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Aufrichtiges Beileid

Im Moment fehlen mir die Worte.

Du wirst hier viele Zuhörer haben die dir beistehen.

Lg boomerine

Danke für eure Antworten, wahrscheinlich gibt es da auch gar keine richtigen Worte für aber es ist schon tröstlich wenn man sich etwas mitteilen kann. Bin zum ersten Mal in so einem Forum und komm mir vor als wenn ich Selbstgespräche führe umso dankbarer bin ich um jede Antwort.
War grade beim Hausarzt und er sagt er möchte mir nichts zur Beruhigung geben, angeblich wäre es besser die Beerdigung morgen im klaren Kopf durchzustehen um alles auch verarbeiten zu können.....
Also bleibt mir nichts anderes übrig als es so zu tun, sowas wie Baldrian würde auch nicht helfen, hab's schon probiert.
Hoffe einfach das ich so wie an seinem Todestag so unter Schock stehe das ich gar nicht in der Lage bin Emotionen zu zeigen und richtig zu fühlen.
Vor allem muss ich ja auch meinem fast 25 jährigen Kind beistehen und auch seinen Erwachsenen Kids.
Die haben aber zumindest ihre Mutter, Tante und Onkel sowie andere Verwandte, wir beide hingegen werden auf uns gestellt sein, obwohl ja alle geschockt sind, jeder mochte ihn und sind alle fassungslos.
Abschließend kommen einige ehemalige Arbeitskollegen und Freunde zum Treffen danach, die Beerdigung sollte im engsten Kreis stattfinden aber auch da kommen wohl einige mehr - seine Kinder haben das alles geklärt zumal der Sohn im gleichen Betrieb arbeitet .....
Danke allen die bis hierhin gelesen haben, hoffe es hilft mir etwas wenigstens so einiges zu Papier zu bringen.....

A


Partner vor 2 Tagen tot gefunden, steh total unter Schock

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Hallo Jolina,
mein Beileid
das ist auf jeden Fall sehr belastend, und niemand sagt ja auch, dass du es perfekt oder emotionslos
hinter dich bringen musst.

Aber ich kann das Gefühl vorher verstehen, die Angst dass man die Fassung verliert und total die Kontrolle
verliert.

Ich kenne es zumindest von meinem Vater und der Beerdigung.
Manchmal waren Menschen auf der Beerdigung mitfühlend von denen ich es nicht erwartet habe,
und selbst der Pastor verlor seine Stimme. Es darf doch auch geweint werden.
Das hat mir auch zwischendurch immer den Rest gegeben....oder wenn man andere weinen sieht, dass man
auch mitweint....

Dass der Hausarzt nichts verschreibt, finde ich etwas eigenmächtig von ihm, das solltest du ja schon selbst
entscheiden, wie viel du funktionieren möchtest und Fassung haben und wann und wo trauern.

Ich wünsche auf jeden Fall sehr viel Kraft und dass du dich selbst akzeptieren kannst, egal wie
du dort dann am Ende reagierst. Ob die Psyche dicht macht weil es zuviel wird oder es offener ist.
Und dass du viel Beistand und Trost auch hast.

LG

Hallo Jolina,

auch für morgen nochmal:

Mach Dir keine Gedanken um Dich, die restlichen Angehörigen oder die Trauergemeinde. Bleib während der Beerdigung schlicht bei ihm. Es geht (ausschließlich) um ihn. Alles findet für und wegen ihm statt und es gehört zu Eurer Beziehung, dass ihr ihm diesen Dank erweist. Es ist Euer Geschenk an ihn!

Streiche alle Vorstellungen über den Beerdigungstag oder Erinnerungen an vergangene Beisetzungen. Sie haben nichts mit ihm zu tun. Der morgige Tag gehört ganz ihm und ihr helft ihm dabei. Ich persönlich bin mir sehr sicher, dass er dabei ist - auch jetzt schon. Egal ob visuell oder nicht, jedoch im Geiste.

Wenn es emotional anstrengend wird, ist dies bereits Dein Trauerbeitrag. Du kannst überhaupt nichts falsch machen oder fühlen. Alles ist jetzt gut und richtig so, wie es ist. Erkenne das und ihr beide seid im Frieden. Dieser Frieden strahlt auch auf Deine Tochter und seine restlichen Angehörigen aus. Es ist nicht Dein Job, es ist Dein Geschenk.

LG





Dr. Reinhard Pichler
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