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Zitat von frederick:
Zitat:
Ich muss sagen, ich komme nicht mit jeder Person klar.


Auch wenn es hart klingt und ich dich nicht kenne. Es soll auch nicht verletzend sein. Aber kann es sein, dass du vorrangig nicht mit dir selbst klar kommst?

Deine Texte klingen irgendwie so missmutig und grundlos negativ über andere ...


Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, weil mir das bisher noch gar nicht an mir selber aufgefallen ist.
Und was genau meinst du mit grundlos negativ?

Es geht mir nicht anders aber was will man machen? Man kanns nur immer wieder aufs neue versuchen aber darauf habe ich keine Lust mehr.
Ich habe gelernt damit zu leben und es einfach zu akzeptieren und auf dieser Schiene fahre ich sehr gut.
LG

A


Schwierigkeiten, Kontakte zu knüpfen

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Zitat von Enila:
Hallo,

da das hier mein erster Beitrag ist, wäre es glaube ich angebracht, mich kurz vorzustellen.
Mein Vorname ist Alina, ich werde in zwei Tagen 19 Jahre alt und wohne in einer Kleinstadt, die direkt an Berlin grenzt.

Mein Problem ist, ich kann keine Kontakte knüpfen. Ich habe mich so gut wie mit all den wenigen Freunden die ich hatte auseinander gelebt.
Dass ich immer nur wenig Freunde hatte [ungefähr eine Handvoll], war mir auch immer ganz recht, weil ich es mir recht schwierig vorstelle, zehn, 15 oder 20 Freundschaften pflegen zu müssen. Aber nun seit einer ganzen Weile quasi niemanden mehr zu haben, ist wirklich nicht schön für mich.

Ich muss sagen, ich komme nicht mit jeder Person klar. Und ich kann auch nicht auf fremde Menschen zugehen und einfach mal so einen Small Talk anfangen. Denn ich kann es mir bildlich schon vorstellen, wie dämlich ich dann angeguckt werde. Wenn ich mal jemanden kennenlerne [ob nun eine neue Klasse oder Freunde von Freunden], dann reden wir ganz kurz und dann entsteht ein peinliches Schweigen. Ich habe dann jedes Mal das Gefühl, die erwarten jetzt irgendetwas von mir. Keine Ahnung was, vielleicht das ich meinen iPhone 5 herauskrame [den ich übrigens nicht habe] und ihnen hübsche Bilder von meinem letzten Türkeiurlaub zeige [wo ich noch nie gewesen bin] und interessante Geschichten davon erzähle. Ich habe absolut keine Ahnung. Meistens wenden die sich dann auch wieder von mir ab, was ich aber nicht so schlimm finde. Ich habe es mir nicht zur Lebensaufgabe gemacht, andere Menschen zu unterhalten, ob fremd oder nicht fremd. Manchmal gehen die Interessen aber auch zu weit auseinander oder man hat zu große Meinungsverschiedenheiten.

Ab und zu kam es auch mal vor, dass die Chemie von Anfang an zwischen mir und einer anderen Person gestimmt hat und wir uns sehr gut unterhalten haben.
Ich mag keine große Menschengruppen, wo sich jeder mit jedem mal unterhält, denn da kann ich nie mitreden. In der Schule habe ich mir immer jemanden rausgepickt, der entweder so wie ich immer etwas abseits stand oder von alleine auf mich zukam. Nur ich bin jetzt nicht mehr in der Schule. Ich mache eine Ausbildung und klar, ich muss zur Berufsschule, aber wir sind nur eine Klasse von insgesamt 11 Schülern und da ich erst etwas verspätet hineinkam, haben sich die Gruppen schon gebildet gehabt und ich konnte mich bisher mit niemanden anfreunden.

Manchmal, wenn ich keine Lust habe nur zu Hause zu sitzen, dann fahre ich auch mal nach Berlin und kaufe etwas ein oder ich gucke einfach nur und gehe was essen. Ich habe schon überlegt, mich irgendwo anzumelden und Sport zu treiben. Zum Beispiel ein Fitnessstudio. Allerdings habe ich bedenken, dass ich das nicht durchziehen werde, da ich von 9 - 17:30 Uhr arbeite und ich danach keine Lust mehr habe.

Ich weiß nicht, ob das irgendjemand von euch das Ganze hier nachvollziehen kann. Natürlich habe ich versucht, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen, aber ganz ehrlich, ich habe keine Lust, immer wieder nach einem Treffen zu fragen um dann zu 70 % Absagen zu erhalten oder überhaupt keine Antwort. Ich möchte da auch nicht die Einzige sein, die sich bemüht, während die andere sich überhaupt nicht bemüht und da kann ich dann auch nichts machen. Wer nicht will, der hat schon.
Die andere hat, ich jedoch nicht.
Also müssen neue Freunde her. Und genau das ist das Problem.

Kennt das jemand von euch? Ich habe es schon mit Brieffreundschaft versucht, aber auf Dauer wäre das auch keine Lösung.
Ich wüsste gerne, was ihr für Erfahrungen gemacht habt, falls ihr genau das gleiche Problem hattet wie ich. Was ihr da gemacht habt ect.


Wie ist das bei deinen Eltern? Haben sie Freunde? Wohnst du noch bei deinen Eltern?
Hast du Geschwister?
Was du so erzählst ist nichts ungewöhnliches, grad das Alter zwischen 16-22 kann noch eine megaumbruchsphase sein und ist auch eine absolut schwierige zeit oft.
Du schreibst das du nicht mehr in der schule bist und in der neuen klasse zu spät angekommen bist.
Entweder sag ich mal so ist es dann meist so, das sich einige voll auf dich stürzen.
Oder eben die A. karte gezogen hast mit dem später kommen ein bißchen.


die alten kontakte aufwärmen denkt man ist das gescheiteste wo man tun kann.
aber das Problem ist, wenn im Grunde etwas zu Ende war, dann soll man da auch nicht mehr anküpfen.
Wenn es nämlich so hätte sein sollen würde auch ein Anknüpferfolg bestehen.
Aber es soll wohl nicht sein, sonst würde es ja funktionieren.


Mein Eindruck ist der, das du gar nichts falsch machst.
Du bist einfach ins Aussen geraen und kommst jetzt aus einer leicht bedürftigen haltung auf andere Menschen zu.
Das ist das Problem, aus der bedürftigen haltung heraus kontakte suchen ist nicht so ne gute Idee.
Das Gegenüber wird das spüren denke ich.



tu dinge die dir selber guttun und bleibe mal offen.
Vielleicht wird es doch wieder besser werden.
je besser es dir geht umso eher bekommst du ein Echo von anderen so denk ich.


alles Liebe

Zitat von Dubist:
Zitat von Enila:
Hallo,

da das hier mein erster Beitrag ist, wäre es glaube ich angebracht, mich kurz vorzustellen.
Mein Vorname ist Alina, ich werde in zwei Tagen 19 Jahre alt und wohne in einer Kleinstadt, die direkt an Berlin grenzt.

Mein Problem ist, ich kann keine Kontakte knüpfen. Ich habe mich so gut wie mit all den wenigen Freunden die ich hatte auseinander gelebt.
Dass ich immer nur wenig Freunde hatte [ungefähr eine Handvoll], war mir auch immer ganz recht, weil ich es mir recht schwierig vorstelle, zehn, 15 oder 20 Freundschaften pflegen zu müssen. Aber nun seit einer ganzen Weile quasi niemanden mehr zu haben, ist wirklich nicht schön für mich.

Ich muss sagen, ich komme nicht mit jeder Person klar. Und ich kann auch nicht auf fremde Menschen zugehen und einfach mal so einen Small Talk anfangen. Denn ich kann es mir bildlich schon vorstellen, wie dämlich ich dann angeguckt werde. Wenn ich mal jemanden kennenlerne [ob nun eine neue Klasse oder Freunde von Freunden], dann reden wir ganz kurz und dann entsteht ein peinliches Schweigen. Ich habe dann jedes Mal das Gefühl, die erwarten jetzt irgendetwas von mir. Keine Ahnung was, vielleicht das ich meinen iPhone 5 herauskrame [den ich übrigens nicht habe] und ihnen hübsche Bilder von meinem letzten Türkeiurlaub zeige [wo ich noch nie gewesen bin] und interessante Geschichten davon erzähle. Ich habe absolut keine Ahnung. Meistens wenden die sich dann auch wieder von mir ab, was ich aber nicht so schlimm finde. Ich habe es mir nicht zur Lebensaufgabe gemacht, andere Menschen zu unterhalten, ob fremd oder nicht fremd. Manchmal gehen die Interessen aber auch zu weit auseinander oder man hat zu große Meinungsverschiedenheiten.

Ab und zu kam es auch mal vor, dass die Chemie von Anfang an zwischen mir und einer anderen Person gestimmt hat und wir uns sehr gut unterhalten haben.
Ich mag keine große Menschengruppen, wo sich jeder mit jedem mal unterhält, denn da kann ich nie mitreden. In der Schule habe ich mir immer jemanden rausgepickt, der entweder so wie ich immer etwas abseits stand oder von alleine auf mich zukam. Nur ich bin jetzt nicht mehr in der Schule. Ich mache eine Ausbildung und klar, ich muss zur Berufsschule, aber wir sind nur eine Klasse von insgesamt 11 Schülern und da ich erst etwas verspätet hineinkam, haben sich die Gruppen schon gebildet gehabt und ich konnte mich bisher mit niemanden anfreunden.

Manchmal, wenn ich keine Lust habe nur zu Hause zu sitzen, dann fahre ich auch mal nach Berlin und kaufe etwas ein oder ich gucke einfach nur und gehe was essen. Ich habe schon überlegt, mich irgendwo anzumelden und Sport zu treiben. Zum Beispiel ein Fitnessstudio. Allerdings habe ich bedenken, dass ich das nicht durchziehen werde, da ich von 9 - 17:30 Uhr arbeite und ich danach keine Lust mehr habe.

Ich weiß nicht, ob das irgendjemand von euch das Ganze hier nachvollziehen kann. Natürlich habe ich versucht, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen, aber ganz ehrlich, ich habe keine Lust, immer wieder nach einem Treffen zu fragen um dann zu 70 % Absagen zu erhalten oder überhaupt keine Antwort. Ich möchte da auch nicht die Einzige sein, die sich bemüht, während die andere sich überhaupt nicht bemüht und da kann ich dann auch nichts machen. Wer nicht will, der hat schon.
Die andere hat, ich jedoch nicht.
Also müssen neue Freunde her. Und genau das ist das Problem.

Kennt das jemand von euch? Ich habe es schon mit Brieffreundschaft versucht, aber auf Dauer wäre das auch keine Lösung.
Ich wüsste gerne, was ihr für Erfahrungen gemacht habt, falls ihr genau das gleiche Problem hattet wie ich. Was ihr da gemacht habt ect.


Wie ist das bei deinen Eltern? Haben sie Freunde? Wohnst du noch bei deinen Eltern?
Hast du Geschwister?
Was du so erzählst ist nichts ungewöhnliches, grad das Alter zwischen 16-22 kann noch eine megaumbruchsphase sein und ist auch eine absolut schwierige zeit oft.
Du schreibst das du nicht mehr in der schule bist und in der neuen klasse zu spät angekommen bist.
Entweder sag ich mal so ist es dann meist so, das sich einige voll auf dich stürzen.
Oder eben die A. karte gezogen hast mit dem später kommen ein bißchen.


die alten kontakte aufwärmen denkt man ist das gescheiteste wo man tun kann.
aber das Problem ist, wenn im Grunde etwas zu Ende war, dann soll man da auch nicht mehr anküpfen.
Wenn es nämlich so hätte sein sollen würde auch ein Anknüpferfolg bestehen.
Aber es soll wohl nicht sein, sonst würde es ja funktionieren.


Mein Eindruck ist der, das du gar nichts falsch machst.
Du bist einfach ins Aussen geraen und kommst jetzt aus einer leicht bedürftigen haltung auf andere Menschen zu.
Das ist das Problem, aus der bedürftigen haltung heraus kontakte suchen ist nicht so ne gute Idee.
Das Gegenüber wird das spüren denke ich.



tu dinge die dir selber guttun und bleibe mal offen.
Vielleicht wird es doch wieder besser werden.
je besser es dir geht umso eher bekommst du ein Echo von anderen so denk ich.


alles Liebe


Ich wohne bei einem Elternteil und Geschwister habe ich ebenfalls.
Naja, ich denke, die A.Karte eher darin gezogen zu haben, verschlossen und misstrauisch Fremden gegenüber zu sein. Aber mich eine einzelne Person anquatscht, dann läuft es meist sowieso besser als wenn ich jetzt in eine große Menschengruppe geschleift werde. Zwar ist dadurch auch nicht immer eine Freundschaft entstanden (aufgrund zu weit voneinander entferntes Wohnen), aber ich habe ich dann wenigstens gut unterhalten können. Und dann gibt es halt eben noch solche speziellen Fälle, wo ein peinliches Schweigen entsteht und ich dann dieses eigenartige Gefühl habe, sie erwarten jetzt etwas von mir. Und das sind komischerweise immer die, die so gut wie in meiner Nähe wohnen.
Wahrscheinlich eine Verschwörung oder sowas. ( nicht ernst gemeint)

Und in Gruppen kann ich mich einfach nicht mitreden. Das liegt daran, ich war in der Grundschule immer ein kleiner Außenseiter. Die Mädchen waren alle miteinander befreundet und wenn meine beste Freundin mal nicht da war, wurde ich zwar bei ihnen geduldet, mehr aber auch nicht. Wenn ich mitreden wollte, haben sie mir kaum zugehört oder sich nicht auch meine Gespräche eingelassen. Also habe ich das eben irgendwann sein gelassen. In der Oberschule habe ich damit einfach gar nicht erst angefangen, das zu versuchen. Denn dort war es so ähnlich, wie in der Grundschule. Ich wurde geduldet, mehr nicht.

ok, wie sind denn deine Geschwister so zu dir?
sind sie freundlich zu dir?

Hallo Alina,
ich kenne das Problem mit dem Kontakte knüpfen auch. Am Montag beginnt mein neues Studium und ich habe mir (mal wieder) vorgenommen, in diesem Lebensabschnitt alles anders zu machen. Ich möchte auf Leute zugehen, nicht immer nur mit dem Außenseitern rumhängen und mich einfach mal mehr öffnen können. Ob mir das gelingt sei mal dahin gestellt...
Ich nehme mir das ständig vor, aber man muss sich selbst halt auch akzeptieren. Manche Menschen sind einfach ruhiger und andere können ohne Hemmungen aus sich heraus gehen. Bisher war es bei mir immer so, dass ich einfach mit niemandem so richtig in Kontakt komme und irgendwann ist die Grüppchenbildung abgeschlossen und dann bleiben nur noch die typischen Außenseiter übrig. Dann geselle ich mich eben dazu, auch wenn ich nicht wirklich wahr haben möchte, dass ich zu denen gehöre. In meinem letzten Studium hat es sich etwas gebessert, auch wenn ich anfangs nur mit einer Person Kontakt hatte. Bin dann komischerweise doch noch in eine bestehende Gruppe reingekommen, war aber eher Zufall.
Wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin, dann möchte ich eigentlich gar keine großen Gruppen um mich rum haben. Ich habe Angst vor Konflikten und die gibt es einfach bei weniger Leuten auch seltener. Zudem fühle ich mich zu uncool um mit den ganz coolen befreundet zu sein. Da hätte ich Angst vor Ablehnung. Es ist also schon auch eine Frage der Selbstbetrachtung und des Selbstwertgefühls.

Zitat von Dubist:
ok, wie sind denn deine Geschwister so zu dir?
sind sie freundlich zu dir?


Klar, mit dem Ältesten komme ich super zurecht, mit der Jüngsten ebenfalls. Aber mit der Mittleren eher weniger.
Aber das spielt keine Rolle, wir sind von der Art her nur viel zu unterschiedlich haben Meinungen, die etwas auseinander gehen.

Zitat von panic@thedisco:
Hallo Alina,
ich kenne das Problem mit dem Kontakte knüpfen auch. Am Montag beginnt mein neues Studium und ich habe mir (mal wieder) vorgenommen, in diesem Lebensabschnitt alles anders zu machen. Ich möchte auf Leute zugehen, nicht immer nur mit dem Außenseitern rumhängen und mich einfach mal mehr öffnen können. Ob mir das gelingt sei mal dahin gestellt...
Ich nehme mir das ständig vor, aber man muss sich selbst halt auch akzeptieren. Manche Menschen sind einfach ruhiger und andere können ohne Hemmungen aus sich heraus gehen. Bisher war es bei mir immer so, dass ich einfach mit niemandem so richtig in Kontakt komme und irgendwann ist die Grüppchenbildung abgeschlossen und dann bleiben nur noch die typischen Außenseiter übrig. Dann geselle ich mich eben dazu, auch wenn ich nicht wirklich wahr haben möchte, dass ich zu denen gehöre. In meinem letzten Studium hat es sich etwas gebessert, auch wenn ich anfangs nur mit einer Person Kontakt hatte. Bin dann komischerweise doch noch in eine bestehende Gruppe reingekommen, war aber eher Zufall.
Wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin, dann möchte ich eigentlich gar keine großen Gruppen um mich rum haben. Ich habe Angst vor Konflikten und die gibt es einfach bei weniger Leuten auch seltener. Zudem fühle ich mich zu uncool um mit den ganz coolen befreundet zu sein. Da hätte ich Angst vor Ablehnung. Es ist also schon auch eine Frage der Selbstbetrachtung und des Selbstwertgefühls.



Mich würde es dann schon interessieren, ob du dich getraut hast oder nicht und wenn es soweit ist, vielleicht magst du ja mal darüber berichten?

Ja das werde ich machen ich bin ja selber gespannt...
Ich ziehe am Wochenende in eine 5er WG. Denke auch mal, dass ich mich mit denen ganz gut verstehen werde. Mit meinen letzten Mitbewohnern hatte ich auch ein gutes Verhältnis, allerdings kann ich keinen Kontakt über längere Zeit halten. Sobald ich die Leute nicht mehr täglich sehe, ist es so als ob ich nie etwas mit ihnen zu tun hatte.
So habe ich über die Jahre den Kontakt zu fast allen Freunden verloren. Auf der einen Seite stört mich das, aber irgendwie bin ich auch gern alleine. Wie ist das bei dir? Hast du nicht auch irgendwie das Gefühl, dass du gar keine so engen Kontakte willst?

Zitat von panic@thedisco:
Sobald ich die Leute nicht mehr täglich sehe, ist es so als ob ich nie etwas mit ihnen zu tun hatte.

Ach ja, kommt mir ziemlich bekannt vor.

Zitat von panic@thedisco:
So habe ich über die Jahre den Kontakt zu fast allen Freunden verloren. Auf der einen Seite stört mich das, aber irgendwie bin ich auch gern alleine. Wie ist das bei dir? Hast du nicht auch irgendwie das Gefühl, dass du gar keine so engen Kontakte willst?

Naja, ich bezweifle, dass ich das nicht will. Eigentlich möchte ich ja, aber ich bin ein Mensch, der auch mal einen Tag Ruhe braucht. Ich hatte vor einigen Jahren eine Freundin, die ziemlich geklammert hat und mir etwas zu aufgedreht war. Das hat mich ziemlich gestört, obwohl es oft auch Spaß gemacht hat, mit ihr zusammen etwas zu unternehmen. Aber dieses Klammern ging für mich gar nicht.
Das war dann aber nicht der Grund, warum unsere Freundschaft endete. Ich weiß nicht, ob unsere Freundschaft überhaupt vorbei ist. Wir haben uns nur eine Weile schon nicht mehr gesehen, endet die Freundschaft so automatisch? Gute Frage...

Ich meinte auch nicht, dass man bewusst keine Freundschaften möchte, aber wie du schon sagst: wenn Leute klammern oder der Kontakt sehr intensiv wird, muss man sich irgendwann freistrampeln. Ich habe die Erfahrung gemacht dass viele Menschen aber unter einer Freundschaft diesen intensiveren Kontakt (für meine Begriffe) verstehen und es evtl negativ auffassen wenn jemand öfter mal seine Ruhe haben will. Ich geh grundsätzlich gern feiern oder unternehme was, aber wenn ich ständig gefragt werde lasse ich mir regelmäßig Ausreden einfallen weil ich einfach viel Zeit für mich selbst brauche.
Ich habe in mehreren Fällen erlebt dass ich irgendwann gar nicht mehr gefragt wurde was zu machen und von selbst tu mir schwer die anderen von mir aus zu kontaktieren ob sie was unternehmen wollen. Daraus folgt irgendwann Abbruch des Kontakts und daraus schließe ich, dass ich von mir aus mehr Initiative zeigen müsste.

Also richtige Freundschaft definiere ich so, dass ich mir nicht blöd vorkomme auf diese Person auch nach längerer Zeit ohne Kontakt wieder zuzugehen. Da gibt es in meinen Umfeld derzeit 3 Menschen.

Zitat von panic@thedisco:
von selbst tu mir schwer die anderen von mir aus zu kontaktieren ob sie was unternehmen wollen

Naja, das Problem habe ich jetzt nun nicht gerade. Gibt es da einen bestimmten Grund bei dir, warum dir das schwer fällt?

Weil ich wie gesagt auch gerne mal meine Ruhe habe und froh bin, wenn mal nichts ansteht. Teilweise habe ich aber auch das Gefühl, dass irgendwie nichts zustande kommt, wenn ich versuche was zu organisieren. Ich bin eben nie so der Mittelpunkt einer Clique sondern stehe eher so am Rand.

Zitat von panic@thedisco:
Ich bin eben nie so der Mittelpunkt einer Clique sondern stehe eher so am Rand.

Ah, dito. Einer der Gründe, weshalb ich keine Gruppen mag. Man fühlt sich wie das 5. Rad am Wagen.

Ich hab keine Lösung, aber ich bewundere das Problem auch. Oder besser die Thematik. Bis vor einiger Zeit (einem Jahr? zwei Jahre? keine Ahnung) hab ich mit darüber auch noch gedanken gemacht, warum ich einfach so gut wie keinen Menschen finde, der auf meiner Wellenlänge ist. Und ja nichts anderes ist es. Einfach nicht die passende Wellenlänge. Leute mit denen es passt -und die sind wie gesagt rar- kommen auch prima damit zurecht mich nur selten zu Gesicht zu bekommen oder auch nicht dauernt was von mir zu hören. Natürlich gibts noch ein paar mehr Schnittpunke, aber gerade was die Freundschaft angeht, wird dieses einzelgängerische Verhalten von deren Seite akzeptiert ohne das direkt an allem gezweifelt wird.
Von meiner besten Freundin (die mittlerweile fast 300 km weit weg wohnt...) höre ich manchmal wochenlang nichts! Vom sehen ganz zu schweigen. Oder auch noch 2-3 andere Freunde. Und diese Leute schätzen es sogar sehr, dass sie nicht immer präsent sein müssen und die Freundschaft ohne dauernden Zweifel besteht.
Meiner Erfahrung nach finden zwei schüchterne, misstrausche auch ohne großes aufeinander zugehen schneller zusammen wenn die Wellenlänge passt, als man sich mit den allergrößten Bemühungen mit jemandem zusammen findet, mit dem es so oder so einfach nicht passt.
Ich hätte auch nichts dagegen ein- zweimal öfters im Monat nach einem Kaffee gefragt zu werden von Leuten aus der Region (meine zwei besten Freunde wohnen wie gesagt etwas weg) aber das ist ok, dafür hab ich meine ruhe und wenigstens nur Leute mit denen ich mich verstehe und keinen Haufen von Leuten den man nebenbei noch ertragen muss. Ertragen muss man im Alltag sowieso schon so viele Menschen mit denen man gar nicht kann.
So gesehen bin ich über meine sonderbare Wellenlänge ganz glücklich - sie filtert mir die Idioten gleich raus und ich kann mir alle Mühe sparen. Übrig bleiben nämlich nur noch die mit denen ich klarkomm^^

Zitat von where.there.is.light:
So gesehen bin ich über meine sonderbare Wellenlänge ganz glücklich - sie filtert mir die Idioten gleich raus und ich kann mir alle Mühe sparen. Übrig bleiben nämlich nur noch die mit denen ich klarkomm^^


Das denke ich mir auch inzwischen. Klar, manchmal wünsche ich mir so eine Mittelpunktsperson zu sein, aber das bin ich halt nicht. Was hab ich mir als Teenie darüber Gedanken gemacht... Naja jetzt bin ich Mitte 20 und sehe das alles viel entspannter. Von den Freunden die ich momentan habe weiß ich wenigstens, dass ich immer auf sie zählen kann.

Nach dem Abitur bin ich solo nach Südfrankreich getrampt. Dabei habe ich zum ersten mal bemerkt, wie schwer es mir fällt, mich in einer fremden Umgebung und unter fremden Menschen kommunikativ zu bewegen. Ich war davor nie allein gewesen, nie aus dem sozialen Kokon heraus gekommen. Die Leute, die mich mit ihrem Auto mitgenommen haben, waren alle sehr nett, aber ich war immer heil-froh, wenn ich ausgestiegen war und wieder frei. In Südfrankreich am Meer habe ich dann zirka 1 Woche verbracht. Eigentlich wollte ich danach weiter nach Paris, aber ich mußte abbrechen, weil ich das Allein-Sein und Mit-Niemandem-Vertrauten-Sprechen nicht weiter ertragen konnte. Ich bin dann mit den Zug nach Hause gefahren. Mit Leuten auf dem Campingplatz, am Strand oder in der Stadt zu reden, wäre an sich einfach gewesen, aber das konnte ich nicht.

Ich denke, so zu sein, ist ok und man kann gut überleben, wenn man zusieht, dass sich der soziale Kokon erhält, sich eine Art geschützter Bereich ergibt und man die Fremde meidet. Verliert man den geschützten Bereich, kann es bitter werden.
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Kommt drauf an, ob man allein rumfahren will oder nicht. Wenn man das nicht genießt wird es sicher langweilig oder frustrierend. Ich würde lange Trips zb nie alleine machen, auch wenn ich gern allein bin. Würde immer jemand anderes schweigsames? mitnehmen. Aber allein schon aus Sicherheitsgründen bei solchen Tramptrips.
Kurztripps mach ich zb gern allein. Alle Freiheiten der Welt, keiner der einen aufhält, etc.
Man muss es ganz einfach mögen. Wenn nicht,hat man natürlich schlechte Karten.
Ich nehm mal an, mit sozialem Kokon meinst du, dass du hier dann doch wohl recht viele Freunde oder vertraute Menschen hast, mit denen du redet? Sowas hab ich zb nicht. Die Leute kann ich an einer Hand abzählen und bis auf ein zwei Wohnen die alle weit weg (wobei das eigentlich auch nur 2 sind xD). Das macht also keinen direkten Unterschied für mich jetzt.
Selbst bei Leuten, die ich hier schon eine Weile kenne, die also nicht Fremd sind, komm ich nicht ins Reden sobald davon mehrere auf einem Haufen sind wie zb bei einer Grillparty oder so. Ob ich die also nun kenn oder nicht, ist egal, ich red in beiden Fällen nicht xD

Ich mag keinen Smalltalk, hab aber einen Faible für tiefgründige Gespräche. Davon hatte ich in meiner Jugendzeit viele.

Zitat von where.there.is.light:
Ich nehm mal an, mit sozialem Kokon meinst du, dass du hier dann doch wohl recht viele Freunde oder vertraute Menschen hast, mit denen du redet ?


Ich war 9 Jahre im Internat. Bis ich 18 1/2 war. Da braucht man sich um Kontakte nicht groß kümmern. Ich wollte danach verständlicher Weise alleine wohnen und habe das auch so gemacht. Es ging dann aber ziemlich schnell auf die schiefe Bahn der düsteren Stimmungen. Die hatte ich zwar vorher schon, aber nicht so schlimm. Da ich mich im Lernen immer ziemlich leicht tat, merkte man von außen zunächst nicht viel ... bis es wirklich krass wurde und zum totalen Rückzug kam.

panic@thedisco, wie war deine erste Woche in deinem neuen Studium? Wie sind deine WG-Mitbewohner?

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Dr. Reinhard Pichler
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