Zitat von kampfzwerg:Ich musste eine Frage beantworten in der Thera Was treibt dich an, was ist dein Motor? ich habe geantwortet: Stress. Das klingt bei dir ähnlich.
Hallo Zwerg,
(ich heiße übrigens Svenja, vielleicht sollte ich mich mal anmelden)
das ist interessant, so habe ich das noch gar nicht gesehen!
Es scheint wirklich so zu sein, daß mich Streß antreibt, und ich hasse ihn auf der einen Seite so und fühle mich super überfordert. Ist alles ruhig klappe ich zusammen, erst körperlich, dann seelisch.
Meine Kinder raffen mich auch immer noch, Gott sei Dank, einigermaßen auf. So mußte ich am letzten Sonntag schwimmen gehen, weil ich es versprochen habe. Es hat mich so sehr Mühe gekostet dann mit ihnen loszuziehen, wußte allerdings ganz genau dabei, daß es mir letztlich nur hilft: Ich komme raus und fühle mich nicht als komplett schlechte Mutter.
In solchen Situationen merke ich, daß es einfacher ist, sich dem Leben zu stellen, als sich dem zu entziehen, das tue ich nämlich (glaube ich), sitze ich vor dem Fernseher und freue mich, meine Küche und Familie in der Lindenstraße wiederzusehen (völlig krank). Meine Kinder überfordern mich dann sehr, denn die wollen am Leben teilnehmen, wenn ich gerade versuche mich unsichtbar zu machen. Sichtbar fühle ich mich mit meinen Kindern viel besser.
Allerdings hält das gute Gefühl nicht lange, ist vielleicht auch bequem wieder ins schwarze Loch abzutauchen?
Morgen arbeite ich wieder, ich habe mich äußerlich wieder zurecht gezuppelt, es kann wieder losgehen...und dann stresst mich der Streß, den ich dann ja anscheinend benötige. Er läßt mich aber atemlos werden, und ich schalte dann auch keinen Gang zurück, bin immer unter Strom, als hätte ich doppelt soviel zu tun.
Ich habe mal 10 Sitzungen mit einer Psychotherapeutin in einer Ergopraxis gehabt, nachdem ich meinem Arzt erzählte, daß ich schon beginne meine Kinder anzuschreien.
Ich habe ihr von meinem Streßverhalten erzählt, daß ich mich entweder gar nicht oder über alle Maßen bewege.
Wie ich mich dann ruhiger verhalten könnte, hat sie mir nicht erzählt, und mir kam auch keine Idee. (Wenn ich Kopfschmerzen habe bin ich wie gedrosselt, lasse keinen Streß aufkommen und bewege mich in einem angemessenen Tempo. In diesem Zusammenhang bringen mir Kopfschmerzen dann sogar positives .)
Letztlich empfand ich die Sitzungen nur als angenehm, weil ich jemandem von mir erzählen konnte. Aber die Therapeutin wird dafür bezahlt und wird nicht meine Freundin.
Daß ich völlig ohne eigene sozialen Kontakte lebe, mochte ich übrigens nicht sagen. Mir wäre das so peinlich!
Tschüß! (Daß Du das alles gelesen hast.... )