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Zitat von schokobroetchen:
Wenn eine Person nicht allein sein will, es aber bereits länger ist und darunter leidet, dann bedeutet dies ja, dass sie es mit ihrem Verhalten nicht schafft, sich die gewünschten sozialen Kontakte zu erschließen. So wie sie sich bisher nach außen ausgedrückt hat, bot sie keinen Mehrwert für die Mitmenschen.

Das ist aber auch falsch gedacht, finde ich. Das erzeugt Geselligkeitsdruck, denn wenn der einzige Grund, menschliche Kotakte zu erschließen der ist, einen Mehrwert für die Mitmenschen darzustellen, kann man sich eigentlich auch gleich die Kante geben. Kurzform: zu blöd, um sozialer Kontakt zu sein, den andere zum Ausnutzen wertvoll finden.
Hm, kann ich so mal gar nicht stehen lassen.

Es ist eine, wie ich finde, provokante Ansichtsweise, die mir hier im Forum offeriert wurde. Ich kann sie nur schwer in mein eigenes Selbstverständnis von mir in meiner Umwelt um mich herum integrieren. Ich ärgere mich immer noch über sie und die höhnische Kommentierung zu meinem Unverständnisses, das ich dazu geäußert habe.

Dennoch und gerade deshalb finde ich die Reibung an dieser Vorstellung fruchtvoll. Kein Mensch sollte meiner Meinung nach ein Nutzen haben müssen. Er steht für sich selbst. Mit einem Mindestmaß an Einfühlungsvermögen ist es nicht schwer in jedem Menschen etwas sympathisches, liebenswertes zu finden.

Dem gegenüber steht die Reduktion auf eine knallharte Transaktion. Du bekommst soviel du gibst. Ein Stück Wahrheit liegt in dieser ökonomischen Sichtweise, auch wenn sie nicht angenehm ist. Hand aufs Herz. Wer beschäftigt sich schon gern längerfristig mit einem Menschen, von dem er nicht zumindest ein positives Feeling zurück bekommt?

Von Blödheit kann hier keine Rede sein. Auch Druck sehe ich nicht. Was spricht dagegen eine Sichtweise zu nutzen, die einem eine Möglichkeit gibt, einen eigenen Anteil an der Miserie beschreiben zu können? Wertungsfrei. Allein als Grundlage um sich selbst wieder als denjenigen wahrnehmen zu können, der handeln und etwas ändern/steuern kann? Wer sich mit der kuscheligen Sei du selbst und es wird alles gut.-Decke zudecken will, kann das gern tun. Was ich weiß, ist, dass es mir nicht geholfen hat. Einfach nur gut sein reicht nicht für jeden. Die kalte Dusche Was ist mein Anteil. Was kann ich selbst unternehmen? finde ich fürs Aufwachen nicht verkehrt.

Deiner negativierenden Umformulierung kann ich nicht zustimmen. Es widerspricht dem Sinn des Ganzen. Bisher war es so. Du selbst hast es in der Hand etwas zu verändern. Bring dich ein. Wer auf seine Mitmenschen wartet, der muss dann eben leben, wenn nichts passiert.

Eine Gedanke ist nicht prinzipiell falsch, nur weil er fremd ist. Erst recht, wenn er hilft, die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.

Und deinen Widerspruch muss ich dann eben aushalten können.

A


Soziale Isolation und Einsamkeit - Austusch von Betroffenen

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Zitat von schokobroetchen:
Und deinen Widerspruch muss ich dann eben aushalten können.

Dein Ernst? Ich bin schizoid. Was weiß ich von Gesellschaft. Soviel ist jedenfalls mal sicher, daß dein Geschreibe genau das ist, was Menschen zu Herdenläufern macht. Vollig wertungsfrei betrachtet natürlich.

Da liegst du völlig daneben. Wer ein Auto, das Mittel, verteufelt, nur weill es häßlich ist, der bleibt dann eben, wo er ist.

Die Entscheidung kann jeder selbst für sich treffen.

Absurd wird es, wenn du eingestehst, dass du aufgrund einer PS es gar nicht beurteilen kannst. Es aber dennoch in herabsetzender Weise tust.

Zitat von schokobroetchen:
Da liegst du völlig daneben. Wer ein Auto, das Mittel, verteufelt, nur weill es häßlich ist, der bleibt dann eben, wo er ist.

Die Entscheidung kann jeder selbst für sich treffen.

Absurd wird es, wenn du eingestehst, dass du aufgrund einer PS es gar nicht beurteilen kannst. Es aber dennoch in herabsetzender Weise tust.

Nein, es heißt, daß du nicht in der Lage bist zu differenzieren. Was für dich richtig ist, muß für mich noch lange nicht gelten. Aufgrund meiner PS kann ich ganz besonders beurteilen, ob man sich für andere Menschen krumm machen muß, um die Wertschätzung dieser zu erhalten, weil man sie offenbar nicht anders erlangt.

Wenn du schon von Herabsetzung schreibst, so hast du es ja wohl offenbar nötig. Das Wort Wertungsfrei hat für dich in beispielhafter Weise überhaupt keine Bedeutung. Das finde ich echt bedauernswert!

Punkt 1: Das es nicht meine Sichtweise ist, sondern ein Hilfsmittel, habe ich deutlich dargestellt.
Punkt 2: Nur weil dahinter wertungsfrei mit Smiley steht, bleibt Dein Geschreibe macht Menschen zu Herdenläufern abwertend.

Wertschätzend ist dein Umgangston auf keiner Skala.

Zitat von schokobroetchen:
Wertschätzend ist dein Umgangston auf keiner Skala.

dito
Und jetzt sei nicht mehr eingeschnappt, nur weil ich eine andere Meinung vertrete.

Zitat von schokobroetchen:
Mal ganz direkt gesagt, das ganze sei wie du bist Gerede ist für eine sozial isolierte Person kein hilfreicher Ratschlag.

Ich möchte dabei niemandem absprechen, dass es gut gemeint ist. Wenn eine Person nicht allein sein will, es aber bereits länger ist und darunter leidet, dann bedeutet dies ja, dass sie es mit ihrem Verhalten nicht schafft, sich die gewünschten sozialen Kontakte zu erschließen. So wie sie sich bisher nach außen ausgedrückt hat, bot sie keinen Mehrwert für die Mitmenschen. Nicht jeder Mensch ist von Natur aus ein Sonnenschein, der überall gern aufgenommen wird. Sei wie du bist, würde hier bedeuten, bleib allein.

Desto länger man isoliert ist, desto mehr führt man dazu zunehmend ein Parallelleben zu den Mitmenschen. Man begegnet ihnen immer seltener in nicht absolut vordefinierten Situationen (Bezahlen an der Kasse des Supermarkts,..etc.), wo kaum echter menschlicher Austausch stattfindet. Und man agiert unterscheidbar anders, weil man nicht im permanenten Austausch seine sozialen Fertigkeiten schult. Die Isolation verfestigt sich so mit der Zeit von selbst. Hass hilft zwar kurzfristig, die Zurückweisungen zu ertragen. Verschlechtert andererseits den Umgang mit den Anderen. Die Spirale dreht sich weiter abwärts.

Für mich habe ich erkannt, dass ich ohne Änderung an mir (unter Akzeptanz der mit persönlichkeitsbedingten Einschränkungen) keine Änderung in Bezug auf meine Isolation erwarten kann. Ob das was nützt, keine Ahnung. Außer meiner Herkunftsfamilie und den oberflächlichen Plaudereien auf Arbeit habe ich keine persönlichen Kontakte.



Dem ist nichts hinzuzufügen, sage ich als sozial-isolierter. Und aus dieser 'Spirale' zu entfliehen ist mehr wie schwer. Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft. Würde es 'jetzt im Moment' gerne, ergibt sich die Chance steht man vor einem Berg Probleme (Angst, das ganze verlernte von Smalltalk bis ....) die, die ganze Sache unangenehm macht und man verkriecht sich in seine eigenen 4 Wände.


Hey Jana,

Das Loch was du beschreibst kenn ich nur zu gut.
Ich bin selbst nach der Schule in so eins gefallen und mir ist alles das passiert was du befürchtest.

Das macht jetzt sicherlich nicht viel mut. Ich weiß.
Und wirklich wissen wie man das verhindert weiß ich auch nicjt richtig sonst hätte ich das ja anders gemacht.

Ich würde dir aufjeden Fall raten den Kontakt mit guten Schulfreunden aufrecht zu erhalten auch wenn es manchmal schwierig ist. Es passiert ganz schnell das man es schleifen lässt und in Selbstmitleid versinkt und dann hat man niemanden mehr.

Die Angst neue Kontakte zu knüpfen hab ich auch. Die kann ich dir leider nicht nehmen.
Hast du jetzt im sommer deinen MBA oder Abitur.
Je nachdem was du machen willst beruflich wirst du ja auf jeden Fall nicht einsam sein weil du jeden Tag wieder mit Leuten zusammenkommst zb bei einer Ausbildung oder Studium.

Da ist dann zwar alles neu aber du hast ja schon mal die Schule gewechselt und die neue Schule war ja auch neu und wie sich herausstellte sehr gut:)

Eine Therapie kann ich dir auch nur empfehlen. Das hilft mir auch da ich momentan auch eine mache.

Viel helfen konnte ich dir wohl nicht aber wünsche dir trotzdem alles gute.

Lg

Zitat von Jana02017:
Wenn sie vorbei ist, habe ich diese sozialen Kontakte nicht mehr und weil ich unter meiner sozialen Phobie sehr leide, habe ich natürlich sehr große Angst davor neue Kontakte zu knüpfen oder alte aufrechtzuerhalten. Ich habe so Angst einsam zu werden , mir kommen jetzt beim Schreiben schon die Tränen.... Ich habe vor eine Therapie in Angriff zu nehmen , doch das verhindert nicht , dass ich erstmal diese schwere Zeit durchmachen muss , in der ich alles Gewohnte schmerzhaft vermissen werde und mich einsam fühlen werde... Hat jemand von euch eine Idee, was ich tun könnnte , damit es mir besser geht ? Vielen Dank schon einmal


Wo ich die Schule abgeschlossen habe, hat jede/R Geweint. Das ist völlig normal und ich würde da nicht allzu streng mit mir ins Gericht gehen.
Sei dir aber auch bewusst, dass du traurig bist, weil der Kontakt mit Menschen dir sehr wichtig ist.
Der wunsch nach Kontakten sollte dein Handeln bestimmen und nicht die Furcht.

lg

Vielen Dank an euch beide Ich habe leider noch keine konkrete Ahnung, was ich beruflich nach der Schule tun werde. Wahrscheinlich ist das ein Teil des Problems, denn so habe ich noch keine Vorstellung was ich tun werde bzw. auf was ich freuen kann. Ich bin echt verzweifelt, ich habe das Gefühl ,dass ich mit dem Schulabschluss von einem auf dem anderen Moment erwachsen werden muss. Denn man hört ja von sehr vielen Leuten, dass nach der Schule das echte, harte Leben anfängt und man sich später wünschen wird, wieder in die Schule gehen zu können. Das macht mir Angst

Darf ich Fragen um welchen Abschluss es geht? Du könntest ja studieren oder in eine Ausbildung da lernst du dauernd neue Leute kennen.

Ich mache gerade das Abitur

Also dann würde ich studieren.^^ Da lernst ganz sicher viele Neue Leute kennen.

Ja das Problem ist halt dass ich wirklich panische Angst habe auf neue Menschen zu treffen, von denen ich weiß, dass ich mit ihnen eine längere Zeit zusammensein werde... Deshalb kann ich mir noch nicht vorstellen zu studieren

Zitat von Jana02017:
Ja das Problem ist halt dass ich wirklich panische Angst habe auf neue Menschen zu treffen, von denen ich weiß, dass ich mit ihnen eine längere Zeit zusammensein werde... Deshalb kann ich mir noch nicht vorstellen zu studieren


Also das Problem kenne ich habe eine Angststörung die sich in bestimmten Situationen zeigt z.b Neue Leute kennen lernen oder große Ansammlungen.

Aber ich habe gelernt damit umzugehen in dem ich mir weiß gemacht habe dass das auch nur stinknormale Menschen sind mit den selben Gefühlen deswegen gehe ich das immer sehr locker an Neue Leute kennen lernen ist nie leicht aber mit der Zeit passt das schon.

Eine Verhaltenstherapie könnte auch helfen ich selber hatte noch keine aber stehe in der Warteschlange das dauert leider immer bis man einen Termin bekommt.
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Willkommen im Forum.
Dein Beitrag könnte von mir geschrieben worden sein.
Ich hoffe, man kann dir/uns hier weiterhelfen, ohne dass die Beiträge in sinnlose Diskussionen ausarten bzw. sich die Forumsmitglieder wieder untereinander angiften. Solche Beiträge sind wenig hilfreich und schrecken mich persönlich davon ab, hier seine Sorgen mitzuteilen.
Ich versuche gerade eine Nebentätigkeit zu finden, um der Einsamkeit zu entfliehen. Mit einer sozialen Phobie ist das jedoch gar nicht so einfach. Schade, dass ich keinen Hund haben kann, da Vollzeitbeschäftigt. Hast du die Möglichkeit?

Alles Gute und ganz liebe Grüße

Hallo Seullonly,

Vielleicht wäre eine Wandergruppe etwas für Dich. Das Durchschnittsalter ist zwar meist etwas höher aber wandern ist unverbindlich. Man läuft mal neben verschiedenen Kleingrüppchen her und hört sich an ob das Thema passt. Wenn Du außerdem genau wie die Anderen noch ein paar schöne Fotos klickst werden die meist nachträglich getauscht.

In größeren Städten gibt es Nachbarschaftsportale (z.B. 'Nebenan') wo Leute Bücher tauschen, Werkzeuge verleihen oder Pakete annehmen. Vielleicht gibt es das bei Euch auch und es könnte etwas für Dich sein.

Vielleicht bist Du bei sozialen Netzwerken Mitglied (Facebook,Twitter u.s.w.). Auch dort geht es mit Nicknamen. Man kann schauen wer bei der Regionalpresse oder dem Stadtverkehr Follower ist und Beiträge zu typischen Regionalveranstaltungen schreibt, also wer aus der Gegend ist. Auf die Weise bekommt man mit was es noch für Nischenveranstaltungen gibt und wer sich für ähnliches interessiert wie Du. Das wäre zumindest ein Einstieg.

Ich wünsche Dir genug Mut Dich in neuen Situationen auszuprobieren !

LG

A


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Dr. Reinhard Pichler
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