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Hallo Allerseits!

Weiß einer von euch, ob und wie es möglich ist, Häufigkeit/Dauer von Tagträumen effektiv zu reduzieren?
Mir ist bewusst, dass Tagträume bis zu einem gewissen Grad normal und auch hilfreich sind/sein können.

Hintergrund ist, dass ich mich seit meiner Jugend dank Sozialphobie eher in Tagträume flüchte, als mich mit der Realität auseinander zu setzen.
Kann natürlich eine Art Selbstschutz gegen die Einsamkeit sein, ich hatte nie viele Freunde und seit einigen Jahren eigentlich garkeine mehr.
Mir kommt das bei mehreren Stunden täglich aber eher wie eine Sucht vor. Andere trinken Alk., ich tagträume, mache Sport und schaue Sci-Fi/Fantasy-Serien um mich abzulenken.

Nervig ist es, wenn ich versuche etwas zu lesen, ständig die Konzentration verliere und abdrifte.
Und vermutlich bedenklich ist es, wenn ich dadurch (wie momentan) eine Art Realitätsverleugnung betreibe...

Hat da irgendjemand Tipps?

Beste Grüße
Dennis

08.02.2014 19:20 • 10.02.2014 #1


5 Antworten ↓


Hi.

Wo gehen deine Gedanken denn hin, wenn du beim Lesen abdriftest?

A


Tagträume reduzieren?

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Mhm, naja hauptsächlich positive Dinge/Fantasien.

Manchmal reichen ein paar Zeilen oder ein Absatz aus und ich spinne im Kopf eine Alternative weiter.
Manchmal Situationen aus dem Alltag, die ich hätte besser handlen können. Manchmal Wunschvorstellungen für ein besseres Leben, etc.

Ist nur blöd, wenn man dann nach einer Stunde Lesezeit feststellt, nur 10 Seiten geschafft zu haben und vom Inhalt nix mehr weiß.

Zitat von Dennis81:
Mhm, naja hauptsächlich positive Dinge/Fantasien.

Manchmal reichen ein paar Zeilen oder ein Absatz aus und ich spinne im Kopf eine Alternative weiter.
Manchmal Situationen aus dem Alltag, die ich hätte besser handlen können. Manchmal Wunschvorstellungen für ein besseres Leben, etc.

Ist nur blöd, wenn man dann nach einer Stunde Lesezeit feststellt, nur 10 Seiten geschafft zu haben und vom Inhalt nix mehr weiß.
Ich weiß. Kenne ich auch.

Im Prinzip finde ich das nicht schlimm, denn wer sagt denn, dass die fremden Gedanken im Buch wichtiger sind als deine eigenen?

Aber wenn es immer wieder dasselbe ist, wo deine Gedanken hingehen, könntest du es aufschreiben. Eine Art Gedankentagebuch. Vielleicht kommst du auf die Dauer dann in dieser Sache weiter.

Hallo Dennis,

Was du beschreibst, habe ich als Kind auch exzessiv gemacht. Ich habe mir regelrechte Parallelwelten geschaffen, um mich aus der Realität auszuklinken. Auch in der Schule. Ich wurde sehr oft von Lehrern dafür kritisiert, dass ich geistig abwesend war, und die Mitschüler verspotteten mich als weggetreten oder verschlafen. Mit zunehmenden Alter sind die Tagträume ganz von selbst weniger geworden. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, warum das so war. Mir wurde erst jetzt beim Lesen deines Beitrags bewusst, dass ich das Problem mal hatte und es weitgehend losgeworden bin. Ich denke darüber nach und geb dir Bescheid, falls mir etwas einfällt, das dir helfen könnte, ok?

GastB hat etwas sehr Schönes geschrieben. Deine Geschichten sind mindestens so wertvoll wie die, die jemand anderes erfunden hat. Und immerhin sind es positive Gedanken. Nagende Selbstzweifel und Heraufbeschwören aller möglichen schlimmen Szenerien sind sicher schädlicher. Ich bin depressiv und habe dieses negative Gedankenkreisen und glaub mir, das behindert einen im Alltag noch mehr, weil man damit nicht nur seine Zeit verplempert, sondern auch seine Seele vergiftet.

Zitat von GastB:
Im Prinzip finde ich das nicht schlimm, denn wer sagt denn, dass die fremden Gedanken im Buch wichtiger sind als deine eigenen?
Ja, das stimmt schon. Bei Romanen/Fantasy sehe ich das auch weniger tragisch.
Aber bei Sachbüchern stört der Konzentrationsverlust schon sehr bei der Aufnahme von irgendwelchen Informationen.

Gedankentagebuch ist eine gute Idee! Ich werde mich da mal schlau machen, wie man das am besten führt.
Hab momentan wirklich ein sehr dominantes Thema, vielleicht hilft das hier.

juwi: Wenn du da noch eine Eingebung hast, klar, immer her damit. Bin für jeden Input dankbar!
Ich würde das nämlich bei mir auch als exzessiv bezeichnen. Verwachsen hat sich das in den letzten ~20 Jahren allerdings nicht...





Dr. Reinhard Pichler
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