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Hallo ihr Lieben,

Ihr kennt das sicher auch, dass sich im Laufe der Krankheit die Freunde nach und nach verabschieden? Komme damit irgendwie nicht so klar. Hatte im Laufe der zeit 2 Freundinnen mit denen ich viel reden konnte und auch im Rahmen meiner Möglichkeiten auch viel unternommen habe, aber je schlimmer das wurde mit den Ängsten um so mehr haben sie sich zurück gezogen. War vor 3 Wochen noch Trauzeugin bei einer und seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen und nur ganz wenig gehört von ihr haben sonst immer täglich mehrere Stunden geschrieben.
Hat einer von euch auch damit Erfahrung? Ich meine man sagt ja immer in schlechten Zeiten erkennt man seine wahren Freunde

Glaube schon das sich einige deshalb zurück ziehen weil man ja nicht mehr alles machen kann und vielleicht auch oft über seine Symptome spricht, aber anderseits verstehe ich es nicht.

04.01.2014 15:16 • 14.01.2014 #1


12 Antworten ↓


Ging mir leider genau wie dir, es wurden immer weniger Leute im wenigst. Scheint der normale Lauf der Dinge :/. Hat den Vorteil du erkennst wer wirklich dein Freund ist, so schmerzlich dieser Prozess auch ist.

A


So langsam wird mal einsam

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Das kenne ich nur zu gut, und ja, da erkennt man die richtigen Freunde. Bitter ist die Erkenntnis, wenn niemand übrig bleibt..

Fühl dich getröstdrückt.

Aber da stellt sich doch echt die frage nach dem warum?man ist doch dadurch kein komplett anderer Mensch, klar gibt es gewissen Sachen die man nicht mehr macht aber ich bemühe mich wenigstens. Das zieht einen echt wieder runter. Bin eh oft sehr depressiv und sowas macht es dann noch schlimmer. Vor allem fällt es schwer noch jemanden zu vertrauen.
Der einzig wahre Freund den der Mensch hat ist wohl doch der Hund! Der Hund ist dir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde! So ist es leider echt.

Hunde sind natürlich unvergleichlich, bei Menschen sieht es wohl einfach so aus das wir zuviel auf das achten was Leute sagen und zu wenig auf das was sie tun. Denn sagen kann man viel ohne etwas tun zu müssen. Wenn dann aber Handlungsbedarf auftritt kommt die Wahrheit ans Licht.

Ich habe die Gedanken diesbezüglich umstrukturiert und denke mir heute, ich muß auf niemanden Rücksicht nehmen, muß mich für niemanden verstellen und ich fühle mich wohl alleine. Mittlerweile fühle ich mich alleine tatsächlich am wohlsten.

Die Erfahrung, dass durch die psychische Krankheit der Freundeskreis dahinschwindet, habe ich auch gemacht. Ich muss aber sagen, dass in den meisten Fällen ich es war, die sich zurückgezogen hat in der Form, dass ich bei immer weniger Unternehmungen mit dabei war, weil ich mich dazu nicht in der Lage sah (schwere Depression mit Antriebslosigkeit). Das wurde von den anderen als Desinteresse interpretiert. Eine Clique hat mir nach einem kurzfristig abgesagten Treffen, dass das Fass zum Überlaufen brachte, die Freundschaft gekündigt. Eine andere Freundin hatte ich noch etwas länger, die distanzierte sich dann aber auch mit der Begründung, ich wäre ihr zu negativ (was mir gar nicht bewusst gewesen war). Für die Krankheit hatte auch sie kein Verständnis.
Ich vermisse meine Freundinnen von früher und wünschte, ich hätte mich damals öfter überwunden, doch an Unternehmungen teilzunehmen. Irgendwie wäre es schon gegangen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich dadurch in der totalen Isolation lande, hätte ich anders gehandelt. Leider lässt sich die Zeit nicht zurückdrehen. Man kann nur versuchen, es in Zukunft besser zu machen. Falls man neue Freunde findet.

Mir geht es ähnlich hatte im laufe von 35 jahren 2 freunde (kumpels ) einer davon hat mich saumässig hintergangen den anderen hab ich wohl in meiner depression verkrault , auf menschen zugehen nicht möglich ( soziale phobie ) . sitze überwiegend zuhause rum ans arbeiten gehen nicht mal ansatzweise zu denken , nur kontakt zur mutter .

Bin so ein fall wo man öfter in der zeitung liest toter erst nach 3 wochen in der wohnung gefunden . Nein keine gedanken daran nur aufallen würds erst nach den geruch.

Ja ich kenne das allein sein und den verbundenen teufelskreis


Wenn ich jetzt nicht noch panik vor hunden hätte wäre die welt sooo schön

Zitat von Kiara1986:

Glaube schon das sich einige deshalb zurück ziehen weil man ja nicht mehr alles machen kann und vielleicht auch oft über seine Symptome spricht, aber anderseits verstehe ich es nicht.



Meiner Erfahrung nach ist es tatsächlich das, was das Umfeld und die Freunde nach einer gewissen Zeit nervt. Und ich kann es ihnen, wenn ich an meine akute Phase zurückdenke, nicht verdenken. Diese ewige Selbstbezogenheit, die Jammerei, das ewige Kreisen um sich selbst - das alles sind Dinge, mit denen das Umfeld nicht unbedingt klar kommt.
In der akuten Krankheitsphase war ich auch sehr enttäuscht von denen, die sich zurückgezogen haben. Mittlerweile kann ich aber besser verstehen, warum.

Wenn ich so zurückdenke, war ich keine tolle Gesellschaft. Immer negativ, immer down, immer ich-bezogen (ich und meine Angst, ich und meine Depression, ich und meine...). Ich kann mittlerweile psychisch erkrankte Freunde auch nur begrenzt um mich haben. Das ist in erster Linie Selbstschutz. Allerdings versuche ich gemeinsame Zeit dann sinnvoll zu gestalten, aber das, ist verdammt anstrengend.

Verstehen kann ich das auch, stelle mir das für Leute die damit nicht direkt betroffen sind auch nervig vor wenn ständig einer jammert. Habe sehr viele Arbeitskollegen die das ständig tun obwohl sie weder physisch von körperlich krank sind, das Gejammer höre ich mir ja auch an. Nur wenn ich dann MAL was sage und ich jammer nicht oft über meine Symptome dann fühle ich mich nicht verstanden. Was ich damit sagen will ist das es echt genug gesunde gibt die mehr jammern wie jemand dem es wirklich nicht gut geht. Nur das ist ja für mich kein Grund mich von dem Menschen zu entfernen vor allem nicht wenn er mir wichtig ist.

Naja wie bei allem kann man etwas nur nachvollziehen wenn man wirklich mal betroffen war fürchte ist.

Hmm.... erst schreibst du:
Zitat von Kiara1986:
Glaube schon das sich einige deshalb zurück ziehen weil man ja nicht mehr alles machen kann und vielleicht auch oft über seine Symptome spricht, aber anderseits verstehe ich es nicht.


dann aber:
Zitat von Kiara1986:
Verstehen kann ich das auch, stelle mir das für Leute die damit nicht direkt betroffen sind auch nervig vor wenn ständig einer jammert. Habe sehr viele Arbeitskollegen die das ständig tun obwohl sie weder physisch von körperlich krank sind, das Gejammer höre ich mir ja auch an. Nur wenn ich dann MAL was sage und ich jammer nicht oft über meine Symptome dann fühle ich mich nicht verstanden. Was ich damit sagen will ist das es echt genug gesunde gibt die mehr jammern wie jemand dem es wirklich nicht gut geht. Nur das ist ja für mich kein Grund mich von dem Menschen zu entfernen vor allem nicht wenn er mir wichtig ist.


Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Und so richtig verstehe ich erst, warum sich viele von mir zurückgezogen haben, seit dem es mir wieder besser geht.

Ich habe eine depressive und angstkranke Freundin und in erster Linie muss ich auf mich achten. Ich kann mich nicht immer treffen, wenn sie es auch gerne hätte. Manchmal bin ich mit meinem eigenen Leben beschäftigt und manchmal geht es mir nicht gut und weil ich nicht wieder in alte Muster zurückfallen will, kann ich mich auch nicht mit ihr treffen.
Sie tut mir leid, aber sie ist auch sehr egozentriert. Irgendwann kommen wir immer und zwangsläufig darauf, wie schlecht es ihr geht und wie arm dan sie ist. Ich kann das auch nicht immer wegstecken und manchmal nervt es mich einfach auch, dieses ewige ich kann nicht. Da ich selbst weiss, wie schwer es ist, habe ich durchaus Verständnis, aber das endet an dem Punkt, an dem ich mich selbst ja auch aufgerafft habe und mich mit meiner Erkrankung auseinandergesetzt habe.

Wenn ich etwas nicht mehr hören kann, dann ist es ich kann nicht.

Und wenn wir auf deine jammernden Arbeitskollegen zurückkommen, dann findest du das Jammern jetzt auch nicht so toll, dass du dich privat mit ihnen treffen würdest, um noch mehr Gejammer zu hören...

In der Not lernst deine Freunde kennen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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