Hmm, jetzt habe ich hier mal ein wenig gelesen, auch von Menschen die durch psychische Geschichten das Haus nicht verlassen können und bekam schon den Gedanken, daß es mich vielleicht doch nicht so super schlecht getroffen hat und jetzt empfindet jemand meinen Bericht als schrecklich .
Hallo Lilly,
ja, was gibt's da viel zu erzählen.
Ich bin eine berufstätige Mutter. Jetzt mag man vielleicht meinen, daß da mein Leben ausgefüllt sein müßte, ist es auch bis oben hin, allerdings ist das das Leben der Kinder, nicht mein's.
Ich habe dann auch am Tag, sollten keine grausamen Feiertage dazwischen liegen, so viel zu tun, daß ich abends froh bin, wenn ich meine Augen schließen kann. Das meine ich damit, daß mein Leben funktioniert, mehr nicht. Mit meinen Gedanken bin ich allein, mit meinen Gefühlen auch.
Ich führe Gespräche bezügl. meiner Kinder, mit den Lehrern, wie sie sich entwickeln, mit anderen Müttern, wann ich x bringe bzw. abhole oder was sich y zum Geburtstag wünscht. Freundschaften entwickeln sich da nicht. Ich gehe sogar alle 3 Monate ca. zum Elternstammtisch, habe da diese Elterngespräche und alles bleibt beim alten.
Ich denke, daß diese Menschen tatsächlich ausgefüllt sind, wo sollte da Platz für mich sein? Ich mag mich auch so gar nicht aufdrängen und ganz schrecklich würde ich es finden, gehe ich jemandem auf die Nerven ginge und der- oder diejenige mag es mir nicht sagen und verdreht am Telefon unbemerkt die Augen.
Ich glaube, meine Kinder sind ganz gut integriert und haben soziale Kontakte. Sie gehen in die Schule, in den Hort, in mehrere Sportvereine und in der Nachbarschaft sind auch einige Kinder. Im Gegensatz zu mir ist das fast beneidenswert, aber ich mache mir schon so meine Sorgen, wenn ich Silvester mit ihnen alleine bin, wenn sie meinen Geburtstag eigentlich kaum kennen, weil auch an diesem Tag nichts anders ist oder wir Weihnachten eben ohne Familienanhang unter dem Baum sitzen.
Es fällt mir dann auch immer schwerer ein glückliches Gesicht zu machen, und meine Mundwinkel sind sogar beim Lächeln nach unten gebogen .
So ist das mit mir und ich sehne mich danach, wieder den Alltag mit Arbeit und Schule zu haben, damit ich nicht mehr soviel denke, um dann abends völlig überfordert auf meinem Sofa einzuschlafen und auch nicht zufrieden zu sein.
Hätte ich keine Kinder, könnte ich wunderbar tot sein.
Vielen Dank der Nachfrage!
Tschüß
01.01.2008 17:20 •
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