Lucky-Luke
Ich bin 27 Jahre und fühle mich sehr einsam. Ich habe zwar schon seit vielen Jahren eine gute Freundin, aber sie wohnt nicht in meinem Ort und ich sehe sie nur selten.
Seit über einem Jahr bin ich in psychotherapeutischer Behandlung, und ich habe schon große Fortschritte gemacht, denn meine Angst ist schon deutlich zurückgegangen.
Aber ich bekomme es einfach nicht hin, Freunde zu finden. Wenn ich mich beispielsweise in einer Gruppe von anderen Menschen bewege, fällt es mir sehr schwer, in Gespräche zu kommen. Alle sagen irgendwas, reden teilweise durcheinander, und dann setze ich irgendwann an, etwas zu sagen was mir gerade eingefallen ist, und in dem Moment sagt gleich ein anderer etwas und niemand hört mir zu. Ich möchte auch nicht mitten durch die Gruppe zu schreien, damit mir mal jemand zuhört.
Außerhalb von Gruppen habe ich z.B. mehrfach versucht, im Internet auf Singlebörsen Kontakte zu knüpfen (das ist aufgrund meiner Sozialphobie einfacher für mich, als draußen auf Frauen zuzugehen), und immer wenn ich jemand anderen näher kennengelernt habe und von meiner psychischen Beeinträchtigung erzählt habe, hat mein Gesprächspartner den Kontakt zu mir abgebrochen. Außerdem scheinen viele ein problem mit meinem christlichen Glauben zu haben. Es verletzt mich sehr, von Menschen aufgrund solcher Dinge abgelehnt zu werden, und es zeigt mir immer wieder, wie hoch und unerfüllbar die Erwartungen anderer Menschen für mich sind, denn keiner will etwas mit einem psychisch Kranken zu tun haben.
Ich wünsche mir so sehr eine Freundin die es ehrlich mit mir meint, aber wie soll ich eine Freundin finden, wenn Frauen so hohe Ansprüche stellen: Lebensfroh, schwarze Haare, blaue Augen, Muskeln, vorzeigbar, humorvoll, romantisch .... Mann, wenn ich sowas in Kontaktanzeigen lese, dann kann ich mich ja gleich eingraben, auch wenn ich nun wirklich kein Trauerkloß bin, und auch nicht hässlich aussehe . Obwohl, hässlich ist ein dummes Wort, man sollte generell keinen Menschen als hässlich bezeichnen.
Wie perfekt muss denn ein Mann sein, damit er gut genug für die Liebe, oder einfach eine Freundschaft ist? Ich habe den Eindruck, die meisten wollen nur eine unrealistische Spaßbeziehung mit anderen Menschen eingehen, aber sonst steckt wohl nichts dahinter. Vielleicht wissen viele Leute garnicht, was eine zwischenmenschliche Beziehung überhaupt wertvoll macht. Für mich zählen in einer Freundschaft jedenfalls andere Werte als für den Normalmenschen. Denn den meisten kommt es doch nur darauf an, mit anderen Menschen zusammen lachen zu können. Sobald aber jemand Probleme hat, kommt er als Mitspaßmacher nicht mehr in Frage und wird schnell links liegen gelassen.
Aber ich gebe meine Hoffnung nicht auf und bin auch überzeugt davon, dass ich noch wirklich ehrliche Freunde finden werde, denn es sind nicht alle Menschen so. Es ist jedoch frustrierend, wenn ich ständig an die falschen gerate. Ich glaube, viele von euch haben oder hatten das Problem, an die falschen gekommen zu sein, wenn ich die Beiträge so überfliege.
Vielleicht mag mir ja jemand eine persönliche Mitteilung über das Forum senden, ich freue mich auf einen Austausch von Gedanken und Erfahrungen.
Liebe Grüße,
Luke
13.08.2009 21:47 • • 10.10.2009 #1