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Ich frage mich, ob man als sozial isolierter Mensch (trotzdem) irgendwie leben (und nicht nur dahin vegetieren) kann und wäre über eventuelle Ideen, Ratschläge und Erfahrungswerte sehr dankbar.

Deshalb (unter anderem) bin ich hier gelandet und grüße sogleich freundlich in die Runde.

Ein paar Worte zu mir (weiblich, noch keine 30), um mein Anliegen besser verständlich zu machen: ich bin vollkommen von der Außenwelt abgeschottet, so allein, wie man eigentlich nur sein kann. Keine Bekannten, die man mal anrufen, anschreiben oder auf einen Kaffee treffen könnte und erst recht keine Freunde. Keine Verwandten in der Nähe, keine Kinder. Auch keine Arbeit mehr, da ich psychisch bedingt nicht in der Lage dazu bin. Und keinen Partner - dies allerdings aus mehr oder weniger freien Stücken und nur deshalb erwähnt, um meine Situation zu verdeutlichen (sowie ein Zustand, an welchem mir nichts lag oder liegt, ihn zu verändern).

Ansonsten habe ich inzwischen fast alles versucht, was mir in den Sinn kam und mir möglich war, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Um gute Bekannte oder sogar Freundinnen zu finden (ich bevorzuge meistens gleichgeschlechtlichen Umgang, weil dabei nicht diese Gefahr besteht, dass man für's Gegenüber mehr darstellt, als man selber möchte). Oder um überhaupt unter Menschen zu sein. Meine Stimme nicht gänzlich verstummen zu lassen. Kleine Aktivitäten zu verrichten. Was auch immer.

Nichts von allem, was ich in Angriff nahm, hat letztendlich funktioniert - obwohl ich es immer sehr optimistich angegangen bin. Ich wollte ja. Zum Teil lag das daran, dass ich nicht akzeptiert wurde, zum größeren Teil war es jedoch in mir selbst begründet - zu schnell überfordert, reizüberflutet, ängstlich und so weiter. Näher möchte und brauche ich nicht darauf einzugehen, denn es liegt mir nichts (mehr) daran, es weiter zu versuchen. Ich kenne mich, und daher kenne ich mittlerweile auch den Ausgang solcher Angelegenheiten.

Daher nun meine Frage, wie man völlig allein über die Runden kommen und zeitweilens auch ein bisschen Freude empfinden kann.

Kennt das jemand hier? Vor allem weibliche Anwesende? Ich finde, als Frau kann man nicht einfach solche Dinge unternehmen, wie manche Männer es können. Okay, einige Frauen können das vielleicht, aber ich persönlich besuche nicht alleine eine Bar oder eine Kneipe, traue mich auch nicht, alleine ins Kino zu gehen oder gar zu verreisen. Mich ins Café zu setzen, shoppen oder spazieren zu gehen mag ich inzwischen auch nicht mehr, weil es mir äußerst unangenehm ist, immer alleine unterwegs zu sein und gesehen zu werden. Dabei sitze ich im Frühling/Sommer eigentlich ganz gerne mal im Straßencafé, genieße einen guten Kaffee und lasse mich von der Sonne bescheinen.

Im düsteren, kalten Winter war es kein Problem, mich zu verkriechen und einzukuscheln - das beste, was ich tun konnte sozusagen. Doch jetzt fällt mir in meiner Wohnung langsam die Decke auf den Kopf und es zieht mich an manchen Tagen hinaus... - trotz spezifischer sozialer Phobie... - ich lasse es bleiben, weil ich so ein einsames Geschöpf bin. Es ist zu beschämend auf Dauer.

Kann man überhaupt ganz unabhängig von anderen Menschen in seiner unmittelbaren Nähe zufriedener werden, wenn man sich damit abgefunden hat, niemanden zu haben? Oder ist das genauso aussichtslos?

23.04.2013 22:15 • 14.01.2016 #1


76 Antworten ↓


Eine äußerst schwierige Situation. Denn der Mensch braucht irgendwie ein Gegenüber.
Warum hast du keinen Kontakt zu Freunden oder Familie? Hat sich das verloren, oder ist die Familie zerüttet?
Vater oder Mutter was ist mit ihnen?
Die psychische krankheit trägt dazu bei, ich nehme an, das dadurch auch die finanzielle Situation nicht sehr gut ist.
Da trifft das sprichwort zu, hast du was, bist du was, hast du nichts, ein nichts.
Ich denke nicht so, aber die Gesellschaft trägt ihren Teil dazu bei das sie schwache Menschen nur noch mehr an den Rand drückt.
Im Leben ist es nie aussichtslos. Aber es ist sicher ganz schwer da von alleine wieder rauszukommen.
Wunder

A


Sozial isoliert, trotzdem irgendwie ein Leben führen?

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Danke für's lesen und antworten, @Dubist.

Zitat von Dubist:
Denn der Mensch braucht irgendwie ein Gegenüber.

Ja... einerseits sehe ich das genauso und fühle es auch für mich... doch andererseits...

Freunde, richtige Freunde habe ich schon länger nicht mehr. Da ist auch niemand, zu dem ich wieder Kontakt aufnehmen könnte oder wollen würde. Und neuen Anschluss habe ich seit meinem letzten Umzug überhaupt nicht mehr gefunden oder aufbauen können. Eineinhalb Jahre bin ich in einer Partnerschaft gewesen, die ich letztendlich beendet habe - und das war eine gute Entscheidung. Lieber völlig alleine, als von dem falschen Menschen umgeben. Dazu bin ich noch stark genug. Die Trennung ist eineinhalb Jahre her.

Zu meinen Eltern habe ich recht guten Kontakt, allerdings sind sie nicht in meiner Nähe. Bezüglich anderen Verwandten hat es sich verloren, ich schätze, weil sie (bzw. wir) alle so weit voneinander verstreut wohnen.

Meine finanzielle Situation ist nicht die beste, das stimmt, aber ich komme derzeit noch halbwegs zurecht. Es könnte durchaus schlimmer sein (auch schon erlebt). Der Hauptpunkt wird darin liegen, dass ich mich spätestens bei der Frage Und was machst Du beruflich? ins Aus schieße, weil ich darüber nichts zu erzählen habe - sprich, nicht mit beiden Beinen im Leben stehe und so weiter. Von den Gründen dafür ganz zu schweigen. Obwohl ich niemals jammere, mich beklage oder dergleichen - denn ich selbst habe gut gelernt, meine Situation zu akzeptieren und sehe das locker - leider wohl als einzige.

Zitat von Dubist:
Im Leben ist es nie aussichtslos. Aber es ist sicher ganz schwer da von alleine wieder rauszukommen.


Gelegentlich denke ich mir: Mal sehen, was ich als nächstes tun werde (um meiner Lage etwas entgegen zu setzen, versuchen sie zu ändern).
Andererseits suche ich nun wie gesagt auch nach Wegen, um alleine klar kommen zu können. Teils weil ich es will, größtenteils weil ich es sowieso irgendwie muss.

Ich kenne das auch ganz gut wie es ist GANZ alleine zu sein, habe zwar Arbeit dennoch nach Feierabend an den Wochenenden und am schlimmsten im Urlaub merkt man wie isoliert man ist. Besonders wenn das Wetter jetzt so schön ist und man am liebsten etwas unternehmen würde Baden oder ähnlich. Nur alleine kommt man sich da irgendwie blöd vor und dann fällt einem ganz schnell die Decke auf den Kopf

Einen wirklichen Ratschlag komplett alleine klar zu kommen habe ich leider nicht, danach suche ich irgendwie auch

Sollte nicht erstes Ziel sein, dass du im Berufsleben wieder Fuß fasst? Du wirst doch sicher nicht für ewig und alle Zeiten berentet sein, oder? Sorry, aber das interessiert mich wirklich. Du bist noch keine 30 und musst ja von irgendwas leben. Die Ämter lassen einen doch da nicht in Ruhe, oder?
Bei einer Berufstätigkeit würden sich Kontakte schon allein von daher ergeben. Kannst du nicht wieder in die Nähe deiner Eltern ziehen?
Dass es mit Kontakten schlecht aussieht, wenn man NUR zu Hause ist, ist klar. Alle anderen sind ja arbeiten. Ich würde also alles daran setzen, wieder arbeiten zu können. Das versuche ich auch. Aber ich habe einen Mann und bin daher finanziell nicht schlimm eingeschränkt. Aber in dem Alter kannst du ja schlecht so weiter machen, oder?

Liebe Sabah, wo stehst du dahinter?
Bei was?
Wie ich das meine?
Also, was du gerne tust, wo es dich hinzieht. Welche Menschen du magst?
wenn du zum Beispiel eigentlich lieber wieder einen Partner als eine beste Freundin hättest, dann ist es eher nicht so das rechte eine Freundin zu suchen. sondern eher doch wieder einen Partner.
Was magst du, fremde Sprachen oder Kulturen, ältere Menschen oder Kinder, kochen, basteln oder Tennis? Tiere, Sport oder Tanzen?
bei irgendwas wirst du doch dahinter stehen? so richtig meine ich.
Wenn ja dann versuch das!
Und wenn du eine Freundin möchtest, dann ist es eben so, das viele eben schon eine beste Freundin haben, ein oder wzwei und dich nicht brauchen. Das liegt dann nicht an dir, sondern da ist dann einfach kein Interesse da.
Viele sind auch schon verheiratet und gründen gerade eine Familie, das passt dann sicher auch nicht so.
mit Anfang dreisig und über dreisig, war es fast unmöglich eine Freundin zu finden.
Ich kenne Zeiten wo ich ausser meinen Eltern niemand hatte, es war schrecklich langweilig und alles.
Da war ich Teenager und SChule war fertig, so waren alle Kontakte auf einen schlag weg.
War ne ganz schreckliche Zeit und leider traf mich die einsamkeit fast an jedem ort in meinem Leben wieder.
ES tut sehr weh, man kann nur hoffen und das beste versuchen draus zu machen und halt immer ein stück offen sein und schauen was sich mal kleines anbietet.
Wunder geschehen, aber oft sind Wunder auch harte Arbeit.
kopf hoch

Der Reiche hat viele Freunde, aber der Arme ist schon ein Ärgernis für seinen Freund.
Das heißt, wer nichts hat, der hat auch nichts zu bieten. meinen die zumindest, die auf den armen runterblicken.
WArum werden leute nicht arbeiten an den Rand gedrängt ich weiß es nicht.
Es ist glaub die Angst bei denen selber abzurutschen, also meiden die Menschen die leiden ausstrrahlen.
Denn andere merken schnell wenn einer nicht arbeitet und das passt denen eben nicht in kram.
Wer erstmal draussen ist, ist ganz schwer wieder reinzukommen.

snuff, eine die an den äusserten Rand gedrängt wurde, snuff, schnief, schnupf.


Aber das gute ist, ich weiß was ich wert bin, und warte auf die Damen nicht mehr!

Ätsch ihr wißt ja gar nicht was ihr tolles verpasst,

Zitat von Sabah:
Ich frage mich, ob man als sozial isolierter Mensch (trotzdem) irgendwie leben (und nicht nur dahin vegetieren) kann und wäre über eventuelle Ideen, Ratschläge und Erfahrungswerte sehr dankbar.


Das würde mich auch interessieren. Aus persönlicher Erfahrung glaube ich, dass das nicht möglich ist.

Man kann lernen anders damit umzugehen. Aber der stich ins herz oder ein einsamer schmerz darum wird man nicht rumkommen und ab und zu wird es mal mehr mal weniger weh tun.
Sorry, pumuckl, aber bei so antworten kriege ich ein hals.

Du wirst ja wohl nicht dein Leben lang....was ist daran so schlimm wenn ein Mensch nicht arbeiten kann, das macht nicht seinen WErt aus!
Basta, klong klong hoffe das sitzt.
Das zweite ist noch:
wer sagt denn das man da schnell kontakte kriegt? Nur wenn man der Boss ist, oder ein angesehenes tier?
Aber sonst?
Forget it. Nichts dran zu rütteln, TRÄUM weiter.


Naja, ich hab ja einen mann, und bin im gegensatz zu dir nicht so eingeschränkt, hey gehts noch?
Ich hab auch einen mann, aber ich fühle mich deshalb nicht besser oder schlechter,. würd mit odcer ohne nicht arbeiten gehen, jedenfalls jetzt nicht und vielleicht nie.
Oh wie schlimm.
Ich finde das gibt es schlimmeres.Sorry, aber selber daheim aber ihr sagen sie soll schuften. Sie sagt sie kommt klar, und wenn sie ämter im nacken hat, was interessiert es dich?
weißt du ob es so ist?

Sabha, wenn du arbeitest auch keine Versicherung das du Freunde findest.
Schließ dich lieber einer Selbsthilfegruppe, oder einer Theatergruppe, oder sonst einem Ehrenamt an, wo sich Gruppen bilden, irgendwas wo du dahinterstehst.
Nur es muss dir stückchenweit gefallen, oder interessieren. denn dann treffen sich da immer die gleichen leute für treffen, oder den kurs zum machen, oder die ähnliche probleme haben.
Das bindet oder kann zumindest einmal pro woche ein bißchen helfen raus aus dem schnecken haus.

Ich habe ein Ehrenamt gemacht, der Kurs ging ganz lange. Privat war ich dann sogar paarmal weg, leider ging das irgendwann von heut auf morgen wieder auseinander. Das fand ich schon schade, aber da kam dann nichts mehr.
Aber es ist eine möglichkeit.

Aber man kann doch auch nicht davon ausgehen, dass ein 30jähriger Mensch nie wieder arbeitsfähig wird, oder? Soll man ihr nun sagen, dass sie davon ausgehen soll die nächsten 50 Jahre NICHTS mehr zu machen?!
Das ist doch wohl ein Scherz.
Ich habe einen Mann, was bedeutet, dass ich nicht 24 Stunden alleine bin! Nichts anderes wollte ich damit sagen. Außerdem ist das finanziell gesehen auch eine andere Ausgangslage!

Was ist den so schlimm daran, wenn man hofft, dass ein 30jähriger Mensch irgendwann wieder arbeiten gehen kann? Ich habe großes Verständnis dafür, dass man nicht jeden Job machen kann. Das geht mir nicht anders. Aber ich habe mich immerhin dazu durchgerungen und versuche, mir einen Job zu suchen, der mir entgegen kommt.
Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass ich die nächsten 50 Jahre NICHTS mehr mache!

Man trifft doch überall Leute. Spaziergänger, andere Kunden, man trifft Leute beim Arzt, im Bus, man hat Nachbarn.

Tja und die gehen dann auch nach fünf minuten wieder, mehr wird da nicht. ZU deinem schlusssatz.
Das ist deine Entscheidung pumuckl, du bist du, sie ist sie.
Frag sie doch erstmal nicht auf die demütigende Tour, ob sie sich vorstellen kann wieder zu arbeiten.
Sie ist gerade mal daheim, sie ist noch jung.
Wenn sie es im Moment nicht kann, hast du recht Pumuckl in zwei jahren kann es wieder anders aussehen.

warum sollte man denn auf der Arbeit keine neuen Menschen kennenlernen ?

Ich lerne jeden Tag neue nette oder weniger nette Menschen kennen....

Man könnte sich ja erstmal stundenweise erstmal wieder an Arbeit gewöhnen und dann langsam steigern....gar nix zu tun stelle ich mir auch schrecklich vor.....

Was man in dieser Situation auf alle Fälle machen kann, sind Kurse an der Volkshochschule. Da ist man wenigstens etwas unter Menschen und kann auch etwas Neues lernen oder was Sportliches machen, das einen interessiert. Es gibt auch Kurse/Veranstaltungen, die gehen nur ein paar Stunden oder ein WE.
Ich finde, dass sind auf alle Fälle kleine Lichtblicke, die Du Deinem Leben geben kannst.

Liebe Grüße

Ihr Lieben,

wie ich in meinem Eröffnungstext geschrieben hatte, habe ich bereits sehr viel unternommen und versucht. Ich wollte diese Aktivitäten und Aufgaben nicht alle einzeln aufzählen. Es ist nicht so gewesen, dass ich die ganze Zeit NUR zu Hause war, sondern ich bin beinah allen Möglichkeiten nachgegangen, die ich regional ausfindig machen konnte und für mich in Frage gekommen sind.

Außer eben Jobs auf dem 1.Arbeitsmarkt, diese in letzter Zeit nicht mehr. Weil ich dazu weder geistig, noch seelisch fähig bin. Ich bin schon sehr stolz auf mich, wenn ich mich eineinhalb, zwei Stunden gewissenhaft konzentrieren kann, und schaffe dies auch nur, wenn ich volle Ruhe dabei habe. Dazu kommen starke Ängste, Paniken, Überforderung wegen jedem bisschen, und diverses anderes Zeugs. Ich war jahrelang in Psychotherapie und hatte früher auch Klinikaufenthalte. Meine einst sehr schwer gewesenen Depressionen habe ich heute größtenteils gut im Griff (worüber ich schon unendlich froh sein kann und bin), auch dank Medikamenten, den Rest eher nicht.

Bevor ich es mir selbst als erstes Ziel setze, wieder arbeiten zu können, was ja ein tatsächliches Endziel wäre, müsste ich erstmal kleinere Dinge bewältigen können - was ich wiederum nicht geschafft habe. Ich wollte von 0 auf 10 auf 30 auf 50 auf 70 auf 85 auf 100 sozusagen, mich schrittweise steigern, bis ich in der richtigen Ganztagsarbeit (=100) ankomme. Von null auf hundert hingegen wäre... absoluter Unsinn.

Ja, auch die Gebiete, hinter denen ich voll und ganz stehe, habe ich mir zum Ziel gesetzt und bin sie angegangen - letztendlich immer erfolglos. Ich bekomme Panikattacken kurz vor verpflichtenden Angelegenheiten, und wegen anderen Beschwerden* schaffe ich es meistens nicht einmal, irgendwo pünktlich anzukommen. (*u.a. Schlafstörungen, heftiger und wiederholter Durchfall.) Das ändert sich auch nach Monaten innerhalb der gleichen Aktivität nicht. Nach einer Weile, in welcher ich mich trotz allem zusammengerissen habe, breche ich zusammen, weil es meinen Körper auszehrt und mein Kopf zu platzen scheint, und es tritt erst wieder langsam Ruhe ein, wenn ich mich gänzlich entzogen habe. Dies bezieht sich auf alle regelmäßigen Situationen, in denen etwas von mir erwartet wird, oder einzelne, die mich allgemein aufregen. Die einzelnen kann ich natürlich besser wegstecken, nach 2 Tagen ist normalerweise alles wieder okay.
Nichts hat dagegen geholfen.

Ich würde also alles daran setzen, wieder arbeiten zu können.:
Das habe ich. Früher. Inzwischen ist mir meine Gesundheit, die eigentlich gar keine Gesundheit mehr ist, wichtiger. Und das leider nicht nur, weil ich es für mich so entschieden habe, sondern weil ich gar nicht anders kann. Nicht mehr. Oder noch nicht. Keine Ahnung.

Richtig, viele haben bereits ihr festes soziales Netz und brauchen einfach niemanden mehr dazu, das muss nicht immer unbedingt an mir persönlich liegen, soviel habe ich ebenfalls schon festgestellt. Ich strahle übrigens kein Leiden aus - solange es keinen Grund dafür gibt, bin ich sogar ziemlich gut drauf. Ich bin lediglich kein Typ, der gerne saufen und feiern geht, weswegen solche oberflächlichen gemeinsamen Interessengebiete auch wegfallen.

Mit gezielter Partnersuche wäre es in Zeiten des Online-Datings vermutlich relativ leicht, einen Teilaspekt meines völligen Alleinseins zu beenden, aber das ist überhaupt nicht mein Fall, soviel darf ich sagen, nachdem ich hinein geschnuppert habe. Verabredungen mit dem konkreten Ziel, zu flirten, im Bett zu landen (mit mir sowieso niemals) oder eine Beziehung anzufangen, geben mir gar nichts, das ist mir alles zu krampfig. Zumal ich um meinetwillen geschätzt werden möchte, und nicht deshalb, weil ich irgendein Foto von mir im Internet habe und zufällig diejenige von den 100 angetexteten Frauen im großen Online-Katalog bin, die positiv reagiert und gerade verfügbar ist. Ich sehe das ziemlich nüchtern.

Wie dem auch sei, ich bin nicht davon getrieben, einen Partner zu finden, sondern wünschte mir bloß ein paar nette Kontakte, Bekannte, Freunde. Glücklicherweise kann sich in dieser Hinsicht jeder selbst heraussuchen, mit wem er sich umgibt, ich kann das bestens nachvollziehen, deswegen bin ich auch nicht böse oder enttäuscht, wenn jemand nicht mit mir befreundet sein will. Wer mich nicht kennt, kann eben nicht wissen, dass ich gar nicht sooo schlimm bin, wie meine Geschichte sich anhört und meine Situation es darstellt. Ich verstehe das durchaus.

Im Moment suche ich nach Wegen, wie ich alleine zurecht kommen kann. Das ist alles. Ich muss halt versuchen, trotzdem ein paar Sachen außerhalb meiner 4 Wände ins Leben einzubauen, die ich für mich tun kann. Und die ein wenig erbaulicher sind, als beispielsweise immerzu einsame Spaziergänge oder Stadtbummel. Das deprimiert auf Dauer nur.

Danke für eure ganzen Gedanken und danke @Dubist für die sehr angebrachten Differenzierungen.
Nicht alles liegt so deutlich auf der Hand, wie es manchmal aus der Ferne scheint, nicht alle Fakten gelten automatisch für alle Menschen.

Liebe Grüße
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Was hast du alles probiert? Da hat sich wahrscheinlich nichts engeres, längerfristiges ergeben, oder?
Nenn ein Beispiel bitte.
Das seh ich genauso, erstmal stabiler werden, und gefestigter und dann siehst du weiter.
ist natürlich nicht so einfach ohne soziale Kontakte und die kann man ja nicht herzaubern,leider.
Die sozialen kontakte könnten auch die Angst abmildern.

Wäre das eine Möglichkeit? Berufliche Reha, Tagesklinik, Kur?
Einen Hund anschaffen? Auch nicht möglich?

Das ist gut, das du nicht verzweifelt nach einem Mann suchst. Das ist gut, das du dir für einen Onenightstand zu schade bist. Aber ohne Freunde lernt man halt auch oft niemand kennen. Weil man nicht viel weggeht und immer alleine unterwegs ist. Mancher hat aber auch schon sein Glück im Internet, oder Zeitung gefunden.
War selber auch mal psychisch labil, hab dann in einer ganz neuen Stadt ein neues Leben begonnen, wo mich keiner kannte. Aber die meisten Frauen hier, gehen egal ob Kind oder nicht arbeiten und das nicht ungerne. Die meisten zumindest, stehen dahinter.

Das sollte keineswegs demütigend wirken. Aber in dem Alter horcht man halt auf und es ist noch lange nichts zu spät. Nichts anderes wollte ich damit sagen.
Manche Leute strahlen auch, sagen wir mal, eine gewisse Distanz aus auf andere und wirken vielleicht abweisend. Mir geht das auch oft so. Obwohl ich gar nicht so bin. Ich bin eigentlich ein geselliger Mensch. Ich hätte gerne mehr Leute um mich herum, auch Familie. Aber leider ist das nicht so.
Ich habe (fast) aufgegeben, mich darüber aufzuregen. Ich habe Kontakt zu einigen wenigen Leuten. Vereine sind z.B. auch nicht so mein Fall.
Wie heißt es so schön: Alles Übel liegt darin, dass der Mensch nicht allein sein kann (oder so ähnlich). Mein Schwiegervater z.B. ist immer heilfroh, wenn er mutterseelenallein ist und der hat wiederum eine Schwester, die IMMER völlig allein ist und auch keine Kontakte zu anderen Menschen sucht.
Ich kann es doch selbst total gut nachvollziehen, wenn man oft alleine ist. Und die Sache mit der Arbeit hat sie nicht so ausführlich geschrieben, dass man es hätte nachvollziehen können.
Eine Arbeit mit viel Streß ist auch nichts für mich. Aber so eine Tätigkeit im Büro, ohne großen Kundenverkehr. Das könnte ich schon. Es ist natürlich alles nicht einfach.
Aber ohne Job hat man nicht viel Geld, ohne ausreichend Geld kann man sich keine großartigen Hobbys leisten und hat viel weniger Kontakt zu anderen Menschen. Das ist ein echter Teufelskreis, den man schwer durchbrechen kann.

Aber was ist mit der Frage, warum du nicht wieder näher zu deinen Eltern ziehst? Wäre das nicht besser?

Das hab ich auch grad gedacht, mit dem näher zu den Eltern ziehen?
Erzwingen geht gar nicht. Klar sieht man es einem Menschen nicht immer an ob er leidet.
Aber du schreibst doch selber, daß es dir zu schlecht geht wegen Arbeit und das du oft einsam bist.
Glaub mir, andere merken oft mehr und eindeutiger wie es einem menschen geht.
Und andere bemerken auch oft gar nicht wenn es jemand nicht so gut geht, einsam ist.
Welche Anläufe hast du unternommen, schildere das mal bitte.
Nein, nicht wegen Schuld suchen, sondern damit man sich ein Bild machen kann.
Was das war und so.

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Dr. Reinhard Pichler
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