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Hallo Zusammen,
ich bewege mich gerade auf ein grosses Loch zu und dachte mir, vielleicht finde ich hier ein wenig Halt.
Ich habe wahnsinnigen Liebeskummer. Unerwiderte Gefühle.
Und in solch einer Phase hinterfragt man ja alles und Corona intensiviert dies nun noch. So ist mir schmerzlich bewusst geworden, wie allein ich wirklich bin. Ich habe einen grossen Freundeskreis. Aber jeder ist so mit sich und seiner Familie beschäftigt, dass vermutlich kaum jemand merken würde, wenn ich verschwinde. Ich kann mich kaum erinnern wann mich mal jemand gefragt hat wies mir geht. Und die vielen Treffen finden nur statt weil ich die Freundschaften ordentlich pflege. In dem Moment wo iCh dies mal vernachlässige, hätte ich kaum noch welche. Diese Erkenntnis trifft mich so heftig. HaB heute fast den ganzen Tag geweint.

30.10.2020 00:15 • 01.11.2020 x 1 #1


8 Antworten ↓


In einer Scheinwelt , bewegen wir uns doch alle , jeder belügt sich so gut es geht

A


Suche Halt in meiner Scheinwelt

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Zitat von Julischka85:
In dem Moment wo iCh dies mal vernachlässige, hätte ich kaum noch welche.

Ist das denn tatsächlich so? Oder habt ihr vielleicht einfach unterschiedliche Bedürfnisse, was Intensität und Häufigkeit der Begegnungen betrifft?

Meine Erfahrung ist, dass, wenn einer sehr Initiativ ist, die anderen ihm diese Initiative auch gern überlassen. Warum sollten sie aktiv werden, wenn der andere für ausreichende Kontakte sorgt?

Wenn einen der Blues überkommt, neigt man gerne mal dazu, alles düster zu betrachten.

Aber du hast ganz offensichtlich Menschen um dich, die sich gern mit dir treffen. Das ist auf jeden Fall etwas Wichtiges und Gutes und verdient vielleicht nicht, als Scheinwelt beurteilt zu werden.

Dass deinen Freunden auch andere Menschen wichtig sind, ist doch auch in Ordnung.

Guten Morgen, Liebeskummer ist richtig blöd. Das tut mir leid. Aber das wird, vielleicht können wir dir ja helfen mit dem Liebeskummer. Ich kenne das Gefühl. Ich hatte eine Familie es war immer jemand da und ich war immer irgendwie allein.

Es wird wieder besser. Rede mit einer guten Freundin drüber oder schreib es auf

Zitat von Calima:
Ist das denn tatsächlich so? Oder habt ihr vielleicht einfach unterschiedliche Bedürfnisse, was Intensität und Häufigkeit der Begegnungen betrifft? Meine Erfahrung ist, dass, wenn einer sehr Initiativ ist, die anderen ihm diese Initiative auch gern überlassen. Warum sollten sie aktiv werden, wenn der andere für ausreichende Kontakte sorgt?Wenn einen der Blues überkommt, neigt man gerne mal dazu, alles düster zu betrachten. Aber du hast ganz offensichtlich Menschen um dich, die sich gern mit dir treffen. Das ist auf jeden Fall etwas Wichtiges und Gutes und verdient vielleicht nicht, als Scheinwelt beurteilt zu werden. Dass deinen Freunden auch andere Menschen wichtig sind, ist doch auch in Ordnung.

Ich denke schon dass es so wäre. Ich kann mich nicht erinnern wann mich das letzte Mal einer gefragt hat wies mir geht oder ob ich Zeit habe? Wenn ich das nicht machen würde, keine Ahnung. Du hast natürlich recht dass sie verwöhnt sind und nicht aktiv sein müssen.
Aber wem bin ich eigentlich wirklich wichtig und will mich in seinen Leben haben? In meinem Kopf sieht es für mich so aus als wenn das ganze 2 Personen wären. Und wie gesagt ich habe eigentlich viele Freunde. Aber vermutlich keine Echten. Und das gepaart mit Liebeskummer....Die Einsamkeit will einen ersticken.

Zitat von Julischka85:
Aber wem bin ich eigentlich wirklich wichtig und will mich in seinen Leben haben?


Würde einer meiner Freunde diese Frage an mich richten, würde ich antworten, dass ich keine Zeit mit ihm verbringen würde, wenn ich ihn nicht in meinem Leben haben wollte. Und so wäre es - zumindest bei mir - tatsächlich: Im privaten Bereich begegne ich nur Leuten, auf die ich auch Bock habe.

Ich habe es schon immer als Zeitverschwendung betrachtet, mit Leuten, die mir nichts sagen und bedeuten, Treffen zu veranstalten.

Zitat von Julischka85:
Aber vermutlich keine Echten

Freunde, die einen wirklich durch Dick und Dünn begleiten, SIND rar. Zumindest ich könnte und wollte eine solche Intensität auch von meiner Seite aus nicht mit vielen Menschen pflegen, weil ich dem damit verbundenen Anspruch dann niemals gerecht werden könnte. Auch in meinem Leben gibt es nur zwei Menschen, denen ich das Prädikat beste/r Freund*in verleihen würde.

Alle anderen sind Freunde und Bekannte. Mit manchen verbindet mich relativ viel, mit anderen weniger. Wenn wir zusammen sind, ist es schön und oft auch innig, aber bei keinem von ihnen würde ich im Fall des Falles nachts um Zwei heulend auf der Matte stehen und um Einlass bitten wollen. Meine tiefste Verzweiflung würde ich nur mit diesen beiden teilen - und vielleicht noch nicht einmal das, da ich solche Gefühlszustände meist mit mir selbst ausmache.

Dass einen eine enttäuschte Liebe in das Gefühl tiefster Verlassenheit stürzen kann, kenne ich aber auch. Der Schatten, der dabei auf die Seele fällt, ist sehr dunkel und raumgreifend. Zumindest nach meiner Erfahrung können Freunde - selbst die besten - da aber auch gar nicht wirklich helfen. Sie können das, was verloren ist, nicht ersetzen, und der Trost, den sie spenden, kann die leere Stelle nicht füllen, die der eine hinterlassen hat. Das gelingt erst mit ein wenig Abstand.

Dennoch bedeutet von einem verlassen zu werden nicht, dass auch alle anderen verschwunden sind.

Ich denke dass meine Freunde mich schon tatsächlich auch gern haben. Aber weil ich auch immer wieder den Kontakt aufrecht erhalte. Wenn ihr das lasse, wer meldet sich dann? Das ist einfach ein Gedanke, der mich so tief trifft.
Was bin ich wert? Wem bin ich was wert? Ich halte mich eigentlich für eine tolle Frau. Ganz normal mit Ecken und Kanten aber ich dachte ich wäre beliebt. Hab ich mir das selber so eingeredet dass ich die Wahrheit eigentlich nicht gesehen habe?

Ja ist alles etwas dramatisch. Aber genau das spuckt in meinem Kopf rum. Der Liebeskummer nagt sehr an mir und so gut ich mich auch ablenke, drückt er alles Schöne gerade klein. FInde dich erstmal wieder selber und verbringe mal wieder zeit nur mit dir. Das höre ich gerade viel. Das ist furchtbar und kann auch nur von NichtSingles kommen. Ich bin gut im Alleinsein und ich weiß doch was ich will. Warum soll ich allein sein und dass auch noch fossilen und gut finden?

Zitat von Julischka85:
Hallo Zusammen, ich bewege mich gerade auf ein grosses Loch zu und dachte mir, vielleicht finde ich hier ein wenig Halt. Ich habe wahnsinnigen Liebeskummer. Unerwiderte Gefühle. Und in solch einer Phase hinterfragt man ja alles und Corona intensiviert dies nun noch. So ist mir schmerzlich bewusst geworden, wie allein ich wirklich bin. Ich habe einen grossen Freundeskreis. Aber jeder ist so mit sich und seiner Familie beschäftigt, dass vermutlich kaum jemand merken würde, wenn ich verschwinde. Ich kann mich kaum erinnern wann mich mal jemand gefragt hat wies mir geht. Und die vielen Treffen finden nur statt weil ich die Freundschaften ordentlich pflege. In dem Moment wo iCh dies mal vernachlässige, hätte ich kaum noch welche. Diese Erkenntnis trifft mich so heftig. HaB heute fast den ganzen Tag geweint.

Liebe Julischka,
ich kenne genau die gleichen Gedanken und Gefühle. Es ist schmerzlich - aber, sei versichert, es ist nur dein Eindruck und nicht die Realität. Du fühlst dich einsam und allein, nicht verstanden und nicht geliebt. Ein schweres und schmerzhaftes Mangelgefühl. Aber in Wirklichkeit bist du genauso in der Welt wie alle anderen auch. Du hast sogar Freunde. Man bekommt nicht immer das was man sich wünscht, auch entwickelt sich unsere soziale Welt generell ganz schön in Richtung Vereinzelung. Stichworte: Wohlstand, Internet, Whatsapp, Medien, Freiheit. Du fühlst dich nicht genug beachtet und denkst, du investierst mehr in Freundschaften als die anderen, denen seist du egal. Es könnte auch sein, dass andere denken, du bist super vernetzt, immer stark und ständig beschäftigt. Pflege deine Freundschaften weiter und vor allem: pflege dich. Auch wenn deine Liebe zur Zeit nicht erwidert wird, sie ist ein Geschenk und in-sich wertvoll. Nicht verzagen. Der Liebeskummer wird vergehen, und Corona wird auch vergehen. Bleibe Mensch und alles wird gut.
Liebe mitfühlende Grüße

Zitat von Fauda:
Liebe Julischka,ich kenne genau die gleichen Gedanken und Gefühle. Es ist schmerzlich - aber, sei versichert, es ist nur dein Eindruck und nicht die Realität. Du fühlst dich einsam und allein, nicht verstanden und nicht geliebt. Ein schweres und schmerzhaftes Mangelgefühl. Aber in Wirklichkeit bist du genauso in der Welt wie alle anderen auch. Du hast sogar Freunde. Man bekommt nicht immer das was man sich wünscht, auch entwickelt sich unsere soziale Welt generell ganz schön in Richtung Vereinzelung. Stichworte: Wohlstand, Internet, Whatsapp, Medien, Freiheit. Du fühlst dich nicht genug beachtet und denkst, du investierst mehr in Freundschaften als die anderen, denen seist du egal. Es könnte auch sein, dass andere denken, du bist super vernetzt, immer stark und ständig beschäftigt. Pflege deine Freundschaften weiter und vor allem: pflege dich. Auch wenn deine Liebe zur Zeit nicht erwidert wird, sie ist ein Geschenk und in-sich wertvoll. Nicht verzagen. Der Liebeskummer wird vergehen, und Corona wird auch vergehen. Bleibe Mensch und alles wird gut. Liebe mitfühlende Grüße

Schöne Worte. lieben Dank. Manchmal kommt alles auf einmal. Und irgendwie können einen die schönen Dinge kaum halten, man rutscht trotzdem in sein Loch. Ich verliebe mich und die Liebe kann nicht ausgelebt werden. Das heisst sie hopst in mir rum und kann nicht raus. und nun soll ich diese auch noch klein drücken, am besten ganz weg. Das macht einen innerliCh kaputt. Und anstatt ich diesen Schmerz und die Wut kompensieren kann, bin ich ihr Dank Corona von früh bis spät ausgesetzt. Jeder verarbeiten auf seine Weise und so funktioniert das bei mir nicht. Und dann meine Freunde...Wo sind sie denn? tja...





Dr. Reinhard Pichler
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