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Habe in diesem Forum bereits vor einigen Jahren gepostet wegen schwerer Hypochondrie, die ich mittlerweile aber schon vollständig überwunden habe.

Nun, bei mir ist es mittlerweile so, dass ich komplett zurückgezogen lebe. Meine einzige Ansprechpartnerin ist meine Mutter und ein guter Freund. Bekannte habe ich zwar, aber ich kann mich bei diesen nicht wirklich öffnen, bzw einfach sein wie ich möchte. Es ist einfach nur oberflächlich und nach spätestens einer Stunde habe ich genug von zwischenmenschlichem Kontakt mit diesen. Es laugt mich komplett aus, da ich nicht smalltalkfähig bin bzw. es fällt mir generell schwer normale (in meinen Augen oberflächliche) zwischenmenschliche Beziehungen aufrecht zu erhalten.

Ich fühle mich unglaublich einsam. Ehrlich gesagt schon seit Jahren, da ich niemanden habe mit dem ich mich über, für mich, relevante Dinge austauschen kann. Egal ob Politik, Philosophie, Kunst, Musik etc. Habe zwar immer Freundeskreise gehabt, aber die Freundschaften sind aus verschiedensten Gründen zerbrochen oder auseinandergedriftet. Zugehörig habe ich mich aber ehrlich gesagt nirgends gefühlt.
Und seit soziale Medien so einen hohen Stellenwert im Alltag eingenommen haben ist es umso schwieriger für mich geworden. Es ist als würde die Realität gar nicht mehr existieren. Auch mir geht es mittlerweile seit ein paar Monaten durch die Einsamkeit nicht anders, und ziehe mich in Foren etc. zurück da es scheinbar nicht mehr möglich ist sonstige sozial wertvolle Freundschaften zu knüpfen. Ich bin auch am Wochenende immer unterwegs, versuche Leute kennenzulernen. Aber die meisten haben mittlerweile schon so eine Bleib mir Fern Barriere um sich herum errichtet, wo man schon spürt dass Kontakt von Außen nicht erwünscht ist. (habe mittlerweile ein gutes Gefühl dafür entwickelt, früher fiel mir das sehr schwer zu erkennen wann jemand keinen Kontakt möchte). Viele beachten auch gar nicht mehr was sonst so vor sich geht und schauen nur aufs Smartphone. Früher war das anders. Vor 6 Jahren war das noch lange nicht so wild wie heute. Da is man zufällig immer mit neuen Leuten ins Gespräch gekommen, auch wenns geistig oft nicht wirklich vollfüllend war. Was ich damit sagen möchte - es war noch der Wille zur Kommunikation vorhanden.

Und heute, schaut man rein in die sozialen Medien und Leute posten alle 10 Minuten was neues in die Story.

Es lässt den Anschein erwecken, alles wäre miteinander verbunden, aber das ist es nicht. Es ist einfach nur ein Trugbild.

Ich fühle mich so einsam. Generell. Freundschaftstechnisch und auch beziehungstechnisch.
Und es gibt nix was diese soziale Einsamkeit lindern kann. Ich bin gerne allein, habe ja einige Hobbys. Aber wenn kaum sozialer Kontakt vorhanden ist, wird man irgendwann sehr einsam. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Aber ich bin leider nicht wirklich gesegnet was Kommunikation betrifft (ausser es geht um spannende Dinge) und die heutige Zeit macht es nicht einfacher mit der digitalen, zweiten Realität.

Vielleicht geht's ja auch anderen so. Tut mir leid für die ein oder anderen Rechtschreibfehler, bin schon müde und wollte mir das vorm Bettgehen einfach mal von der Seele schreiben. Falls etwas zusammenhangslos erscheint, tut es mir auch leid, ich würde am liebsten tausend Dinge schreiben, aber da sowas viel zu lang ist und kaum jemand Lust hat soviel zu lesen, habe ich versucht meine Gedanken so kurz wie möglich zu formulieren.

22.11.2019 22:58 • 14.12.2019 x 6 #1


10 Antworten ↓


Schade, dass die Threaderstellerin gegangen ist, ich kann sie sehr gut verstehen.

A


Soziale Medien machen einsam

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Hätte mich auch interessiert das Thema, geht mir ja recht ähnlich.

Soziale Medien sind wohl eine Art Fluch. Aber da kann man wohl nicht zu viel erwarten, wenn so Leute wie Steve Jobs von einigen als Götter verehrt wurden/werden. Die haben weder etwas gegen Krebs, Armut, Kriege oder die Erderwärmung getan. Und Leute, die wirklich etwas für die Gesellschaft tun, fliegen völlig unter dem Radar, vermutlich unentgeltlich oder miserabel bezahlt.

Was Einsamkeit allgemein angeht versuche ich, wenn ich Zuhause alleine bin, das oft z. B. mit Online-Games zu kompensieren. Zwar zocke ich die auch weitgehend alleine, wenn ich nicht gerade mit einer Freundin unterwegs bin, aber zumindest das Gefühl, in einer Online-Welt umherzustreifen, die in gewisser Weise lebt und wo es in der Peripherie andere Menschen zu sehen und streifen gibt, hilft schon ein klein wenig, dass ich mich in den einsameren Stunden Zuhause nicht völlig abgekapselt fühle von allem. Sozialere Menschen als ich sollen auf solchen Wegen auch schon richtige Freundschaften oder Partnerschaften gefunden haben.

Gaming-Communities wie die auf Reddit meide ich aber wieder. Nur A-Löcher dort. Dadurch gucke ich jetzt auch ein bisschen weniger auf mein Smartphone. Habe sogenannte Smartphone-Zombies immer verachtet, aber wenn man selbst mal so Nischen hat, in denen man umherirrt, dann wird man rascher selbst zu einem als man für möglich hält. Ändert zwar fundamental nichts für mich, weil ich trotzdem nicht mehr auf andere zugehe in der Öffentlichkeit sondern dann eher versuche meine Augen auszuruhen und einfach zu entspannen, aber das ist meine Schuld.

Zitat von Arbiter:
Aber da kann man wohl nicht zu viel erwarten, wenn so Leute wie Steve Jobs von einigen als Götter verehrt wurden/werden.


Das haben berühmte Persönlichkeiten so an sich und hat rein gar nichts mit sozialen Medien zutun sondern mit dem womit sich Menschen identifizieren oder woran sie glauben.

Warum versuchst du es nicht mit irgendwelchen Vereinen,da gibt es doch einige von und bestimmt auch was deinen Interessen entspricht.Da kommt eventuell eher ins Gespräch. Liebe Grüße

Zitat von Neticia:
Zugehörig habe ich mich aber ehrlich gesagt nirgends gefühlt.


Zitat von Neticia:
Aber ich bin leider nicht wirklich gesegnet was Kommunikation betrifft (ausser es geht um spannende Dinge)


Und da liegt der Hund begraben, Du hast kein Problem mit der Kommunikation sondern einfach nur Ansprüche was die Inhalte angeht und das ist völlig in Ordnung auch wenn die von den meisten Menschen vielleicht nicht erfüllt werden.

Gleichgesinnte gibt es trotzdem irgendwo auf dieser Welt und um die zu finden helfen soziale Medien.
Es kommt also nur darauf an wie du digitale Hilfsmittel einsetzt.

Zitat von Inkompatibel:
Und da liegt der Hund begraben, Du hast kein Problem mit der Kommunikation sondern einfach nur Ansprüche was die Inhalte angeht und das ist völlig in Ordnung auch wenn die von den meisten Menschen vielleicht nicht erfüllt werden.Gleichgesinnte gibt es trotzdem irgendwo auf dieser Welt und um die zu finden helfen soziale Medien.Es kommt also nur darauf an wie du digitale Hilfsmittel einsetzt.



Das sehe ich ähnlich, denn aus meiner Erfahrung heraus ist es so, dass man sich durchaus auch unter vielen Menschen, Bekannten und Freunden einsam (weil unverstanden) fühlen kann, wenn man mit diesen nicht auf einer Wellenlänge ist bzw. keine gemeinsamen Interessen hat.

In etwa vergleichbar, wenn man selber nüchtern ist und mit einem volltrunkenen Menschen diskutieren will: es klappt einfach nicht.

Wenn man sich hingegen über gemeinsame Interessen austauschen kann, wenn man ungefähr gleich tickt und sich vom anderen verstanden fühlt, dann funktioniert das auch online, über Schreiben, über soziale Medien etc.

Ähnlichkeit ist in zwischenmenschlichen Beziehungen deshalb essentiell, weil sie den Menschen in seiner eigenen Identität (an)erkennt und bestärkt.

Zitat von Neticia:
Es lässt den Anschein erwecken, alles wäre miteinander verbunden, aber das ist es nicht. Es ist einfach nur ein Trugbild.


Entschuldige, aber ich glaube, dass alles miteinender verbunden ist. Aber nicht online.
Diese Verbundenheit kann man in der Meditation spüren.


Zitat von Arbiter:
Leute wie Steve Jobs


Weil hier Steve Jobs erwähnt wurde: Er hatte auch eine andere Seite. Bei seiner Beerdigung ließ er 500 mal die Autobiographie eines Yogi von Paramahansa Yogananda verschenken.

Zitat von Hoffnungsblick:
Entschuldige, aber ich glaube, dass alles miteinender verbunden ist. Aber nicht online.
Diese Verbundenheit kann man in der Meditation spüren.


Aber es ist nicht die Verbundenheit die dir Halt gibt sondern dein Glaube daran.
Umso weniger man sich verbunden zu anderen Menschen fühlt desto getrennter ist man.

Fühlen wir uns mit etwas verbunden, fühlen wir uns geliebt und geborgen.
Wer das nicht fühlt dem bleibt nur der Glaube daran.
Manch einem bleibt aber nicht mal mehr der Glaube, weil einen der Schmerz dieser Getrenntheit müde gemacht hat.

Zitat von Inkompatibel:
Fühlen wir uns mit etwas verbunden, fühlen wir uns geliebt und geborgen


Ja, das kann ich nur bestätigen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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