon wild und wütend machen...aber es macht sie bestimmt auch wütend, dass SIE bisher nicht stark und mutig genug war, das Drama zu beenden...so wie Balou sich schon seit Monaten selbst in den Hintern beißt weil ihm nur noch Gründe einfallen, die Beziehung weiter zu führen, die nicht mal für ihn selbst Bestand haben.
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Hallo Balou,

Du hattest geschrieben, dass Du Deine Meinung äußerst, Deine Frau Deine Motivation nicht versteht und die Lage dadurch sehr angespannt ist. Und Du meintest, dass Du Dich wie ein verschreckter, kleiner Junge verhälst. Hmm, ich versuche mir vorzustellen, wie das genau abläuft. Wenn Deine Meinung tatsächlich Auflehnung/Widerstand ist, bist Du dann wirklich verschreckt? Das kommt mir anders vor. Wie fühlt sich das denn an? Kannst Du - ggf. zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe - mal überlegen, wie Du die Situation tatsächlich erlebt hast? Ich würde es mir eher so vorstellen, dass Du früher verschreckt warst und deshalb gar nichts gesagt hast, d.h. Deiner Frau das Feld überlassen hast und jetzt trotzig, zorning, wütend in diesen Situationen bist, weil Du Dich nicht mehr bevormunden lassen willst; was meinst Du? Wie geht es Dir da mit Deinen Emotionen? Vielleicht kannst Du versuchen, nachzuempfinden, was da in Dir konkret vorgeht, d.h. dass Du es zwar hinterher analysierst, aber eben die Emotionen erst mal wahrzunehmen und dann zu verstehen! Weißt Du, was ich meine?

Falls sich das Äußern Deiner Meinung in Form von Streit und Widerstand äußern sollte, dann denke ich entgegen Deinem Verständnis nicht, dass das mit souveräner Behauptung gleichzusetzen ist:

Zitat von Balou:
Aber ich möchte damit anfangen mich souveräner zu bewegen.


Es wurde mir nicht klar, wie das genau zwischen Euch stattfindet. Jedenfalls, die exemplarisch von Dir genannte Situation mit dem Butterfach (die hast Du ja selbst als niedrigstes Niveau bezeichnet) spricht gegen Souveränität, denn was hat das mit den wirklichen Schwierigkeiten zu tun bzw. was trägt es zur Lösung bei? Es geht ja nicht wirklich um diese Kleinigkeiten, und da entzündet sich noch mehr Ärger an Dingen, die Euch gar nicht weiterbringen, im Gegenteil. Sry Balou, ich finde es gut, dass Du Dich bemühst und etwas sagst. Trotzdem meine ich, dass Souveränität zumindest einiges mehr ist, als einfach Kontra zu geben und sich auf Unwichtiges zu stürzen.

Hmm, mir kommt das trotzdem auf eine gewisse Weise als kleiner Fortschritt vor, wenn Du Dir nicht mehr alles gefallen lassen willst und auch den Mund aufmachst. Jedoch hast Du ja eine Familie, wo nicht nur die Reibereien zwischen Dir und Deiner Frau von Bedeutung sind, oder? Du hast ja die angespannte Lage erwähnt, und wenn ihr in Euren Rollen über Jahre so eingespielt seid, dann bringt das natürlich Unruhe rein, wenn Du plötzlich dagegen rebellierst. Was da m.E. eher wichtig ist, das ist Sachlichkeit und Lösungsorientierung: Du bist sauer darüber, wie die Dinge laufen. Dazu gehören die Gefühle und Emotionen, z.B. in Form von Wut und der Drang, Widerstand zu leisten, und das kann ein guter Motor für Veränderungen sein, glaube ich. ABER entscheidend ist doch, dass Du aus dieser Lage bzw. den Rollen, in denen ihr miteinander bislang umgegangen seid, rauswillst. Stimmt das? Ich glaube, dass Du das nur mit kühlem Köpfchen schaffen kannst, d.h. sozusagen aus einer erwachseneren Perspektive. Zu der erwachsenen Perspektive gehörte z.B. die Liste: Pro und Kontra (Du erinnerst Dich, dass es da nicht um Kleinigkeiten ging, sondern um die Trennung [pro/kontra]?). Also, falls Du in diversen Alltagssituationen wütend bist, dann ist das m.E. der nachvollziebare Grund für die von Dir angestrebte Veränderung Euer aller Situation. Es auszuagieren (Deine Meinung zu vertreten) kommt mir jedenfalls nicht besonders konstruktiv vor, um das Problem tatsächlich zu lösen. Außerdem: Wenn Du mit Widerstand reagierst, dann bleibst Du dabei möglicherweise in Deiner Rolle als empfindliches Kind, und Deine Frau kann ebenso in ihrer bevormundenden Rolle bleiben! Wenn Du aber sachlich reagierst (musst Deine Emotionen ja nicht unterdrücken, könntest sie jedoch kontrollieren), dann erst durchkreuzt Du Euer bisheriges, eingespieltes Rollenverständnis. Das wird Deine Frau sicher auch verwirren, aber es ist der konstruktivere Weg, wie ich finde und ermöglicht es Euch u.U. sogar, über jene großen Themen zu reden, wenn Du sie eben sachlich (erwachsen, kühler Kopf) dabei immer bedenkst:

Zitat von Balou:
Die großen Themen sind faktisch tabu.


Siehst Du den Unterschied? Es gibt eben noch eine weitere Art, sich souverän zu bewegen, nämlich eine erwachsene. Das heißt nicht, dass das bei Euch wirklich möglich sein wird, aber es käme ggf. auf einen Versuch an. Wenns nicht klappt bist Du wahrscheinlich trotzdem einen Schritt weiter.

Was meinst Du damit, Dich herum drehen zu müssen? Das hat sich mir nicht erschlossen.

Und ich finde nach wie vor schade, dass Deine Kinder in Deinen Überlegungen keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für Dich belastend ist und Du vor allem Deine Perspektive dabei hast. Es könnte Dir aber möglicherweise helfen, einer erwachsenere Sichtweise zu entwickeln, wenn Du auch darüber objektiv nachdenkst, dass Eure Kinder Euch natürlich beobachten und aus Eurem Verhalten lernen und dass es für sie auch besser ist, auf sachliche Weise konfliktfähige Eltern zu beobachten, oder was meinst Du? Du bist ein Vorbild, ob Du willst oder nicht, und Deine Kinder schauen euch sicher deutlicher zu und lernen daraus, als Dir das möglicherweise klar ist.

Viele Grüße,
Uli



Zitat von Balou:
.....tatsächlich verhalte ich mich oft wie ein verschreckter kleiner Junge.
Vielleicht kann man verschreckt noch durch empfindlich ersetzen (hört sich nicht ganz so doof an).
Offensichtlich gehts gar nicht so sehr darum meine Situation herum zu drehen sondern mich herum zu drehen
Gruß
Balou

Ich finde es nicht so entscheidend, Balou, ob der kleine Junge verschreckt oder empfindlich ist - entscheidend ist m.E., dass es ein kleiner Junge ist statt eines erwachsenen Mannes.

Ich fürchte aber - dies an meine KollegInnen hier -, dass man nicht innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen von einem kleinen Jungen, der alles dran setzt, seine Mutter nicht zu verärgern, zu einem erwachsenen Ehepartner mutieren kann.

Daher finde ich die kleinen Schritte, die du jetzt machst, Balou, durchaus fortschrittlich.
Ich denke, es gilt erstmal zu lernen, unangenehme Gefühle bei sich selbst und beim anderen auszuhalten.
Wenn du dich z.B. mit deinen Freunden triffst, dann ist das m.E. an sich in Ordnung.

Allerdings wäre ich in eurer labilen Ehesituation damit vorsichtig, mich allein mit weiblichen Freunden zu treffen. Das kann selbst in stabilen Beziehungen zu Problemen führen, in eurer führt es bei deiner Frau mit Sicherheit zu falschen Schlüssen und einer unnötigen emotionaler Belastung. Warum gehst du mit der Freundin aus, wenn wirklich nichts mit ihr läuft?
Warum fragst du nicht deine Frau, ob sie mit dir ausgehen möchte?

Dein Ziel sollte aber wohl sein, es gefühlsmäßig zu einer erwachsenen Einstellung deiner Frau gegenüber zu bringen. Notfalls mit einer Therapie.

Ob das Ganze dann auf Trennung oder Bleiben und bessere Ehe hinausläuft, ist m.E. derzeit noch völlig offen.

Hallo Zusammen,
ja ich weiß (oder besser gesagt: ich spüre) dass ich gerade alles falsch mache.
Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen. Es ist zum aus der Haut fahren.
Es ist nicht so dass ich aus Wut oder gekränktem Stolz an irgendwelchen Dingen herumstreite. Es sind die Dinge an denen sich meine Kinder auch genauso reiben. Ich hab's als einen Akt der Solidarität gesehen, oder besser noch: der Vater (versucht) die Mutter zu bremsen wenn sie überzogene Ansprüche an ihre Umgebung (Kinder Ehemann) hat.
Ich find mich nicht mehr zurecht. Soll ich mich weiterhin aus allem raushalten und mich erst einschalten wenn ich ihr gewachsen bin ?

Liebe GastB, du kannst mir glauben dass ich mit dem kleinen Jungen sehr im Clinch liege.

Na ja, das mit den Freundinnen ist ganz einfach: Meine 2 besten Kumpels sind Frauen. Da läuft nichst weil das überhaupt nicht der Anspruch ist. ich kenne die beiden schon seit 10 jahren und das Verhältnis ist absolut geklärt.
Jetzt wirst du fragen warum ich dann damit ein Problem habe.
Ich weiß es nicht ! So doof das klingt.
Ich weiß dass nicht ist, und dass nichts sein wird. Meine Frau kennt beide, und fühlt sich zurecht gekränkt, weil sie weiß dass ich zu beiden den Draht habe den ich zu ihr nie hatte.
Weil sie verärgert ist, wenn ich die beiden treffe, habe ich ein schlechtes Gewissen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Na ja, mit meiner Frau ausgehen ?!
Der Satz steht so harmlos da..............
Tut mir leid, aber so weit reicht meine Fantasie nicht mehr.......
Ich weiß dass es sehr traurig und schlimm ist, aber ich hab dazu keine Lust, und meine Frau ebenfalls nicht.
Die letzten gemeinsamen Ausgeh-Abende waren kathastophal. Verkrampfte Gespräche, Schweigen, Schweigen,...........
Das ist nun schon 3 Jahre her. Na ja, es gab das vor 4 Jahren ein Ereignis dass mich so erschüttert hat dass ich mich sehr von ihr zurückgezogen habe (ich möcht aber im Forum nicht drauf eingehen). Seitdem ist für mich die Vertrauensbasis auch so zerstört dass ich sie nicht mehr aufbauen kann. Ich hab's versucht. Na ja, vielleicht zu halbherzig, aber ich kanns nicht (mehr).
Wenn ich es meiner Frau vorschlagen würde auszugehen würde sie sicher
zustimmen weil sie das als ein Signal in die Richtung jetzt wird er wieder..... betrachten würde.
Mir ist klar geworden dass mein ganzes Verhalten die letzten Jahre für sie tatsächlich als Sabotage wirken könnte.
Ich hab mich zurückgezogen, weil für mich ein Vertrauensverhältnis (der winzig kleine Rest der noch da war) gekappt worden ist.
Diesen Rückzug hat meine Frau nicht verstanden. Und ich war nicht fähig mich ihr mitzuteilen.
Das ist mein (erheblicher) Beitrag an dem Debakel !
Ich bin davon ausgegangen (und tu's heute auch noch) dass sie den Auslöser bemerkt haben muss, und das bewußt so gemacht hat. Aber ich weiß (heute) dass es ein Fehler war, und ist, das stillschweigend vorauszusetzen und nie wirklich thematisiert zu haben.

Wie erlebe ich eine solche Situation ?
Hm, ein Beispiel......
Meine Frau fängt mit meinem Sohn beim Abendessen einen Streit über eine Bagatelle an, z.B. den richtigen Umgang mit der Gabel.
Meine Frau schlägt sofort einen Ton an, der 3 Stufen zu aggresiv ist. Meine Sohn wird ebenfalls laut.
Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt meinen Sohn zu ermahnen sich nicht im Ton zu vergreifen. Im Wissen dass meine Frau immer schon 2 Stufen lauter ist.
Was mich in dem Moment bewegt ist Zorn weil ich den Mund nicht aufbekomme. Ein Satz von mir in Richtung beider sich nicht im Ton zu vergreifen wird bei meiner Frau einen Angriff auf mich auslösen.
Mir wird sie vorwerfen meinem Sohn immer Recht zu geben.
Sie wird meinem Sohn vorwerfen sie immer zu schikanieren und nur mit mir im normalen Ton zu reden.
Wie geht es mir dabei ? Ich habe ein Problem damit mit offener Wut umzugehen. Offene Wut macht mich stumm !!
Ich hätte Angst davor dass meine Frau im Zorn aufspringt, ihren Koffer packt und geht (obwohl es eigentlich genau das ist auf was ich hoffe).
Meine Frau würde mich nicht physisch angreifen, aber ich denke der Satz ich kann mit wütenden Menschen nicht umgehen trifft es.
Verstandesgemäß weiß ich dass ich ihr dann in ruhigem Ton antworten sollte............, aber ich bekomm es nicht hin !
Ja, Feigling oder sonst was........
Meistens zieht meine Frau dann wütend ab und geht ins Bett.
Meine Kinder gehen, zumindest nach außen, damit recht souverän um was spinnt denn die Mama heute abend wieder..., aber ich hab ein schlechtes Gewissen.
a) weil ich die Situation nicht im Griff hatte
b) weil ich glaube meine Kinder nicht in Schutz genommen zu haben
c) weil meine Frau wegen mir wütender ist als notwendig
d) weil meine Frau offensichtlich mit mir unglücklich ist

Ich könnte der ganzen Situation an Schärfe nehmen wenn ich den ´´m Wutausbruch meiner Frau souverän verbal begegnen könnte (reg dich doch nicht so auf,......... findest du das angemessen,........ )
oder wenn ich mit ihr im nachgang, unter vier Augen, reden könnte.
Aber mein Versagen liegt darin dass ich das nicht kann !
Ich bring den Mund nicht auf, und mir bleibt jedes Wort im Hals stecken !
Wenn meine Frau wütend ist wird sie unsachlich und überhäuft mich mit Vorwürfen der letzten 10 Jahre. Und ich kann damit nicht vernünftig umgehen. Ich fühle mich dann tatsächlich bedroht, und habe sofort ein schlechtes Gewissen. Dann bin ich in der Defensive und versuche mich zu rechtfertigen. Und je Rechtfertigung kommen 3 neue Vorwürfe. Ich kenne das Speil und machs doch imemr brav mit.
Die primären Gefühle in einer solchen Situation sind mein schlechtes Gewissen und ein starkes Unwohlsein.

Meine Kinder spielen in meinen Überlegungen eine große Rolle.
Es ist mir bewußt dass ich sie bisher in meine Überlegungen zu wenig eingebunden habe und sie auch im Unklaren über meine Pläne sind.
Was soll ich den machen:
einerseits hat mein Eheproblem mit meinen Kindern nichts zu tun, und ich verstehe dass der Konflikt nur mich und meine Frau betrifft.
Ich versuche meine Kinder aus dem Konflikt aussen vor zu lassen (was aber eh nicht funktioniert, weil sie ja in besonderem Maße von den Konsequenzen betroffen sind).
Andererseits spielen die Kinder in meinen Überlegungen keine Rolle. Tut mir leid. Das verstehe ich nicht.

Klar lernen meine KInder von mir.
Meine großer Sohn hat eine eigene Streitkultur entwickelt. Er läßt , meine Frau sehr souverän auflaufen und kommt ganz gut mit ihr zurecht.
Da habe ich wohl asl schlechtes Vorbild gedient. Das ist ja auch was.
Dass ich in der Hinsicht keine gute Figur abgebe ist mir klar.

Mit dem mich herumdrehen habe ich nur ausdrücken wollen dass das Problem offensichtlich nicht so sehr meine unlösbare Situation ist, sondern mein merkwürdiges Verhalten.

Gute Nacht
Balou

A


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Dr. Reinhard Pichler
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