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Zitat von Dubist:
Was hast du alles probiert? Da hat sich wahrscheinlich nichts engeres, längerfristiges ergeben, oder?
Nenn ein Beispiel bitte.

Tagesstätte für psychisch beeinträchtigte Menschen, sowie verschiedene Ehrenämter, Volkshochschulkurse, diverse Vereine, ... etc

Hunde finde ich zwar ganz nett, doch meine Lieblingstiere (als eigenes Tier) sind sie nicht unbedingt, und mit einem Geschöpf, welches dreimal am Tag unter allen Umständen mit mir nach draußen müsste, wäre ich maßlos überfordert, das ginge leider gar nicht. Stattdessen leben bei mir 2 Katzen, meine Herzchen, die sich gerne mit mir einkuscheln, anstatt mich vor die Tür zu treiben... - das ist sowas von kontraproduktiv für mich, ich weiß! Aber ich bin nun mal ein Katzentyp, und die beiden halten mich auch aufrecht. Während einer Krise überlegt man sich jetzt zehnmal, ob man tatsächlich schlapp macht und sich direkt stationär einweisen und somit seine einzigen Lieblinge im Stich lässt, oder ob man durchhält und sich zum stark bleiben zwingt.

Klinik- und Kuraufenthalte haben mir nie gutgetan. Wochen- oder monatelang in vollkommen geschützten Mauern zu leben und anschließend wieder draußen zu landen, das bedeutet für mich, ins Bodenlose zu stürzen. Es ist, als müsste ich danach wieder ganz von vorne anfangen, mich in der Welt und im Alltag einzufinden. Deshalb werde ich mich davor hüten, so gut es nur geht.

Dass man sein Liebesglück auch online oder über Annoncen finden kann, möchte ich keinesfalls bestreiten oder anderen schlecht reden. Nur meine persönliche Meinung dazu ist ziemlich speziell und man muss eben auch auf direkter Suche sein, was ich in diesem Fall nicht bin. Single zu sein, ist kein besonderes Drama für mich.

Zitat von pumuckl:
Manche Leute strahlen auch, sagen wir mal, eine gewisse Distanz aus auf andere und wirken vielleicht abweisend. Mir geht das auch oft so. Obwohl ich gar nicht so bin. Ich bin eigentlich ein geselliger Mensch.

Richtig, genau das geht mir ebenfalls des öfteren so, also es ist mir auch bewusst.

Zitat von pumuckl:
Mein Schwiegervater z.B. ist immer heilfroh, wenn er mutterseelenallein ist und der hat wiederum eine Schwester, die IMMER völlig allein ist und auch keine Kontakte zu anderen Menschen sucht.

Von solchen Menschen habe ich schon einige Male gehört oder gelesen, deshalb ja meine Eingangsfragen - ich frage mich, wie sie das schaffen und sogar ihre Zufriedenheit darin finden...

Zurück in die Nähe meiner Eltern zu ziehen, wäre überhaupt keine denkbare Option. Nicht wegen meinen Eltern, sondern weil ich dort vollends untergehen würde. Es gibt keinerlei gute Erinnerungen und Vorstellungen in Verbindung mit dieser Gegend. Seitdem ich weggegangen bin, habe ich damit abgeschlossen. Hier wo ich derzeit bin, gehe ich wenigstens noch vor die Tür und mache mein Zeug, außerdem gibt es viel mehr individuelle Möglichkeiten, die ich aufgreifen konnte oder noch könnte. Wohingegen es in der Region meiner Eltern so gut wie gar nichts gibt. Die reinste Provinz eben. Fürchterlich für jemanden wie mich!

Ach ich glaube, andere Leute merken gar nichts. Wer interessiert sich denn noch für seine Mitmenschen? Ich kenne nur sehr wenige Leute. Leider ist die Gesellschaft so. Deshalb kann man sich glücklich schätzen, wenn man eine intakte Familie hat. Aber nicht mal das ist jedem vergönnt.

Also bei meinem Schwiegervater und die Schwester handelt es sich um alte Leute. 70 plus. Die haben ihren festen Tagesablauf. Die gehen an festen Tagen kaufen, stehen zu festen Zeiten auf. Die Schwester von meinem Schwiegervater ist echt eine ganze komische Person. Einsiedler oder so. Sie ist Witwe. Man sieht sie NIE. Allerhöchstens einmal die Woche mit dem Hackenporsche im Supermarkt. Ich sage schon immer zu meinem Mann: Das ist sicher so eine, die mal ne Woche tot rum liegt bis sie einer findet.
Ich kann es auch nicht nachvollziehen. Ich hätte lieber spitzelnde Nachbarn als immer alleine zu sein.
Ich halte schon immer einen Plausch mit unserem echt netten und immer gut gelaunten Briefträger. Er ist oft der einzige, den ich außer meinem Mann sehe. Falls ich nicht einkaufen gehe natürlich.

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Sozial isoliert, trotzdem irgendwie ein Leben führen?

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Zitat von Dubist:
Klar sieht man es einem Menschen nicht immer an ob er leidet.
Aber du schreibst doch selber, daß es dir zu schlecht geht wegen Arbeit und das du oft einsam bist.

Ja, aber ich trage das nicht vor mir her, schiebe keine Depressionen unter Menschen und jammere anderen nicht ungefragt die Ohren voll. Sprich, ich ziehe niemanden herunter. Das könnte ich selbst nämlich auch nicht vertragen. Ich meinte damit, dass ich auch zugänglich und fröhlich sein kann, ohne dass es nur gespielt ist. Sondern ehrlich erfreut. Und sowas eben.

Zu meinen bisherigen Versuchen...
Die Ehrenämter waren alle richtig schön, das Problem war nur meine stetig steigende Überforderung damit, weswegen ich sie nicht mehr wahrnehme. Darüber bin ich am meisten traurig, diese nicht weiterhin geschafft zu haben.

Ansonsten - entweder es ist einfach gar kein richtiger Kontakt untereinander zustande gekommen.
Oder ich habe die Flucht ergriffen, weil die ganze Atmosphäre nicht auszuhalten war.
Oder ich wurde nicht akzeptiert.
Oder es war zwischenmenschlich soweit alles okay, doch mir war mit der Zeit alles zuviel. Aaarrrgh.

Zitat von pumuckl:
Ach ich glaube, andere Leute merken gar nichts. Wer interessiert sich denn noch für seine Mitmenschen?

Es gibt schon welche... Aber oftmals sind das nur die, die was zu tratschen haben / von sich selber ablenken wollen und sonst nichts weiter.

Sehr gut, ein Hund wär auch nichts für mich. Ich weiß nicht, wie man so ein Tier erzieht und kann mir auch nicht vorstellen dauernd zum Pipi machen rauszurennen. Ich liebe Katzen und ich glaub auch, das ich eine gute Katzenmutter wär. Kann ich also sehr gut nachfühlen.
Aber ein Tier ist eben kein Mensch. Aber auf jeden fall hast du das noch nicht erwähnt und ich bin posetiv berührt.

Das mit der Klinik und Kur und nicht hinwollen kann ich verstehen, so ähnlich geht es mir da auch. Ich würde bestimmt eine Kur bekommen, aber meinen alltag hab ich dann ja auch wieder.
Du weißt was dir guttut und was nicht! Deshalb dir auf die schulter klopf, das ist klasse!


Du leidest nicht als singel.
Auch ein Pluspunkt, denn so bist du eher nicht der Typ frau die dem Falschen in die hände fällt und ausgenutzt wird.
Das ist auch gut.
Du kannst singelleben und das erleichtert doch manches.
Ist posetiv für deine Lebensumstände zu werten!



Was war so schlimm bei der Gegend von deinen Eltern? Du hast kein Auto oder?
Es war ein Kaff? mit dreihundert Einwohnern?
Deine Eltern besuchst du sie?
Oder sie dich?
Wär auch eine Option, das sie dich mal für ein Wochenende besuchen?
Deine geschwister leben dort noch in der Provinz?
Du bist lieber in der Stadt?



Vereine, ehrenamt, Tagesstätte für labile Menschen? Hast du da niemand kennengelernt näher?
Erzähl mal wie lief das ab?



so ich freu mich wieder von dir zu lesen.



Pumuckl: Bei dem, ich hätte lieber spitzelnde nachbarn wie ganz alleine, das war so witzig geschrieben, danke.
Puh, auch ein Briefträger kann ein guter Gesprächspartner sein, nur ist er schnell wieder weg und in Eile.
Dubi

Was war zuviel?
Das Ehrenamt, oder Nähe zu den Menschen und private Treffen? Das ist ein Unterschied.
hmm, ja es passt eben nicht immer.


Das dir das Ehrenamt zuviel wurde kann ich verstehen. Die ganze Rumfahrerei ist nicht ohne, ich weiß das.

Bei mir ist das Problem wohl, dass ich mich in soziale Ängste eher nicht reinfinden kann. Ich habe ja Panikattacken und meide deswegen manchmal Treffen. Wahrscheinlich ist das eine ganz andere Sache?
Ist für euch der Sommer auch so problematisch? Man ist ja quasi so genötigt, präsent zu sein! Wer sagt eigentlich, dass man im Sommer nicht drinnen sitzen und Fernseh gucken kann? Das ist ja regelrecht verpönt. Quasi schon Gruppenzwang. Ich hasse z.B. pralle Hitze und habe kein Problem damit, bei runter gelassenen Rollos drinnen zu sitzen bis es wieder kühler ist. Aber dann heißt es direkt: Wo ist denn deine Frau usw. Ätzend. Nicht, dass ich mich über das gute Wetter nicht freuen würde. Aber dieser Zwang, fröhlich und draußen aktiv sein zu müssen, ist für mich besonders nervig.

Sabah, also ehrlich, du klingt für mich nicht, als hättest du die Depressionen wirklich hinter dir gelassen.
Eigentlich klingt du extrem nach (chronischen?) Depressionen. Dazu passt sehr, dass du schreibst es war dir mit der Zeit zu viel, du warst überfordert und auch die Haltung: Ich habe alles versucht, bitte gebt mir doch neue tipps die du dann wieder ausschlägst, in dem du immer wieder aufzählst was du alles versucht hast und was nicht geklappt hat deuten für mich sehr darauf hin. Ebenso dein Konzentrationsmangel der auch typisch ist für Depressionen.Du bist ja augenscheinlich auch ziemlich unglücklich über Situation, sonst würdest du keine Hilfe hier suchen.
Denk mir eigentlich, dass du ja viel über Depressionen wissen solltest, wenn du dran erkrankt bist, aber es istja nicht alleiniges Merkmal einer Depression Traurig oder Niedergeschlagen zu sein. Außerdem gibt es viele verschiedene Formen der Depression.

Und es sieht auch ein wenig danach als wüsstest du nicht was du wirklich wolltest.

Eingangs schreibst du

Zitat von Sabah:
Nichts von allem, was ich in Angriff nahm, hat letztendlich funktioniert - obwohl ich es immer sehr optimistich angegangen bin. Ich wollte ja. Zum Teil lag das daran, dass ich nicht akzeptiert wurde, zum größeren Teil war es jedoch in mir selbst begründet - zu schnell überfordert, reizüberflutet, ängstlich und so weiter. Näher möchte und brauche ich nicht darauf einzugehen, denn es liegt mir nichts (mehr) daran, es weiter zu versuchen.


Und wenig später dann

Zitat von Sabah:
Wie dem auch sei, ich bin nicht davon getrieben, einen Partner zu finden, sondern wünschte mir bloß ein paar nette Kontakte, Bekannte, Freunde.


Solche Widersprüche ziehen sich durch deine ganzen Posts.

Ich hab eher den eindruck, als würdest du noch sehr unter deinen Depressionen leiden, mit allem was diese noch mitsich bringen und unter deiner Einsamkeit. Du willst eigentlich nicht wissen wie man alleine klarkommt und glücklich ist sondern suchst eigentlich nach Gesellschaft, nach Leuten die sich mit dir und deinem Problem befassen. Für mich sehen deine Posts nach einem typischen Hilferuf eines Depressiven aus.

Wenn ich dir nun sagen würde, du musst einfach anfangen Dinge zu genießen wenn man sie alleine macht, wie spazieren gehen, dann würde dir das nicht helfen, weil du alles eben nicht alleine machst, weil du dir dabei alle komisch vorkommst. Auch würdest du wahrscheinlich sehr viele Gründe finden warum dieses oder jenes nicht umsetzbar ist (Überforderung, allein ist komisch, etc) oder eben sagen dass du das schon so oft versucht hast. Ich glaube dir auch dass du vieles schon und oft versucht hast. Nur das alles wird nichts nutzen, wenn (im Sinne von falls) deine Depression noch so present ist.

Man kann im übrigen auch Beschäftigungen finden, bei denen man nach eigenem Ermessen mitarbeiten kann. Weiß nicht wie das bei dir in der Gegend ist, aber da wo ich herkomme kann man zb solche Sachen machen, wie spontan im Tierheim vorbei gehen, mithelfen solange und viel wie man lust hat (wenns Arbeit gibt) und dann wieder gehen. Das waren dann Arbeiten von nur mal einen Hund kämmen bis hin zum Gehege reinigen und Gassi gehen. Musst vllt mal schaun ob du sowas in der Art auch für dich findest. Ist vllt gut um einen Anfang zu finden der nicht überfordert und unter Druck setzt.

Jeder Mensch wär traurig, wenn er alleine dahockt und du schreibst selber liebe sabah das dut psychisch schwach bist. Aber ob es Depressionen sind weiß hier keiner. Denn so eine Situation wär für fast jeden Menschen schwer zu ertragen.
Kleine Inseln in deinen Alltag einbauen oder eine Gesprächstherapie anfangen wär hier sicher von Vorteil.

Sie hatte doch aber in ihrem Post geschrieben, dass sie Depressionen hat, von denen sie glaub sie mittlerweile gut im Griff zu haben

Zitat von Sabah:

Meine einst sehr schwer gewesenen Depressionen habe ich heute größtenteils gut im Griff (worüber ich schon unendlich froh sein kann und bin), auch dank Medikamenten, den Rest eher nicht.




Von dem was und wie Sie schreibt, klingen für mich die Depressionen da noch schwer durch. Auch wenn sie sich für sie heute schäwcher oder anders äußern mögen als früher.

Ah ja ok, stimmt, danke dir where is the ligt,
hab mir das mit Panik und Ängsten mehr gemerkt, aber hört sich alles in allem eher nicht gut drauf an.
Und selbst wenn es welche nicht merken, es ist eben so, dass vielen die Zeit und die Lust fehlt andere Menschen näher kennenzulernen, mit denen sie so gar keinen Bezug haben. Das hat oft gar nichts persönlich dann mit der Sabah zu tun. Es ist anders, wie durch einen bruder, oder einen Kollegen, oder durch ein Hobby, die Kinder, oder über Familie.
Das problem ist auch, daß Gesunde meistens nichts mit psychisch kranken zu tun haben wollen.
Anders oft wenn jemand früher stabil war.
Und andere psychisch kranke sind oft nicht in der Lage für gesunde kontakte.
Seltsam finde ich, das du sagst, es läge nicht an deinen Eltern?
Warum bist du dann so labil, wenn deine Eltern kein Problem darstellen? War deine Kindheit nicht schlimm?
Es liegt nicht an Land oder Stadt, da wo man geliebt wird und was tun kann, kann das Leben überall schön oder zumindest sinnvoll und erbaulich sein!
Dachte früher auch, bloß keine Landluft, aber es kann wirklich überall schön sein

Danke 3 an jeden einzelnen von euch, dass ihr eure Gedanken einbringt, ich weiß das sehr zu schätzen und ist nicht selbstverständlich für mich. Ich schreibe jetzt mal ein bisschen durcheinander und werde auch nicht alles beantworten können, bin einerseits gerade zu wirr im Kopf dafür und möchte andererseits nicht alles offen niederschreiben oder überhaupt thematisieren, ich bin es gar nicht gewohnt, soviel (online) von mir preiszugeben.

Also, in der provinziellen Einöde kann ich mich nicht im geringsten frei entfalten, so habe ich das Gefühl, deshalb lebe ich viel lieber in der Stadt. Individualität, Vielfalt, höhere Toleranz, bedeutend mehr Möglichkeiten haben, das brauche ich einfach als Minimum zum Wohlfühlen. Ganz unabhängig vom Verhältnis zu meinen Eltern, deswegen hatte ich das so erwähnt. Und es ist bei ihnen ein richtiges Kaff, der ganze Bezirk ist ein einziges Kaff und die angrenzenden Bezirke ebenso.

Zitat von Dubist:
Du weißt was dir guttut und was nicht! Deshalb dir auf die schulter klopf, das ist klasse!

Danke Dir. Und genau das halte ich möglichst auch ein. In dieser Hinsicht bin ich relativ stark, wenigstens das. Meine Grenzen sind mir bekannt und sie sind sehr biegsam, aber nicht einreißbar. Menschen, die ihre eigenen Grenzen nicht kennen und sie daher massiv überschreiten (lassen), tun mir außerordentlich leid.

Was war mir zuviel... ach, eigentlich alles. Es ist so schwer zu beschreiben, ich kann Reize nicht gut verarbeiten und sortieren, alles prasselt irgendwie auf mich nieder, ich kann mich nach einer Weile nicht mehr konzentrieren, ich kriege manchmal diese Panikattacken, und je mehr ich mich unter Druck gesetzt fühle, desto unzuverlässiger bin ich. Konkret mit der Nähe zu Menschen habe ich kein Problem, kann das sehr angenehm finden. Nur wenn jemand vollkommen sinnlos herum streitet oder schikaniert, mache ich dicht. Ich bin harmoniesüchtig.

@Pumuckl,
Du meinst, Du bekommst Panikattacken, die nicht mit den Menschen zusammenhängen, sondern ganz andere Gründe haben, und vermeidest deshalb manchmal die Gesellschaft?
Ja, das Sommer-Problem kann ich gut nachvollziehen, andauernd möchte und könnte ich auch nicht präsent und aktiv sein. Wobei ich im Sommer immerhin deutlich mehr schaffe, als im Winter, welcher mir gar nicht gut tut.

@where.there.is.light,
aufgezählt habe ich zum besseren Verständnis und auf Nachfrage hin. Und ja, natürlich schwanke ich hin und her. Wenn's nach mir ginge, würde ich Kontakte und Aufgaben suchen, gelegentlich Spaß haben und viele sinngebende Dinge tun. Da ich so oft daran gescheitert bin, wollte ich nun erstmal versuchen, mich nicht weiter daran festzuhängen und stattdessen herausfinden, wie ich möglichst gut alleine zurecht komme, ohne unter Einsamkeitsgefühlen zu leiden. Meine Idealvorstellung vom Leben ist das sicherlich nicht, ich muss mich bloß damit arrangieren, so gut es geht.

Ich war noch nie ein Mensch, der stets und ständig einen Haufen Leute um sich herum braucht. Ein paar wenige vertraute Kontakte reichen mir vollkommen aus und man muss auch nicht täglich irgend etwas gemeinsam starten. Ich brauche mehr Rückzug und Zeit für mich selbst, als die meisten Menschen benötigen, und ich hasse das. Gerne würde ich nur halbsoviel aktiv sein können, wie andere es mit Leichtigkeit sind.

Was die Depressionen betrifft, wirst Du wohl recht haben. Für sehr lange Zeit habe ich mich in einem unvorstellbar tiefen, schwarzen Loch befunden und stürzte permanent von einer (seelischen) Krise zur nächsten. Das habe ich größtenteils überwunden, deshalb meinte ich, meine Depressionen soweit im Griff zu haben. Ich bin in dieser Hinsicht stabiler geworden, d.h. allein was meine Stimmung betrifft. In der totalen Hoffnungslosigkeit bin ich nicht mehr eingesperrt.

Zitat von where.there.is.light:
Du willst eigentlich nicht wissen wie man alleine klarkommt und glücklich ist sondern suchst eigentlich nach Gesellschaft, nach Leuten die sich mit dir und deinem Problem befassen.

Stimmt, eigentlich würde ich es nicht unbedingt wissen wollen... aber in meiner Lage muss ich es wissen. Irgendwelche Wege muss ich kennen, wenn andere Wege nicht gehen...
Was die Kontakte betrifft, würde eine Ausgewogenheit mir am besten tun - genauso gut tiefgründig reden wie herum albern zu können, beispielsweise. Ständiges ernst sein und Probleme zu wälzen, nein das brauche ich auch nicht.

Zitat von where.there.is.light:
Wenn ich dir nun sagen würde, du musst einfach anfangen Dinge zu genießen wenn man sie alleine macht, wie spazieren gehen, dann würde dir das nicht helfen, [.....] Nur das alles wird nichts nutzen, wenn (im Sinne von falls) deine Depression noch so present ist.

Damit hast Du mir irgendwie ziemlich die Augen geöffnet. Ich drehe mich dermaßen im Kreis und will immer wieder vor mich hin versuchen, sodass ich auf die naheliegendsten Dinge nicht komme und das Kernproblem womöglich völlig außer acht lasse. Es würde mich sogar beruhigen, nachdem ich mich Ewigkeiten gefragt habe, wieso ich all diese Schwierigkeiten partout nicht loswerde (mangelnde Konzentration, Überforderung, nach Kleinigkeiten schon K.O. sein und so weiter). Manches ist in den Angststörungen begründet, einiges wiederum ist mir unbegreiflich.
Nur, was mache ich jetzt? Wie komme ich dagegen an, wo kann ich ansetzen?

Wir wissen ja nicht, warum du seelisch labil bist. Was die Ursache deines Leidens ist.
Stabiler werden tut man ja nicht von heut auf morgen.
Aber es könnte dein Ziel sein, wieder belastbarer werden und nicht gleich reizüberflutet.
Stabiler werden!

Dann ziehst du sicher auch wieder die richtigen Menschen in dein Leben! Oder zumindest eher.

Es ist natürlich schwer von den paar Zeilen auf dein ganzes Leben nun zu schließen.
Jeder Tipp wird dir wie gesagt nichts nützen, solange du in diesen Gedanken feststeckst hab ich schon versucht, geht aus diesem und jenem Grund nicht, etc. Und ich kann das echt verstehe. Ich glaub dir das du schon so viel versucht hast, so viel dran gearbeitet hast und die Motivation dinge zum xten mal zu versuchen, länger zu versuchen verschwindet gering ist, das es dir (zu) mühselig ist, anstrengend, dir die Kraft fehlt dich eventuell dafür aufzuraffen.
Es wäre wohl sinnvolltesten wenn du schauen würdest was dein Kernproblem ist, wie du es selber angesprochen hast.
Zb ist die soziale Einsamkeit dein Kernproblem oder ist es nur ein Symptom, eine Auswirkung des Kernproblems.
Warum ist dir so vieles zu viel? Warum überfordert dich so vieles? Ist das das Kernproblem oder ist auch das womöglich nur ein Symptom des Kernproblems?
Bestimmt wäre es in dem Zusammenhang auch sinnvoll, das Chaos in deinem Leben etwas zu strukturieren. Also Kernprobleme, Ziele, was will ich, wer bin ich, etc. vllt.
Ferner wäre vllt hilfreich, du würdest ein Ziel haben, dass unabhängig von anderen ist.
Das kann ein übergeordnet sein, oder ein verhältnismäßg leicht zu erreichendes. Aber eines das dir sehr wichtig ist. Es könnte die Motivation und den Antrieb fördern und bei erreichen für eine positive Erfahrung sorgen. Wichtig wäre aber, dass es nicht von anderen Menschen abhängig ist (also zb Freunde finden wäre nicht so gut als Ziel. eher vllt, etwas Zeichnen, irgendwohin fahren, ein bestimmtes Hobby anfangen, etc).
Ob man das, vorallem die ersten beide Punkte alleine schafft, weiß ich nicht. Das ist auf jedenfall äußerst schwer. Ich bin ja nicht so die Psychodeppentherapeutbefürworterin, aber unterstützend, als unabhängige Person die refelktieren kann und eventuell neue Denkrichtungen aufzeigen kann, wäre es vllt hilfreich?
Kurzum, ich persönlich würde meinen, es ist am besten herauszufinden was das Kernproblem ist,oder die Kernprobleme? dass den ganzen Rattenschwanz mit sich zieht. Möglicherweiße lösen sich nämlich einige Probleme von selbst, wenn das Kernproblem gelöst wird. Das als ersten Ansatzpunkt.
Bin mir fast sicher, dass du das eigentlich auch von alleine weißt, es aber womöglich an der Umsetzung hapert? Denn es ist immer sehr anstrengend und schwer. Solche Ratschläge sagen sich ja immer einfacher, als sie sich umsetzten lassen.

Zitat:
Nur, was mache ich jetzt? Wie komme ich dagegen an, wo kann ich ansetzen?


Auch ich lebe in einer ziemlich ausgeprägten sozialen Isolation, kann Dir also nachfühlen, und ich denke, man muß unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung.

Mir ist aufgefallen, dass ich durch das Zuhausesein auch schneller reizüberflutet bin, wenn ich draußen bin, und ich bin schneller erschöpft. Wenn ich mir vorstelle, dass ich früher Vollzeit auf einer Bank gearbeitet habe und am Wochenende nicht etwa Ruhe brauchte sondern tolle Erlebnisse.... dann frage ich mich heute, wie ich das überhaupt alles auf die Reihe gebracht habe.

Die Antwort dürfte sein: Training. Zieht man sich aus dem Training zurück, baut man ab.

Daher wäre es vielleicht ein Anfang, dass Du Dir für eine Woche einen Plan aufstellst, für jeden Tag trägst Du Dir ein, was Du machen möchtest/musst. Dadurch gibst Du der Zeit eine Struktur. Darin sollten sinnvolle Tätigkeiten, Freizeit und auch Zeit für andere (falls Du das schaffst) eingebaut sein. Und sei es für den Anfang ein Telefonat mit jemandem, dem Du auf diese Weise Aufmerksamkeit schenkst.

In diesen Plan kannst Du auch kleine Herausforderungen einbauen, die Du langsam steigerst. Zum Beispiel ein kleiner Spaziergang, ein Buch lesen - also etwas, wo Du gefordert bist und aus Deiner Komfortzone herausmußt.

Ich glaube, dass das der Schlüssel ist: Gezielt auf eine Entwicklung hinzuarbeiten und täglich eine Herausforderung annehmen. Wenn man sich nicht fordert/nicht gefordert wird, baut man ab, unweigerlich.

Vielleicht würde es helfen, zu den Tagesplänen auch ein Tagebuch zu führen, dort könnte man noch zusätzlich hineinschreiben, vielleicht auch etwas wie Eine kleine gute Tat pro Tag, das kann sein, jemandem zur Hand zu gehen oder einen Gefallen zu tun, oder sei es, einer alten Frau beim Einsteigen in den Bus die Hand zu reichen, einen Kinderwagen mithochzuhieven, jemandem die Tür aufhalten.... was auch immer.

Da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde, ist es mir in den letzten Wochen klargeworden, dass hier nur echte Arbeit an mir selbst helfen kann, aus dieser Nummer wieder herauszukommen. Denn die Welt wird sich weder Dirzuliebe noch mirzuliebe ändern.

Bei mir ist es so, um deine Frage zu beantworten, dass ich in verschiedenen Situationen Panikattacken habe. Verbunden mit der Angst, umzufallen. Und wenn ich dann alleine bin, steigere ich mich total rein. Und erst recht dann, wenn ich Geschichten höre von Leuten, denen allein daheim irgendwas passiert ist! Dann geht es mir hundsmiserabel. Es sei denn, es ist Abend und ich kann ins Bett gehen. Dann habe ich keine Angst.
Weil ich Angst habe, ich könnte unterwegs so eine Attacke bekommen, schiebe ich immer Panik.
Mir hat ein Arzt gesagt, dass ich sofort und für immer von meinen Panikattacken geheilt wäre, wenn ich IMMER unter Menschen wäre.
Aber wie will man das bewerkstelligen? Ich kann mich schlecht 12 Stunden vor mein Haus an die Straße setzen, wenn mein Mann arbeiten ist etc.
Inzwischen hat es sich zwar schon wieder sehr sehr gebessert. Aber ich bin dennoch eingeschränkt. Denn z.B. nehme ich lieber nicht an größeren Aktivitäten teil. Ich würde z.B. nie und nimmer mit einer Gruppe von Leuten in einen Freizeitpark gehen, eine Bustour machen, eine Schifftour usw. Ich muss immer die Möglichkeit haben, auf eigene Faust nach Hause zu können...

Wenn ich diese Panikattacken nicht hätte, könnte ich gut und gerne alleine sein. Früher konnte ich das. Ich könnte mich sehr gut alleine beschäftigen. Mit backen, kochen, gärtnern, lesen, Fernseh schauen usw. Mir würde nicht langweilig und so lange ich wüsste, dass mein Mann oder sonst jemand irgendwann kommt, würde es mir wenig ausmachen.

Es ist auch nicht so, dass ich nix mit meiner Zeit anzufangen wüsste. Ich habe auch keine sozialen Ängste. Also sprich, andere Leute zu treffen. Das heitert mich sehr auf.

Die, die gerne und freiwillig alleine sind, haben halt so einen Charakter. Es GIBT solche Leute. Eigenbrötler, Einsiedler usw. Die gibt und gab es immer. Ich bewundere solche Leute. Die ruhen doch irgendwie in sich selbst und sind total unabhängig. Irgendwie wie der Großvater von Heidi So ein Alm-Öhi

Der Grossvater hing aber ganz schön an seiner Heidi, oder?
War alleine, wollte aber seinen schatz dann auch nicht mehr missen.
Kleine schritte in die richtige Richtung, so hab ich where is the light verstanden.
Alles andere wär zu hoch gegriffen, in einem jahr eine Freundin finden oder so zum Beispiel. Oder drei neue Kurse.
Was ist im Rahmen des Möglichen sabbah?

Zitat von Dubist:
Wir wissen ja nicht, warum du seelisch labil bist. Was die Ursache deines Leidens ist.

Ich weiß das ja selbst nicht... Ich wünschte, ich könnte es konkret benennen, aber das kann ich nicht. Es gibt nicht die Ursache.

Ich habe unverhältnismäßig viel erlebt. Die meisten dieser Erlebnisse und Erfahrungen stellen jedoch keine Auslöser dar, sondern allenfalls heftige Verstärker. Das ist schlimm genug, aber bis auf 2-3 Dinge kann ich nicht sagen, dass darin eine eigentliche Ursache liegt. Jene muss mir sozusagen angeboren sein. Früher war ich natürlich noch anpassungs- und leistungsfähiger als heute, habe funktioniert und meine Schule ganz normal beendet und so weiter. Doch ich kann mich nicht daran erinnern, innerlich jemals grundlegend anders als heute gewesen zu sein. Noch nicht einmal im Kindergarten- und Grundschulalter.

Ganz genau - wieder belastbarer werden, mein Ziel. Wenn dies gegeben wäre, dann würde mir nichts mehr fehlen, um mein Leben in erfolgreichere Bahnen lenken zu können. Das frage ich mich in jeder freien Minute - wie wird man (wieder) belastbarer, wie werde ich es?

Zitat von where.there.is.light:
Ich glaub dir das du schon so viel versucht hast, so viel dran gearbeitet hast und die Motivation dinge zum xten mal zu versuchen, länger zu versuchen verschwindet gering ist, das es dir (zu) mühselig ist, anstrengend, dir die Kraft fehlt dich eventuell dafür aufzuraffen.

Genauso ist es. Und ich bin eben durch frühere Erfahrungen sehr viel konsequenter geworden, wenn es darum geht, mich zu entziehen, sobald mir etwas nicht mehr gut tut oder mir schadet. Weil ich immer genauestens aufpassen muss, dass ich nicht neuerlich zusammen krache, das kann ich mir nicht leisten - und wenn schon niemand auf mich aufpasst, muss ich es wenigstens selbst tun. Früher bin ich nämlich so lange durch destruktive Angelegenheiten gegangen, bis ich vollends zusammen brach - vorher habe ich nicht aufgegeben und teils war ich auch dazu gezwungen. Das war falsch und darf sich keinesfalls wiederholen, deshalb mein heutiges Verhalten, um mich lieber zu früh als zu spät davor zu schützen.

Zitat von where.there.is.light:
Zb ist die soziale Einsamkeit dein Kernproblem oder ist es nur ein Symptom, eine Auswirkung des Kernproblems. Warum ist dir so vieles zu viel? Warum überfordert dich so vieles? Ist das das Kernproblem oder ist auch das womöglich nur ein Symptom des Kernproblems?

Nach meinem Empfinden sind das alles nur Symptome, für ein Kernproblem, das ich nicht kenne. Und überhaupt... Wenn ich z.B. die Zeit und den Grund dafür heranziehe, als ich zum ersten Mal richtig zusammengebrochen bin - es kann doch nicht sein, dass das nach dermaßen vielen Jahren immer noch in diesem Ausmaß nachwirkt.

Theoretisch und seelisch habe ich inzwischen so viel erreicht und gelernt, was mich stark gemacht hat und worauf ich sehr stolz bin. Auch mit Hilfe des Seelenklempners, den ich über mehrere Jahre konsultiert habe, er war spitze. Nur in der Praxis und bezogen auf die Belastungsfähigkeit geht so gut wie gar nichts... ich begreife es nicht.

Zitat von where.there.is.light:
Ferner wäre vllt hilfreich, du würdest ein Ziel haben, dass unabhängig von anderen ist.
Das kann ein übergeordnet sein, oder ein verhältnismäßg leicht zu erreichendes. Aber eines das dir sehr wichtig ist.

Darüber muss ich erstmal sehr stark nachdenken. Es ist äußerst schwierig für mich ohne die richtige innere Motivation, ohne den richtigen Anschub von außen. Und trotz eventuell einiger Ideen dafür (ein Instrument, eine Sprache, einen bestimmten Tanz lernen) gibt es nichts, was mir wirklich wichtig wäre - womit wir vermutlich wieder beim Thema Depression wären. Oder aber bei der Tatsache, dass der Mensch nicht für die totale Einsamkeit geschaffen ist. Denn alles, was mir wichtig ist und am Herzen liegen würde, ist sehr sozialbezogen - und das wiederum kann ich (derzeit) absolut nicht umsetzen, siehe gescheiterte Versuche.

Zitat von where.there.is.light:
Wichtig wäre aber, dass es nicht von anderen Menschen abhängig ist (also zb Freunde finden wäre nicht so gut als Ziel. eher vllt, etwas Zeichnen, irgendwohin fahren, ein bestimmtes Hobby anfangen, etc).

Ich könnte zumindest etwas versuchen, das zwar unter Menschen (mit gleichen Bestrebungen) ist, aber ohne allzusehr auf sie acht zu geben oder direkt neue Bekanntschaften schließen zu wollen. Der Vorschlag von Jana_ mit kürzeren VHS-Kursen oder Veranstaltungen (die nicht gleich ein ganzes Semester lang gehen, sondern z.B. nur ein paar Stunden) wäre dafür z.B. optimal, glaube ich... Ich darf mir nicht immer nur langfristige Sachen heraussuchen, sondern brauche mal ein paar kleine Lichtblicke / Erfolge und gleichzeitig wären es gute Trainingseinheiten für mich (hinaus zu gehen usw.)! Ja, mal schauen, was sich so anbieten würde.

Zitat von where.there.is.light:
Ich bin ja nicht so die Psychodeppentherapeutbefürworterin, aber unterstützend, als unabhängige Person die refelktieren kann und eventuell neue Denkrichtungen aufzeigen kann, wäre es vllt hilfreich?

Ich hadere schon über 1 Jahr mit mir, ob ich wieder einsteige in die ambulante Behandlung... So richtig Lust habe ich irgendwie nicht wirklich, ich müsste mir einen neuen Therapeuten suchen, käme erstmal auf eine ewig lange Warteliste, sowas entmutigt und nervt mich total, dann wieder von null angefangen miteinander warm werden und Vertrauen aufbauen, alles neu erzählen was ich schon zigmal durchgekaut habe, usw., nachher passt es vielleicht gar nicht und ich fange erneut von vorne an, ... woah, das braucht echte Nerven! Einen Psychiater habe ich zwar, aber der gibt mir nur die Pillenrezepte und fragt kurz, wie's geht.

Seit einem kleinen Weilchen habe ich die Alternative im Auge, erstmal eine Beratungsstelle mit dem Angebot von Einzelgesprächen anzutesten... Müsste eigentlich nur noch dort anrufen und einen Termin ausmachen. --- Telefonate und Termine sind mehr als nur meine Schwachpunkte! Aber gut, ich will ja irgendwas machen und ändern, also werde ich da durchmüssen... *mir fest vornehm*.

Zitat von Sayonara:
Auch ich lebe in einer ziemlich ausgeprägten sozialen Isolation, kann Dir also nachfühlen, und ich denke, man muß unterscheiden zwischen Ursache und Wirkung.

Ja, ich habe Deinen Thread gestern gelesen (die neuen Beiträge von heute noch nicht) und habe einige Punkte darin gefunden, die ich selbst sehr gut kenne.

Zitat von Sayonara:
Mir ist aufgefallen, dass ich durch das Zuhausesein auch schneller reizüberflutet bin, wenn ich draußen bin, und ich bin schneller erschöpft.

Heute z.B. war ich knappe 3 Stunden draußen, eineinhalb davon habe ich etwas erledigt (Termin gehabt, vorher natürlich wieder auf'm Klo festgesessen, Termin selbst war nicht unangenehm) und den Rest wollte ich einfach so noch draußen bleiben, bisschen herumlaufen, in ein paar Geschäfte gehen, einen Kaffee trinken. Letzteres habe ich gar nicht mehr gemacht und in den Geschäften habe ich es keine 5 Minuten ausgehalten, wollte nur noch nach Hause, ich war (und bin) so dermaßen platt und müde, habe Kopfschmerzen, das ist einfach nicht normal - nach dem bisschen! Und wo nicht einmal etwas schlimm daran war! Meinst Du wirklich, das wird besser, wenn man es öfters macht? Was wirst Du für Deine Situation tun?

Zitat von Sayonara:
Die Antwort dürfte sein: Training. Zieht man sich aus dem Training zurück, baut man ab.

Aber sowas von...
Okay, für nächste Woche werde ich mir mal einen kleinen Plan zurecht stellen.
Buchlesen ist für mich Komfortzone hoch zehn doch ansonsten hast Du völlig recht, dass diese mal ein bisschen durchbrochen werden müsste. Und ich mir ein paar Punkte festsetze und nicht alles vor mir herschiebe, wie ich gerade lustig bin...!

Zitat von Sayonara:
vielleicht auch etwas wie Eine kleine gute Tat pro Tag

Wenn sich so etwas ergibt, steigert das meine Stimmung erheblich, das könnte ich den ganzen Tag lang machen! Deshalb auch die Ehrenämter und so. Ich bin sehr gerne nützlich, hmm, zu gerne vielleicht...

Zitat von pumuckl:
Ich würde z.B. nie und nimmer mit einer Gruppe von Leuten in einen Freizeitpark gehen, eine Bustour machen, eine Schifftour usw. Ich muss immer die Möglichkeit haben, auf eigene Faust nach Hause zu können...

Ach, oh ja, das geht mir ganz genauso! Sehr belastend und auch einschränkend finde ich das und niemand begreift es.

Zitat von Dubist:
Was ist im Rahmen des Möglichen sabbah?

Was nicht im Rahmen des möglichen ist, kann ich ohne weiteres sagen, aber darum geht's ja nicht. Was IST im Rahmen des möglichen, dazu kann ich nur eine meiner typischen Antworten geben - ich muss das halt ausprobieren, mehr kann ich jetzt nicht sagen.


Liebe Grüße
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Sabah:

Zitat von where.there.is.light:
Ich glaub dir das du schon so viel versucht hast, so viel dran gearbeitet hast und die Motivation dinge zum xten mal zu versuchen, länger zu versuchen verschwindet gering ist, das es dir (zu) mühselig ist, anstrengend, dir die Kraft fehlt dich eventuell dafür aufzuraffen.

Genauso ist es. Und ich bin eben durch frühere Erfahrungen sehr viel konsequenter geworden, wenn es darum geht, mich zu entziehen, sobald mir etwas nicht mehr gut tut oder mir schadet. Weil ich immer genauestens aufpassen muss, dass ich nicht neuerlich zusammen krache, das kann ich mir nicht leisten - und wenn schon niemand auf mich aufpasst, muss ich es wenigstens selbst tun. Früher bin ich nämlich so lange durch destruktive Angelegenheiten gegangen, bis ich vollends zusammen brach - vorher habe ich nicht aufgegeben und teils war ich auch dazu gezwungen. Das war falsch und darf sich keinesfalls wiederholen, deshalb mein heutiges Verhalten, um mich lieber zu früh als zu spät davor zu schützen.


Es ist gut, dass du ds tust, aber das meinte ich nicht. Sondern eher das:

Zitat von Sabah:
Ich hadere schon über 1 Jahr mit mir, ob ich wieder einsteige in die ambulante Behandlung... So richtig Lust habe ich irgendwie nicht wirklich, ich müsste mir einen neuen Therapeuten suchen, käme erstmal auf eine ewig lange Warteliste, sowas entmutigt und nervt mich total, dann wieder von null angefangen miteinander warm werden und Vertrauen aufbauen, alles neu erzählen was ich schon zigmal durchgekaut habe, usw., nachher passt es vielleicht gar nicht und ich fange erneut von vorne an, ... woah, das braucht echte Nerven! Einen Psychiater habe ich zwar, aber der gibt mir nur die Pillenrezepte und fragt kurz, wie's geht.


Zitat von Sabah:
Zitat von where.there.is.light:
Ferner wäre vllt hilfreich, du würdest ein Ziel haben, dass unabhängig von anderen ist.
Das kann ein übergeordnet sein, oder ein verhältnismäßg leicht zu erreichendes. Aber eines das dir sehr wichtig ist.

Darüber muss ich erstmal sehr stark nachdenken. Es ist äußerst schwierig für mich ohne die richtige innere Motivation, ohne den richtigen Anschub von außen. Und trotz eventuell einiger Ideen dafür (ein Instrument, eine Sprache, einen bestimmten Tanz lernen) gibt es nichts, was mir wirklich wichtig wäre - womit wir vermutlich wieder beim Thema Depression wären. Oder aber bei der Tatsache, dass der Mensch nicht für die totale Einsamkeit geschaffen ist. Denn alles, was mir wichtig ist und am Herzen liegen würde, ist sehr sozialbezogen - und das wiederum kann ich (derzeit) absolut nicht umsetzen, siehe gescheiterte Versuche.


Deine Ideen sind aber genau das richtige: Instrument lernen, Sprache, etc. Da hast du ein Ziel, eine Aufgabe, und der Erfolg ist nicht (wesentlich) von anderen Menschen abhängig. Außerdem kannst zb beim Instrument dein Tempo selber bestimmen.


Zitat von Sabah:

Seit einem kleinen Weilchen habe ich die Alternative im Auge, erstmal eine Beratungsstelle mit dem Angebot von Einzelgesprächen anzutesten... Müsste eigentlich nur noch dort anrufen und einen Termin ausmachen. --- Telefonate und Termine sind mehr als nur meine Schwachpunkte! Aber gut, ich will ja irgendwas machen und ändern, also werde ich da durchmüssen... *mir fest vornehm*.



Ich fänd das auch besser, wenn man auch sowas über Email machen könnte, aber gerade solche Anlaufstellen bieten das nicht an, und zwingen immer einen zum Telefonieren. Find ich total kontraproduktiv von denen.
Aber schön das du das Vorhaben hast. Finde ich einen Schritt in die richtige Richtung.

Ich denke du hast das Problem eigentlich schon richtig erfasst, das manches von deinem Verhalten eigentlich nicht *normal* ist, bzw anders sein sollte, könnte und das du wohl darauf hinarbeiten musst.
Ist auch sehr gut, das du dich nicht überfordern willst, wobei man aber wohl eine stetige Forderung braucht.
Gerade um Ängste loszuwerden, oder Situationen auszuhalten, führt wohl kein weg dran vorbei sich den Situationen wiederhohlt auszusetzten, auszuhalten, zu analysieren und zu verstehen. Wenn man imm gleich flüchtet, hat man keine Chance zu lernen damit umzugehen, auch wenn das Flüchten natürlich nahe liegt. Erstrecht wenn man alleine unterwegs ist. Denke es wäre sinnvoller, wenn du diesen Situaionen wie heute, mit Unterstützung begegnest? Jemand der bei dir ist, und das neutral betrachtet, dich vllt beruhigen kann oder dich zumindest aus gewissen Zuständen ruashohlen kann und während dessen oder anschließen die Situation und Reaktion mit die analysiert damit du es besser verstehst, vllt auch deine Reaktion verstehen lernst?
Wenn man etwas versteht hat oft weniger Angst oder einen entspannteren Umgang damit.
Wie beim Matheunterricht ^^

Ich kann mich in einigem wiederfinden, was Sabah schreibt.
So bin ich z.B. auch ein Mensch, der recht schnell reizüberflutet ist, denke das gehört auch etwas zum Typus des introvertierten, sensiblen Menschen. Eine Heilpraktikerin hatte einen kleinen Test bei mir gemacht (irgendwas mit den Fingern, werden Ströme gemessen). Dabei stellte sie fest, dass ich wesentlich empfindlichere Nerven habe als der Durchschnitt. Wenn ich von mir ausgehe, kann ich da nichts üben, sondern muss wissen, wo meine Grenzen sind. Sicher muss man Neues in kleinen Schritten wagen, aber darf sich eben nicht mehr auf Dauer - wie Sabah auch schreibt - schädigenden Situationen aussetzen.

Zitat von where.there.is.light:
Ist auch sehr gut, das du dich nicht überfordern willst, wobei man aber wohl eine stetige Forderung braucht.

Kommt für mich genau auf's Gleiche raus, das ist es ja...
Ich müsste den Punkt überwinden, an welchem man sich wieder daran gewöhnt, das dauert ewig bei mir und ist wahnsinnig anstrengend...

Vor einigen Jahren hatte ich eine einfache Halbtagsarbeit begonnen, extra für Menschen mit Beeinträchtigungen, nach einem halben Jahr fing ich so langsam damit an, mich einzuleben... Dann wurde ich unfreiwillig heraus gerissen, musste plötzlich für 2 Monate weg... Kam zurück, stieg wieder in die Arbeit ein und brauchte weit über ein Jahr, um wieder an den Punkt zu kommen, wo ich vor meiner Abwesenheit war...! So mal als ein Beispiel von vielen erzählt. Zu der Zeit hatte ich aber auch zwei, drei Menschen um mich herum, die mich unterstützt und immer wieder ermutigt haben...

Mir tut auch das schreiben und Feedback lesen hier gut, ohne Input geht bei mir fast gar nichts... Deswegen wollte ich ja mitunter auch lernen, wie man sozial isoliert trotzdem irgendwie klar kommt.

Zitat von where.there.is.light:
[...]auch wenn das Flüchten natürlich nahe liegt. Erstrecht wenn man alleine unterwegs ist. Denke es wäre sinnvoller, wenn du diesen Situaionen wie heute, [...]

Also heute war überhaupt kein Fluchtverhalten in dem Sinne, es lief alles okay, sondern einfach nur diese Erschöpfung und Überforderung, die ich oft habe. Innerlich wäre ich sogar gerne noch ein bisschen draußen geblieben, habe mich drüber geärgert (will das nutzen, wenn ich schon einmal gut unterwegs bin), da war bloß diese Müdigkeit und Schlappheit und Kopfbrummen. - Ansonsten, was die Ängste und das flüchtenwollen betrifft, das ist wieder ein anderes Thema bei mir, darin stimme ich Dir absolut zu.

Zitat von where.there.is.light:
Wenn man etwas versteht hat oft weniger Angst oder einen entspannteren Umgang damit.

Stimmt. Manches werde ich allerdings niemals begreifen können, von den Dingen welche mir Angst Panik machen... v.a. im zwischenmenschlichen Bereich. Für mich wohl auf ewig ein Rätsel, weil ich ganz anders bin und einiges beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Logische Erklärungen dafür, weshalb ein Mensch dieses und jenes tut, helfen mir in den allerseltensten Fällen weiter, weil es für mich dennoch unbegreiflich bleibt.

Zitat von Jana_:
Wenn ich von mir ausgehe, kann ich da nichts üben, sondern muss wissen, wo meine Grenzen sind. Sicher muss man Neues in kleinen Schritten wagen, aber darf sich eben nicht mehr auf Dauer - wie Sabah auch schreibt - schädigenden Situationen aussetzen.

Hmm, ich weiß nun nicht, wo Deine Grenzen liegen, aber wenn sie einfach viel zu niedrig sind, sodass auf eine Art das ganze Leben über'n Haufen geht, muss man irgendwie üben... Auch aushalten können... Ich will das Verhalten ja ablegen, was ich geschrieben hatte über die schlechteren Situationen, welchen ich lieber zu früh, als zu spät entkomme... In dem Ausmaß wie damals würde ich bestimmt nicht mehr zusammenklappen denke ich, und trotzdem kann ich nichts aushalten, ich bin auch so stur in dieser Hinsicht und sage mir dann: Nein, wenn's nicht gut für mich ist, ich mich mehr schlecht als wohl fühle, wieso soll ich mir das länger antun!? Auch eine Folge-Verhaltensweise von früher.

Echt, ich bin manchmal so dermaßen genervt von mir selber, das kann sich keiner vorstellen!

Habe vielleicht ein bisschen komisch geschrieben, einfach nur dahin geblubbert, bin von Migräne gequält und elend müde, kann nicht schlafen, aargh.

Viele Grüße

A


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Dr. Reinhard Pichler
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