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Hallo zusammen,
mir geht es seit zwei Tagen extrem schlecht, weil ich wieder mal nach vielen Jahren eine extreme Panikattacke habe und so eine unglaubliche Angst vor dem Alleinsein. Ich habe das Gefühl ich bin ganz allein auf der Welt und hätte niemanden an meiner Seite, wenn ich mal Hilfe brauche (was gut vorkommen kann, da ich ein kaputtes Knie habe und man mir gesagt hatte, dass ich auch im Rollstuhl enden könnte). Vor allem aber sehne ich mich einfach nur nach Liebe, Halt und Geborgenheit und habe das Gefühl ich bin so weit weg davon von dem, was ich gerne hätte.

Mit der Verwandschaft hatte ich bzw. unsere Familie nie viel zu tun, mit meinem Vater habe ich keinen Kontakt mehr, er ist Alk., von meiner Mutter distanziere ich mich gerade auch sehr stark, denn sie ist seit langem depressiv und mit immer mehr eine Last als eine Stütze gewesen. Letztes Jahr hat sie sich von meinem Stiefvater getrennt, und das hat mir das letzte Stückchen Halt unter den Füßen gezogen irgendwie. Warum weiß ich nicht, es ist ein sehr verkorkster Mensch, mit dem ich nie viel zu tun hatte, aber immerhin war sein Haus, in dem wir dann wohnten mein Zuhause für 20 Jahre und jetzt habe ich wieder keins mehr. Wieder weil wir als ich 10 war aus Kasachstan nach Deutschland gezogen sind und fast alles zurückgelassen haben. Meine kleine Schwester ist ein Goldschatz, allerdings hat sie momentan selbst sehr viel zu kämpfen mit der Trennung ihrer Eltern und sehr dreckiger Wäsche, die teils auf ihrem Rücken gewaschen wird. Ich bin sehr oft umgezogen, habe daher schon einige gute Freunde, die sind allerdings quer durch die Republik verteilt und durch die Zeit wird der kontakt eben auch immer loser, seit 3 Jahren bin ich verheiratet mit einem Mann, den ich über alles liebt()e, mit dem es jetzt aber total den Bach runtergeht, vor allem weil ich diejenige bin, die ihm echt viel zumutet. Er reagiert darauf mit Abstand, wegbleiben, sich distanzieren und vor allem keiner körperlichen Zuneigung mehr, was mir am meisten wehtut, aber er verletzt mich auch mit Worten und dem was er tut sehr. Ich fühle mich sehr verletzt durch ihn, er sich eben auch durch mich. ich habe mich im letzten Jahr sehr isoliert von anderen und nur ihn als Stütze gehabt, als eine sehr zuverlässige, aber nun wird es auch ihm zuviel und eine Trennung steht ziemlich deutlich im Raum. Es macht mich unglaublich fertig und ich fange wieder an Panikattacken zu haben, darüber, dass ich ganz allein auf der Welt bin und keinen habe, der mir Halt geben kann, der mir Geborgenheit schenken kann, den ich aus vollem Herzen lieben kann.
Ich habe ein Buch in die Hände bekommen, das einem zeigt wie man seinen Mann zurückerobern kann. Das große Problem dabei: man muss sich souverän und zufrieden mit der Welt und sich geben, frisch und fröhlich ihm zu verstehen geben, dass man ihn nicht wirklich braucht, seine eigenen Energiequellen hat und das Leben auch ohne ihn genießen kann. Noch letzte Woche im Urlaub habe ich das ganz gut hinbekommen, aber jetzt bin ich wieder nur ein kleines Häufchen Elendund kann das einfach nicht spielen, sondern breche innerlich zusammen, ich fühle mich furchbar mies in mir drin, würde am liebsten zusammenbrechen, mich irgendwo geborgen und sicher einrollen und jemanden haben, der mir endlich die Nähe gibt, die ich gerne hätte. Aber nichts ist! Auf Arbeit muss ich immer wieder um meinen Arbeitsplatz kämpfen, mich souverän und belastbar zeigen, und das kostet mich unheimlich Kraft. Seit einem halben Jahr habe ich auch noch einen Chef, der ziemlich mies und hinterhältig ist, einen runtermacht und deine Ideen als seine eigenen verkauft... ich weiß einfach nicht mehr weiter. ich bin so am Ende und ich habe unglaubliche Angst meinen Mann zu verlieren und wieder ganz alleine darzustehen, ohne alles und ohne jemandem wenn es mir mal wieder schlecht geht und ich jemanden brauche...
Wie kann ich diesen Teufelskreis unterbrechen, wieder fröhlich und glücklich sein, wie ich es ja auch durchaus in meinem Leben schon war und es gerne auch permantent und zuverlässig wäre, ohne mich von den Leuten, zu denen ich gerade eine zaghafte Bindung aufgebaut habe zu isolieren und sie damit vor den Kopf zu stoßen. Wie kriegt man das hin? Wie bekomme ich es hin nicht immer wieder Angst zu haben allei zu sein und gleichzeitig selbst gehörig dazu beizusteuern, dass ich vereinsame, in dem ich mich von den Leuten doch immer wieder distanziere und dann alleine zu Hause sitze obwohl ich mich da so schrecklich einsam fühle, in dieser Rückzugshöhle? Die Leute reagieren eigentlich recht positiv auf mich, ich bin nicht besonders extrovertiert, aber recht umgänglich, nur rede ich eben momentan sehr viel fast ausschließlich über schwere schlimme Dinge, die belasten und ziehe mich viel zurück, was auf manche eben unzuverlässig und natürlich auch negativ wirkt.
Würde mich vor allem gerne mit Leuten austauschen, denen es ähnlich geht, um viell. auch jemanden zu finden, mit dem die Einsamkeit erträglich wird. Geteiltes Leid ist ja oft auch halbes Leid wenn man sich gegenseitig beisteht. Normale Leute verstehen diese Angst nicht.
Würde mich über Antworten und Zusschriften freuen!

04.09.2013 16:06 • 05.09.2013 #1


1 Antwort ↓

Das ist ja eine Fülle von Problemen, die auf dich einströmen. Mit der Einsamkeit kann ich gut verstehen. Ich konnte mir nie ein leben ohne einen Partner vorstellen. Wenn bei mir so Gedanken kommen, wie ich bin alleine und ich habe niemanden , versuche ich sie direkt im Keim zu ersticken. Ich nehme dann mein Handy oder gehe auf eine Internetseite und schreibe bzw. Telefoniere mit jemanden. Es muss nicht die größte Stütze sein, die du kontaktierst sondern nur jemanden damit du weißt Hey da ist noch jemand. Deine Gedanken dürfen gar nicht so schweifen, dass sie unerträglich werden. Ich qeiß einfacher gesagt als getan und bei mir klappt es auch nicht immer.





Dr. Reinhard Pichler
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