Zitat von Balou:Ich habe versucht mich von meiner Frau zu trennen ohne dass sie es merkt.
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Das Wissen dass ich meiner Frau meinen Willen überhaupt nicht aufzwingen kann, bremst mich offensichtlich am Meisten. Weil es eben gar nicht funktionieren kann.
Das ist schon mal eine gute Erkenntnis, Deiner Frau nichts aufzwingen zu können, finde ich. Wenn das an ihrer Geradlinigkeit liegt, dann spräche das sehr für sie, denn das würde bedeuten, dass sie (von Dir) nicht manipulierbar ist. Das klingt vielleicht böse, aber das sage ich nicht, um Dir einfach einen reinzuwürgen. Es ist einfach so, dass es überhaupt nicht ok ist, jemanden auf indirekte (manipulative) Weise zu etwas bringen zu wollen. Wenn sowas nämlich klappt, dann ist das m.E. sogar gemeiner als körperliche Gewalt, denn der/die Manipulierte bekäme es nicht bewusst mit, auf Deinen unterschwelligen Wunsch gegen die eigenen Interessen zu handeln. Dein Wille geschehe, aber die u.U. negativen Konsequenzen sollen bitte andere verantworten.
Wirklich weiter bringt Dich das m.E. sowieso nicht. Ihr Deinen Willen nicht aufzwingen zu
können (weil SIE so ist), ist ja tatsächlich eine Schuldzuweisung, oder? Wie wäre es denn, ihr Deinen Willen nicht aufzwingen zu
wollen ? Das würde nämlich bedeuten, Deinen Willen eben selbst durchsetzen zu müssen anstatt Ihr weiterhin die Verantwortlichkeit für die Ausführung (bzw. die Nicht-Ausführung) Deines Willens abdrücken zu wollen Bitte sag jetzt nicht, dass mit ihr ja alles ok ist (geradlinig) und Du ja das Problem bist. Ich halte das nicht für produktiv, weiter darüber nachzudenken, wer wie gestrickt ist und aus welchen Gründen Du Dich sperrst. Ich dachte außerdem, dass die Trennung wg. der Kinder ein Problem ist. Davon sprichst Du aber nicht mehr, sondern eigentlich nur davon, wie gegensätzlich Du und Deine Frau gestrickt seid. Ich dachte, das ist sowieso der Grund für die angestrebte Trennung, und mir ist nicht klar, warum Du darüber jetzt weiter philosophierst. Ich habe den Eindruck, dass Du zu einem früheren Zeitpunkt schon weiter in der Sache warst. Was ist denn jetzt eigentlich mit Deinen Kindern bei dieser Sache? Sind die Dir am Ende doch weniger wichtig als Schuldzuweisungen und Selbstmitleid? Was oder wer ist Dir wirklich wichtig genug, Balou, um mit Anstand über Deinen eigenen Schatten zu springen bereit zu sein?
Ich hatte Cathy ohnehin ganz anders verstanden, nämlich so, dass es auch nicht gut wäre, jetzt ins andere Extrem zu verfallen und knallhart und im Alleingang durchzugreifen, sondern die Sache gemeinsam mit allen Beteiligten anständig zu regeln. Dass das nicht einfach sein wird, die Ansicht teilt sicher jeder, und Du wirst viel Verständnis haben, wenn es Dir schwer fällt, damit umzugehen, insbes. weil es massiv gegen Deine bisherigen Gewohnheiten wäre. Trotzdem ist das keine Legitimation, weiterhin und ewig nichts zu tun. Du stellst Dich ja einer Diskussion hier. Super! Aber jetzt mal ehrlich weitergedacht: WARUM? Das kann doch nur den Sinn haben, wenn Du tatsächlich weiterkommst... und das nicht nur
innerlich !!
Zitat von Balou:Was mich an mir am meisten ärgert ist meine Unfähigkeit eine eindeutige Position zu beziehen.
Die eindeutige Position hast Du bereits in Deinem allerersten Beitrag hier bezogen. Dein Problem ist wohl eher, diese auch dort wo es drauf ankommt aufrichtig zu vertreten. Evtl. musst Du vorher gewappnet sein, nach dem A auch B zu sagen (d.h. mit Informationen, möglichen nächsten Schritten, Wohnung, was weiß ich), aber das ist ja auch schon reichlich diskutiert, und Du bist sogar mit Tipps dazu versorgt worden. Jetzt trittst Du auf der Stelle, finde ich.
Was mir auch unangenehm auffällt, ist dass Du immer so schnell antwortest: Ja, jetzt hab ichs verstanden o.ä. Vielleicht musst Du innerlich wirklich noch ein paar Dinge klarer kriegen, aber bist Du hier, um belehrt zu werden und etwas zu verstehen oder weil Du ein Problem lösen willst? Ich glaube, Du hälst Dich nur damit auf, zu glauben, irgendwas noch verstehen zu müssen, während Du jedoch ganz genau weißt, wie die Dinge liegen. Z.B. der Versuch, Deine Sperre verstehen zu wollen, ist eben genau Deine Sperre. Du denkst ZU VIEL. Die vermeintliche Sperre ist nicht Dein Problem, sondern dass Du Dir eine Sperre einredest. Tatsächlich hält Dich das ewige Im-Kreis-Nachdenken über Dinge, die Du schon lange klar hast, davon ab, auch etwas zu unternehmen.
Es ist ja nicht ersichtlich, wie krass Deine Frau tatsächlich drauf ist. Ich denke, das hat hier auch niemand übersehen, so wie Du es geschildert hast. Wenn Du dagegen hälst, ggf. mit dem Versuch, gemeinsam die Verhältnisse zu klären, dann wird sie vielleicht fuchsteufelswild, keine Ahnung. Das kann ja wirklich sein. Vielleicht hält sie Dich so wirklich klein. Sich manipulativ zu verhalten (Du) und selbst manipulierbar zu sein (auch Du) geht nämlich aus meiner Erfahrung Hand in Hand. Vielleicht kannst Du es so sehen, dass Du Dir das evtl. nicht länger gefallen lassen willst. Das würde bedeuten, Deinen Mann zu stehen und ihrem etwaigen Gezeter so gelassen wie möglich die Stirn zu bieten. Und wenn sie sagt, dass Du die Kinder gegen sie aufbringst? Vielleicht ist genau das die Stelle, an der Du argumentieren könntest, dass niemand GEGEN jemand ist, sondern dass Du darauf bestehst, die Situation GEMEINSAM zu bereinigen. Und darzulegen, dass es Dir eben um die Kinder dabei geht. Falls es Dir wirklich um die Kinder geht, dann vertrittst Du erstens Ihre Interessen, nimmst zweitens Deiner Frau den Wind (und die Angst) aus den Segeln und arbeitest damit konstruktiv auf dein Ziel hin, von dieser Frau frei zu sein. Was ist außerdem wichtiger, falls sie Dir also vorwirft, die Kinder gegen sie aufzubringen? Was sie sagt oder wie es wirklich ist bzw. wie
Du die Dinge beurteilst? Wenn Du Dir sicher bist, dann kannst Du solche Vorwürfe auch wegstecken. Du würdest das nur dann nicht aushalten, wenn Dir Deine reine Weste (Sie macht mir zu Unrecht Vorwürfe, wie gemein!) wichtiger ist als die Tatsachen bzw. als die Kinder und was für die das Beste ist.