Wahrscheinlich ist das für die meisten Einsamen eine schwierige Zeit, weil einem ja ständig suggeriert wird, dass man die Tage mit den einem nahe stehenden Menschen verbringt. Alleine unterm Weihnachtsbaum oder Silvester das Feuerwerk durch's Wohnungsfenster zu betrachten, hört sich da wie 'ne soziale Bankrotterklärung an. Das wünscht sich kaum jemand wirklich. Und irgendwie tut das dann auch weh, wenn man daran denkt das die jetzt alle mit ihren Freuden und Familien zusammen sind und es sich gut gehen lassen, wobei man selber immer daran denkt was man nicht hat und warum das so ist. Wahrscheinlich kommt spätestens dann auch noch das Selbstmitleid aus der untersten Schublade rausgekrochen. Aber was soll man machen? Ich bin schon älter, 50, habe keine Familienangehörigen, keine Freunde, Partnerschaft etc... da mach ich mir vorher schon immer Gedanken, dass nicht der Katzenjammer hochkommt, obwohl ich die Tage seit zig Jahren alleine bin. Noch habe ich meinen Hund, der ist jetzt bald 11 Jahre, ich muß dankbar sein, dass er noch da ist. Wenn er in 3, 4 Jahren nicht mehr bei mir ist, wird es noch stiller. Einen Nachfolger wird er nicht mehr haben, denn es wird mir zu riskant, wenn ich mal krank bin etc... gibt es niemanden der sich kümmern könnte. - Also werden wir wie immer spazieren gehen, und ich werde ihn versuchen, zu beruhigen, wenn es am 31. knallt und kracht. Für mich persönlich habe ich bemerkt, dass es besser ist, trotzdem oder gerade deshalb auch für mich allein einen Weihnachtsbaum aufzustellen, einen Braten zuzubereiten, als so zu tun als seien das normale Tage. So ist das auch für mich etwas Besonderes. Silvester gehe ich allerdings seit ca 20 Jahren wie immer gegen 22.00 Uhr zu Bett, lasse die Jalousien runter, dann ist es ruhiger im Zimmer, und wenn mein Hund nicht wach wird, schlafe ich auch ins neue Jahr hinüber. Es ist eben wie es ist, man muß damit klarkommen, und irgendwie geht es ja auch
01.12.2016 10:52 •
x 2 #6