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22.09.2010 15:06 • 02.06.2020 #1


289 Antworten ↓


Hallo!
Zitat:
aber ich bin nicht fähig zum Arzt zu gehen,

Aber genau das wäre nötig. Kannst nicht jemanden mitnehmen?

A


Soziale Isolation und Einsamkeit - Austusch von Betroffenen

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Ich wüsste nicht wen?
kenne doch niemanden..
Und meine Eltern sollen davon nichts mit bekommen, weil ich eh keinen guten Kontakt zu denen habe.


Zitat von dajanaL:
Außerdem: hat jemand eine Idee, wie ich ihm als Schwester vielleicht helfen könnte?

Ihn normal behandeln. Das schliesst mit ein, auch mal zickig sein zu dürfen.

Vielleicht drückt er mit seinem Verhalten auch was aus, was zu Familie gehört.

Wie ist es denn wenn du mal bei einem Psychologen anrufst ihm das schilderst und vorher sozusagen am Telefon Kontakt zu ihm hast würde es dir dann leichter fallen?

hallo,
für mich liest sich das Verhalten deines Bruders, als wenn er auf allen Strecken zu wenig Anerkennung bekommt, auch von der eigenen Familie. Er ist nicht motiviert und fragt sich selbst sicherlich, wozu er eigentlich von selbst was machen sollte, weil es scheinbar keinen interessiert.

Zuerst kann man vielleicht auch mal in der Familie beginnen, ihn zu irgendwas zu motivieren und sei es nur eine große gemeinsame Familienpizza zu backen, woran jeder was zu tun hätte. Dann könnte man sich beim gemeinsamen Essen auch mal gegenseitig sagen, daß man zusammen etwas leckeres gebacken hat und den Einsatz einzelner an der leckeren Pizza hervorhebt. Man kann auch dann vielleicht langsam darüber ins Gespräch kommen, was dein Bruder so noch vor hat und einfach ganz liebevoll zu ihm sagen, daß man ihm helfen wird.

Das war jetzt nur ein Beispiel, man kann ja auch zusammen andere Dinge unternehmen. Ich denke aber doch, daß es eher so die Reflektion der Familie ist-ohne hierbei irgendwie negativ zu Nahe treten zu wollen. Vielleicht habt ihr alle einfach zu viel Stress und jeder mit sich selbst zu tun. Aber dagegen muß man mal was machen!

Liebe Grüsse

Hey Anna


vielen Dank für deine Nachricht.

Ich denke auch, dass es mit der Familiensituation zusammenhängt bzw. diese eine der Ursachen ist.

Allerdings ist das Problem nicht so einfach lösbar.

Unsere Eltern sind getrennt, er lebt bei meiner Mutter, mein anderer Bruder (sein Zwillingsbruder) und ich leben bei unserem Vater.

Mein anderer Bruder hatte auch lange Zeit so eine Phase (allerdings war er nie sozial isoliert, sondern ist nur rumgehangen und nicht zur Schule gegangen; jetzt macht er glücklicherweise seinen Realschulabschluss nach).

Ich denke, mein Bruder fühlt sich wirklich wie ein Loser, weil ich (Studium) und mein anderer Bruder besser aus der prekären Familiensituation (getrennte und verfeindete Eltern, die sich seit Jahren um Unterhalt zanken etc) besser herausgekommen sind.


Ich denke, es wäre die Verantwortung meiner Eltern, sich ZUSAMMEN um ihn zu kümmern,was aufgrund der Verfeindung jedoch utopisch und unrealistisch ist.

Ich weiß, es ist nicht meine Verantwortung als Schwester, ihn aus seiner Lage zu befreien und ich möchte auch kein Helfersyndrom entwickeln, denn ich war selbst als Teenager in einer ähnlichen Lage und habe mich alleine rausgekämpft.

Jetzt genieße ich selbst mein Leben erstmalig und deshalb möchte ich mir nicht die Verantwortung für meinen Bruder aufbürden.

Das klingt vielleicht egoistisch, aber ich habe wirklich gute Gründe, mich nicht zu sehr zu involvieren.

Allerdings ist er natürlich mein Bruder und es ist schlimm für mich, wenn ich sehe, wie er sein Leben nicht auf die Reihe bekommt.
Deshalb würde ich ihm eben gerne helfen, in kleinen Schritten etwas auf die Beine zu kommen.

Ich habe mir überlegt, einfach mit ihm Verabredungen auszumachen, denn es wäre, wie gesagt, schon ein Erfolg, wenn er nur die Wohnung verlässt.


Ich habe mir auch überlegt, mich einma bei einer Beratungsstelle zu informieren, bin mir aber einfach unsicher, inwiefern man da als Angehöriger etwas machen kann.

Ich denke nämlich, dass eine Veränderung zuerst von meinem Bruder selbst ausgehen muss....


Hallo..
mh weiss nicht ob das unbedingt so schlimm ist...
Ich habe mich im Gegensatz zu früher auch zurück gezogen bin nachdenklicher geworden und gerne allein...
Wenn es Dir in diesem Moment gut tut dann ist es doch das beste für Dich....du machst es ja freiwillig und nicht aus Angst heraus.

lg.Eva

das Gefühl kenne ich auch mal allein sein zu wollen und garnix zu tun ich denke das ist völlig normal und wenn dir das auch noch gut tut ist es doch super......??oder nicht

Ich denke, es hat auch unheimlich viel mit dem älter werden zu tun. Ich genieße die Zeit für mich. Ich muss auch nicht ständig etwas unternehmen wie als blutjunger Hüpfer mit 16/17.

hallo,
also ich bin ganz gerne auch mal alleine, allerdings mache ich dann eigentlich was für mich. Ich habe Hobbys, die man nicht unter Leuten ausleben kann. Mir helfen diese Dinge mich vom Alltagsstress zu erholen. Ich habe einen Job, in dem ich mit vielen Menschen jeden Schlages zu tun habe, was meiner Klaustrophobie nicht unbedingt zuträglich ist. Kleinere Angstattaken habe ich jeden Tag, die lassen sich auch nicht mehr wegtherapieren, weil ich über 20 Jahre da drin stecke. Natürlich hat es auch was mit dem Älter werden zu tun.

Für mich selbst gilt, wenn mir diese Auszeiten helfen, Kraft für alles andere zu gewinnen, dann sind sie gut für mich.

liebe Grüsse

ich habe ehnliche probleme mit dein Bruder, ich gehe auch nur noch wenns dunkel ist raus,das geht mir so seid zirka 2 jahren und ich weiss es auch nicht was ich weiter machen soll. Alles gute fuer dein bruder.


Hallo!
Mir fällt ein: Fange mit kleinen SChritten an: Tue was dir gut tut.
Wie wäre es mit einem Kurs? Sporlich oder Sprachen? IRgendwas.
Denke,wenn du nur anfängst,einmal die WOche so FIxtermin zu haben,wo du unter andere Menschen kommst,Horizont erweiterest, entwickelt sich dann weiteres..

Ist nur so eine Idee,weiss nicht,ob du damit was anfangen kannst!

LG
Dot

Ich kann zumindest teilweise nachempfinden, wie du dich fühlst.
Was für Interessen hast du denn? Wie alt sind deine Kinder jetzt?

Ich weiß selbst, wie schwierig es ist, in eine Gruppe hineinzukommen.
Gibt es denn Vereine in eurem Dorf? Egal ob nun Frauen-Vereine, gemeinnützige Vereine, Wander-Vereine, irgendwo, wo man mit Leuten zusammenkommt.
Sprachkurse oder Sport, wie mein Vorposter geschrieben hat, können zwar auch helfen, so wie ich dich einschätze wirst du vielleicht nicht den Kopf dafür haben.
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Könntest du bei euch z.B. ein kleines Café aufmachen? Dann hättest du etwas zu tun und gleichzeitig würde bei dir ein Treffpunkt für die Menschen aus der Umgebung entstehen. Wenn du dafür einen Raum hättest, könntest du die Kuchen selber backen und hättest erstmal nicht viele Kosten.

Ein kleines Cafe aufmachen??

ähm,.. ok.. schon eingroßer schritt oder?

ich würde dir auch raten, das ganze langsam und schrittweise anzugehen... was macht dir spaß, hat dir spaß gemacht, womit könntest du vielleicht andere mitanregen, weil du dich dafür begeisterst?...

*Think big*

Manchmal lassen sich große Schritte leichter durchführen als kleine.

In einem Dorf gibt es normalerweise nicht viele Dinge, die sich als Spaß durchführen lassen.

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Dr. Reinhard Pichler
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