Ich behaupte einfach mal, dass Partnerbörsen hilfreich sein können. Aber man darf - wie auch im richtigen Leben - nicht unter Druck suchen. Nachdem ich über ein Jahr Single war, meinte meine Freundin, ich bräuchte dann doch mal einen neuen Mann. Wirklich? Na ja, man kann ja mal gucken. Also legte sie mir ein Profil an. Am nächsten Morgen schaute ich dann mal nach, es gab einige Anfragen, obwohl ich mit Absicht kein Foto eingestellt hatte. Man schrieb sich, man bildete sich eine Meinung - manchen traf ich, einige hab ich gleich als untauglich nicht mehr kontaktiert. Meine Kriterien waren sicher keine einfachen, es ging schon los, indem ich die Rechtschreibung und den Ausdruck beurteilte. Mag oberflächlich klingen, aber es hatte seinen Sinn.
Mit zwei Männern hab ich dann einen anfangs eher freundschaftlichen Kontakt gepflegt. Einer blieb übrig und mit dem bin ich seit gut 3 Jahren auch verheiratet.
Eines muss ich aber noch betonen: Ich habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt und meinen jetzigen Mann mit meiner Angst- und Panikstörung nicht im Unklaren gelassen. Wir wollten eines Abends Essen gehen, da fuhr ich rechts in einen Feldweg, hab ihm die Diagnose förmlich um die Ohren gehauen, dann bin ich umgedreht, hab ihn wieder zu sich nach Hause gefahren mit der Bitte, sich genau eine Woche nicht zu melden. In dieser Woche sollte er sich darüber klar werden, ob er damit umgehen kann. Genug Lektüre zum Thema hab ich ihm in die Hand gedrückt, das war sozusagen seine Hausaufgabe. Er hat zwar ganz schön geschluckt, sich aber daran gehalten, gelesen, nachgedacht, mit Freunden gesprochen, ist in sich gegangen. Tja, ich kann es nur noch einmal sagen: Wir haben 5 Jahre später geheiratet. Und er steht nach wie vor bedingungslos zu und hinter mir. Wer im Freundeskreis mein Problem als Dummheit, Schwäche oder wie auch immer betitelt, wird - ich sage es wie es ist - aussortiert. Das sind dann eh keine Freunde.
In diesem Sinne: Es geht auch mit Partnerbörsen!
29.04.2013 16:49 •
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