Hallo liebe Einsamen,
ich stelle einen krug selbstgemachten eistee auf den tisch.
traurig und allein
sitz ich im mondenschein...
das ist der anfang eines gedichtes, das ich als jugendliche schrieb. und das, obwohl ich damals mehrere freundinnen hatte. sogar zwei beste freundinnen.
ich gehöre zu der spezies der paradoxen einsamen. obwohl ich damals freundinnen hatte und obwohl ich heute eine (liebevolle) partnerschaft habe, fühle ich mich oft allein und einsam. der äußere grund für das gefühl der einsamkeit in der gegenwart: mein partner hat chronische kopfschmerzen, v.a. abends, und kann dann nicht mehr für mich da sein.
die erste panikattacke meines lebens hatte als auslöser den gedanken: niemand ist für mich da. diese ganzen ängste könnten aufgrund eines traumas als baby entstanden sein. als ich 6 wochen alt war, musste meine mutter mich abstillen, weil sie einen knoten in der brust hatte. von da an wollte ich nicht mehr essen, erzählte sie. das muss mich als baby alles extrem verunsichert/geängstigt haben. und in der jugend stritten meine eltern jahrelang und waren dadurch auch nicht für mich da.
aber obwohl ich jetzt eine partnerschaft habe, fühle ich mich sehr schnell einsam. heute z.B. hat mein partner seit dem aufstehen schmerzen und peng geht es mir schlechter.
liebe grüße, ciwi
PS: blöderweise hat meine mutter mir das mit dem baby-trauma erst erzählt, nachdem ich zig ambulante und stationäre therapien gemacht hatte. heute kriege ich wegen agoraphobie keine ambulanten und stationären therapien mehr hin. aktuell mache ich ein online-therapie-programm gegen angst, panik und agoraphobie, aber das ist verhaltenstherapeutisch und hat seine grenzen.
02.09.2022 13:50 •
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