Guten Tag,
ich habe mich hier registriert, weil ich den Wunsch habe, auf Leute zu treffen, denen es ähnlich ergeht wie mir und die meine Situationen, die ich so tagtäglich erlebe, nachvollziehen können - mir ist es wichtig, dass ich meine Situation(en) ohne viel Gejammere beschreibe, weil ich der Meinung bin, dass es auf der Welt schlimmeres gibt und man immer nach vorne schauen sollte.
Ich (w, 27) war schon seit meinem 9. Lebensjahr ein Außenseiter. Durch gewisse Umstände, die ich nicht öffentlich erörtern will, war ich schon sehr reif für mein Alter und interessierte mich nie so wirklich für Mädchensachen, zumindest im Groben und Ganzen. Freunde hatte ich in meiner Kindheit kaum, meine Freunde waren Bücher und Malzeug. Während andere Mädchen in meinem Alter mit Barbies gespielt haben und Bibi Blocksberg-Kassetten gehört haben, habe ich eben Was-ist-Was-Bücher gelesen und gemalt
In der 5. und 6. Klasse fing es dann an, dass ich immer am Rande stand, von den anderen Kindern in der Klasse ausgeschlossen wurde und sich vermeintliche Freundinnen als unehrlich entpuppten, was unschöne Folgen für meine Psyche hatte - denn als Kind zu verdauen, dass die beste Freundin mit einem nur aus Mitleid befreundet war und weil die Mutter der Freundin das so arrangiert hatte, war hart. Bin aber zumindest darüber hinweg gekommen, gibt halt in der Kindheit aufs und abs.
In der Jugend wurde es ganz schlimm. Wurde ich vorher nur wenig gemobbt, hatte es in der Hauptschule seinen Höhepunkt erreicht. Wenn ich nicht meine damalige beste Freundin (Ex-Beste-Freundin) als Klassenkameradin gehabt hätte, ich wäre vor die Hunde gegangen. Alle waren gegen mich, Mädchen wie Jungs. Ich wurde verprügelt, beschimpft, gedemütigt und so weiter. Später hat sich dann herausgestellt, dass eines der Mädchen (die den Ton in der Klasse angab) von mir dachte, ich hätte sie angeblich belogen und sie hat dann alles angezettelt u. die anderen Klassenkameraden gegen mich aufgehetzt. Auch damit habe ich abgeschlossen, weil ich mir als Jugendliche vorgenommen hatte, dass ich, wenn ich als Erwachsene die Leute von damals mal wiedersehe, einfach mal frage, warum sie das alles mit mir gemacht haben.
Als es denn soweit war, kam außer war ich nicht, hab ich vergessen und willst du mir etwa drohen? (wobei ich nur gesagt habe man kann verzeihen, aber nicht vergessen) nichts. Das allein war aber schon Genugtuung für mich, weil ich damit gerechnet hatte und ihren beschämten Gesichtsausdruck sah. Jeder, der schonmal ähnliches bei den entsprechenden Leuten nachgefragt hat, weiß sicherlich, wovon ich schreibe.
Heute ist es folgendermaßen-
ich bin glücklich mit meiner Frau verheiratet, habe eine liebe Familie und bin viel selbstbewusster geworden - leider hat sich meine Charaktereigenschaft, nämlich Introversion bzw. mein introvertiertsein, kaum geändert. Mir fällt es zwar leichter als noch wie vor 10 Jahren auf andere Leute offener zuzugehen, aber meiner Meinung nach gehört die Gesellschaft nunmal den extrovertierten Persönlichkeiten und wer kaum redet, wird öfters mal fälschlicherweise für arrogant gehalten.
Und ich fühle mich seit mehr als 15 Jahren alleine. Alleine, in dem Sinne, dass ich irgend etwas an mir habe, ausstrahle, was viele Leute, die mich nicht näher kennen (wollen oder können), abschreckt. Manche für kurze Zeit, manche auf lange Zeit gesehen. Und das ist sehr frustrierend.
Bei beruflichen Maßnahmen oder in der Ausbildung oder jetzt, in meiner Umschulung, war es stets (!) so, dass wenn ich einen Raum betrete u. Guten Morgen oder Hallo sage, kaum einer den Gruß erwidert - dasselbe bei Verabschiedungen.
In den Kantinen, in denen ich zu Mittag gegessen habe, saßen die Kolleginnen und Kollegen mit mir noch an einem Tisch, irgendwann sind sie dann einfach an mir vorbeigegangen - natürlich dachte ich auch erst, dass sie mich vielleicht übersehen haben, aber in den meisten Fällen fiel mir dann auf, dass sie mich sehr wohl gesehen haben. Am Anfang habe ich mich dann immer dazu gesetzt. Als die Tischposition der Anderen dann immer weiterwegrückte (sprichwörtlich), habe ich es dann gelassen.
Wenn andere Kolleginnen und Kollegen nach Feierabend noch etwas Essen/Trinken gehen wollten, kam es selten vor, dass ich auch gefragt wurde. Auch wenn es albern klingt: Wenn Süßigkeiten an einem Tisch ausgegeben werden, wurde und werde ich auch öfters mal übersehen. Es geht ja nicht um Süßkram, sondern um reine Höflichkeit. Ich biete grundsätzlich etwas an, weil ich so erzogen wurde!
Helfen hingegen darf ich gern. Es ist nicht so, dass mir das Nein-Sagen schwerfällt. Wenn ich merke, da nutzt mich Jemand nur aus, dann habe ich schonmal keine Zeit Andererseits, wenn man nicht hilft, weil man genau weiß, dass man dafür gerade interessant genug ist, ist man ganz oft das arrogante A****loch.
Privat ist das auch so eine Sache.
Meine Frau ist dort, wo sie sich gerade aufhält, schnell beliebt. Ich gönne ihr das von ganzem Herzen. Trotzdem, wenn wir zusammen sind, werde ich von ihren Leuten, die sie kennt, gern mal weggestoßen. Natürlich sagt sie dann auch etwas, integriert mich, was ich auch sehr lieb von ihr finde.
Nur! Wenn gemeinsame Bekannte auf mich alleine treffen, dann wird nicht gefragt, wie geht es dir und S.? sondern nur Wie geht es S.? Einmal traf ich letztes Jahr auf eine gemeinsame Bekannte, die mich fragte Und, wie läufts? Ich dachte, sie meinte meine Umschulung (meine Frau und ich absolvieren zur Zeit an verschiedenen Orten eine Umschulung), aber nein. Ich so zur ihr Danke, ganz gut. Und die Bekannte so Ich meinte nicht dich, ich meinte S.
Das tat weh! Es hat mir jedoch gezeigt, dass ich mit meinem Bauchgefühl, bloß ein Anhängsel meiner Frau zu sein, doch irgendwie richtig lag. Vorher wurde mir immer nur gesagt, ich würde mir das bestimmt nur einbilden.
Glaubt mir, ich habe alles versucht, um mich zu ändern:
Meine Mimik geändert (mehr lächeln), lernen, auf andere offen zuzugehen, Witze zu reißen, Verabredungen, Kontakt-Angebote (im freundschaftlich-kollegialen Sinne) von mir aus zu starten, sich an Gesprächen beteiligen, Haltung geändert, etc. All das eben, wo man als Erstes daran denkt, wenn es darum geht, von sich aus etwas zu tun.
Manchmal half das, oft nicht. Sogar dieses Ich-Selbst-Sein half und hilft kaum etwas.
Dabei stinke ich weder, bin zu unaufdringlich, unhöflich, unfreundlich, arrogant, eine Spaßbremse, ungesellig und so weiter.
Wenn ich dann mal Kontakte in einer Gruppe fand, dann lief das auch schnell aus. Entweder kamen andere Leute, die interessanter waren, dazu oder aber aus den Augen aus dem Sinn.
Ich weiß nicht mehr weiter
Danke und viele Grüße,
Schokoschnepfe
ich habe mich hier registriert, weil ich den Wunsch habe, auf Leute zu treffen, denen es ähnlich ergeht wie mir und die meine Situationen, die ich so tagtäglich erlebe, nachvollziehen können - mir ist es wichtig, dass ich meine Situation(en) ohne viel Gejammere beschreibe, weil ich der Meinung bin, dass es auf der Welt schlimmeres gibt und man immer nach vorne schauen sollte.
Ich (w, 27) war schon seit meinem 9. Lebensjahr ein Außenseiter. Durch gewisse Umstände, die ich nicht öffentlich erörtern will, war ich schon sehr reif für mein Alter und interessierte mich nie so wirklich für Mädchensachen, zumindest im Groben und Ganzen. Freunde hatte ich in meiner Kindheit kaum, meine Freunde waren Bücher und Malzeug. Während andere Mädchen in meinem Alter mit Barbies gespielt haben und Bibi Blocksberg-Kassetten gehört haben, habe ich eben Was-ist-Was-Bücher gelesen und gemalt
In der 5. und 6. Klasse fing es dann an, dass ich immer am Rande stand, von den anderen Kindern in der Klasse ausgeschlossen wurde und sich vermeintliche Freundinnen als unehrlich entpuppten, was unschöne Folgen für meine Psyche hatte - denn als Kind zu verdauen, dass die beste Freundin mit einem nur aus Mitleid befreundet war und weil die Mutter der Freundin das so arrangiert hatte, war hart. Bin aber zumindest darüber hinweg gekommen, gibt halt in der Kindheit aufs und abs.
In der Jugend wurde es ganz schlimm. Wurde ich vorher nur wenig gemobbt, hatte es in der Hauptschule seinen Höhepunkt erreicht. Wenn ich nicht meine damalige beste Freundin (Ex-Beste-Freundin) als Klassenkameradin gehabt hätte, ich wäre vor die Hunde gegangen. Alle waren gegen mich, Mädchen wie Jungs. Ich wurde verprügelt, beschimpft, gedemütigt und so weiter. Später hat sich dann herausgestellt, dass eines der Mädchen (die den Ton in der Klasse angab) von mir dachte, ich hätte sie angeblich belogen und sie hat dann alles angezettelt u. die anderen Klassenkameraden gegen mich aufgehetzt. Auch damit habe ich abgeschlossen, weil ich mir als Jugendliche vorgenommen hatte, dass ich, wenn ich als Erwachsene die Leute von damals mal wiedersehe, einfach mal frage, warum sie das alles mit mir gemacht haben.
Als es denn soweit war, kam außer war ich nicht, hab ich vergessen und willst du mir etwa drohen? (wobei ich nur gesagt habe man kann verzeihen, aber nicht vergessen) nichts. Das allein war aber schon Genugtuung für mich, weil ich damit gerechnet hatte und ihren beschämten Gesichtsausdruck sah. Jeder, der schonmal ähnliches bei den entsprechenden Leuten nachgefragt hat, weiß sicherlich, wovon ich schreibe.
Heute ist es folgendermaßen-
ich bin glücklich mit meiner Frau verheiratet, habe eine liebe Familie und bin viel selbstbewusster geworden - leider hat sich meine Charaktereigenschaft, nämlich Introversion bzw. mein introvertiertsein, kaum geändert. Mir fällt es zwar leichter als noch wie vor 10 Jahren auf andere Leute offener zuzugehen, aber meiner Meinung nach gehört die Gesellschaft nunmal den extrovertierten Persönlichkeiten und wer kaum redet, wird öfters mal fälschlicherweise für arrogant gehalten.
Und ich fühle mich seit mehr als 15 Jahren alleine. Alleine, in dem Sinne, dass ich irgend etwas an mir habe, ausstrahle, was viele Leute, die mich nicht näher kennen (wollen oder können), abschreckt. Manche für kurze Zeit, manche auf lange Zeit gesehen. Und das ist sehr frustrierend.
Bei beruflichen Maßnahmen oder in der Ausbildung oder jetzt, in meiner Umschulung, war es stets (!) so, dass wenn ich einen Raum betrete u. Guten Morgen oder Hallo sage, kaum einer den Gruß erwidert - dasselbe bei Verabschiedungen.
In den Kantinen, in denen ich zu Mittag gegessen habe, saßen die Kolleginnen und Kollegen mit mir noch an einem Tisch, irgendwann sind sie dann einfach an mir vorbeigegangen - natürlich dachte ich auch erst, dass sie mich vielleicht übersehen haben, aber in den meisten Fällen fiel mir dann auf, dass sie mich sehr wohl gesehen haben. Am Anfang habe ich mich dann immer dazu gesetzt. Als die Tischposition der Anderen dann immer weiterwegrückte (sprichwörtlich), habe ich es dann gelassen.
Wenn andere Kolleginnen und Kollegen nach Feierabend noch etwas Essen/Trinken gehen wollten, kam es selten vor, dass ich auch gefragt wurde. Auch wenn es albern klingt: Wenn Süßigkeiten an einem Tisch ausgegeben werden, wurde und werde ich auch öfters mal übersehen. Es geht ja nicht um Süßkram, sondern um reine Höflichkeit. Ich biete grundsätzlich etwas an, weil ich so erzogen wurde!
Helfen hingegen darf ich gern. Es ist nicht so, dass mir das Nein-Sagen schwerfällt. Wenn ich merke, da nutzt mich Jemand nur aus, dann habe ich schonmal keine Zeit Andererseits, wenn man nicht hilft, weil man genau weiß, dass man dafür gerade interessant genug ist, ist man ganz oft das arrogante A****loch.
Privat ist das auch so eine Sache.
Meine Frau ist dort, wo sie sich gerade aufhält, schnell beliebt. Ich gönne ihr das von ganzem Herzen. Trotzdem, wenn wir zusammen sind, werde ich von ihren Leuten, die sie kennt, gern mal weggestoßen. Natürlich sagt sie dann auch etwas, integriert mich, was ich auch sehr lieb von ihr finde.
Nur! Wenn gemeinsame Bekannte auf mich alleine treffen, dann wird nicht gefragt, wie geht es dir und S.? sondern nur Wie geht es S.? Einmal traf ich letztes Jahr auf eine gemeinsame Bekannte, die mich fragte Und, wie läufts? Ich dachte, sie meinte meine Umschulung (meine Frau und ich absolvieren zur Zeit an verschiedenen Orten eine Umschulung), aber nein. Ich so zur ihr Danke, ganz gut. Und die Bekannte so Ich meinte nicht dich, ich meinte S.
Das tat weh! Es hat mir jedoch gezeigt, dass ich mit meinem Bauchgefühl, bloß ein Anhängsel meiner Frau zu sein, doch irgendwie richtig lag. Vorher wurde mir immer nur gesagt, ich würde mir das bestimmt nur einbilden.
Glaubt mir, ich habe alles versucht, um mich zu ändern:
Meine Mimik geändert (mehr lächeln), lernen, auf andere offen zuzugehen, Witze zu reißen, Verabredungen, Kontakt-Angebote (im freundschaftlich-kollegialen Sinne) von mir aus zu starten, sich an Gesprächen beteiligen, Haltung geändert, etc. All das eben, wo man als Erstes daran denkt, wenn es darum geht, von sich aus etwas zu tun.
Manchmal half das, oft nicht. Sogar dieses Ich-Selbst-Sein half und hilft kaum etwas.
Dabei stinke ich weder, bin zu unaufdringlich, unhöflich, unfreundlich, arrogant, eine Spaßbremse, ungesellig und so weiter.
Wenn ich dann mal Kontakte in einer Gruppe fand, dann lief das auch schnell aus. Entweder kamen andere Leute, die interessanter waren, dazu oder aber aus den Augen aus dem Sinn.
Ich weiß nicht mehr weiter
Danke und viele Grüße,
Schokoschnepfe
22.02.2013 11:18 • • 24.02.2013 #1
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