Kürzlich bin ich 40ig geworden. Kabumm, irgendwie hats mich kalt erwischt. Tik tok, macht die Uhr plötzlich ganz laut vom Hinterstübchen her.
Ich meine, ich war schon immer alleine, einsam je nach Lebensperiode mehr oder weniger, und kämpfe mit psychischen Problemen, Ängsten und Depressionen, Schüchternheit, Introvertiertheit schon seit jungen Jahren. Schon als Kind war ich unfähig Kontakte zu knüpfen. Partnerarbeit in der Schule - Horror! Ich habe kaum Freundschaften geknüpft. Umso älter, umso schwieriger wurde das. Mit 18 kamen Depressionen und Ängste hinzu. Da half dann irgendwann vor allem auch eine medikamentöse Behandlung dem Ganzen wenigstens die Spitzen zu nehmen.
Fakt ist aber, ich hab nie längere Freundschaften oder Beziehungen aufbauen und pflegen können. Im Arbeitskontext geht es noch recht gut, aber ausserhalb oder sobald sich die Situation öffnet (grössere Personalsnlässe z.B.) bin ich wieder tendenziell verloren.
Das eine sind also Freundschaften, das andere partnerschaftliche Beziehungen, körperliche Nähe. Gabs in meinem Leben schlicht nicht. Ich hab noch nie einen Menschen ausserhalb familiärer Anlässe umarmt. Mehr als Küsschen auf die Wange kenn ich auch nicht Und schon das hat früher in mir Stress ausgelöst, weil ich nicht wusste wie,was,wann. Ich glaube, das nächste an zwischenmenschlicher Zärtlichkeit war mal während einer Krise, als eine Kollegin meine Hand gehalten hat, um mir Sicherheit zu geben.
Es ist auch nicht mal so, dass ich nicht Schritte dagegen hätte tun mögen. Aus Erfahrung bin ich mir ziemlich sicher, dass ich oft etwas ausstrahle, das eher nicht einladend ist. Will heissen, die Leute suchen von sich aus nicht grade meine Nähe. Auch so Sachen wie Dating-Apps funktionieren wenig bis gar nicht bei mir. Das hat natürlich mit der eigenen Unbedarftheit in Sachen Smalltalk, mit der Introvertiertheit etc. zu tun. Ist ja voll nachvollziehbar. Ich würde jetzt auch nicht unbedingt ne Beziehung zu jemandem suchen, der in allem Sozialen so unbeholfen ist, wie ich oft. Dazu kommt, dass, wenn, ich viel über Ironie mich öffne. Was aber oft auch Distanz schafft. Es gab schon mal das ein oder andere Date, was immer im Sande verlief. Dazu kommt natürlich auch, dass ich mich wohl eher zu einer Art Mensch hingezogen fühle, der tendenziell eher weniger auf Dating Apps zu finden ist (links-alternativ, politisch etc.).
Ein typischer Tipp ist, den man immer wieder hört und liest: Tritt Vereinen bei, mach Freiwilligenarbeit etc. Das Problem hier ist, Vereinen beizutreten oder an offene Spieleabende zu gehen, hab ich mir schon vorgenommen, scheitere dann aber stets an der Hürde, hinzugehen. Da meldet sich dann die soziale Angst heftig zurück. Feiert ihr Comeback und überrascht selbst mich mit ihrer Kraft. Und bei Freiwilligenarbeit ist es dann auch die Frage, wo finde ich wirklich Gleichgesinnte. Und wo besteht diese eben beschriebene Einstiegshürde nicht so. Sachen, die ich übers Internet finde, klingen meist wenig einladend oder eher nach Seniorentreff. Das was ich seit letztem Jahr mache, ist definitv eine sinnvolle Tätigkeit, aber führt zu persönlichen Begegnungen, die auch ausserhalb des Freiwilligeneinsatzes, weitergepflegt würden. Versuche, im Sinne von kleinen Nebenjobs im kulturellen Bereich über neue Netzwerke Kontakte zu knüpfen, verliefen auch im Sande.
Es wäre was anderes, wenn man wenigstens ein paar Freunde hätte, an die man sich ranhängen könnte, oder die man fragen könnte, hey, kommst mal dahin mit. Oder so. Aber das habe ich halt nicht.
Alk. hilft auch nicht, da ich mich davon fernhalten will. Ich hab mit Mitte zwanzig angefangen im Alleinsein zu trinken. Und in den 30ern bin ich dann für ein paar Jahre richtig abgetaucht. Und es dauerte, bis ich endlich den Absprung davon wieder geschafft habe. Und jetzt ist der Respekt davor viel zu gross. Obwohl ich manchmal denke, in einigen Situationen, jetzt würde es helfen, irgendwie einfacher ins Gesellschaftliche reinzukommen, durchs Mittrinken. Es ist einfach ein Ritual, das, ähnlich wie das Rauchen, etwas Verbindendes hat. Ob man das nun zugeben will oder nicht. Nicht zu trinken, schliesst dich ein Stück weit aus.
Ich denke nun mehr seit über 20 Jahren darüber nach, wie ich Kontakte finde, knüpfe und bin gelinde gesagt, keinen Schritt weiter als vor eben diesen 20 Jahren. Und ich hab keine Ahnung, wie das andere machen. Ich geh regelmässig in Therapie und da reden wir über Möglichkeiten, aber am Ende gibts wenig mehr als: ach offen bleiben, bei der Arbeit - irgendwann ergibt sich schon was.
Manchmal denke ich echt schon an so Sachen wie persönliches 1:1-Coaching im Menschenkennenlernen, an nen Freikirchenbesuch o.Ä. beizutreten oder Hypnosetherapie. Zum Glück habe ich kein Geld für sowas, und geht mir Spiritualität viel zu sehr auf die Nerven, sonst würde ichs noch aus purer Verzweiflung heraus machen
Das Problem ist halt auch, mit vierzig wirds nicht einfacher, wenn man null soziales Netz hat. Auch offen darüber reden, ist schwierig, ohne dass man wie ein kompletter Freak wirkt. Also ich kenn niemanden, der so wenig soziale Kontakte hat, wie ich. Da ist man dann schon sehr eigentümlich.
Hab heute plötzlich wieder das Bedürfnis gehabt nach irgendwelchen Ansätzen zu googeln, was an der Situation zu ändern. Aber ja, am Schluss ist mir nix Gescheiteres in den Sinn gekommen, als hier zu schreiben. Einen halben Roman, wie ich grad merke. Das ist ne andere Idee. Wie kann ich wenigstens Profit draus schlagen - aber mit Bloggen ists heutzutage eher schwierig und für einen Roman reichen grad die Ideen noch nicht so recht. Aber wer weiss, vielleicht probier ich das mal
Ich meine, ich war schon immer alleine, einsam je nach Lebensperiode mehr oder weniger, und kämpfe mit psychischen Problemen, Ängsten und Depressionen, Schüchternheit, Introvertiertheit schon seit jungen Jahren. Schon als Kind war ich unfähig Kontakte zu knüpfen. Partnerarbeit in der Schule - Horror! Ich habe kaum Freundschaften geknüpft. Umso älter, umso schwieriger wurde das. Mit 18 kamen Depressionen und Ängste hinzu. Da half dann irgendwann vor allem auch eine medikamentöse Behandlung dem Ganzen wenigstens die Spitzen zu nehmen.
Fakt ist aber, ich hab nie längere Freundschaften oder Beziehungen aufbauen und pflegen können. Im Arbeitskontext geht es noch recht gut, aber ausserhalb oder sobald sich die Situation öffnet (grössere Personalsnlässe z.B.) bin ich wieder tendenziell verloren.
Das eine sind also Freundschaften, das andere partnerschaftliche Beziehungen, körperliche Nähe. Gabs in meinem Leben schlicht nicht. Ich hab noch nie einen Menschen ausserhalb familiärer Anlässe umarmt. Mehr als Küsschen auf die Wange kenn ich auch nicht Und schon das hat früher in mir Stress ausgelöst, weil ich nicht wusste wie,was,wann. Ich glaube, das nächste an zwischenmenschlicher Zärtlichkeit war mal während einer Krise, als eine Kollegin meine Hand gehalten hat, um mir Sicherheit zu geben.
Es ist auch nicht mal so, dass ich nicht Schritte dagegen hätte tun mögen. Aus Erfahrung bin ich mir ziemlich sicher, dass ich oft etwas ausstrahle, das eher nicht einladend ist. Will heissen, die Leute suchen von sich aus nicht grade meine Nähe. Auch so Sachen wie Dating-Apps funktionieren wenig bis gar nicht bei mir. Das hat natürlich mit der eigenen Unbedarftheit in Sachen Smalltalk, mit der Introvertiertheit etc. zu tun. Ist ja voll nachvollziehbar. Ich würde jetzt auch nicht unbedingt ne Beziehung zu jemandem suchen, der in allem Sozialen so unbeholfen ist, wie ich oft. Dazu kommt, dass, wenn, ich viel über Ironie mich öffne. Was aber oft auch Distanz schafft. Es gab schon mal das ein oder andere Date, was immer im Sande verlief. Dazu kommt natürlich auch, dass ich mich wohl eher zu einer Art Mensch hingezogen fühle, der tendenziell eher weniger auf Dating Apps zu finden ist (links-alternativ, politisch etc.).
Ein typischer Tipp ist, den man immer wieder hört und liest: Tritt Vereinen bei, mach Freiwilligenarbeit etc. Das Problem hier ist, Vereinen beizutreten oder an offene Spieleabende zu gehen, hab ich mir schon vorgenommen, scheitere dann aber stets an der Hürde, hinzugehen. Da meldet sich dann die soziale Angst heftig zurück. Feiert ihr Comeback und überrascht selbst mich mit ihrer Kraft. Und bei Freiwilligenarbeit ist es dann auch die Frage, wo finde ich wirklich Gleichgesinnte. Und wo besteht diese eben beschriebene Einstiegshürde nicht so. Sachen, die ich übers Internet finde, klingen meist wenig einladend oder eher nach Seniorentreff. Das was ich seit letztem Jahr mache, ist definitv eine sinnvolle Tätigkeit, aber führt zu persönlichen Begegnungen, die auch ausserhalb des Freiwilligeneinsatzes, weitergepflegt würden. Versuche, im Sinne von kleinen Nebenjobs im kulturellen Bereich über neue Netzwerke Kontakte zu knüpfen, verliefen auch im Sande.
Es wäre was anderes, wenn man wenigstens ein paar Freunde hätte, an die man sich ranhängen könnte, oder die man fragen könnte, hey, kommst mal dahin mit. Oder so. Aber das habe ich halt nicht.
Alk. hilft auch nicht, da ich mich davon fernhalten will. Ich hab mit Mitte zwanzig angefangen im Alleinsein zu trinken. Und in den 30ern bin ich dann für ein paar Jahre richtig abgetaucht. Und es dauerte, bis ich endlich den Absprung davon wieder geschafft habe. Und jetzt ist der Respekt davor viel zu gross. Obwohl ich manchmal denke, in einigen Situationen, jetzt würde es helfen, irgendwie einfacher ins Gesellschaftliche reinzukommen, durchs Mittrinken. Es ist einfach ein Ritual, das, ähnlich wie das Rauchen, etwas Verbindendes hat. Ob man das nun zugeben will oder nicht. Nicht zu trinken, schliesst dich ein Stück weit aus.
Ich denke nun mehr seit über 20 Jahren darüber nach, wie ich Kontakte finde, knüpfe und bin gelinde gesagt, keinen Schritt weiter als vor eben diesen 20 Jahren. Und ich hab keine Ahnung, wie das andere machen. Ich geh regelmässig in Therapie und da reden wir über Möglichkeiten, aber am Ende gibts wenig mehr als: ach offen bleiben, bei der Arbeit - irgendwann ergibt sich schon was.
Manchmal denke ich echt schon an so Sachen wie persönliches 1:1-Coaching im Menschenkennenlernen, an nen Freikirchenbesuch o.Ä. beizutreten oder Hypnosetherapie. Zum Glück habe ich kein Geld für sowas, und geht mir Spiritualität viel zu sehr auf die Nerven, sonst würde ichs noch aus purer Verzweiflung heraus machen
Das Problem ist halt auch, mit vierzig wirds nicht einfacher, wenn man null soziales Netz hat. Auch offen darüber reden, ist schwierig, ohne dass man wie ein kompletter Freak wirkt. Also ich kenn niemanden, der so wenig soziale Kontakte hat, wie ich. Da ist man dann schon sehr eigentümlich.
Hab heute plötzlich wieder das Bedürfnis gehabt nach irgendwelchen Ansätzen zu googeln, was an der Situation zu ändern. Aber ja, am Schluss ist mir nix Gescheiteres in den Sinn gekommen, als hier zu schreiben. Einen halben Roman, wie ich grad merke. Das ist ne andere Idee. Wie kann ich wenigstens Profit draus schlagen - aber mit Bloggen ists heutzutage eher schwierig und für einen Roman reichen grad die Ideen noch nicht so recht. Aber wer weiss, vielleicht probier ich das mal
11.03.2023 15:03 • • 02.04.2023 x 5 #1
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