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Hallo liebe Leute,

Das hier ist mein erster Beitrag in diesem Forum, und ich möchte mich schon mal im Vorraus
für fehlerhafte Rechtschreibung entschuldigen, da ich mir angewöhnt habe, diese am Computer
zu vernachlässigen.

Ich freue mich sehr das es ein Forum, extra für Einsamkeit und Soziale Probleme gibt,
doch zweiflich ich daran das es für mein Problem eine konkrete Lösung gibt.
Um mein Problem zu erklären muss ich ziemlich weit ausholen, ich versuche mich allerdings
so kurz wie möglich zu fassen.
Ich weis garnicht so recht wo ich anfangen soll.
Die Probleme die ich jetzt habe, sind schon mein ganzen Leben lang da.
Ich fange mal mit meiner Kindheit an.
Ich hatte in meinem noch nicht all zu langem Leben immer Probleme mit Altersgenossen,
welche sich allerdings immer mehr verschärften. Ich war früher überhaupt nicht schüchtern, doch
durch jahrelanges Mobbing haben mich meine Altersgenossen langsam klein gekriegt.
Ich habe irgentwie immer anders getickt als andere in meinem alter.
Ich habe nie versucht cool zu sein, habe nie etwas getan, nur um meinen Klassenkameraden zu gefallen,
indem ich dinge tuhe, die ich eigentlich nicht für richtig halte.
Ich möchte nicht angeben, aber ich habe eher wie ein erwachsener getickt, und mich auch nur mit Erwachsenen gut verstanden (mit wenigen ausnahmen). Kurz formuliert: ich war einfach nicht auf einer Wellenlänge mit kindern/Jugendlichen. Ich habe mich nie nach ihnen orientiert und bin immer ich selbst geblieben.
Ich hatte außerdem ganz andere Interressen als meine Klassenkameraden. Sie interressierten sich hauptsächlich
für Fußball (Was mir nie spaß gemacht hat), für Markenklamotten, später für Alk. und Partys.
Ich aber habe mich lieber künstlerisch betätigt, habe Klavier gespielt, geschnitzt, gezeichnet und
alles mögliche ausprobiert. Auf Grund immer stärker werdenden Differenzen habe ich mich immer mehr zum Außenseiter entwickelt. Auch für die Lehrer war ich ein Sonderling der nur dem Klassenklima schadet.
Als ich aufs Gymnasium kam, begann meine neue Klasse mich sehr heftig zu mobben, sodass meine schulischen Leistungen langsam immer schlechter wurden und mein Selbstbewussein immer mehr schwand.
Auch in der Familie hatte ich Probleme. Außerdem kam noch ADS (Aufmerksamkeits Desizits Syndrom) hinzu, was ich heute weiß. Diese Faktoren führten dazu, dass ich so schlecht in der Schule wurde, dass ich nach der 6. Klasse auf die Realschule geflogen bin. Dort wurde ich noch viel mehr gemobbt und bin mit unglaublich schlechten Noten sitzen geblieben. Ich habe mich immer mehr in die Welt der Computerspiele geflüchtet, und bin schließlich auf World of Warcraft gestoßen. Sobald ich in dieses Spiel eingetaucht bin, verschwanden alle Probleme des Alltags und es gab nichts anderes mehr. (ein wundereschönes Gefühl, welches ich sehr vermisse).
Ab diesem Zeitpunkt habe ich alles andere losgelassen, da ich den Stress nichtmehr ausgehalten habe.
Es gab für mich nichts anderes mehr außer World of Warcraft. Ich brauchte die Gesellschaft nicht mehr, und das wollte ich auch ausdrücken. Ich stieß im Internet auf ein Jugendlichen denen es änlich ging, die sich alle zu der Subkulter Emos zählten. In der Hoffnung auf gleichgesinnte zu stoßen, und da mir der damit verbundene Style und die Einstellung zusagten, färbte ich mir die Haare schwarz, zog mir enge klamotten an und war nun ein Emo.
Außerdem hatte/habe, ich mich immer sehr für das andere Geschlächt interresiert (bin ein Junge).
Das brachte mir natürlich nur schmerzhafte fehlschläge ein, da ich so anders war.
So ging das dann immer weiter, bis ich schließlich anfing zu Rauchen, dann zu Saufen, zu *beep*, und auch harte Dro. warn dabei(ich war übrigens 14). Einmal habe ich mich ins Koma gesoffen und bin fast daran gestorben, nicht nur einmal. Ich war übrigens schon seit anfang der Schulzeit sehr unglücklich und das entwickelte sich zu einer schweren Depression. Als ich dann übers Internet eine Freundin fand, und sie mich nach 2 Wochen verließ, als sich mich dann in der Realität kennen lernte, sah ich keine Hoffnung mehr für mich und wollte mich umbringe.
Das wollt ich schon siet Jahren, aber diesmal hätte ich es wirklich getan, wenn nicht etwas dazwischen gekommen wäre. Ich habe mich schließlich selber in die Psychiatrie eigeliefert, welche mir allerdings nicht wirklich helfen konnte.
Als ich rauskam, ging alles wieder so weiter, nur das ich mich wieder mehr World of Warcraft widmete, da ich mich meine sozialen Kontakte als ich im Koma lag, ausgeraubt haben, und ich schließlich keine mehr hatte.
Ich habe mich anch einem halben jahr wieder einweisen lassen, da es weiter berg ab ging mit mir. Nach mehreren Monaten bin ich rausgekommen. Mir wurde ADS und eine Anpassungsstörung mit Depressiver reaktion dieagnostiziert. Ich entschloss mich außerdem World of Warcraft aufzugeben und auf ein Internat zu gehen, welches mir vom Jugendamt finanziert wurde. Ich versuchte mich erneut in die Gesellschaft einzugliedern, doch habe ich auf Granit gebissen, doch ich habe mich entschlossen zu kämpfen. Ich musste schließlich wegen großen Problemen mit anderen Internats insassen, das Internat wechseln, doch ich habe mein Selbtbewusstsein wiedererlangt, da ich gemerkt habe, das ich nicht gemobbt wurde weil ich schlechter war als die anderen, sonder weil ich einfach weiter war, was mir oft von erwachsenen bestätigt wurde. Ich bin nun auf meinem 3. Internat, habe erkannt das mir die Gesellschaft der Jugendlichen nichts bieten kann. Und ich habe mich damit abgefunden. Ich bin immer noch alleine, und habe keine Freunde, doch mobben kann man mich nicht mehr so leicht, da ich ziemlich stark bin, und meine kraft auch gezielt einzusetzen weiß, was mir oft eine große hilfe war. Ich sitze nun in meinem kleinen Internatszimmer und schreibe mir den Frust von der Seele. Ich habe mich von vielen Problemen befreit.
Dem Mobbing, World of Warcraft (welches mir nach 2 Jahren immer noch sehr fehlt.), und auch meine familiären Probleme sind weitestgehend behoben.
Ich bin jetzt übrigens 17 und werde bald 18.
Ich bin mitlerweile wieder auf einem Gymnasium, doch sind meine Noten wieder schlechter geworden,
sodass ich es zum halbjahr verlassen muss, was aber nicht schlimm ist, da es sowiso überfällig war, da ich im Unterricht sowiso nie was verstanden habe, sondern immer zuhause gelernt habe.
Ich werde mir warscheinlich eine eigene Wohunung mieten, ne ausbildung machen, und nebenbei Fernabitur machen.
Das wäre eine Möglichkeit.

Das größte Problem allerdings, welches sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht, ist immer noch nicht gelöst. Ich kann mich nicht mit Jugendlichen identifizieren, ich habe keinerlei Gemeinsamkeiten mit ihnen.
Ich verabscheue einfach alles was Jugendlichen eigen ist.
Ich bin einfach müde dieses Einsame leben zu führen.
Ich sehne mich sosehr nach den Dingen die mir immer gefehlt haben.
Echte freudschaft, liebe, Anerkennung, Verständniss.
Ich hab oft versucht mich in die Gesellschaft einzuklinken und habe nach diesen Dingen gesucht.
Vergeblich. Es hat mir nur schmerzen bereitet.
Ich kann das Verhalten von Jugendlichen einfach nicht verstehen.
Viele haben spaß daran, wehrlose, leidende Menschen, noch weiter zu quälen.
Das Wort OPFER wird als schimpfwort benutzt.
Sollte man einem opfer nicht helfen, anstatt es noch weiter zu verletzen?
Aber unter Jugendlichen ist es selbstverständlich dies zu tun.
Leute die keinen Charakter haben, und sich allem anpassen, werden abseptiert,
und jemand der standhaft beleibt, und sich nicht von jedem kleinen Windhauch mitwehen lässt wird als außenseiter
gemieden und verachtet.
Und alle Leute die anders denken halten brav die Klappe und lassen sich nichts anmerken.
Das sind nur 2 Beispiele, ich hab noch viele mehr, aber das würde hier den Ramen sprengen.
Ist es erstrebenswert sich so einer Gesellschaft anzupassen?
Ich denke nicht, und ich bin froh das ich mein Gesicht nicht verloren habe, und guten gewissens in den Spiegel sehen kann. Ich sehe übrigens alles andere als unatraktiv aus, was mir manchmal auch bestätigt wurde. Das hat mir allerdings nie was gebracht..(vielleicht aber ein paar dinge erspaart).

Was meint ihr dazu?
Bin ich verrückt?
oder könnt ihr mich sogar verstehn?
Was könnte ich tun?
Wie könnte es für mich weitergehen?
Sagt mir zumindest wenn ihr mich ein bisschen verstehen könnt,
das wäre für mich eine unglaubliche Erleichterung ._.

Danke fürs durchlesen (war ja n langer Text)
und vielen dank schonmal im Vorraus für eure Antworten.

11.12.2012 23:10 • 14.12.2012 #1


Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du an anderen Jugendlichen ablehnst. Dass sie unfreundlich wären und mobben und andere verletzen, habe ich zwar nie erlebt, aber das andere, was du schilderst, kenne ich.

Ich komme auch nicht klar mit deren Mentalität, mit dem normal und unauffällig sein wollen. Und der Unkreativität, immer mit der Masse mitschwimmen, Sachen kaufen, die Konzerne festlegen - Marken, die in sind - sich mit Aklohol die Sinne betäuben - nicht kritikfähig sein und eine Seifenblase schönen falschen Scheins um jeden Preis zu erhalten, weil die Wahrheit nicht so schön ist. Mit deren Musik, Charts und irgendwelchen Stars kann ich auch nichts anfangen. Und auch nicht mit der vielen Technik und den sinnlosen Mitteilungen, was sie grad machen, über Facebook und so.

Ja, ich möchte mich da auch einfach nicht eingliedern. Nun werde ich aber auch nicht mehr so sehr damit konfrontiert, da ich mittlerweile arbeite, schön für mich alleine im kreativen Bereich. Das ist gut.

Dennoch vermisse ich andere, Freundinnen. Ich werde immer ganz traurig, wenn ich Mädchen sehe, die sich gut verstehen, nicht dass ich denen das missgönne, aber ich hätte das auch gerne wieder. Aber haben halt zumeist andere Interessen als ich. Ich würde gerne singen, schöne alte Lieder und keinen Popkram, aber die hören nur Musik, konsumieren Konservenmusik, das fände ich öde. Na ja, meinen vielen Interessen kann ich gut alleine nachgehen und vermisse da auch nicht wirklich etwas. Dennoch ist der Mensch ein Rudeltier und ich spüre einen Sog zu anderen in mir. Nur sehr selten fühle ich mich aber dann mal zu konkreten Personen hingezogen.

A


Was nun?

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Danke für deine Antwort.
Schön zu wissen das man nich alleine ist.

Ich habe auch vor im künstlerischen Bereich zu arbeiten,
und kann die Mainstreammusik auch nich leiden^^
Das mit dem verletzen hast du warscheinlich nicht erlebt,
da es bei den mädchen nicht sooo ausgeprägt ist wie bei jungs,
zumindest habe ich das oft beobachtet.
(Ich vermute mal das du eine Frau bist, da du von Freundinnen redest)

Grundsätzlich fühle ich mich auch zu Menschen hingezogen,
aber nicht zu denen, die mich nunmal momentan umgeben.
Ich bin kein besonderer Gruppenmensch, aber wenn ich mal
in einer Gemeinschaft bin, dann sollten die mitglieder auch
zusammenhalten und für einander einstehen. Soetwas ist leider
kaum anzutreffen und keiner hat es je gewagt das anzusprechen
und es verändern zu wollen. Ich habe es oft versucht, bin aber immer
auf unverständniss und ablehnung gestoßen.
Ich hoffe so sehr das unter Erwachsenen eine grundlegend andere
Mentalität herrscht. Das ist der Gedanke der mir die Kraft gibt
die blöde Schulzeit zu überbrücken. Und ich hab es ja fast geschafft.

Was genau ist dein künstlerisches Gebiet wenn ich fragen darf?

Liebe grüße

Ein Freund von mir meinte auch, es sei etwas ganz Besonderes, dass man sich auf mich verlassen könne und dass ich eine Konstante im Leben bin, so etwas kenne er sonst nicht. Und er ist sehr gerührt, wenn er daran denkt.

Für mich hingegen ist das normal so. Außer einer Freundin in der Unterstufe, hatte ich immer wahre Freundschaften, die auch was aushalten. Gerade ganz besonders meine Freunde jetzt. Das ist eine ganz feste Sache.

Ich denke schon, dass du diesbezüglich Hoffnung ins Erwachsenenenleben setzen kannst, einfach schon, weil dein Blick weiter geht und du Leute erreichen kannst, bei denen es vorher gar nicht so ging.

Aber andere Türen sind auch hinter mir zugeschlagen. Ich arbeite als Dekorateurin, bekomme Aufträge von meiner Firma, bespreche das mit dem Kunden und setze das dann in Alleinarbeit um, bin also in vielen verschiedenen kreativen Bereichen aktiv. Wenn ich aber an einem Auftrag dran bin, kann es sein, dass ich mehrere Tage lang niemanden sehe, finde ich generell gut, denn mit mir alleine fühle ich mich in guter Gesellschaft. Das Einsamkeitsgefühl kommt aber doch öfters mal hoch. Und ich weiß nicht wie ich Freundinnen finden könnte, denn wie gesagt die Klappen sind hinter mir zu. Ich habe keine Kameraden mehr, denn in der Kammer bin nur ich, keine Schulklasse, keine Kollegen, mit denen ich auskommen müsste, die aber auch täglich ganz selbstverständlich treffen könnte. Wie man das bewertet kommt halt auch immer darauf an, an wen man da gerät und die Passung. Ich arbeite sehr viel. Und habe wenig Interessen von anderen in meinem Alter. Alles, wo so immens laute Musik mit dröhnenden Bässen gespielt wird, meide ich wie der Teufel das Weihwasser, außerdem habe ich meinen Hund immer bei mir. Und dann sind die Möglichkeiten klein. Folk-Konzerte sind oftmals woanders, wenn ich da hinfahre, hat das da wenig Substanz für weiteren intensiveren Kontakt.
Aber ich habe mich damit abgefunden, habe ja auch meine guten Freunde, aber leider alles Jungs und die wollen auch Sachen, die Jungs halt wollen - und ich nicht. Deshalb hätte ich gerne Freundinnen, auch für Mädchenthemen und so. Aber der Zug ist halt abgefahren oder ich müsste mir Zeit und frei nehmen, um ungewisses zu erreichen.

Das mit dem Fernabitur würde nicht leicht. Ich sage nur, nutz die Schule, solange du diese Möglichkeit noch hast! Ich habe damit aufgehört und es war unendlich schwer, das Abitur alleine zu schaffen. Wenn ich nicht die Unterstützung meiner Familie und mehrerer Lehrer meiner alten Schule gehabe hätte, hätte ich das nie geschafft.
Gerade wenn man mit Depressionen und so ,,gesegnet ist, sollte man sich nicht selbst täglich zu etwas motivieren müssen, sondern eineen Alltag im Hintergrund haben, in dem das alles wenn auch mehr schlecht als recht geregelt ist. Mein Rat: Beiß dich da durch, so einfach wird es nie wieder.




Dr. Reinhard Pichler
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