Das war m.E. der herablassende Teil:
Zitat von isis-z:Weil sie zwar einen Fehler in ihrem Leben gemacht haben, es aber eingesehen
Du kannst niemals beurteilen, warum Dein Gegenüber dick ist, ob er/sie einen Fehler gemacht hat. Und selbst wenn: Was gibt irgend jemandem das Recht, nach bloßem Ansehen irgend eine Erscheinung/Entwicklung im Leben eines anderen als korrekturbedürftigen Makel zu betrachten?
Zitat von isis-z:Mit den Schwierigkeiten beim Einhalten einer Diät wie FDH oder sonstigen kenne ich mich nicht aus. Das musst ihr wohl selbst mit euerem Gewissen ausmachen.
Das Einhalten von Diäten ist für die meisten Dicken nicht das mindeste Problem. Viele nehmen mit den Jahren ein Vielfaches ihres Gesamtgewichtes ab - und dann wieder zu. Letzteres liegt nicht unbedingt an der dann wieder um sich greifenden Disziplinlosigkeit, sondern an der Biologie. Die reagiert nämlich heftig auf Hungersnöte, auch auf selbstgemachte.
Zitat von isis-z:Weiterhin hast du geschrieben, dass Fettleibigkeit andere Ursachen als Esssucht oder Soffwechselstörungen (Wikipedia: ein Anteil von weniger als 2 %, das hast du nicht angeprangert) hat. Die psychischen Hintergründe wurden in diesem Zusammenhang auch bereits erwähnt. Also wenn du so nett bist, erkläre uns bitte welche Ursachen es sind.
Die 2 % würde ich in Anbetracht dessen, dass allein von Schilddrüsenerkrankungen wesentlich mehr betroffen sein sollen, auch stark bezweifeln. Aber auch sonst gibt es diverse Ursachen:
Autoimmunerkrankungen
Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Depressionen und andere psychische Störungen, weil sie über Stresshormone (insbesondere Cortisol) dafür sorgen, dass viszerales Fett aufgebaut wird. Dieses wiederum ist selbst hormonproduzierend, so dass ein Teufelskreis entsteht. Ca. zwei Drittel der Menschen reagieren m.W. so, ein Drittel neigt dazu, unter Stress eher abzunehmen. Wer wie reagiert, dürfte u.a. von den Genen abhängen.
Medikamente (z.B. Cortison, Neuroleptika, Antidepressiva)
Stress (über Stresshormone)
Orale Kontrazeptiva (über Hormone)
Anabole Steroide
Fernsehen (über Stress und Stresshormone, nicht unbedingt weil man fernsieht statt sich zu bewegen)
Diäten (wegen anschließender Überkompensation = Jojo-Effekt und wegen der dadurch auslösbaren Essstörungen)
schwere Erkrankungen
Gene
stark industriell verarbeitete, aromatisierte Nahrung (nicht notwendigerweise Fast Food), weil sie den Appetit als Wegweiser zu den Nahrungsmitteln, die man braucht, beeinflussen kann.
sehr einseitige Ernährung (nicht unbedingt der süß-fette Klassiker), weil notwendige Stoffe u.U. nur dann in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, wenn man vom Erlaubten oder Verfügbaren sehr große Mengen isst.
Zuckerersatzstoffe (über den Kopfphasen-Reflex)
fettreduzierte Nahrungsmittel (die Fett meist durch Stärkehaltiges ersetzen)
chronischer Schlafmangel (über Insulinresistenz)
Zitat von isis-z:Ich kenne sonst nur die Möglichkeit, dass einer mit vorgehaltener Pistole neben dem Esstisch oder drei mit der Kalaschnikow hinter dem Fenster lauern bis man den Tisch leer gefutter hat?
Ein körperlich gesunder Mensch fängt erstmal an zu schwitzen, wenn er über den Bedarf gegessen hat, und gibt so überschüssige Energie als Wärme ab. Als nächstes entwickelt er Widerwillen, und dann erbricht er. Das war sogar in Supersize Me zu sehen und ergab sich auch bei dem schwedischen Experiment. Es ist bei völliger psychischer und körperlicher Gesundheit nicht so leicht, stark zuzunehmen. Wer dieses Geheimnis entschlüsseln kann, sollte es an die Viehwirtschaft verkaufen. Mastbetriebe sind sicher bereit, einiges dafür zu zahlen.
Liebe Grüße
Christina