Zitat von Veritas:
Du schreibst echt gute Beiträge und da könnte man sich auch fragen: Wieso ist Yannick einsam oder zumindest alleine?
Hallo @veritas,
ich war (mal wieder) längere Zeit nur stiller Mitleser. Dabei ist mir Deine Frage an mich nie so recht aus dem Kopf gegangen. Es ist ja eine Frage, die mich auch beschäftigt.
Erstmal vielen Dank für Dein Kompliment!
Ja, wie man meinen Beiträgen entnehmen kann, beschäftige ich mich zunehmend mit Fragen, die sich darum drehen, wer wir sind, wie wir leben, was bestimmt wie wir leben, was wir wahrnehmen oder wahrgenommen werden.
Zurzeit fühle ich mich in der Tat mehr alleine als einsam.
Wie auch in anderen Threads hier diskutiert, ist diese Unterscheidung wichtig.
Alleine zu sein, entscheide ich (immer öfter) bewusst für mich. Immer öfter, weil ich feststelle, dass es immer weniger interessante Menschen gibt. Interessant ist dabei sicherlich sehr subjektiv. Aber die immer zunehmende Oberflächlichkeit ist doch immer öfter sehr objektiv auch wahrnehmbar. Menschen reflektieren immer weniger ihr eigenes Handeln und Denken, sind immer seltener bereit, andere Meinungen zu akzeptieren.
Da bevorzuge ich dann zumeist lieber, die Dinge für mich zu erleben, die mir wichtig sind. Ohne dummes Gelaber dabei zu haben.
Reisen, Musik, Sport sind dabei meine bevorzugten Begleiter.
Und da ist es dann auch, wo mich manchmal die Einsamkeit erwischt.
Denn ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch, positiv leidenschaftlich! Und so merke ich dann auf meinen Reisen oder wenn ich bei einem guten Konzert bin oft wie viel es mir bedeuten würde, diese Leidenschaft nochmal bzw. wieder mit jemandem teilen zu dürfen.
Warum bin ich allein oder einsam?
aNun, kein Mensch ist fehlerfrei. Es ist wie oft im Leben eine Mischung aus vielen Dingen. Als Jugendlicher bzw. junger Erwachsener hab ich sehr an meiner Akne gelitten. Obwohl ich auch damals schon wußte, dass es viel schlimmere Fälle gab, hat das dafür gesorgt, dass sich zu der Zeit kein gutes Selbstbewußtsein/-vertrauen ausgebildet hat.
(Wie ich gerade feststelle, müsste jetzt hier noch viel mehr über meinen Leben stehen... Aber ich mache mal einen großen Sprung und schreibe die ganzen Details mal an anderer Stelle. )Erst durch den frühen Tod meiner Eltern habe ich plötzlich gemerkt, wie das Leben zu verstehen ist. Dass es nämlich keine Garantien gibt und man sehr genau darauf achten muß, was das Leben einem anbietet, was es einem (scheinbar) verwehrt und dann entsprechend handeln.
Immer darauf vertrauend, dass der nächste Tag, der nächste Moment schon etwas ganz anderes (positives, leider auch negatives) bereithalten kann.Also habe ich mir gedacht, wenn dich in Deutschland (bislang) niemand wirklich möchte (sowohl in Sachen Partnerschaft als leider auch in Sachen Freunde), kann ich auch mal für ne Weile verschwinden.
Habe meine Sachen gepackt und bin quasi ausgewandert. Nur auf Visum, also erstmal alles begrenzt...
Und vielleicht braucht es hier einfach noch mehr Zeit, dass sich Dinge einspielen und man Menschen findet, die zu einem passen. Man wird eben auch wählerischer, anspruchsvoller mit der Zeit. Weil man immer mehr lernt, was man möchte und was eben nicht.
Es ist schön, dass es im Forum doch mehr Gleichgesinnte gibt, als einem im echten Leben bislang begegnet sind!
Viele Grüße
Yannick