Meine (realistische) Meinung zu dem ganzen Thema:
1. Als Kranker hast du es ungleich schwerer bei der Partnersuche. Kaum jemand würde einen langjährigen Partner verlassen, der während der Beziehung erkrankt (obwohl es das auch gibt), die meisten schließen jedoch einen bereits Erkrankten von vornherein als potentiellen Partner aus. Lies dich durch ein paar entsprechende Foren, das ist dort der Grundtenor.
2. Auf den meisten Partnerbörsen trifft sich lediglich die breite moderne Masse. Katalogmentalität, schneller Partnerwechsel, Menschen, die schnell etwas kennenlernen wollen für eine Lebensabschnittsphase oder das hyperlustige oberflächliche Volk sind dort Standard. Selbst Freunde und langjährige Bekannte interessiert es teilweise nicht, ob du eine schwere Zeit hast, und wenden sich ab (haben viele hier sicher schon erlebt, mich eingeschlossen). Dann kannst du erst recht vergessen, dass es einen fremden Schreibkontakt interessiert. Die meisten suchen einen Partner, der mehr Spaß ins Leben bringt. Wenn Du nach gestützt werden müssen aussiehst, hast du beim Gros der Leute keine Chance. Du wirst also höchstwahrscheinlich viel Ablehnung erfahren und brauchst eine hohe Frustrationstoleranz. Kann man sich eigentlich sparen.
3. Den eigenen Marktwert ( = die Chancen, von anderen Personen als potentieller Partner in Betracht gezogen zu werden) sollte man sich zudem auch vor dem evolutionär-biologischen Hintergrund vor Augen halten: Frauen suchen nach Status und Geld, aus zivilisatorischer Sicht mag das oberflächlich erscheinen, unter der Sicht der Fortpflanzung tragen diese Präferenzen jedoch wesentlich zum besten Start des potentiellen Nachwuchses bei. Und genau darauf sind Menschen bei der Partnerwahl nunmal instinktiv programmiert, egal ob Kinder überhaupt im Raum stehen oder nicht (auch du bist nicht frei von bestimmten biologischen Instinkten, diese werden nicht von Kultur oder political correctness überlagert. Beispiel: du drehst dich ja wohl auch kaum nach der kurzhaarigen, übergewichtigen 120-kg-Bäuerin mit fettigem Haar, Schürze und Gummistiefeln um, obwohl diese auch eine Frau ist und wahrscheinlich sogar noch eine sehr bodenständige und bindungsfähige dazu). Frauen suchen nunmal nach Status und Geld, Männer suchen quasi als Gegenpol nach der jungen und/oder hübschen Frau. Das ergibt zwei Verlierer auf dem Partnermarkt: arme, statusniedrige Männer und alte und/oder häßliche Frauen. Aber wo ist Biologie schon gerecht?
Diese Zeilen schreibe ich nicht um dich zu demoralisieren, sondern um dir eine realistische Erwartungshaltung zu ermöglichen. Natur und Biologie ändern sich nicht durch Ideologie oder Wunschdenken.
02.12.2019 22:29 •
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