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Hallo
ich möchte mal auf das Thema Schuld eingehen, da mir das hier im Forum und auch in meiner Gruppentherapie immer wieder begegnet und ich auch im Studium viel darüber gesprochen und geredet habe.
Auch beim Thema Depresion taucht das Thema Schuld immer wieder auf.

Ich habe mich von der Suche nach Schuld abgewendet - warum?
Weil es keinen Sinn macht.
Wenn eine einzigartige, kostbare Vase auf einem kleinen Tischchen stecht und eine Person an das Tischen stößt, die Vase runterfällt und kaputtgeht...
wer hat dann Schuld?
die Person, die die Vase runtergestoßen hat?
die Person, die die Vase fahrlässigerweise auf diesem Tischchen platziert hat?
nehmen wir mal den Umstoßer als Schuldigen.
und? was is nun?
soll er diese einzigartige Vase wieder zusammenbauen? was wenn er das nicht kann?
soll er dafür bezahlen?

Das Problem mit der Schuld ist, dass man automatisch erwartet, der/ die Schuldige hat für seine Schuld zu zahlen. oder sie wieder gut zu machen... es entsteht also eine gewisse Erwartungshaltung

in meinem Leben gab es eine Situation die dazu geführt hat, dass ich Menschen nun mehr sehr schwer vertrauen kann... mein bester Freund hat was mit meiner Freundin angefangen und ist mit ihr abgehauen...
so.. nun hab ich nen Schuldigen
aber es ist wohl unmöglich für diesen Ex-besten Freund diese Schuld zu begleichen
bei einer depression ist es oft so, dass man sich in sich zurückzieht und eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt... dass jemand kommt und sein Leben wieder in ordnug bringt z.B. weil man selbst hat ja nicht falsch gemacht
das wird aber nicht passieren

die suche nach der Schuld führt also in eine Sackgasse

die suche nach der Ursache aber (für z.B. die Depression) unabhängig zur Schuldfrage kann aber helfen die depression anzugehen und aus ihr hinaus zu wachsen.


ich hoffe dass mein schriftlicher erguß hier für euch ein wenig sinn macht...
das beispiel mit der vase hab ich nur genommen um einen eistieg zu ermöglichen.. natürlich ist es etwas ganz anderes, da es sich um einen Besitz handelt und nicht um ein leben...

liebe Grüße,
ich freue mich auf eure Gedanken und Antworten

Mercutio

30.11.2010 17:33 • 01.12.2010 #1


12 Antworten ↓


oh man... wenn ich so tippe muss ich echt mal mehr auf meine Rechschreibung achten....
is ja schlimm... huiuiui...

A


Schuld

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Hallo Mercutio,

bitte, ich erlaube mir wie folgt zu kommentieren in deinem Thema.
Es ergibt sich für mich, kein Zusammenhang zum Einsamkeitsforum,
für mich gehört das in die Kummerecke...

Kleiner Tipp, den/die Beiträge vorm abschicken mit der Vorschau überprüfen,
oder/und im Anschluß den Beitrag anschauen...
ich glaube 5 minuten bleiben dir zum editieren, bis der Knopf zum änderen verschwindet.

Die Masse der Kommentare macht nicht den Erfolg aus sondern eher die Qualität!

konnte ihn weder editieren noch löschen leider..

aber ja du hast recht... mit der Vorschau.. danke

Ich finde das Thema interessant.

Finde die Schuldfrage auch nicht wichtig. Ich habe wegen meiner Depressionen früher auch oft gefragt wer da der Schuldige ist. Damit kommt man aber nicht weiter.
Ich finde das bringt einen nicht weiter, wenn man nur einen Schuldigen sucht. Man übernimmt so keine Verantwortung für sein eigenes Leben.

Zitat von Cat:
Ich finde das bringt einen nicht weiter, wenn man nur einen Schuldigen sucht.

Genauuuuuu...

Hallo Mercutio
Für mich ist das Wort allein schon nicht in Ordnung. Ich ersetze es mit Verantwortung.
Menschen und Dinge sind mitverantwortlich für meine Ängste und die wiederkehrende Depression. Und ich bin verantwortlich, wenn ich zulasse, das die Ängste mein Leben bestimmen.
Viele Jahre habe ich auch immer die Schuldigen gesucht und verflucht. Habe seit meiner Kindheit zu hören bekommen, das ich ja selber schuld sei . Das hat mich immer wieder blockiert.
Schuldig sind Verbrecher und damit gehören sie auf die Anklagebank. Ich selbst wollte nicht mehr auf dieser Bank sitzen und mein Leben beklagen.
Stimme Cat zu, die Suche nach der Schuld und den Schuldigen hört auf, wenn man weiß wer oder was verantwortlich ist und selbst die Verantwortung für sich übernimmt.

Ich hoffe du kannst nachvollziehen was ich da geschrieben habe.
glg Nicole

Was uns geschieht, ist doch nur das Ergebnis unserer früheren Entscheidungen. Hätten wir anders gehandelt, würden wir uns nicht in den Situationen befinden, die uns vielleicht überfordern.

Und so kann jeder für sich in jedem Moment einen anderen Weg einschlagen, der - wie er vielleicht schon aus Erfahrung weiß-, zu ganz anderen Ufern führt.

Ähnlich wie ein Umzug ganz neue, unbelastete Räume mit sich bringt... ; )

Zitat von Cat:
Man übernimmt so keine Verantwortung für sein eigenes Leben.


genau darauf wollte ich hinaus!

Wer nämlich nach schuld sucht, sucht meiner Meinung nach nach jemandem, der Verantwortung übernimmt... und nimmt sich selbst die Macht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen...

Ja genau, und da kommt wieder die Schuld ins Spiel. Man fühlt sich schuldig dafür, wegen seiner vermuteten Inkompetenz einen neuen Weg nicht gehen zu können.

Eigentlich ist es aber nur die Angst vor Unbekanntem, die uns lähmt und Minderwertigkeitsgefühl vorschiebt - man bleibt also lieber, meist unbewußt, weiterhin in leidvollen Strukturen hängen.

Und trotzdem hat man auch in dieser Lage zu jeder Zeit die Chance zur Veränderung.

Es bedarf nur Ehrlichkeit zu sich selbst, und die wird durch was verhindert?

Durch das unsinnige Schuldgefühl wieder -

Der Ausweg ist zu realisieren, dass es keine persönliche Schuld geben kann. Man könnte doch genauso gut sagen, für die zerbrochene Vase wäre ihr Schöpfer verantwortlich. Ohne die Vase hätte ja nichts zerbrechen können!



Irrsinn plus Irrsinn ergibt manchmal einen Sinn.

na dann war der Post hier ja doch nicht so doof...

Zitat von vent:
Man könnte doch genauso gut sagen, für die zerbrochene Vase wäre ihr Schöpfer verantwortlich. Ohne die Vase hätte ja nichts zerbrechen können!


das hatte ich mir auch schon gedacht.. auch so eine sache bei der Schuld... sie kennt kein Ende... außer man endet irgendwann bei sich selbst..

also

Schuld vergessen... bei sich mit der Veränderung anfangen!
oder nicht?

Jo- vergessen...

Kein Wühlen in der Vergangenheit, keine Zukunftsprognosen, einfach nur da sein und sich daran freuen gerade mal für eine Sekunde alle Sorgen vergessen zu haben.

Das kann man zeitmäßig ausbauen. Und am meisten Spaß macht die Übung wenn man gerade einen Durchhänger hat. Dann kommt ne richtige Freude auf - probiert's!



Nix doofer Post!

Zitat von vent:
Nix doofer Post!


A


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Dr. Reinhard Pichler
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